Stromversorgung in Deutschland: Zwischen Sicherheitsgefühl und mangelnder Vorbereitung

Die Deutschen blicken trotz des jüngsten großflächigen Stromausfalls in Spanien und Portugal im April 2025 optimistisch auf ihre eigene Stromversorgung. Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Verivox soll zeigen: Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger halten die Stromversorgung hierzulande für sicher. Diese Einschätzung überrascht, besonders wenn man bedenkt, dass gleichzeitig fast die Hälfte der Befragten den Behörden eine mangelhafte Vorbereitung auf mögliche Blackout-Szenarien attestiert.

Interessant ist der Blick auf die wahrgenommenen Bedrohungen für unsere Stromversorgung. Cyber-Angriffe führen die Liste der Sorgen an – knapp 60 Prozent der Teilnehmer sehen hier die größte Gefahr. Terrorangriffe und Naturkatastrophen folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Werte gibt es auch für die persönliche Vorbereitungslage der Deutschen: Nur etwa jeder Vierte gibt an, für einen Stromausfall gewappnet zu sein. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern – Männer sind mit 32 Prozent häufiger vorbereitet als Frauen mit 22 Prozent. Bei denjenigen, die Vorsorge getroffen haben, stehen klassische Maßnahmen im Vordergrund: Beleuchtung durch Kerzen oder Taschenlampen sowie Nahrungsvorräte. Deutlich seltener finden sich Notstromaggregate in deutschen Haushalten.

Die Umfrage, durchgeführt mit über 1.000 Teilnehmern zwischen 18 und 79 Jahren, offenbart eine bemerkenswerte Diskrepanz: Während man der grundsätzlichen Versorgungssicherheit vertraut, mangelt es an der persönlichen Vorbereitung auf mögliche Ausfälle. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt dabei grundlegende Maßnahmen wie das Anlegen von Trinkwasservorräten, das Bereithalten von Erste-Hilfe-Material und batteriebetriebenem Radio für den Informationsempfang im Ernstfall. Da habe ich noch diesen Link parat, da gibt es auch Checklisten.

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36 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Link

  2. Einfach die Fehler Spaniens (zuviel Erneuerbare gefährdeten Netzstabilität) vermeiden und gut ist.

    • Die EE ist sicher nicht gefährdent für die Netzstabilität.
      Wenn man etwas umbaut muss der Plan schon besser druchdacht werden.
      Ist ja leider in Deutschland auch nicht viel besser.
      Wir könnten schon weiter sein und der Strompreis niedriger wenn nicht ständig jemand auf der Breme stehen würde.

      • Das Märchen von günstigen Strompreisen bei erneuerbaren Energien, stimmt so nicht.
        Beispiel Dänemark mit 81% regenerativen Energien und den höchsten Strompreisen Europas.

        • Oettinger77 says:

          @JanM
          Ernsthaft? Gutes, stichhaltiges Argument. Ab jetzt bin ich auch davon überzeugt, dass Sonne und Wind gar nicht so günstig sind wie ich immer dachte. Gut, dass es das Internet gibt.

        • Man muss am Ende natürlich den Unterschied zwischen Gestehungs und Endkundenpreis verstehen.
          Der Gestehungspreis der erneuerbaren Energien ist deutlich geringer als der von Kohle und Co.

        • Dänemark hat enorm hohe Abgaben und arbeitet viel mit Fixpreisen auf dem Strommarkt https://de.wikipedia.org/wiki/Differenzvertrag_%28Energiewirtschaft%29

          Insofern schlecht für den Verbraucher. Man kann halt nicht alles durch die Bank vergleichen, nur weil Strompreis dabei steht.

        • Mag sein, die Frage ist halt wie sich der Strompreis bildet.
          Wenn ich die Suchmaschine anschmeiße dann kommt die Antwort das Hohe Steuern und Abgaben wie auch die Netzgebühren den größten Teil der Kosten ausmacht.
          Warum das in Dänemark so ist kannst du dir ja selber nachlesen. Es liegt zu 100% nicht daran das so viel EE im Netz ist.
          Fakt ist das die EE egal ob Solar oder Wind von der Erzeugung am günstigsten ist.
          Und wenn die PV Module und Akkus auch wieder vernünftig recycelt werden was ja noch abzuwarten ist, ist es auch noch sehr umweltfreundlich.

          • Die Akkus lassen sich ganz hervorragend recyceln. Abwarten muss man nur, ob die deutsche bzw. europäische Industrie, das genauso verpennt wie die Akku-Technik als solches oder ob sie was aus diesem Desaster gelernt hat. Derzeit sind auch da die Chinesen führend.

        • Gegenbeispiel Norwegen mit 98% regenerativen Energien und einer der niedrigsten Strompreise Europas. Und jetzt?

          • Norwegen hat die größten Erdöl und Gasvorkommen in Europa und das reichste Land obendrein. Da kann man leicht querfinanzieren, außerdem kein Mitglied der EU und daher nicht an irgendwelche Merrit-Order Vorgaben gebunden.

            • Chat-gpt says:

              Ja, der Begriff “Merit Order” ist ein bekanntes Konzept in der Energiewirtschaft und beschreibt die Reihenfolge, in der Kraftwerke zur Deckung der Stromnachfrage eingesetzt werden, basierend auf ihren Grenzkosten der Stromerzeugung. Es ist ein zentraler Mechanismus in liberalisierten Strommärkten, wie sie in vielen europäischen Ländern existieren.

              Wie funktioniert die Merit Order?
              Die Kraftwerke mit den niedrigsten Grenzkosten (z. B. erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie, die keine Brennstoffkosten haben) werden zuerst eingesetzt, gefolgt von Kraftwerken mit höheren Grenzkosten (z. B. Gaskraftwerke oder Kohlekraftwerke). Das letzte Kraftwerk, das benötigt wird, um die Nachfrage zu decken, bestimmt den Strompreis am Markt. Dieses Kraftwerk wird als “Grenzkraftwerk” bezeichnet, und sein Preis ist der sogenannte “Markträumungspreis”.

              Wird die Merit Order in Norwegen verwendet?
              Norwegen hat einen liberalisierten Strommarkt und ist Teil des nordischen Strommarktes, der Länder wie Schweden, Dänemark und Finnland umfasst. In diesem Markt wird ebenfalls das Merit-Order-Prinzip angewendet, um den Strompreis zu bestimmen. Allerdings gibt es einige Besonderheiten:

              Hoher Anteil an Wasserkraft: Norwegen erzeugt fast seinen gesamten Strom aus Wasserkraft, die sehr niedrige Grenzkosten hat. Das bedeutet, dass Wasserkraftwerke in der Merit Order fast immer ganz oben stehen und den Strompreis stark beeinflussen.

              Integration in den nordischen Markt: Norwegen ist Teil des gemeinsamen Strommarktes Nord Pool, wo das Merit-Order-Prinzip ebenfalls angewendet wird. Der Strompreis wird durch Angebot und Nachfrage innerhalb dieses Marktes bestimmt, wobei auch Importe und Exporte zwischen den Ländern eine Rolle spielen.

              Flexibilität der Wasserkraft: Wasserkraftwerke in Norwegen sind oft mit Speicherseen ausgestattet, was ihnen eine hohe Flexibilität gibt. Sie können Strom zu Zeiten hoher Nachfrage erzeugen und so den Preis beeinflussen.

              Unterschiede zu anderen Ländern
              In Ländern mit einem hohen Anteil an fossilen Brennstoffen oder weniger flexiblen erneuerbaren Energien (z. B. Wind und Solar) spielt die Merit Order eine größere Rolle bei der Preisbildung. In Norwegen, wo Wasserkraft dominiert, sind die Strompreise oft niedriger und weniger volatil, da die Grenzkosten der Wasserkraft sehr gering sind.

              Zusammenfassend: Ja, das Merit-Order-Prinzip wird auch in Norwegen verwendet, aber die spezifischen Bedingungen des norwegischen Strommarktes – insbesondere der hohe Anteil an Wasserkraft – führen zu einigen Besonderheiten in der Anwendung.

      • Boxxhorn says:

        Ich gebe dir recht, dass es einen guten Plan braucht. Daneben brauchen wir aber die technischen Innovationen, Stichwörter netzbildende Umrichter, Verhalten von Anlagen im Fehlerfall und Ansteuerbarkeit von Anlagen. Die Untersuchungen der Übertragungsnetzbetreiber und BNetzA sind in dem Punkt recht erhellend:
        https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/NEP/Strom/Systemstabilitaet/start.html

    • Die These „Zu viel Solarstrom“ ist nicht belegt: https://www.dw.com/de/stromausfall-blackout-spanien-portugal-heute-v2/a-72399436. Bitte also nicht als Tatsache verbreiten.

      • Natürlich ist sie nicht belegt. Es wird ja in den Öffis nicht mal als Option erwähnt. Experten halten es inzwischen für wahrscheinlich. Ich hielt auch die Labortheorie bei Covid damals für eine Verschwörungstheorie. Inzwischen wird anderes Denken wieder möglich. Man lerne daraus oder eben nicht.

        • Du hattest mich schon bei den „Öffis“.

        • „Zuviel“ ist nicht zu 100% richtig: das Problem war, dass einige der Solarparks Probleme mit der Synchronisierung der Wechselrichter hatten – diese konnten sich nicht mehr korrekt auf-synchronisieren – und mussten daher en Gro vom Netz gehen. So „verschwanden“ innerhalb von wenigen Sekunden in ganz Spanien rund 15 GW und dadurch begann das Netz „zu kippen“, d.h. dass die Frequenz nach unten ging (bis unter 48,5 Hz – ab 48Hz MUSS zwangsweise alles runter gefahren werden!). In Verbindung mit den Verbindungsproblemen einer der 2 Extremhochspannungsleitungen zu Frankreich (es gibt noch eine weitere Hochspannungsleitung, die aber nicht so viel Leistung transportieren kann) brach daraufhin in ganz Spanien das Hauptverteilernetz noch weiter „ein“ und dann musste schlicht „Last abgeworfen“ werden. Da die Atomkraftwerke (und auch andere Kraftwerke) nicht mehr autark „fahren“ konnten (Notstromversorgung der Atomkraftwerke können nur begrenzt zur Abschaltung benutzt werden – siehe Fukushima), wurden alle Kraftwerke – alle! – abgeschaltet (bei vielen sogar eine Notabschaltung mit kompletten „Insellauf“ – da dauert es dann sehr lange um diese wieder hochlaufen zu lassen)
          Und das Ergebnis war dann, dass auch Portugal, dass komplett am Netz von Spanien hängt, abgeschaltet wurde. Und zusätzlich gerieten die Franzosen in Probleme, da die gelieferten Energien auf einmal nirgendwo gebracht bzw. hin geleitet werden konnten. Zum Glück von Katalonien und Baskenland konnte Frankreich über 2 Leitungen sehr schnell wieder eine Versorgung aufbauen. Auch gibt es noch genug Gas- und kalorische Kraftwerke, die alle sehr schnell wieder ans Netz gehen konnten.
          Solar- und Windkraftwerke haben / hatten ja da Problem der Wechselrichter – die müssen eine Netzversorgung mit korrekter Frequenz im Netz vorfinden um zu funktionieren. Ohne ein laufendes Netz durch große Generatoren wie von den Gas- und Kohlekraftwerken – oder auch Atomkraftwerken! – kann man mit den „Erneuerbaren Kraftwerken“ kein langzeit-stabiles Versorgungsnetz aufbauen.
          Nur wer sagt das den Politikern, wenn sich derzeit nicht mal die meisten Medien und auch nicht die span. Verantwortlichen der Erzeuger bzw. der Netzbetreiber trauen öffentlich darüber zu reden oder zu schreiben?

        • Nachtrag:
          Wechselrichter sind „frequenz-folgend“ und anders als große Generatoren nicht in der Lage Netze „zu ziehen“, d.h. dem Netz „gewaltsam“ ein bestimmte Frequenz oder Phase aufzuzwingen. (das hängt bei den Generatoren von der Rotation ab – und versuch mal so ein zig-Tonnen-Monster zu was zu zwingen ;-))

          • Vielen Dank für die aufschlussreiche und auch einleuchtende Erklärung. Sher bedauerlich, dass aus Kadavergehorsam und Sekbstverpflichtung alle staatlichen Medien dies verschweigen. Wie bei Corona damals, wie bei Thema innere u. äußere Sicherheit, wie bei Thema Gendern und und und… Die 4. Säule der Demokratie hat kläglich versagt. Sie ist auch nicht reformierbar. Die Briten haben das inzwischen erkannt.

            • ProfiAmateur says:

              Danke! Sehr wichtige Informationen. würdest Du dann empfehlen nach Großbritannien auszuwandern? Oder bist es vielleicht schon? Dann bräuchten Dich all die Punkte nicht mehr zu stören?

    • Es ist noch überhaupt nichts ergründet und bekanntgegeben. Auch habe ich den Eindruck das gerne mal Ursache und Wirkung verdreht wird. Sind große Solarkapazitäten als Ursache für den Blackout vom Netz gegangen oder sind sie vom Netz gegangen weil das Netz bereits vorher instabil war?

      In jedem Fall scheint Spanien gut beraten darin die Leitungskapazitäten zu Frankreich weiter auszubauen und Batteriespeicher als schnell eingreifende Primär/Sekundärkraftwerksleistung zu installieren.

  3. Diskrepanz sehe ich hier nicht. Wenn ich an die Versorgungssicherheit glaube, dann bereite ich mich natürlich weniger vor. Wenn ich allerdings damit rechne, dass jeden zweiten Tag der Strom ausfällt, sieht es schon wieder ganz anders aus. Eigentlich ist die Umfrage hier sogar ziemlich konsequent.

  4. Bobbinchen says:

    Ist in der Caschys Blog Kommentarspalte wieder die lokale AfD Facebook Kommentargruppe eingefallen, oder woher kommen die vielen Falschinformationen und dümmliche EEG bashing?

    • Was willste machen. Die Dummheit stibt halt nicht aus. Der Mensch aber schon wenn er so weiter macht :/

    • EEG bashing? Seit wann ist Wahrheit Bashing? Oder sind wir wieder so weit, dass nur das Wahrheit ist, was der politisch an der Macht Befindliche befielt?

      • Wir sind jedenfalls definitiv nicht so weit, dass nur das Wahrheit ist, was in irgendwelchen blau-braunen Telegram-Gruppen zusammengeschwurbelt wird.

  5. Auch wenn sie zu Unrecht in die Prepper-Ecke geschoben wird, bin ich immer noch der Meinung dass ein gewisser Grundvorrat im Haushalt nie verkehrt ist. Und die herausgegebene kostenlose Broschüre der Bundesregierung ist auch nicht schlecht.
    Für mich läuft es auf dasselbe raus. Ich lege mir Vorräte mit Essen/Trinken an und andere Dinge. Und dann ist es egal ob die Ursache dann im Stromausfall oder etwas Anderem liegt.

    Man kann den ganzen regenerativen Energien skeptisch gegenüberstehen, aber für mich erhöhen sie eher die Autarkie. Ich kann dann im Keller den Schalter umlegen und gehe dann in den Insel/Ersatzstrom-Betrieb der für mich von Feb bis November eigentlich ganz funktionieren sollte. Solange das Gas kommt 😉

    • Du erzeugst im Februar und November wirklich noch so viel PV-Strom das dieser dir (auch ohne WP) ausreicht?

      • Ich bin nicht der originale Kommentator, aber: ja.
        Denn es geht nicht um 100%-Versorgung. Alle unnötigen Verbraucher vom Netz, sparsam mit Licht und Co. – und schon kann man Kühlschrank, Herd, TK, Heizung, etc. so betreiben, dass man durch den Tag kommt.

    • Sorry, ist ja nicht so, dass gleich bei einem längeren Stromausfall oder einer ähnlichen Katastrophe die marodierenden Banden vor der Tür stehen und einem die Vorräte klauen wollen.
      Und selbst wenn, wir haben 9 Schäferhunde, dass soll einer mal versuchen.

    • Die beste Waffe nützt nichts, wenn du schläfst. Es ist eher ein komplettes Konzept erforderlich.
      – Nicht auffallen; D.h. zu normalen Zeiten nicht damit prahlen. Im Notfall auch an den Notversorgungsständen anstellen, auch wenn man genug hat. Den Notstromgenerator nicht hörbar laufen lassen; kein sichtbares Licht verwenden.
      – 24h Wachen (Hunde sind kein 100% Schutz, helfen aber Störer frühzeitig zu erkennen).
      – Man kann nicht auf alle Fälle vorbereitet sein, deshalb gefragte Dinge zum Tauschen vorhalten (Nikotin, Kaffee, Feuerzeug, Schokolade, Klopapier).
      – Wichtiger als Nahrung ist die Wasserversorgung. Die war übrigens auch in Spanien weitestgehend ausgefallen, was sie eigentlich nicht so schnell sollte.
      – Aber auch Waffen gehören dazu, da gebe ich dir Recht. Da gibt es nicht nur illegale Varianten.

    • *SMH*, wie unsäglich naiv…

      Büro für Technikfolgenabschätzung beim Bundestag: https://dserver.bundestag.de/btd/17/056/1705672.pdf

      Lesen Sie insb. mal „Verhaltensbezogene Folgen…“.

  6. Ein Experte in den öffentlich rechtlichen Medien hat im Interview gesagt, dass das in Deutschland nicht passieren kann.
    Daher wird es wohl stimmen. Diskussion beendet.

    • Der besagte Experte sagt vieles – aber auch die Wahrheit? Werden wir erst sehen wenns so weit ist 😉
      Aber dann war es 100% die Schuld von … (bitte den aktuell gebräuchlichen Standardschuldigen einsetzen)

  7. Diese Kommentare waren wieder sehr amüsant zu lesen. 😀

  8. Letztermo says:

    Das Problem in Spanien ist fehlende Redundanz bei den Hoch- und Höchstspannungsleitungen.
    Das gilt sowohl innerhalb des Landes als auch grenzüberschreitend nach Portugal und Frankreich. Die Leitungen aus Frankreich können nur 3% der in Spanien benötigten Elektrizität liefern und damit nicht nennenswert stabilisieren. Üblich sind im europäischen Stromverbund min 10% aus benachbarten Ländern. Frankreich hat aber offenbar wenig Interesse die Leitungen über die Pyrenäen auszubauen, da man befürchtet mehr billigen Strom aus Spanien zu importieren als überschüssigen Atomstrom dorthin zu exportieren.

    Der Ausfall einer Hauptleitung hat eine Kaskade ausgelöst. Viele Kraftwerke – nicht nur Erneuerbare – folgen der Netzfrequenz. Diese muss 50Hz betragen mit einer Schwankungsbreite von 0,2Hz. Verlässt die Frequenz diesen Bereich, schalten sich der Reihe nach Kraftwerke ab und es werden Großverbraucher abgeworfen. Das geht dann wie bei Dominosteinen weiter bis das Restnetz eine Frequenz im richtigen Bereich und ein Gleichgewicht von Stromangebot und -nachfrage erreicht hat. Im schlimmsten Fall kommt es dann wie in Spanien geschehen zu einem großflächigen Blackout.

    Als Ursache für die auslösende Frequenzschwankung kommen Erneuerbare nicht in Frage, da sie die Frequenz nicht bestimmen sondern ihr nur folgen.

    Positiv an dem Zwischenfall ist, dass man das Netz relativ schnell wieder in Gang gebracht hat. Das ist alles andere als einfach, da man zunächst Schwarzstart-fähige Kraftwerke braucht und dann in wohl abgewogener Reihenfolge andere dazu schaltet. Man kann das auch nicht üben, denn ein Blackout zur Übung dürfte auf erhebliche Akzeptanzprobleme stoßen.

    In Deutschland ist ein solcher Zwischenfall extrem unwahrscheinlich, da wir sowohl innerhalb des Landes als auch grenzüberschreitend viel besser vernetzt sind und bisher immer über redundante Verbindungen das Netz stabilisieren konnten. Die Zahl der Netzeingriffe ist in den letzten Jahren stark gestiegen während gleichzeitig die Versorgungssicherheit (gemessen an Häufigkeit und Dauer von Stromausfällen) gestiegen ist.

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