„The Callisto Protocol“: Verkaufszahlen liegen weit unter den Erwartungen

Olli hatte das Horror-Spiel „The Callisto Protocol“ hier im Blog getestet und empfand es als technisch extrem beeindruckend, im Gameplay aber eher mittelmäßig. Mit dieser Ansicht ist er nicht allein, wenn man sich so die Reviews anderer Kollegen ansieht. Für den Publisher Krafton ist das bereits eine Schlappe, denn man wollte auf dem Titel ein neues Franchise aufbauen. Doch nicht nur die durchschnittlichen Bewertungen, sondern auch die Verkaufszahlen bleiben offenbar hinter den Erwartungen zurück.

Das ist für Krafton ein durchaus herber Schlag, denn in das Spiel wurden ca. 162 Mio. US-Dollar investiert – ein echtes Triple-A-Budget. So holte man sich für die Charaktere im Spiel ja auch Hollywood-Schauspieler wie Karen Fukuhara („The Boys“), Josh Duhamel („Transformers“) oder Sam Witwer („Supergirl“) ins Motion-Capture-Studio. Die Entwickler rechneten offenbar mit Verkaufszahlen von 5 Mio. Exemplaren, können nach aktuellen Marktanalysen aber bereits froh sein, wenn am Ende 2 Mio. Einheiten in den nächsten Monaten erreicht werden.

Kraftons Wette auf ein neues Survival-Horror-Franchise, das ganz vorne bei den Triple-A-Marken mitspielen kann, ist also nicht aufgegangen. Das hat sich auch bereits auf den Aktienkurs ausgewirkt. Das Entwicklerstudio Striking Distance Studios, dessen erster Titel „The Callisto Protocol“ gewesen ist, könnte nun auch vor einer unsicheren Zukunft stehen. Noch lautet der Plan jedoch, mit DLC-Veröffentlichungen die Aufmerksamkeit rund um den Titel zu erhalten und die Verkaufszahlen anzukurbeln.

Analysten zweifeln jedoch, dass dies gelingen wird: Typischerweise helfen DLC-Veröffentlichungen Singleplayer-Titeln, die in den Kritiken eher mau weggekommen sind, nicht wirklich bei den Verkaufszahlen weiter.

Aber wie seht ihr das denn? Hat euch „The Callisto Protocol“ gefallen?

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

12 Kommentare

  1. Was mich bei dem Spiel direkt abgeschreckt hat, war der große Fokus auf „Todesanimationen“… Das stört mich schon bei den neueren Serien. Es muss nicht immer blutiger werden. Lieber eine gute Story als Gemetzel ohne Ende.

    • Das geht mir genauso. Nicht dass ich empfindlich wäre, darum geht es auch gar nicht. Wenn mich ein Spiel mit guter Story und gutem Gameplay abholt, können sie gern auf ihre Gewaltphantasien und Gore-Darstellungen verzichten. Ich bin mir auch gar nicht so sicher ob das etwas ist was Spieler generell fordern, da wäre mal eine Umfrage interessant @AndréWestphal.
      Früher als Jugendlicher war es noch so dass mich das schon gereizt hat, aber eher im Sinne des Verbotenen und der Grenzauslotung. Nach dem Motto „was halte ich aus? Was verstört mich“. Dabei habe ich gelernt dass surreale Gewalt mich viel mehr kalt lässt wie reale. Ein „Soldat James Ryan“ und „Im Westen nichts neues“ hat mich damals mehr bewegt und abgeschreckt.

  2. „Verkaufszahlen liegen weit unter den Erwartungen“ … das Spielerlebnis liegt auch weit unter den Erwartungen. Jedenfalls in den ersten Tagen nach dem Release. Mittlerweile ist das Ding ja spielbar geworden

    • André Westphal says:

      Wobei das ja auch selten einen kommerziellen Erfolg verhindert – siehe etwa „Cyberpunk 2077“. Aber hier ist das Gameplay wohl leider nicht auf dem gleichen Niveau wie die Technik.

      • Das ist grundsätzlich richtig. Und kleine Bugs direkt nach dem Release sind ja heutzutage auch „normal“. Damals®, als es kein/kaum Internet gab, konnten die Studios nicht einfach so ein Spiel auf den Markt werfen, das offensichtlich Beta-Status hat. Bei Cyberpunk wurden die Kunden durch die Rücknahme entschädigt, das hatte sicherlich einen ähnlichen Effekt wie der schlechte Launch von TCP. Ich habe das Spiel damals behalten, würde aber beim nächsten Release durch das Studio zwei mal überlegen, ob ich wirklich noch ein Spiel von denen kaufen möchte. Zumindest würde ich abwarten, bis das Game aus dem Beta-Status raus ist 🙂

  3. Das sind aber auch extrem hohe Erwartungen gewesen.
    2 Mio. Einheiten für eine komplett neue Horror-IP, die dazu noch anfangs mit sehr schlechten Nachrichten in den Medien war, ist jetzt eigentlich kein schlechter Wert.

    Ich hoffe dass man dem Team trotzdem die Möglichkeit für einen zweiten Teil gibt.

  4. Wenn die Umsetzung $162 Million gekostet hat und man im ersten Monat mit $5 Million gerechnet hat braucht man mindestens drei Jahre, bis die Ausgaben wieder drin sind.
    Ist das realistisch? Welcher Singleplayertitel generiert auch nach 3 Jahren noch relevante Umsatzzahlen ohne signifikant weitere $$$ für DLC zuschießen zu müssen? Das geht doch nicht auf, wenn sich das Produkt nicht mit der Zeit ändert brechen die Verkaufszahlen doch nach wenigen Monaten massiv ein.
    Oder ist bei sowas der Plan tatsächlich, nach vielleicht vier bis fünf Jahren die Entwicklung plus DLC auf eine schwarze Null gebracht zu haben und ab dem fünften bis sechsten Jahr Gewinn einzufahren?

    Das kommt mir enorm lang vor für eine Branche in der ich nach drei Jahren den Nachfolger erwarte und nach vier dass das Ding bei GOG auf 10% des Originalpreises gefallen ist.

    Versteht mich nicht falsch, Entwicklungskosten von 160 Million sind zwar hoch aber zu erreichen und für sich genommen auch erst mal kein Problem. Die lediglich mit 3% monatlich wieder einspielen zu wollen ist was mich fasziniert.

    • André Westphal says:

      Man rechnete mit 5 Mio. verkauften Einheiten (steht so im Artikel) – das sind dann doch etwas mehr als 5 Mio. US-Dollar, da das Spiel nun doch wieder nicht für 1 US-Dollar verramscht wird :-D.

    • Nach 4 Jahren auf 10% Orginalpreis? LOl wo lebst du? die Werden heute ja schon nach nem halben Jahr verramscht, wenn es nicht der absolute Überhit ist … oder besser gesagt zu dem Preis verkauft den sie tatsächlich wert sind!
      Spiele kauft man grundsätzlich im Sale und da muss man heut nicht mehr lange warten. Klar Dumme die UVP zahlen gibt es immer ;-P

      • Das Spiel wurde direkt in die AMD Reward Promotion aufgenommen und war kostenlos beim Kauf einer aktuellen Grafikkarte dabei

  5. Man wollte halt Dead Space nachmachen und dabei hat man nur Augenmerk auf Grafik und inszenierung gelegt. Spielmechanik ist dabei leider verloren gegangen. Ist nicht gut weggekommen bei Gamestar und Game Two

  6. Bin wohl einer der weniger der nichts zu meckern hat und das Spiel in allen Zügen genossen hat… Schade
    Ich hoffe sehr auf einen 2. Teil

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.