Tankstellenkette JET experimentiert mit Schnellladeinfrastruktur ohne Netzausbau
Tankstellenketten wie Aral und Shell bauen ihre Schnellladeinfrastruktur bereits stetig aus. Doch auch andere Anbieter wie JET wollen mitmischen. In Hamburg nutzt man etwa Voltfang-Batteriespeicher und kommt so ohne Netzausbau voran. Entsprechend konnte man so im hohen Norden Deutschlands eine 300-kW-HPC-Schnellladesäule mit zwei Ladepunkten ohne expliziten Netzausbau in Betrieb nehmen.
Besagte Schnellladesäule ist mit einem 360 kWh großen Batteriespeicher des Anbieters Voltfang verbunden, der über den vorhandenen 80-kW-Netzanschluss kontinuierlich geladen wird. Als Leistungspuffer gleicht der Speicher Lastspitzen aus und verhindert so Netzüberlastungen. In Kombination mit einem Energiemanagementsystem und einer regelbaren Unterverteilung von Omexom Smart Technologies sorgt er laut den Anbietern für eine stabile Netzbelastung. So ermöglicht er eine maximale Ladeleistung von bis zu 300 kW für E-Fahrzeuge.
Vorteil dieser Kombination ist eben, dass für JET ein kostspieliger Netzausbau, der für Schnellladesäulen dieser Größenordnung normalerweise erforderlich wäre, entfällt. Es ist aber eben dafür ein Batteriespeicher als Alternative notwendig. Kann sicherlich aber je nach Standort eine Option sein.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Hilden hat das schon lange, vor einem Jahr kam ein Bericht darüber im TV https://nrodlzdf-a.akamaihd.net/none/zdf/24/10/241015_clip_9_mom/3/241015_clip_9_mom_6660k_p37v17.mp4 bei 9:00 gehts los…..
Ja wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Geht dann also auch ohne gleich mit der Keule auszuholen und hirnlos drauf los zu bauen.
Erst einmal vorhanden Infrastruktur nutzen wo es geht und mit Verstand bauen.
Die Gaskraftwerke sind ebenso nicht nötig die wir Steuerzahler wieder zahlen dürfen weil ohne Sinn und Verstand geplant wird.
Sorry, ich fahre BEV, habe PV auf dem Dach und kenne mich in der Materie wirklich aus. Es schiessen zwar die Batterie Speicher wie Pilze aus dem Boden, aber ich befürchte ohne Gaskraftwerken wird es kurzfristig nicht gehen (sogar Habeck wollte die bauen) da es ja tatsächlich an ein paar Tagen/Wochen im Jahr Dunkelflauten geben kann was den Bau von extra Kraftwerken natürlich ad Absurdum führt da das nur für einen sehr kleinen Übergang nötig wäre. Es ist ein echtes Dilemma.
>> Sorry, ich fahre BEV, habe PV auf dem Dach und kenne mich in der Materie wirklich aus.
Wow, welch eine Expertise. Ich fahr Verbrenner, wechsel regelmäßig meinen Stromanbieter und weiß, dass es ein großes Problem ist, den regenerativ erzeugten Strom vom Ort der Erzeugung (meist im Norden) zu den Verbrauchern im Süden zu bringen. Der Neubau von Gaskraftwerken verhindert, mit seinen damit verbundenen Kosten, den notwendigen Ausbau der Transportnetze. Gas, egal woher, birgt immer das Risiko der Abhängigkeit. Die Habeck’sche Idee neuer Gaskraftwerke, resultierte daraus, dass er ein Argument für die LNG-Terminals gebraucht hat.
Die Idee von JET mit Hilfe von Stromspeichern die Schnellladesäulen zu betreiben, ist mal ein richtig gutes Experiment. Hoffentlich vom Erfolg gekrönt. Den Netzbetreibern dreht JET da mal richtig die lange Nase. Besser in im Eigentum stehende Stromspeicher investieren, als Unsummen an die Netzbetreiber zu überweisen, ohne zu wissen, ob, wann und wie schnell die in die Pötte kommen. Thumbs up für JET!
Hallo Mr. T.,
und wenn man das bei JET noch mit lokaler Stromerzeugung wie Fotovoltaik koppelt, hat man noch ein bißchen Strom für den Speicher der gar nicht aus dem vorhandenen Netz kommt.
Wird zwar nicht für vollständige netzunabhängigkeit sorgen, macht Sonnenstrom aber gut nutzbar.
Und die eine oder andere Dachfläche wird es an einer Zapfstation, vielleicht sogar mit kleinem „Supermarkt“ und auf Toilettenhäuschen sicher geben. Sobald Akkus als Stromspeicher da sind macht auch Kleinvieh mist.
Hallo Andreas,
leider muss man dann mangels Produktion von Solarpaneelen in Deutschland auf die chinesischen Hersteller zurückgreifen.
Die Anti-China-Politik der EU und der Bundesregierung wollen das verhindern und legen die Hürden für die Genehmigung und den wirtschaftlichen Betrieb von Solaranlagen deshalb immer höher. Ein Umdenken und die Rückkehr einer deutschen Solarindustrie ist bedauerlicherweise nicht in Sicht.
Du bist mein Held „dass es ein großes Problem ist, den regenerativ erzeugten Strom vom Ort der Erzeugung (meist im Norden) zu den Verbrauchern im Süden zu bringen.“ WAS hat das bitte mit einer Dunkelflaute zu tun wenn Regenerative einfach fast keinen Strom liefern? Sie Dir mal Solar die letzten Tage an, meine Hausbatterie ist leer und ich ziehe Strom vom Kraftwerk. Das Zauberwort ist Energiespeicher, aber die ist nicht schnell genug gebaut um tatsächlich einen längeren Zeitraum überbrücken zu können da wir (fast) keine Speicherseen mit entsprechenden Kraftwerken haben.
Hallo 3Daniel,
„da wir (fast) keine Speicherseen mit entsprechenden Kraftwerken haben“
und wohl auch so schnell nicht bekommen werden – denn es wird sich , genau wie bei Windrädern – schnell jemand finden der gegen diese „Eingriffe in die Landschaft“ klagt.
Denn egal ob Wohnungsneubau, neue Tram- oder U-Bahnlinien,, neue Trassen für Regional- und Fernbahnen, neue Überlandleitungen, und und und …
… es wird gern nach Innovation und Enerrgie- und Verkehrswende gerufen, wenn dafür aber etwas gebaut werden soll kommen, oft aus dem gleichen politischen Lager, die Bremser.
Sei es weil irgendwo ein Fröschlein quakt oder Blümchen blüht auf gerade der Wiese wo neue Wohnungen entstehen sollen. Oder weil U-Bahn-Bau die Anwohner erst mal mit Lärm belästigt und man auch noch Alleebäume fällen muß . Oder oder oder …
Man möchte Omelettes backen ohne Eier zu zerschlagen. Das wird aber nicht funktionieren.
>> WAS hat das bitte mit einer Dunkelflaute zu tun wenn Regenerative einfach fast keinen Strom liefern?
Wenn man ausschließlich Solar als regenerative Stromerzeugung bezeichnet, dann kann die Dunkelflaute eine Rolle spielen. Deshalb braucht es ja den Ausbau der Transportnetze, um den mit Wind und Wasserkraft erzeugten Strom zu den Verbrauchern zu bringen.
Bei der Stromerzeugung sollte man groß denken, wenn man schon die eigene Expertise anführt. Nicht nur den lokal erzeugten (Solar)-Strom, sondern auch die anderen Quellen zur regenerativen Stromerzeugung einbeziehen.
>> Das Zauberwort ist Energiespeicher …
Wenigstens das, hast du mit deiner Expertise erkannt. Allerdings ist es nicht zielführend, die Stromspeicher mit konventionell erzeugtem Strom zu laden. JET nutzt diese Möglichkeit, um der Willkür des VNB und den Kosten, die eine Verstärkung des Anschlusses zum Betrieb der 300-kW-HPC-Schnellladesäule verursachen würde, zu entgehen. Außerdem muss man mit einer solchen Lösung nicht auf die Ertüchtigung der Netze und den Bau neuer Gaskraftwerke warten.
Würde sich die Idee der Stromspeicher auch bei privaten Verbrauchern durchsetzen, dann könnte daraus eine gleichmäßigere Belastung der vorhandenen Netze resultieren. Mit intelligenten Steuerungen wäre der Begriff der Grundlast quasi Schnee von gestern und regulative Eingriffe könnten minimiert werden. Das herauf- und herunterfahren der vorhandenen Kraftwerke, um die Spitzenlast versorgen zu können, würde entfallen.
das Thema ist relativ komplex. Unter dem Gesichtspunkt „Bestand anschauen“ bedarf es keiner Gaskraftwerke. Es sind bereits große Stromtrassen im Bau und auch mittelgroße bis große Batteriespeicher könnten temporäre Sonderbedarfe gut abfedern.
Das Thema AKW Reaktivierung scheint vom Tisch zu sein, aber es ist für mich völlig legitim zu hinterfragen ob man statt der Gas-Kraftwerke die Abschaltung der Kohlemeiler verlängert. Denn betrachtet man die Umwelt/Klimaschäden durch entweichendes Methan weltweit dann ist Gas auch nicht viel sauberer als ein moderner Kohlemeiler. Den Effizienz-Joker spielen Gaskraftwerke mit Wärmekopplung aus. Aber wenn ein Gaskraftwerk nur als Regelkraftwerk läuft, dann ist auch dieses Thema durch.
Was für die Gaskraftwerke spricht ist eine hohe flexible Reglung, Gas-Infrastruktur ist ebenfalls gut, Speicherkavernen wären vorhanden und zukünftig könnte man statt des überhypten Wasserstoffs auch schlicht und einfach Biogas nutzen.
Wahrscheinlich ist ein Mittelweg optimal. Die ältesten, unpraktischsten Kohlemeiler durch mehrere dezentrale Gaskraftwerke ersetzen.
Wesentlich wichtiger wäre dass diese Planungs und Genehmigungsverfahren für Batteriespeicher um ein Vielfaches gekürzt werden.
>> Unter dem Gesichtspunkt „Bestand anschauen“ bedarf es keiner Gaskraftwerke.
Ich würde mir wünschen, diese Erkenntnis käme bei der Bundeswirtschaftsministerin an. Die favorisiert ja den Bau neuer Kraftwerke. Besser wäre es, den Bau neuer Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung zu fördern. Damit könnte eine frühere Abschaltung der Kohlemeiler in Betracht gezogen und die Abhängigkeit von anderen Ländern durch den Bezug von Gas reduziert werden.
>> Das Thema AKW Reaktivierung scheint vom Tisch zu sein …
Aber nur, weil der Abriss schon begonnen hat und die Kraftwerksbetreiber ihr Personal freigesetzt haben. Der Bau neuer AKW ist ein Hirngespinst mancher Politiker. Frankreich z.B. versucht damit die CO₂-Emissionen zu senken.
>> Wesentlich wichtiger wäre dass diese Planungs und Genehmigungsverfahren für Batteriespeicher um ein Vielfaches gekürzt werden.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Genehmigungsverfahren vereinfachen und verkürzen. Einsprüche, gegen den Bau von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung und den Ausbau der Transportnetze, verhindern.
Der Erzeugung von Biogas stehe ich persönlich eher kritisch gegenüber. Der Flächenverbrauch für verwertbares Material ist hoch. Durch die Prozesse entstehen Geruchsbelästigungen und Stoffe, die der Umwelt nicht dienlich sind.
Ackerflächen sollten der Ernährung der Weltbevölkerung dienen und nicht der Energieerzeugung. Nutzpflanzen gedeihen auch unter Solaranlagen und neben Windrädern.
Habeck wollte Stück die auch H2 Ready sind damit die das H2 verarbeiten können das vom Überschuss erzeugt wurde. Besser H2 erzeugen statt abregeln.
Jetzt sollen deutlich mehr Gas Kraftwerke gebaut werden und von H2 ist keine Rede mehr.
So wird der Strom nie billiger.
Habecks H₂-ready-Idee war ein Wolkenkuckucksheim. Er wollte ja auch zig Millionen privater Gasheizungen H₂-ready machen. Dafür hätte man erst mal die Transportnetze ertüchtigen müssen.
Die neue Bundeswirtschaftsministerin setzt auf den Neubau von Gaskraftwerken. Eine der wenigen Ideen ihres Amtsvorgängers, die sie aber nicht 1:1 übernimmt. Vielleicht setzt sie in absehbarer Zeit auch auf den Neubau von AKW?
>> So wird der Strom nie billiger.
Das soll er ja auch nicht. Wenn Strom billiger wird, dann wären doch alle Sparbemühungen dahin. Kaum jemand würde energiesparende Geräte, von der LED-Lampe bis zur Wärmepumpe, anschaffen, wenn unterm Strich durch sinkende Strompreise alles so bleibt wie bisher.
Nein. Die FDP wollte die Gasheizungen „technologieoffen“ aka H20 ready haben.
Die FDP-Forderung der Technologieoffenheit bezog sich aber eher auf die weitere Nutzung von fossilen Brennstoffen bei der Gebäudeerwärmung. Federführend war nicht die FDP, sondern das von Herrn Habeck geführte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dort hatte man eine deutsche Wasserstoffstrategie entwickelt, die auch die Nutzung von mit Wasserstoff betriebenen Heizungen für Gebäude beinhaltete. Allerdings hat man schnell erkannt, dass das nicht wie gewollt funktioniert. Man hat sich dann auf die lokale Wärmeplanung geeinigt.
Außer den Maßnahmen des FDP-geführten Ministeriums für Digitales und Verkehr, dem Volker Wissing (ehem. FDP-Mitglied) vorstand, kamen kaum sinnvolle Ideen von der FDP.
Aral hat das hier gemacht, wobei die Säule auf 150 kW limitiert ist. Geht aber nur bis zu einer gewissen Auslastung, ich denke früher oder später kommt man um einen kräftigeren Netzanschluss nicht herum.
Was Hilden macht, ist etwas ganz anderes: da geht es um das Abfangen von Lastspitzen, da bei Großkunden die Peaks einen großen Einfluss auf den Preis haben.
Nein, es wird sogar im verlinkten Beitrag erwähnt, dass dadurch die Anschlussleistung gesenkt werden konnte. Sie es Dir einfach mal an, sind ab 09:00 nur ein paar Minuten.
Dasselbe Prinzip nutzen auch die Ladesäulen vor vielen tegut-Filialen. Der Anbieter Numbat war dann leider irgendwann pleite, die teilw. erst wenige Wochen in Betrieb befindlichen Ladestationen direkt wieder tot. Sehr ärgerlich. Inzw. ist aber ein anderer Anbieter eingestiegen, und die Säulen tun wieder.
Eine wirklich sinnvolle Anwendung von Batteriespeichern – nämlich das Netz zu entlasten und gleichzeitig Kosten zu sparen. Dass die Rechnung (Kosten Netzanschluss vs. Kosten Batteriespeicher) aufgeht, hätte ich nicht gedacht. Trotzdem eben sehr hohe Investitionen, die der Kunde am Ende bezahlen muss.
>> Trotzdem eben sehr hohe Investitionen, die der Kunde am Ende bezahlen muss.
Die Investitionen und Folgekosten für den Bau neuer Gaskraftwerke und die Ertüchtigung der Netze müssen auch bezahlt werden. Bevor man sein Geld, wie Perlen vor die Säue, den VNB vorwirft, ist es vermutlich sinnvoller in Eigentum, in Form von Energiespeichern, zu investieren.
Leider wird die Idee der Stromspeicher derzeit nur mit PV-Anlagen in Verbindung gebracht. Durchaus auch eine sinnvolle Lösung, weil die Einspeisevergütung gering ist und evtl. aufgrund politischer Fehlentscheidungen ganz wegfallen soll.
Die Preise für Batteriespeicher sind massiv am Fallen weil die Produktion immer besser und effizienter wird. In den letzten Jahren gab es so massive Verbesserungen in den Produktionsprozessen so dass die deutlich weniger energieintensiv sind wie noch vor ein paar Jahren.
Selbst im privaten bekommt man mittlerweile fertige 12.5kwH Speicher für ~1800€. Das wäre noch vor 1-2 Jahren selbst im Eigenbau nicht denkbar gewesen.
Hab ich bei der ISE vor 2 Jahren gesehen. Super Konzept und genau so geht das!