TikTok: Mehrere US-Bundesstaaten verklagen die Kurzvideo-Plattform

TikTok haftet kein guter Ruf an und in den USA gibt es eine anhaltende Debatte um ein Verbot der gesamten Plattform. Jetzt strengen über ein Dutzend US-Bundesstaaten eine Klage gegen die Plattform an. Der Vorwurf: TikTok sei gezielt so gestaltet worden, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Sucht erzeugt werde. Man wirft dem Netzwerk auch vor, das Gesetz gebrochen zu haben, indem fälschlicherweise behauptet worden sei, TikTok sei sicher für junge Menschen.

An den Klagen beteiligen sich 14 USS-Bundesstaaten. Sie werfen TikTok einerseits vor, Nutzerdaten von Kindern und Jugendlichen ohne die notwendigen Zustimmungen zu sammeln. Andererseits unterstellt man, dass TikTok der geistigen Gesundheit von Jugendlichen aktiv schade. Die jeweiligen Bundesstaaten haben alle einzelne Klagen eingereicht.

Zu den Funktionen, die süchtig machen sollen, zählt man etwa 24/7-Benachrichtigungen oder Autoplay-Videos. Das dürfte aber aus meiner Sicht wohl ein schwaches Argument sein, denn das betrifft auch andere Plattformen wie Instagram und Co. Obendrein fokussiert man sich noch auf die sogenannten „TikTok Challenges“, die oft gefährliche Mutproben erfordern. Allerdings stellt diese Mutproben natürlich nicht TikTok selbst ein – es sind jeweils andere Nutzer. Die Klagen unterstellen TikTok jedoch, die Gefahren für Kinder und Jugendliche billigend in Kauf zu nehmen, da es zum Geschäftsmodell gehöre, die Nutzer möglichst lange an die App zu fesseln.

TikTok als Plattform für sexuelle Ausbeutung?

In gewisser Weise unterstellen die Klagen gar, dass TikTok eine Plattform für sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen sei. Dabei erklärt man, Kinder und Jugendliche könnten Livestreams durchführen und dabei mit virtueller Währung belohnt werden – auch für Anzüglichkeiten. Offiziell dürfen die Live-Funktion zwar nur Erwachsene nutzen, allerdings können Kinder und Jugendliche da auch einfach falsche Altersangaben machen und dann geht es dennoch los.

In den Klagen unterstellen einige Bundesstaaten, dass TikTok daher ideale Rahmenbedingungen schaffe, damit Kinder und Jugendliche von Dritten mit virtueller Währung zu etwa sexuellem Verhalten gedrängt würden. Zudem verletze TikTok klar Gesetze zur Privatsphäre. Gesuchen des Justizministeriums, gespeicherte Daten von Kindern und Jugendlichen zu löschen, sei das Netzwerk bislang etwa nicht nachgekommen. Deswegen fordert man nun Schadensersatz für betroffene Kinder und Jugendliche sowie empfindliche finanzielle Strafen. Freilich ist sich TikTok keiner Schuld bewusst und spricht von „falschen und irreführenden“ Behauptungen.

Für den Mutterkonzern ByteDance wird die Luft in den Vereinigten Staaten ohnehin dünner. Bis 17. Januar 2024 soll das chinesische Unternehmen TikTok etwa an einen nicht-chinesischen Partner verkaufen oder in den USA gesperrt werden. Allerdings versucht ByteDance dagegen rechtlich vorzugehen. Wie die Sache ausgehen wird, ist noch offen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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12 Kommentare

  1. Bei den Apps von Meta ist das sicherlich alles gaaanz anders…

  2. „TikTok sei gezielt so gestaltet worden, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Sucht erzeugt werde.“

    Nicht nur bei Kindern. wenn ich TikTok-Nutzer im Zug sehe, dann gruselt es mich. Angefangen von den Inhalten, bis hin zur Dauer der Nutzung – stundenlang.

  3. Schaue ich mir das Vorgehen gegen TikTok an, dann ist da für mich „nicht der Schutz der Daten oder vor Sucht“ der Hauptgrund, sondern der Wirtschaftskrieg der USA gegen China und gegen jede Konkurrenz.

    Dieses Muster sieht man ja auch in vielen anderen Bereichen (Verkaufsplattformen wie Temu, chinesische Elektroautos, der Verkaufsban von Computerchips oder Software an chinesische Unternehmen – Huawei/ Google).

    Es ist einfach verlogen und voller leicht durchschauender Propaganda. Die Vorwürfe treffen in gleicher Weise auf viele andere Unternehmen zu – und es wäre gut, würde da endlich gehandelt (siehe Datenkraken a la Google oder unfaier Handel durch Amazon).

    Es wäre ehrlicher von der Politik und den diesen Wirtschaftskrieg befeuernden Medien, wenn man einfach den ganzen Handel, Austausch mit China und alle Reisen nach China verbieten würde.

    Eine andere Frage ist, ob da die USA (und damit wir hier in Europa), am Ende technologisch und wirtschaftlich als Gewinner aus diesem „Krieg“ hervorgehen. China ist nicht die Sowjetunion und die Welt ist eine andere, als vor 50 Jahren.

  4. Alex the 2nd says:

    Wenn die Eltern der Kinder da doch bloß irgendwie eingreifen könnten…

  5. Es muss einfach ein Verbot für Social Media geben für Menschen die noch nicht mündig sind. Fertig aus.
    Der Vorwand mit dem süchtig machen zieht hier zwar aber das hat man leider überall, da muss man nicht nur auf TikTok schauen. Jede Mobile Spiele App mit inApp kauf zielt doch auch in die Richtung. Da werden Psychologen engagiert damit man noch süchtig machendere Features einbauen kann. Will sagen dass dies hier schon ein komischen Beigeschmack hat und man bei den Amerikanischen Pendant nicht die gleichen Ansprüche stellt, lässt tief blicken.

  6. Abgesehen von dem politischen Geplänkel USA–China im Hintergrund frage ich mich, ob selbst im US-amerikanischem Rechtssystem die Staaten da als klageberechtigt zugelassen werden. Es geht gegen einen Betreiber, der im „World“-wide Web zuhause ist. Wie sollten die technische Sperren auf Regionalebene einführen können?

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