Tado: App-Nutzung für die Thermostat-Steuerung wird kostenpflichtig
Der Hersteller von intelligenten Heizungssystemen Tado sorgt für Aufsehen bei Nutzern. Das Unternehmen testet wohl aktuell ein neues Geschäftsmodell, bei dem Kunden künftig 99 Cent monatlich für die grundlegende Steuerung ihrer Thermostate über die Tado-App zahlen sollen. Verschiedene Nutzer berichteten von Benachrichtigungen durch die Tado-App, die sie über eine bevorstehende Gebühreneinführung informierten. Ich habe in unserem Nutzerchat auf Telegram auch mal rumgefragt, allerdings bekommen offensichtlich nicht alle Nutzer die Meldung. Als Begründung für die geplante Gebühreneinführung nennt das Unternehmen gestiegene Kosten. Tado weist darauf hin, dass die Steuerung der Geräte weiterhin kostenlos über Apple Home, Google Home und Amazon Alexa möglich sein wird. (Update: Hier ist ein Beitrag dazu in der Tado-Community, da wird von Test gesprochen)
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Erinnert mich an die Amazon Ring/Blink Kameras(Klingeln). Da war beim Kauf auch keine Rede von irgendwelchen Abonnements. Zack, 1,5 Jahre später gehen nur noch rudimentäre Funktionen, ohne zusätzlich zu bezahlen. Wird wohl bald ein Thema der EU Regulierung werden, wenn das so weiter geht. Kennt man ja auch von diversen Kauf Apps, die später auf ein Abo Modell wechseln.
Ich führe bereits seit Jahren eine „Don’t buy Blacklist“ mit Firmen die solche Praktiken an den Tag legen. Sie ist heute um die Firma Tado erweitert worden.
Der Kassenbon ist ein Wahlzettel, wenn den Cloud/App-Only-Schrott keiner mehr kauft gibt es auch die Firmen nicht mehr.
Ich kann nur immer wieder appellieren: Kannst du es nicht ohne App, Cloud oder Onlinezwang steuern dann hat es in deinem Smart Home/Zuhause nichts verloren. Schon zu oft wurden Verbraucher getäuscht und nachträglich zur Kasse gebeten damit sie auf ihre vorher teuer gekauften Geräte weiter zugreifen können.
Also, legt euch alle eine solche Blacklist an… Das wäre doch eine Idee für eine App: Scandal-Finder. Kiste zur gesuchten Firma die entsprechenden Geschichten auf und zählt positive und negative Punkte auf. Dann kann jeder selbst entscheiden ob er dort kauft oder nicht.
Die Liste seriöser Hersteller wäre ggf kürzer.
Und das bei einem deutschen Hersteller, doppelt traurig.
Tado gehört zu Amazon. Erklärt alles, oder?
Fremde Thermostate (AVM) lassen sich nicht mehr über Alexa steuern. Die Steuerung der hauseigenen Thermostate wird kostenpflichtig. Ich erkenne da einen Langfristplan.
Ach, Amazon hat die gekauft? Ich weiß nur, dass es 2018 ein Investment gab. Das „damalige“ Geld stammt auch von E.ON sowie den Risikokapitalgebern Total Energy Ventures, Energy Innovation Capital, Inven Capital und der Europäischen Investment Bank.
Ich habe noch die alten Thermostate, bei denen auch Geofencing noch kostenlos ist. Betrifft das auch diese? Da konnte man aus rechtlichen Gründen ja nicht nachträglich Gebühren verlangen. Neue Thermostate würde ich mir nicht mehr von dem Laden kaufen.
Genial, das was ich spare landet direkt bei dem, der dafür sorgt dass ich spare 😀
Was sparst du denn? Also real, nicht laut Werbung.
Vorab: Hardware, insbesondere fundamentale Hardware wie für eine Heizung, ursprünglich abo-frei zu verkaufen, und dann doch ein Abo einzuführen, geht gar nicht. Richtig übel. Was den Preis des Abos angeht, ist das allerdings fair. Ich selbst hatte mich schon früher entschieden, mein Tado-System (V3+) autonom zu verwalten: altes iPad in ein Apple HomeHub umfunktioniert, Controller for HomeKit mit Lifetime-License installiert, Heizpläne inkl. „Away Mode“, Heating-Boost, Heating-Off etc. programmiert, plus „Vacation Mode“, Aqara-Sensoren für die Fenster gekauft für die Auto-Abschaltung beim Lüften… funktioniert alles super, eigentlich sogar viel besser, genauer und umfangreicher als mit der Tado-App, v.a. über Einbindung in Automationen und Workflows, Remote-URL-Trigger von iOS-Shortcuts etc. Aber der Preis für meine Unabhängigkeit war natürlich hoch – höher als für Tados Maximalabo. Das braucht über ein Jahrzehnt, bis sich das amortisiert hat, Heizkostenersparnis nicht eingerechnet. Aber das ist für die meisten Tado-Kunden sicherlich keine Lösung. Die wollen einfach die Hardware kaufen, App installieren, kurz einrichten, und fertig. Dafür ist ein Euro pro Monat für die Basisfunktionen wie Heizpläne sicherlich OK. Nur sollte man das halt dem Kunden beim Kauf der Hardware schon ankündigen. Nachträglich ein Abo einzuführen, ist totaler Mist. Tado hatten die große Gelegenheit, das Abo mit dem neuen X-System einzuführen, was völlig OK gewesen wäre, haben es aber versäumt. Allein das schmälert schon meinen Glauben an die Intelligenz der Firmenleitung.
Ich zahle schon 30€ jährlich für den Zugang von Unterwegs. Wenn die sich jetzt noch zusätzlich die App-Nutzung bezahlen lassen wollen, werde ich den Krempel sofort abstoßen. Dabei bin ich eigentlich gut zufrieden mit den Thermostaten.
Die Kosten/Nutzenrechnung würde ich gerne sehen.
Darum habe ich auf Homematic IP gesetzt.
Da kann man sich aussuchen, ob mit Cloud oder komplett lokal. Und sollte mal die Cloud kostenpflichtig oder ausgeschaltet kann man auf lokal umbauen.
Dazu ist die Cloud komplett anonym und Server in Deutschland
Mmh, eigentlich regelt der EU Data Act diese Sache recht schnell: Der Nutzer von vernetzten Geräten, insbesondere Smart Home Geräte, hat das Recht auf unentgeltlichen Zugang zu seinen Gerätedaten in maschinenlesbarer Form. In Verbindung mit einer App spricht man dann von einem verbundenen Dienst, somit ist Tado verpflichtet, dem Endkonsumenten auch die Temperaturmessung der Thermostate unentgeltlich bereitzustellen. Dies auf Dritte, also z.B. Apple Home, abzuwälzen geht natürlich nicht. Dazu braucht es dann eine Einwilligung des Nutzer zur Weitergabe von Daten an einen Dritten, in dem Fall sogar außerhalb der EU.
Das Gesetz wird ab 12. September 2025 rechtsverbindlich, ist bereits am 11. Januar 2024 in Kraft getreten und in wenigen Monaten endet die Übergangsfrist.