Temu fällt unter das Gesetz über digitale Dienste (DSA)
Die EU-Kommission hat den chinesischen Shop Temu heute offiziell als sehr große Online-Plattform (VLOP) im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) benannt. Nach der heutigen Benennung als VLOP muss Temu innerhalb von vier Monaten ab seiner Benachrichtigung (bis Ende September 2024) die strengsten Vorschriften des Gesetzes über digitale Dienste einhalten. Dies beinhaltet die Pflicht, alle systemischen Risiken seiner Dienstleistungen, wie den Verkauf gefälschter, unsicherer oder illegaler Produkte sowie Produkte, die geistige Eigentumsrechte verletzen, angemessen zu bewerten und zu reduzieren.
In den jährlichen Risikobewertungsberichten von Temu müssen vor allem mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher bewertet werden. Dabei sollte der Fokus auf dem körperlichen und geistigen Wohlbefinden junger Nutzer liegen. Temu ist verpflichtet, seine Plattform so zu strukturieren, dass Risiken für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Verbraucher verringert und vermieden werden. Es sind Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbraucher vor dem Erwerb unsicherer oder illegaler Waren zu schützen. Besonderes Augenmerk sollte darauf liegen, den Verkauf und Vertrieb von Produkten, die Minderjährigen schaden könnten, zu unterbinden. Dazu zählt auch die Implementierung robuster Altersverifikationssysteme, um den Erwerb von altersbeschränkten Gütern zu regulieren.
Hierzulande war Temu schon aufgrund seiner Geschäftspraktiken von der Verbraucherzentrale abgemahnt worden. Mit Erfolg.
Und was passiert, wenn Temu sich nicht dran hält? Welche Handhabe hat die EU gegen einen Versender, der in der EU selbst kaum bis nicht aktiv ist?
Gute Frage. Wird die App dann aus den Stores entfernt? Und die Webseite als „illigal“ eingestuft und von den Providern geblockt? 🙂
Wird spannend. Ist ja nochmal was anderes als TikToc in den USA.
Schade, also muss man zum nächsten China-Shop wechseln, der dann halt nicht innerhalb der EU greifbar ist. Ich sehe keinen Grund, warum ich mehr als 1 Euro für ein USB-Kabel zahlen sollte.
Möglicherweise ist ja ein Grund dass es nicht von Kindern, Strafgefangenen oder unter sonstigen Bedingungen gefertigt wird, die hierzulande als unmenschlich gelten? Oder dass es Mindeststandards im Bezug auf Sicherheit erfüllt?
Möglicherweise liegt’s daran, dass der Elektronikhöker die GLEICHEN Kabel für 12 Euro vertickt?
Oder dass ich gar keine Sicherheitsstandards für 5V-Kabel brauche?
Genau diese Einstellung ist der Grund, warum es mit uns bergab geht… man, man, man……
Erklär mal den Unterschied wenn ich mir das günstige Kabel (oder sonst etwas) direkt beim Hersteller kaufe oder wenn irgendein Dropshipper sich damit ne goldene Nase verdient, indem er genau den gleichen Krempel für das 4-fache versilbert?
na ja, dafür gibt es viele Gründe, warum es in Deutschland bergab geht.
Dass es mit uns bergab geht, hängt z.B. damit zusammen, dass man keinen Toaster mehr kaufen kann. Sondern nur noch ein Lifestyle-Gerät, welches über Fashion-Aspekte die individuelle Persönlichkeit des Owners und seiner Verbundenheit mit der Marke kommuniziert. Das muss natürlich auf allen Social-Media-Kanälen durch einenteuren Markenbotschafter bespielt werden, und dann kostet der Toaster halt leiderleider 250 Euro, aber hey, dafür macht er dich GLÜCKLICH.
Ich kauf‘ dann eben lieber einen Toaster. Vierundzwanzig Fuffzig. Dankeschön.