The Outer Worlds 2 im Test: Größer und besser – aber mit weniger Charme
Am 29. Oktober 2025 wird „The Outer Worlds 2“ für PC und Konsolen erscheinen. Zum Launchs ist der Titel auch direkt im Xbox Game Pass Ultimate enthalten. Ich konnte mir das RPG von Obsidian Entertainment dank eines Vorab-Codes von Microsoft schon vor Veröffentlichung ausgiebig anschauen. Teil 1 habe ich damals geliebt, sodass meine Vorfreude auf die Fortsetzung enorm gewesen ist. Wie von den Entwicklern versprochen, ist das Sequel deutlich umfangreicher als das erste Spiel, verliert aber leider auch ein wenig von seinem Charme.
Was ich loben möchte: Grundsätzlich läuft „The Outer Worlds 2“ für so ein umfangreiches RPG erstaunlich fehlerfrei – zumindest an meinem Gaming-PC. Gezockt habe ich den Titel ohne Ray-Tracing mit 4K-Upscaling per Nvidia DLSS 4 (Qualität) in ansonsten maximalen Einstellungen mit 60 fps. Das hat gut funktioniert, allerdings musste ich V-Sync aktivieren, weil ich sonst deutlich sichtbares Tearing erleben musste. Die hohen Systemanforderungen überraschen dabei ein wenig. Denn das Spiel sieht zwar durchaus gut aus und gefällt mir optisch persönlich deutlich besser als etwa ein „Borderlands 4“, doch z. B. die immer noch etwas hölzern wirkenden Charaktere sind nun nicht State-of-the-Art.
In meinem Testzeitraum musste ich auch zwei Abstürze hinnehmen, die mich etwas Spielfortschritt gekostet haben. Die PC-Version von „The Outer Worlds 2“ bietet aber gute Abstimmungsmöglichkeiten für euer System. So unterstützt der Titel auch Frame-Generation und, was ich immer wichtig finde, die Chance ein Framerate-Limit für eine konstante Bildrate zu setzen. Im Gesamtbild ist das Spiel jedenfalls schon zum Launch recht gut optimiert, auch wenn ein paar Patches kleinere Ungereimtheiten ausbügeln sollten.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Externer Zusatzspeicher: SanDisk Extreme Portable SSD mit 8 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
„The Outer World 2“: Nur solide Geschichte und Charaktere
„The Outer Worlds 2“ wirft euch als Commander erst einmal in eine Mission für das sogenannte Earth Directorate. Das Ganze geht jedoch gehörig schief, weil eure eigentliche Vorgesetzte de Vries zu einer Art Mathematik-Sekte überläuft und euer Vorgehen gehörig sabotiert. Im Ergebnis müsst ihr euch über eine Rettungskapsel davonstehlen, die erst nach einer Dekade wieder von einem eurer ehemaligen Begleiter namens Niles gefunden wird. Jener stellt sich wieder an eure Seite und sinnt auf Rache. Also macht ihr euch auf den Weg de Vries zu stellen – und womöglich nebenbei das Universum zu retten.
Wie im ersten Teil, so gibt es in „The Outer Worlds 2“ wieder verschiedene Fraktionen, mit denen ihr euch gut stellen oder es euch auch verscherzen könnt. Das hängt von Entscheidungen an Schlüsselmomenten, der Erledigung von Nebenaufgaben und auch kleineren Aspekten ab, etwa ob ihr Personen bestehlt und dabei auffliegt. Zusätzlich gibt es bei jedem Stufenauftstieg Skillpunkte, die ihr in Fähigkeiten wie Speech, Guns oder auch das Knacke von Schlössern investieren könnt. Alles könnt ihr nicht zeitnah meistern, sodass es wichtig ist, sich auszusuchen, ob man etwa zum Einbrecher par excellence werden möchte oder nicht doch lieber sein Hacking-Talent ausbaut.
Dazu bietet euch das Spiel jeweils nach einigen Stufen Perks an. Diese erlauben es etwa, niedrigere Preise von Händlern zu erhalten, mehr Unrat in der Umgebung zu finden oder bestimmten Gegnern mehr Schaden zuzufügen. Auch die bekannten „Flaws“ aus dem Vorgänger sind wieder dabei. Je nach eurem Spielverhalten schlägt „The Outer Worlds 2“ euch diese Charakterfehler vor, die zwar immer einen Nachteil, aber auch einen Vorteil mit sich bringen. Beispielsweise habe ich mich als rücksichtsloser Anführer einstufen lassen. Dadurch konnte ich zwar meine Begleiter in Gefechten nicht mehr wiederbeleben, sie können aber besser draufhauen.
Ich muss aber sagen, dass mir keiner der Begleiter ernsthaft ans Herz gewachsen ist. Zu dünn ist deren Charakterzeichnung und zu wenig spielen die Fraktionen, denen sie angehören, für ihr Entwicklung eine Rolle. Zumal auch die Hauptgeschichte keinen Blumentopf gewinnt. Sie bringt zwar ab der zweiten Spielhälfte einige Twists mit, ist aber weniger launig als noch im Erstling. Generell ist „The Outer Worlds 2“ zudem der anarchische Charme des Erstlings etwas abhandengekommen. Der Humor ist, ganz entgegen der Trailer, etwas dezenter geworden. So erinnert die Atmosphäre eher an ein etwas überzogeneres „Mass Effect“ als an ein „Fallout“ im Weltraum.
Kämpfe mit mehr Dynamik
Deutlich verbessert hat Obsidian Entertainment hingegen die Kämpfe. Diese spiele sich deutlich dynamischer. Waffen haben mehr Wumms und „The Outer Worlds 2“ streut abseits von klassischen Duck-and-Cover-Manövern schöne Spezialfähigkeiten und Waffen ein. Etwa kann man das Spiel kurz im Zeitlupe ablaufen lassen, um besser zu zielen, oder Schrotflinten, Scharfschützengewehre oder gar Raketenwerfer mit spezieller Munition ergattern. Dazu gibt es Optionen, um die Waffen und auch eure Rüstungen zu modden. Schwere Rüstung schützt euch dabei besser vor Schaden, macht euch aber unbeweglicher – da ergibt sich generell eine tolle Balance.
Schleichen kann man im Übrigen auch, das funktioniert aber je nach Areal bestenfalls bei ein oder maximal zwei Gegnern, dann geht sowieso das große Geknalle los. Zumal das Schleichen nicht halb so viel Spaß macht, wie die Feuergefechte. Ihr findet hier im Übrigen zwar nicht so viel unterschiedliche Ausrüstung wie in dem bereits erwähnten „Borderlands 4“, dennoch ergibt es Sinn, jeden Gegner zu durchsuchen.
Auch Fähigkeiten wie Taschendiebstahl können wieder erlernt werden und im Spielverlauf erhaltet ihr neue Bewegungsoptionen wie die Jet-Stiefel, die euch einen Doppelsprung ermöglichen. Der Rollenspiel-Aspekt geht allerdings nie so sehr in die Tiefe wie etwa in einem „Kingdom Come: Deliverance II“ und auch das Writing ist eben mindestens 2-3 Level darunter anzusiedeln. „The Outer Worlds 2“ legt zudem auch bei den Nebenaufgaben den Schwerpunkt ziemlich stark auf die Action und fühlt sich über weite Strecken wie eine Mischung aus Shooter und Rollenspiel an.
Eine komplett offene Spielwelt bietet „The Outer Worlds 2“, genau wie der Vorgänger, übrigens nicht. Vielmehr besucht man erneut verschiedene Planeten, die dann als offene Hubs fungieren. Diese Welten sind deutlich größer als die Areale des ersten Teils. Das ist aber nicht immer ein reiner Vorteil, denn die Planeten wirken teilweise etwas zu gestreckt, sodass man manchmal lange Laufwege durchs Nirgendwo absolviert. Zum Glück gibt es aber auch viele Schnellreisepunkte. Wermutstropfen im Übrigen für Synchro-Fans: Das Spiel bietet euch zwar dt. Texte an, verfügt aber ausschließlich über englischsprachige Sprachausgabe.
Mein Fazit zu „The Outer Worlds 2“
„The Outer Worlds 2“ ist ein typisches Sequel der Sorte „bigger and better“ und erfüllt diesen Anspruch in Form größerer Spielwelten sowie eines erhöhten Story-Umfangs. Dafür ist aber auch ein wenig des Charmes verloren gegangen. Für mich ist die Fortsetzung daher zwar eine tolle Mischung aus RPG und Shooter, mit gegenüber dem Erstling extrem verbesserten Kämpfen, aber ein absoluter Rollenspiel-Überflieger der Sorte „Kingdom Come: Deliverance II“ ist nicht ganz dabei herausgekommen.
Trotzdem habe ich mich über die gesamte Spieldauer von üppigen 40 Stunden super unterhalten gefühlt und werde mir deswegen auch die DLCs anschauen. Schade, dass ausgerechnet die Story und die Charaktere aber nicht mit dem ersten Teil mithalten können. So bietet man hier stark verbessertes Gameplay, hat aber, passend zur Kapitalismus-Thematik, einen Teil seiner Story-Seele verkauft.
| # | Vorschau | Produkt | Preis | |
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| 1 |
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The Outer Worlds 2 – Standard Edition – PlayStation 5 | Disc |
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The Outer Worlds 2 – Premium Edition – Xbox Series X | Disc |
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The Outer Worlds 2 – Premium Edition –PlayStation 5 [Disc + Code in der Spieleverpackung] |
87,99 EUR |
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Ja wollte ich kaufen, weil Teil 1 gut war, aber nicht für 70€, da warte ich lieber bis es günstiger wird.
Dann wird es der letzte Teil davon sein. Bei 30% Marge die das Spiel erwirtschaften muss, sind 70€ ein Schnäppchen für das spiel
Danke für den Test. Dann warte ich lieber auf lieber auf ein Angebot.
Der erste Teil ging so, war aber nicht gerade der Spitzen AAA Titel. Siebzig Euro für die Standard Edition sind einfach zu viel. Neuerdings scheint 70€ für SE normal zu sein. Einfach mal warten bis es auf den Grabbeltisch kommt. Das letzte Game für das ich fast 70 Euro gezahlt habe, war Borderlands 4. Es war nicht schlecht, aber im Vergleich zu den Vorgängern enttäuschend. Fazit, die Spieler werden nicht besser, aber teurer. Da lasse ich sie doch lieber reifen und günstiger werden.
Auf jeden Fall warten, gern auch mehrere Jahre. Ich hab neulich fur die Xbox Control und Alan Wake 2, jeweils in der Complete Edition, für jeweils 5 Euro gekauft.
Klar, immer schön auf Angebote warten und dann beschweren, wenn es keine guten neuen Spiele mehr gibt…
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die meisten Spiele der großen Publisher sind nicht mehr gut und mit wenig bis gar keiner Liebe mehr gemacht.
Für tolle, abitionierte Spiele gebe ich gern etwas mehr aus. Davon gibt es nur kaum welche.