StopKillingGames auf dem Weg nach Brüssel

Ich hatte das Thema in der Vergangenheit bereits aufgegriffen: Die Initiative „Stop Killing Games“ setzt sich dafür ein, dass in der Europäischen Union neue Gesetze eingeführt werden, welche es Entwicklern und Publishern untersagen sollen, Gamer einfach die Möglichkeit zu nehmen, bereits erworbene Spiele zu nutzen. Der aktuelle Stand?: Rund 1,45 Millionen Unterschriften konnten bis zum Stichtag am 31. Juli gesammelt werden. Die ersten Prüfungen der nationalen Behörden zeigen eine Validierungsquote von etwa 97 Prozent der eingereichten Unterschriften. Wenn das so bleibt, ist das schon extrem hoch.
Die Verifizierung durch die zuständigen Stellen wird noch etwa drei Monate in Anspruch nehmen. Nach Abschluss dieses Prozesses wird die Petition direkt der Europäischen Kommission übergeben. Damit beginnt die legislative Phase, in der Kommission und Parlament über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. Das Team bereitet sich aktuell intensiv auf die nächsten Schritte vor. Dazu gehören Gespräche mit Parlamentariern und der Kommission sowie Maßnahmen gegen mögliche Fehlinformationen und Lobby-Arbeit. Einige Details bleiben dabei zunächst unter Verschluss, frühere Erfahrungen hätten gezeigt, dass zu viel Transparenz auch Risiken bergen kann. Wer die Initiative weiter verfolgen möchte, findet alle Informationen auf der offiziellen Website stopkillinggames.com sowie in den sozialen Medien.
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Ich finde die Idee grundsätzlich gut. So ein bisschen Bauchweh hab ich jedoch bei der Umsetzung. Entweder wird a) ein zahnloser Papiertiger geschaffen, der keinerlei Auswirkung hat; b) die Branche redet sich raus mit „ja die Käufer kaufen ja nicht das Spiel, sie erwerben eine zeitlich begrenzte Nutzungslizenz“ oder c) es wird völlig übertrieben, sodass Spiele wie World of Warcraft einen Singleplayer Offline Modus beinhalten müssen, egal wie sinnlos/unpassend das ist.
Ich bediene mal ein bisschen das Narrativ. Hier entscheiden „alte weiße Männer“ über ein Thema (Gaming) was sie nicht verstehen.
Selten so komische Dinge wie hier gelesen.
Und was genau daran findest du komisch? Meine Meinung, dass Politiker über Dinge entscheiden die außerhalb Ihrer Lebensrealität sind? Meine Befürchtung, dass (wie so einige andere Dinge) hier für den Verbraucher nur ein Papiertiger realisiert wird? Oder doch eher die Tatsache, dass die Schutzbehauptung der Branche weiter an Fahrt gewinnt?
Niemand verlangt, dass World of Warcraft plötzlich einen Singleplayer-Modus bekommt. Es geht nicht darum, dass man Server für jedes 2007er Online-MMO ewig weiterlaufen lässt. Es geht darum, dass man gekaufte Spiele nicht einfach rückwirkend wertlos machen darf – besonders dann nicht, wenn sie technisch völlig problemlos offline oder in einer archivierten Version laufen könnten. (The Crew war exakt so ein Fall.)
Die Initiative will genau diese Fälle rechtlich absichern: Spiele, die man rechtmäßig gekauft hat, sollen auch langfristig nutzbar bleiben.
Was du mit „zeitlich begrenzter Nutzungslizenz“ beschreibst, ist genau das Schlupfloch, das aktuell von der Industrie ausgenutzt wird – und das man mit der Petition schließen will. Wenn dir das als zu viel verlangt erscheint, hast du entweder nie selbst Geld für so ein Spiel ausgegeben oder verwechselst Verbraucherschutz mit Komfortforderung.
Und dieser „alte weiße Männer“-Spruch ist dann wirklich der Tiefpunkt. Wenn dir auf sachlicher Ebene nichts mehr einfällt, mach halt ein TikTok drüber – da klatschen sie für sowas. In einer rechtlichen Debatte über digitales Eigentum ist das einfach nur peinlich.
World of Warcraft hat doch ein Abo Modell, oder? Ich kann so lange spielen, so lange ich bezahle. Das ist ja ein klarer Deal.
Wenn ich jetzt aber für 50-100€ einen Vollpreistitel „kaufe“, habe ich aktuell keine Information darüber, wie lange er spielbar ist. Zumindest das sollte verpflichtend werden.
Der große Frust kommt aber daher, dass Spiele technisch noch einwandfrei funktionieren würden, aber vorsätzlich abgeschaltet werden. Das ist zuerst ein gesellschaftlich-moralisches Thema, weil es rechtlich möglich ist. Deshalb gibt es den Wunsch das gesetzlich entsprechend zu regeln.
WoW kauft man zum Vollpreis und bezahlt monatlich. Also ist das Beispiel tatsächlich gar nicht so unsachlich wie es sich hier so mancher wünschen würde.
@Dreizehn: dir ist schon klar, dass da Anführungsstriche stehen? Dass ich bewusst die worte „Ich bediene das Narrativ“ gewählt habe um eine sehr ausufernde Antwort zu kürzen? Dass ich im Kommentar 1,5 Stunden vor deiner Antwort nochmal eine sachliche Darstellung vorgenommen habe?`
All das ignorierst du und bedienst dich selbst einem ad hominem gegen mich persönlich, direkt nachdem du verlangst ich solle sachlich bleiben. Guter Schachzug 😉
Gehst du auch sachlich auf meine Argumente ein? Die ignorierst du nämlich schön, indem du dich am Beispiel von WoW verrennst (dabei das Argument dahinter aber nicht besprichst) und das von mir genannte Narrativ gegen mich ausschlachtest.
Nochmal für dich meine Argumente:
1) Das Gesetz wird ein Papiertiger oder
2) Die bisherige Ausrede der Branche bleibt weiterhin unangetastet
3) Das Gesetz schießt weit über das Ziel hinaus und verlangt unsinnige Sachen wie z.B. aus WoW ein singeplayerfähiges Spiel zu machen
Du bemühst dich jetzt im Nachhinein, deine ursprünglichen Aussagen als bewusst überzeichnet und ironisch darzustellen – das wirkt aber eher wie Schadensbegrenzung. Wenn du wirklich nur ein Narrativ skizzieren wolltest, hättest du das als solches klar kenntlich machen können, z. B. durch eine distanzierende Einordnung. Stattdessen wirfst du mit einem Kampfbegriff wie „alte weiße Männer“ um dich und erwartest dann ernsthafte Diskussion auf Augenhöhe.
Zu deinen drei Punkten:
1) „Papiertiger“ – Kann sein. Aber dann muss man doch mehr fordern, nicht weniger. Nur weil etwas potenziell schlecht umgesetzt werden könnte, spricht das nicht gegen die Idee an sich. Das ist eine Binsenweisheit, kein Argument.
2) „Nutzungslizenzen“ – Exakt das will man ja gesetzlich einschränken. Wenn dir dieses Schlupfloch bekannt ist, warum dann der Vorwurf an die Initiative, sie würde übertreiben? Der Missbrauch dieser Klausel ist real und schadet Verbrauchern – also entweder erkennt man das an, oder man verteidigt das System. Dazwischen gibt’s nicht viel.
3) „WoW als Beispiel“ – Hier weichst du aus. Niemand verlangt, dass WoW offline spielbar sein muss. Aber wenn du dieses Beispiel wählst, um das Gesetz zu diskreditieren, lenkst du vom eigentlichen Problem ab: Spiele, die technisch sehr wohl archiviert werden könnten – ohne laufende Server, ohne Abo-Modell – verschwinden sang- und klanglos. Das ist kein hypothetisches Szenario, das passiert gerade regelmäßig.
Und ja, ich bin direkt geworden – aber nicht ad hominem. Ich habe nicht dich als Person angegriffen, sondern die Art, wie du argumentierst: polemisch, vage, und im Rückzug dann plötzlich „missverstanden“. Wenn man provokant formuliert, muss man auch mit einer direkten Reaktion rechnen.
Hallo whoiam,
„die Branche redet sich raus mit „ja die Käufer kaufen ja nicht das Spiel, sie erwerben eine zeitlich begrenzte Nutzungslizenz“ “ im gleichen Atemzug sollte dann auch geregelt werden, daß ein gekauftes e-Book auf jedem beliebigen Endgerät dargestellt werden können muß – daß also hartes DRM was die Wiedergabehardware – z.. B. nur Kindle oder von Amazon zertifizierte endgeräte – einschränkt konsequent verboten wird.
Zwar erwerbe ich nur Nutzungsrechte am Inhalt aber es muß mir freigestellt sein wie und auf welchem endgerät ich den Inhalt auslesen darf.
Hoffentlich schaffen die es…
Tolles Projekt. Wie sieht es denn aus, wenn die Rechteinhaber nicht ermittel werden können oder sich tot stellen? Haben Dritte dann das Recht zu dekompilieren und Lauffähigkeit herstellen?
Wär zwar schön, aber andererseits müssten sich dann auch für jedes Game Freiwillige finden die genau das übernehmen und der Hersteller wär wieder aus der Pflicht.
Die Initiative deckt nur zukünftige Spiele ab.
Na ganz einfach, dann wird Europa vom internationalen Markt ausgeschlossen und Spiele funktionieren hier einfach nicht. So wie Apple es mit einigen Funktionen in Europa schon macht. Vielleicht fordert man dann auch noch das die Spiele in jeder europäischen Sprache erhältlich sein müssen, und und und…
Dann können sich die Europäer ihre Spiele selber stricken.
Es ist doch tatsächlich so das man das Nutzungsrecht kauft. Das Spiel kaufen samt Inhaber Rechten wird wohl ein wenig teurer sein.
Manchmal muss man zu seiner Meinung stehen und sich nicht erpressen lassen.
In unserer Welt ändert sich wenig, wenn man nicht mit Gesetzen oder durch Boykott agiert.
Ob sich die jeweilige Sache lohnt, das steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man auch Nutzungsrechte für eine gewisse Zeit garantieren sollte, sonst ist man als Verbraucher der Willkür der Großkonzerne hilflos ausgesetzt.
Würde bei einem Spiel oder Film stehen: „Nutzung für fünf Jahre garantiert“, dann wäre das für beide Seiten klar.
Bei einem Streamingdienst weiß ich ja auch, dass ich nach der Kündigung kein Nutzungsrecht mehr besitze.
Einfach Europa, einen der größten Märkte für die Spielindustrie, ausgrenzen
Genau das gleiche haben die Apple-Jünger prophezeit und was ist passiert? Apple hat sich der EU gebeugt 🙂
Außerdem ist es doch ganz einfach, ein Singleplayer-Spiel wie The Crew nicht absichtlich unspielbar zu machen!
Ich habe unterschrieben, finde aber grundsätzlich dass Gamer*innen hier mit der Brieftasche wählen sollten, bevor ein neues Gesetzt gemacht wird. Sprich, wenn ein Publisher ein Spiel unzugänglich macht, dann wird kein Spiel mehr von diesem Publisher gekauft. Auch wenn’s weh tut.
„Gamer“ ist ein englisches Lehnwort, das im Deutschen längst geschlechtsneutral verwendet wird…Es ist also total unnötig hier so einen Unsinn zu nutzen
Da „Vote with your wallet“ bislang so gut funktioniert hat. Fakt ist, dass EA und Ubisoft dann schon lange Pleite wären, wenn wirklich alle mit ihrem Geldbeutel wählen würden
Solche Unterschriften werden validiert?
Also ja, ergibt total Sinn, aber ist mir bisher nicht in den Kopf gekommen.
Das bringt die EU zum fliegen, am Ende werden sich die Unterstützer wünschen die Petition hätte es nie gegeben, so ähnlich wie bei der KI-Novelle oder den Cookie-Bannern.
Inwiefern?
Das klingt sehr nach dem Argument der Apple-Jünger und USB-C
Eine aus Kundensicht nachvollziehbare Initiative, aber für mich auch ein schönes Beispiel, warum das mit der Entbürokratisierung alles nicht so einfach ist.
Bürokratie hat, trotz des.negativen Images, einen wichtigen Zweck, der besteht in geordneten Strukturen für ein nachvollziehbares und im Idealfall gerechtes Miteinander.
Die Herausforderung ist, den Aufwand nicht höher als das Ziel werden zu lassen und nur das im Detail zu regeln, was zwingend Detailregeln braucht.
Hier neige ich dazu, den Stimmen zu folgen, die es dem Markt überlassen wollen. Als Betroffener würde ich es wohl anders sehen.
Man sollte keine Gesetze für Lapalien wie ein bisschen Daddelsoftware herbei beschwören die einen dann im Nachhinein wohin beißen könnten.