Telegram will gemeinsam mit der IWF gegen Kinderpornografie vorgehen

Telegram tritt der Internet Watch Foundation (IWF) aus Großbritannien bei. Man will deswegen auch in Zukunft proaktiv Tools einsetzen, um den Austausch von kinderpornografischen Inhalten in den öffentlichen Teilen der Plattform im Keim zu ersticken. Die IWF ist eine der wenigen privaten Organisationen, welche über die Möglichkeiten und Rechte verfügt, Bilder und Videos von Kindesmissbrauch zu erkennen und vor dem Teilen herauszufiltern.

Die IWF arbeitet auch mit anderen Tech-Unternehmen und Social-Media-Plattformen, aber auch Regierungen und Ermittlern rund um die Welt zusammen. Telegram darf nun als Mitglied auf die Tools und Daten der IWF zurückgreifen. Dabei setzt man etwa auf Hashes, also digitale Fingerabdrücke von tausenden von bekannten Bildern von Kindesmissbrauch, die über das Netz geteilt werden und automatisch erkannt werden können.

Die IWF und Telegram arbeiten aber auch abseits der automatischen Erkennung enger zusammen. Etwa wird die IWF Telegram weiter entsprechende Inhalte sofort melden, die dennoch durchrutschen, damit sie prompt entfernt werden können. Man wird dabei auch nicht-pornografischen Kindesmissbrauch sperren, wozu auch KI-generierte Inhalte zählen. Auch Links zu Websites, die entsprechende Materialien bereitstellen, werden automatisch gesperrt.

Für Telegram markiert die Zusammenarbeit mit der IWF einen Wendepunkt, denn jahrelang hatte man sich gegen solche Maßnahmen gewehrt, weil man mehr und mehr Eingriffe in die Kommunikation fürchtete. Die IWF gibt dann auch an, dass dies nur die ersten Schritte für Telegram sein könnten und man noch viel zu tun habe. Der Telegram-Gründer Pavel Durov wurde ja auch zwischenzeitlich in Paris verhaftet, weil ihm vorgeworfen wurde, bei Telegram nicht ausreichend gegen illegale Nutzungsmöglichkeiten vorzugehen. Anschließend machte man dann seitens der Plattform eben doch vermehrt Zugeständnisse.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Den guten Zweck in allen Ehren, aber so langsam entfernt sich Telegram immer weiter von dem was es mal war. Erst die Ankündigung der Zusammenarbeit mit Behörden und jetzt das.
    „Kontrollieren und Zensieren“ bedeutet halt auch immer „mitlesen und protokollieren“…… Damit ist Telegram so langsam der Messenger, der er nie sein wollte.
    Für mich dennoch weiterhin die beste Alternative zum altbackenen WhatsApp

  2. Ach, die Internet Watch Foundation? Der Verein, der schon vor zig Jahren geheime Blocklisten zusammen mit der Regierung des UK erstellte und Wikileaks damals dies alles aufdeckte. Wie hiess es damals? „The hidden censors of the Internet“:

    https://www.wired.com/story/the-hidden-censors-of-the-internet/

  3. Die Nachrichten wie, Telegram arbeitet nicht mit Behörden zusammen, wurde ja so negativ von den Medien aufgegriffen. Doch es war für mich eine Super Neuigkeit.

    Telegram sollte zurück zu den Versprechungen die es mal gegeben hat. Eigentlich sollten viel mehr Unternehmen nicht mit den Behörden kooperieren.

    • Telegram hat die ganze Zeit mit den Behörden kooperiert, das waren bloß die russischen und iranischen Behörden.
      Nun kooperiert Durov auch mit den westlichen Behörden.

      Macron sei dank!

  4. Wenn wird es ausgeweitet um alle Hashes von Dingen die den heutigen Regimen nicht passen, gibt es da schon einen ungefähren Zeitplan?

  5. Immer wenn beim Thema ‚mehr Überwachung‘ cp als Grund angegeben wird, dann kann man sich sicher sein, dass es um alles andere geht, außer eben um cp. Es geht einzig & allein darum, den stinknormalen Bürger auszuspähen -und um nix anderes sonst. Die ‚Obrigkeit‘ erträgt es einfach nicht, wenn sich Menschen privat unterhalten. Das können sie einfach nicht ab. Pädophile und andere Kriminelle buchen sich derweil auch weiterhin genüsslich ins Tor-Netzwerk ein.

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