Telekom zeigt sich startbereit für Cell Broadcast
Die Telekom gibt in einer Pressemeldung an, dass man bereit für Cell Broadcast bzw. den Testbetrieb sei. Das Katastrophen-Warn-System sei erfolgreich getestet worden – mit Probe-Meldungen an Smartphones im ganzen Bundesgebiet. Nun bietet man auch Handyherstellern direkt Unterstützung an.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte die technische Richtlinie für Cell Broadcast Ende Februar 2022 veröffentlicht. Die Telekom hatte Cell Broadcast dann im Mai auf seiner Hauptversammlung vor Aktionären demonstriert. Seit Juli 2022 fanden lokale Tests im Raum Bonn und Nürnberg statt. Getestet hat man das System mit Smartphones verschiedener Marken. Die Hersteller müssen Cell Broadcast für die jeweiligen Modelle aktivieren. Üblicherweise funktioniert dies mit Software- oder Firmware-Updates. Die Telekom teilt die Erfahrungen aus den Tests wiederum mit den Herstellern und unterstützt bei Tests der jeweiligen Modelle.
Bund und Länder hatten die Einführung von Cell Broadcast nach dem Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz beschlossen. Die Technik ergänzt künftig die Warn-Apps NINA oder Katwarn. Cell Broadcast sendet eine Textnachricht an kompatible Mobiltelefone. Eine App ist hier also nicht notwendig, was der große Vorteil der Technik ist. Die Warnung erreicht jedes empfangsbereite und für die Technik geeignete Gerät in einer Funkzelle. Cell Broadcast ist daher besonders geeignet, die Bevölkerung sowohl bei lokalen als auch bei überregionalen Ereignissen zu informieren.
In Europa nutzen gegenwärtig neben den Niederlanden weitere acht Staaten Textwarnungen, darunter die Nachbarländer Österreich und Polen. Elf EU-Mitgliedstaaten informieren die Bevölkerung über Warn-Apps. Einige EU-Länder nutzen bereits heute einen Warn-Mix aus Apps und Cell Broadcast.
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Interessant wäre ob mit dreistelligen oder vierstelligen Message-IDs. Letztere können nur auf modernen Smartphones empfangen werden.
sind vierstellige, deshalb wurde es ja wieder damals verschoben und musste auf Android 12 und iOS 16 warten, welche es dann auch implementiert haben
Das Problem sind wohl nicht die vierstelligen Message-IDs. Die sind standardisiert im EU-Alert System für Cell Broadcast. Die werden auch in anderen Ländern, die das bereits implementiert haben, so verwendet. Die Message ID 4370 spezifiziert z.B. eine Nachricht mit dem Status „EU Alert Level 1“. Das ist in den Niederlanden so, dass wird bei bei der deutschen Implementierung genauso sein. Standard eben.
Das Problem ist dass die Smartphonehersteller das für Deutschland aktivieren müssen. Anscheinend führen die Hersteller eine Whitelist, nach der die Alerts nur angezeigt werden wenn es für die Länderkennung Deines aktuellen Netzes freigegeben ist. Bis Du in den Niederlanden, dann wird eine CB-Message mit der ID 4370 entsprechend angezeigt. Denn NL-Alert (als lokale Implementierung von EU-Alert) gibt es da schon ein paar Jahre. Bist Du in einem deutschen Netz würden Smartphones das nicht anzeigen, denn DE-Alert gab es bisher noch nicht.
Cell Broadcasting existiert seit glaube ich Anfang 2000, vielleicht auch etwas früher.
Mein erstes Handy konnte das und bekam immer den Wetterbericht… war echt ne tolle Sache
Dass die sowas jetzt neu erfinden mussten….
Das erst was passieren musste…
Dass es das schon lange gibt…
Hätte hätte hätte…
Alles was kostenlos für den Kunden ist, ist Gift für alle Netz Betreiber.
Wären die nicht alle so gierig gewesen mit ihren ganzen Menschen damals und SMS und MMS.
Vielleicht wäre…
Ich schweife ab…
Niemand erfindet etwas neu. Cell Broadcast gab es in Deutschland noch nicht. Daher können die Handys deutsches Cell Broadcast nicht (wie auch). Jetzt gibt es das und die Handys können das aber immer noch nicht. DAS ist der Grund, warum so wenige Handys das unterstützen. Können Du alle Handys das, wollen halt nur nicht. Auch das mit 3- und 4-Stellen IDs ist kein Hinderungsgrund. Die IDs gehen seit jeher bis 65 535 (2 Byte), die alten Nokia Telefone können aber nur 3-Stellen zum Abonnieren angeben. Empfangen können die aber alles.
Wurde von mir Anfang der 2000er bereits genutzt, im D2 BestCityPlus mit einem Siemens-Handy: https://www.welt.de/print-welt/article623295/Mannesmann-D2-bringt-den-Ortstarif.html
@Malloy: 4-stellig: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Anbieterpflichten/OeffentlicheSicherheit/DEAlert/Technische%20Richtlinie%20DE-Alert.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Es gibt eine überarbeitete Richtlinie, die eine 3-stellige ID für die Level 1 Warnung vorsieht.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/OeffentlicheSicherheit/DEAlert/Download_Entwurf-TR-DE-Alert.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Faszinierend. Bereit für ein System das es seit 1999 gibt. Eine wahre Meisterleistung 🙂
Das System gab es mal, wurde aber nie genutzt. Ergo wurde es von allen großen Mobilfunkbetreibern als nicht notwendiger Leichen-Code zurückgebaut. Logisch.
Wahrscheinlich hätte man durchaus Code von vorher nutzen können. Aber die Richtlinien sprechen von 4-stelligen Message-IDs statt den üblichen 3-stelligen. Ziemlich affig, wenn man bedenkt dass grade mal iOS 16 und Android 11 4-stellige IDs können.
Die Mobilfunkbetreiber müssen entsprechende dann auch Code neu entwickeln.
Korrektur: Alle Handys können bis zu 5-Stellige IDs (65 535 -> 2 Byte) verarbeiten! Nur Android 11 (und iOS 16?) überlassen es nicht mehr den Herstellern die Cell Broadcasting-Warnmeldungen länderabhängige zu aktivieren. Oder die manuelle Aktivierung/Abonnierung, da bin ich nicht tief genug im Thema.
Schon Android 6 (oder 4?) Können vierstellige IDs verabreiten, nur muss das von den Herstellern per Update für DE-Alert aktiviert werden, was wohl nicht passieren wird.
Auch schon alte Nokias, wie das 3210, können vierstellige IDs verarbeiten (es sind ja zwei Byte lange IDs spezifiziert). Nur der Dialog zum Abonnieren hat nur drei Stellen …
Also hier in Chile wurde das vor ca. 10 Jahren, nach einem schweren Erdbeben/Tsunami eingefuehrt. Deutschland nimmt mal wieder eine fuehrende Rolle ein. haha 😉
Hier in Portugal auch nicht neu … wird haptsächlich bei Brandgefahr aktiviert, sehr nützlich
„Das Katastrophen-Warn-System sei erfolgreich getestet worden – mit Probe-Meldungen an Smartphones im ganzen Bundesgebiet.“
Der Text bleibt ein bisschen unklar. Hat es tatsächlich schon mindestens eine Probemeldung an alle Smartphones im Telekom-Netz in Deutschland gegeben?
Dann ist mein Handy dafür noch nicht geeignet, es kam nichts an.
Oder gab es für ausgewählte Nutzer im Bundesgebiet Testmeldungen?
Ich vermute, das waren spezielle Tests an einzelne Smartphones von Telekomentwicklern. Erst wenn das erfolgreich verlaufen ist (was offenbar der Fall ist), wird es für alle ausgerollt und an einem Warntag für alle getestet.
Normalerweise testet man etwas und beseitigt Fehler, bevor es auf die Allgemeinheit losgelassen wird.
Ist das dieses Cell Broadcast, das ich um 2000 genutzt habe, um die Vorwahlen in der Umgebung anzeigen zu lassen, die kostenlos in meinen Vertrag angerufen werden konnten? Toll, dass das jetzt noch mal erfunden wird. Und getestet. Spitze!
Wer hat etwas neu erfunden?
Die Vorwahlnummern hast Du doch aktiv abgerufen, oder? Hierbei geht es darum, dass das Handy die Warnungen automatisch anzeigt. Und das muss erst für Deutschland freigeschaltet werden. Sowohl in den Handys als auch im Mobilfunknetz.
Es ist allerdings faszinierend, dass die Bundesregierung gedacht hat, das ohne Sirenen und Cell Broadcasting zuverlässige Warnungen möglich sind, die jeden erreichen können …
Nein, die musste man nicht aktiv abrufen, die standen immer im Display und haben sich bei Ortswechsel automatisch aktualisiert.
Was nutzt das alles, wenn in der Zelle die Akkus der Basisstation nach Stromausfall leer sind? Es bleibt in der Katastrophenzone also nur eine x+ z.B. 6h Variante. Ich weiss gar nicht, ob und wie lange USV in der Zellen arbeiten muss.