Südkorea will ca. 300 Mio. Euro in neuartige Display-Techniken (Micro LED, QDEL) investieren

Ich hatte hier im Blog schon des Öfteren über neuartige Display-Techniken berichtet, die sowohl LCD als auch OLED ablösen könnten. Schon eine ganze Weile etwa gibt es Micro LED. Samsung nutzt die Technik für seine Bildschirme der Reihe The Wall, welche in der Film- und Serienproduktion teilweise die Greenscreens ablösen können – zum Beispiel bei „The Mandalorian“. Südkorea will nun von staatlicher Seite innerhalb der nächsten Jahre umgerechnet fast 300 Mio. Euro in diese Technologien pumpen.

Neben Micro LED soll auch QDEL alias nanoLED alias EL-QD dabei eine zentrale Rolle spielen. Hinter all den Bezeichnungen verbergen sich „echte“ Quantum-Dot-Displays. Anders als aktuelle Fernsehgeräte mit der Bezeichnung QLED oder Neo QLED sollen die neuartigen Bildschirme nämlich keine LCD-Panels mehr als Basis nutzen. Stattdessen geht es um neue Screens mit selbstleuchtenden Pixeln.

Das haben Micro LED und QDEL also gemeinsam: Sie verwenden selbstleuchtende Pixel, um wie OLEDs perfekte Kontraste und Schwarzwerte sowie präzises Dimming in der HDR-Wiedergabe zu erreichen. Doch sie übernehmen gleichzeitig die Stärken von LCDs, denn sie nutzen anorganische Materialien. Das führt zu längeren Lebensdauern und keiner Anfälligkeit für Burn-in plus der Möglichkeit sehr hohe Helligkeiten bei hohem Farbvolumen zu erreichen.

Bis 2032 will die südkoreanische Regierung jeweils fast 300 Mio. Euro in die Entwicklung der neuartigen Display-Techniken investieren (via AVCesar). Die Herausforderungen sind unterschiedlich. Sowohl Micro LED als auch QDEL sind noch sehr kostspielig, weswegen sie für den Massenmarkt keine echte Rolle spielen. Bei Micro LED kommt dazu, dass es noch nicht gelungen ist, die LEDs so zu verkleinern, dass sie für gängige Diagonalen wie z. B. 55 bzw. 65 Zoll genutzt werden können. QDEL wiederum benötigt noch Arbeit an der Stabilität.

Die südkoreanische Regierung spricht auch zusammenfassend von iLED-Techniken und meint damit anorganische, selbstleuchtende LEDs als Gegensatz zu OLEDs. Da will man nämlich nicht gegenüber der chinesischen Industrie ins Hintertreffen geraten, die bereits rasante Fortschritte macht. So liegen die in Südkorea sitzenden Zulieferer LG Display und Samsung Display zwar bei OLED noch vorne, doch bei iLED könnten die Karten neu gemischt werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. 300Mio ist doch nichts… so viel gibt Hollywood für einen Film aus.
    Klingt für mich unrealistisch der Artikel.
    Das wären außerdem ca. 50Mio Pro Jahr bis 2032
    Damit wollen sie China besiegen?

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