Telekommunikation: Glasfaserausbau nimmt Fahrt auf, Sprachtelefonie weiter rückläufig

Die Bundesnetzagentur hat heute ihren Jahresbericht 2024 für den Telekommunikationssektor vorgelegt, der die Entwicklungen hierzulande aufzeigt. Besonders erfreulich sind die gestiegenen Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur, die mit 14,9 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 13,2 Milliarden Euro liegen.
Der Glasfaserausbau schreitet auch merklich voran. Ende 2024 waren bereits 21,8 Millionen Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen oder hatten zumindest die Möglichkeit dazu. Das bedeutet einen beachtlichen Zuwachs von 3,9 Millionen neuen Anschlüssen innerhalb eines Jahres. Von den verfügbaren Anschlüssen werden inzwischen 5,3 Millionen aktiv genutzt, wobei der Löwenanteil mit 77 Prozent auf FttH-Anschlüsse entfällt. Und ihr wisst ja, der Klingeldraht soll Vergangenheit sein…
Bei der klassischen Telefonie setzt sich der Abwärtstrend fort. Im Festnetz ging das Gesprächsvolumen um elf Prozent zurück, während im Mobilfunk ein Rückgang von vier Prozent zu verzeichnen war. Diese Entwicklung geht einher mit der zunehmenden Nutzung von Messenger- und Videokonferenz-Diensten. Über diese wurden 2024 insgesamt 17,7 Milliarden Gespräche geführt, mit einem Gesamtvolumen von 196,7 Milliarden Minuten.
Der Datenhunger der Deutschen wächst ebenfalls weiter: In Festnetzen wurden 2024 durchschnittlich 322 GB pro Anschluss und Monat übertragen. Auch im Mobilfunk steigt der Datenkonsum kontinuierlich an, wenn auch moderater. Pro aktivem SIM-Profil wurden monatlich 7,4 GB verbraucht. Anzumerken ist, dass bereits zehn Prozent des mobilen Datenverkehrs über 5G abgewickelt werden, während LTE mit 88 Prozent nach wie vor den Löwenanteil trägt.
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Warum ist die News so Positiv formuliert?
Wir haben bisher NUR 47% der Haushalte mit Glasfaser versorgt und dieses Jahr sollen es 50% werden.
Deutschland ist massiv im Verzug.
Die EU hat Ziele Kupfernetze bis 2030 abzuschalten, hier ist Deutschland noch Jahrzehnte entfernt, weil man eben massiv hinterher hängt.
Der Ausbau müsste jährlich auf ca. 5 Millionen Haushalte wachsen umd die Ziele irgendwie zu erreichen.
Die Frage ist doch eigentlich, wieso zum Geier sollen wir ALLE mit aller Gewalt auf Glasfaser umstellen? Ich habe ein DSL100 der mir leicht und locker reicht. Und mit leicht und locker meine ich, das Ding langweilt sich die meiste Zeit des Tages zu Tode. Selbst abends, wenn ich Filme oder Serien streame, ist das nicht ausgelastet.
Bin mir außerdem ziemlich sicher, dass ich damit nicht alleine bin. Hab schon mit einigen Leuten gesprochen denen es auch so geht wie mir.
Was also genau bringt Glasfaser für einen kriegsentscheidenden Vorteil?
Ich hab auch VDSL 100 und komme kaum auf die Grenzen, außer bei großen Updates etc.
Trotzdem bin ich von Glasfaser nicht abgeneigt.
Ich finde die derzeitige Politik daher doch richtig dass nicht jeder dazu gezwungen werden sollte. Da von die Nachfrage hoch ist soll auch vorrangig umgestellt werden. Dennoch könnte es viel schneller ablaufen.
„kriegsentscheidend“? … sehr eigenartige Sprache …
Abgesehen davon: Es geht doch nicht um deinen einzelne Haushaltsanschluss. Glasfaser ist bezüglich einiger Dinge einfach deutlichst robuster und in Sachen Geschwindigkeit und Bandbreite überlegen. Glasfaser kennt keine elektromagnetischen Störsignale (Interferenzen) aka Übersprechen … , Kupfer ist anfälliger für Signalverluste, hat höhere Latenzzeiten, 5–10 % mehr Übertragungsfehler, begrenzte Reichweite und ist deutlich anfälliger für Abhörversuche … Glasfaserkabel haben auch eine deutlich höhere Lebensdauer. Kupferkabel sind empfindlicher für Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und schlechte Wetterbedingungen
Bei max 250MBit/s (Supervectoring) ist dann meist Schluss mit DSL-lustig… ähm Kupfer. Schneller geht es dann nur noch über kurze Distanzen… das mag dir aus singulärer Sicht egal sein, hat aber eben was mit Bandbreite zu tun – du nutzt die Leitung ja nicht allein und die Leitungen müssen den zu erwartenden Datenmengen der nächsten Jahrzehnte genügen … vor 30 Jahren reichte auch noch ein 300Baud aka ca. 0,3 kBit/s
Alles gut zusammengefasst, danke.
Ganz nebenbei ist noch der Stromverbrauch niedriger, also auf lange sicht auch ökologisch sinnvoll.
Naja, der 150’er Grasfaser ist bei der Telekom schon mal 3€ günstiger, als der DSL100.
Und bei den anderen Anbietern sieht es ähnlich aus. Und zu der Gigabit-Anbindung zwingt Dich ja keiner.
Also ist die Frage, warum für alte Technik mehr bezahlen, wenn die Neue günstiger ist. Auch im Betrieb ist Glasfaser deutlich kostengünstiger, weshalb die Anbieter ja umstellen wollen.
Ist bei uns schon 6 in Planung, dabei wurde 3 mal der Anbieter gewechselt, der 3. Anbieter plant wohl dieses Jahr nun endlich den Ausbau auszuführen. Nicht ganz unschuldig ist hier die Stadtverwaltung, die so ihre Spielchen mit den Anbietern macht und alles schön hinter verschlossenen Türen!
Das sind fast schon Amerikanische Verhältnisse!
FTTH ist ja toll für alle, die ein Eigenheim haben. Als Mieter ist man da a) vom Vermieter abhängig und b) wird das aus praktischen Gründen häufig eben nicht umgesetzt werden. Sondern bestenfalls FTTB. Und dann ist nunmal wirklich die Frage, in welchem Zustand die Hausverkabelung ist.
Na und gerade da wurde ja einiges geändert. §134 + § 145 TKG und das Nebenkostenprivileg.
Kabel können Vermieter nicht mehr abrechenen. Glasfaser hingegen (für eine gewissen Zeitraum) schon. Mit § 134 + § 145 TKG müssen Sie den Ausbau eines Anbieters dulden, wenn noch keine vorhanden ist.
Und bei uns ist die Deutsche Wohnen gerade Wach gewoden. Die Telekom buttelt gerade auf der Straße und legt Glasfaser für den gesamten Kiez. Immer schön an den Häusernblöcken entlang. Und nun dämmerte es der Deutschen Wohnen, dass sie es dulden müssen, weil keine in den Häusern liegt.
Und nun sind die ganz aufgeregt und wollen schnell noch die Glasfaser in die Wohnungen legen, damit sie das auch schön über die Betriebskosten abrechenen können. Und ja, die passive Infrastruktur steht allen Betreibern von Datennetzen offen.
Auch mit Flat auf zwei SIMs der TKom nehme ich meistens LTE, da die Geschwindigkeit absolut ausreicht und meinen Festnetzanschluss, den ich abgemeldet habe bei weitem in der Geschwindigkeit überbietet. Darüber habe ich so gut wie telefoniert. Fernsehen bekommt man mit Waipu oder sonst was direkt aufs Handy und Glotze.
Warum auf Glasfaser umsteigen?
– höhere Übertragungsraten
– deutlich geringerer Stromverbrauch besonders gegenüber Kabel
– höhere Zuverlässigkeit
– Abkündigung der providerseitigen Hardware (DSLAM) durch Hersteller
– leichtere Verlegung mit weniger Tiefbauaufwand (Tiefbaukapzitäten sind knapp)
– größere Distanzen sind einfacher zu überwinden
– nachträgliche Upgrades sind einfacher zu realisieren