Telekom wegen Irreführung bei congstar verurteilt

Die Telekom hat vor dem Landgericht Köln einen Dämpfer bekommen. Hintergrund war die Ankündigung, das Online-Kundenportal „meincongstar“ im Sommer 2025 abzuschalten und den Zugriff auf Vertragsdaten dann nur noch per congstar-App zu erlauben.
Kunden bekamen 2024 vor dem Login ins Portal den Hinweis „meincongstar wird ab Sommer 2025 abgeschaltet“ zu sehen, garniert mit der Aufforderung, direkt auf die App umzusteigen. Dazu der Hinweis, dass das Profil später nur noch über die App erreichbar sei. Genau das stimmte so nicht. In den Geschäftsbedingungen der congstar-Tarife ist festgelegt, dass Rechnungen zwölf Monate lang über „meincongstar“ abrufbar sind. Damit war die Telekom vertraglich daran gebunden, den Login über die Webseite weiter anzubieten und den Zugriff nicht einfach in eine Smartphone-App zu verlagern.
Vor Gericht ruderte die Telekom auch zurück: Das Portal solle für Bestandskunden in angepasster Form weiterlaufen, also keine komplette Abschaltung. Für das Landgericht Köln war die Sache damit recht klar: Die Ankündigung zur Abschaltung des Portals war irreführend und damit ein Verstoß gegen Wettbewerbsrecht. Die Botschaft vermittelte Kunden, sie müssten zwingend die App installieren, um ihren Vertrag weiter im Griff zu haben. Laut Gericht traf das objektiv nicht zu.
Die Richter hoben außerdem hervor, dass so eine Umstellung den Alltag der Kunden verändert. Wer bisher Rechnungen und Vertragsdaten im Browser checkt, wird auf das Smartphone geschoben. Viele lehnen zusätzliche Apps aus Datenschutz- oder Platzgründen ab und hätten sich ohne diese Formulierung wohl nicht zum Download entschieden. Einen faktischen App-Zwang sieht das Gericht an der Stelle nicht gedeckt. Die Telekom darf ihre congstar-Kunden also nicht per Falschinfo in die App drängen, wenn vertraglich ein Webzugang zugesichert ist.
Klar, hilft letzten Endes nun auch nichts, denn bei Congstar setzt man mittlerweile voll auf die App. Wie schaut es da mittlerweile aus, kann man über die App easy auch Verträge für andere (Eltern, etc.) verwalten, oder müsste man sich da immer ein- und ausloggen? Im Web war das ja durchaus bequemer.
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Ist bei der Telekom selbst auch nicht besser. Der Zugang zur E-Mail-Webseite ist unnötig kompliziert, lange Zeit wurde man massiv in die ausgesprochen schwache Aop gedrängt, über die ein Zugriff auf Kalender und Adressbuch nicht möglich ist. Auch jetzt bietet die Telekom für den Zugriff auf Kalender und Adressbuch auf dem Smartphone nichts an. Allenfalls kann man versuchen, den Smartphone-Browser auf „Desktop“ zu stellen, um sich dann mit der winzigen Darstellung auf dem kleinen Bildschirm herumzuplagen.
Du verwechselst da etwas. Du sprichst von T-Online und dem Mail-Service. T-Online gehört seit 2014 oder so nicht mehr der Telekom, sondern der Ströer AG. Telekom hat es nur noch technisch verwaltet – in Teilen. Alle Entscheidungen rund um T-Online und das Mail-System sind rein durch die Ströer AG erfolgt… Telekom hat damit nix zu tun. Die haben es lediglich umgesetzt. In Telekom-Apps an sich, kann man keinen Kalender und auch kein Adressbuch verwalten.
Btw.: Die Telekom Mail App erstellt verknüpfungen zum Handy eigenen Kalender und greift auch auf das entsprechende Adressbuch zu. Man muss seinen Kontakten nur um eine Mailadresse bereichern.
Es wäre nett, wenn der Ersteller dieses Beitrags auch die r e le v a n t e n Informationen – Aktenzeichen und Urteilsbegründung – verlinkt hätte.
Mit diesen einfachen aufeinander folgenden Worten, die ich in Google eingegeben habe, fand ich diese Informationen, obwohl sie für mich nicht r e l e v a n t sind:
„congstar gericht köln urteil“ Und das war jetzt gar nicht schwer, auch wenn der Ersteller des Beitrages doch künftig bitte alles auf dem Silbertabett präsentieren sollte.
Alle Anbieter gehen immer mehr zu App´s über. Wobei es ja ein und die selbe Datenbank ist. Nur eben einmal im Web und einmal in der App.
Mhm gerade bei vielen „jüngeren“ hat der klassische „PC mit Browser“ ausgedient. Hier möchten die Hersteller kosten sparen, in dem man sich das Personal für die Pflege des Webinterfaces einspart.
Ich persönlich arbeite zu Hause sehr viel am Mac Mini mit 24Zoll Bildschirm.
stimmt letztes mal als ich nen congstar vertrag hatte war nur noch die app moglich
Das Verhalten von Congstar Prepaid ist extrem hilfreich wenn ich dabei an die Verträge für unsere Oldies denke. Smartphone haben die nicht, wohnen weiter weg und jedes Login auf der Seite benutzt Code welcher per SMS einfliegt.
Ich hasse App-only und habe deswegen die Verträge gekündigt bzw. bin umgezogen – dorthin, wo es eine normaler Webseite gibt.
Kündigung ist fest im Kalender vermerkt. Ich verwalte meine Verträge nicht im Mäusekino.
Oh, das ist ein sehr schönes Urteil. Was ich echt mies fand, war wie Congstar hier mit seinen Kunden umgegangen ist. Da wurde einfach behauptet, „die Kunden wollen das“ und überhaupt. Das die Foren vor Kritik überliefen, völlig egal. Alles wurde ignoriert und das nur um die Kundendaten vom Smartphone abzugreifen. Selbst die Hotline hat sich damals äußert negativ über den eigenen Konzern ausgelassen. Das war ein wirklich interessantes Gespräch. Die haben mir dann auch gezeigt, wie man die Seite auch ohne direkte Verlinkung (damals schon entfernt von der Congstar Homepage) vom PC erreicht. Vielleicht sollte man die Menschen von der Hotline für die Produktentwicklung nutzen und die Strategen der gefloppten App-Aktion von der Konzernspitze in „neue“ Aufgaben lenken.
Konkreter Fall: Meine Frau fiel auf die Behauptung rein und ging nur noch über die App (iPhone) in ihr Login. Das klappte nach einer kürzlich erfolgten technischen Umstellung bei Congstar nicht mehr. No way. Die Links in emails wurden immer per App geöffnet (ich nutze kein iPhone, kann nur Aussagen der Frau wiedergeben). Sie kam also weder an Vertrags- noch an Rechnungsdaten ran, über zwei Monate.
Ich ging daraufhin, unwissend (ich nutze kein Congstar) in die WEBSEITE. Et voila, alles funktionierte korrekt. Ich habe ihren Rechnungsbezug auf Email umgestellt, Frau ist glücklich – aber als Antwort auf die Frage des Journalisten: In der App ist man (hier: frau) verloren. q.e.d.
Aus eigener Erfahrung: weder ist es möglich, verschiedene Konten in der App ohne übermäßiges Geraffel zu verwalten, noch ist es möglich, dass Partner ihre Partnerkarten selbst verwalten können.
Ich muss jetzt immer meine Frau fragen, wie viel Datenvolumen ich noch habe und wenn man Vater sein Prepaid Guthaben aufladen will ist das entweder ein überbordendes Geraffel (da er keine Kreditkarte besitzt) oder er müsste sich bei irgendwelchen komischen Zahlungsdienstleistern anmelden. (Früher konnte er einfach in der App per Lastschrift, aber sein iPhone wird von der App nicht mehr unterstützt. Congstar meinte dazu, dann müsse er sich ein neues Smartphone kaufen.) Ich bin von Congstar zunehmend abgefuckt.
Oha, ich wusste nicht, dass das Wellen geschlagen hat. Ich hatte Congstar mehrfach angeschrieben, sogar mit Kündigung einiger Verträge im Bekanntenkreis gedroht, doch nie eine Rückmeldung bekommen. Zuletzt konnte ich aber immer noch meine Rechnungen einsehen, den Vertrag optimieren oder ändern etc. Ich habe insofern keinen Bock auf die App, als dass solch ein Angebot, bzw. eine Übersicht an einem kleinen Smartphone-Display, selbst bei über 6″, nicht genug Details zeigt, bzw. eine Rechnung, PDF, nicht wirklich lesbar dargestellt werden kann. Nicht jeder nutzt ein Tablet, auf welchem das evtl. ein wenig angenehmer anzuschauen ist.
Aber zuletzt, es gibt sie noch, die Feature-Phone-Nutzer, die doch möglicherweise auch einen Congstar-Tarif zum Telefonieren nutzen möchten. Die können sich schlicht keine App aufs Handy laden und sind auf das Kundenportal angewiesen.