„Starfield“ angespielt: Typisch Bethesda
„Starfield“ ist am 6. September 2023 offiziell für Windows-PCs sowie die Xbox Series X|S erschienen. Wer allerdings die Premium-Edition vorbestellt hatte, konnte schon ab dem 1. September 2023 loslegen. Auch ich selbst habe mir das Spiel mittlerweile ausgiebig angeschaut. Und über allem schwebt für mich persönlich ein „Problem“, das ich nicht aus dem Kopf bekomme: „Baldur’s Gate 3“.
Nun sieht es so aus: Zwei massive und seit Jahren heiß erwartete Rollenspiele sind sehr zeitnah zueinander erschienen. Das schließt keineswegs aus, dass man nicht jedes für sich genießen und damit Spaß haben kann. Doch eines dieser Spiele ist ein neuer Genre-Meilenstein, das andere bietet mehr von der Kost, die man von den Entwicklern lange gewohnt ist. Ihr könnt euch anhand meiner Überschrift ausrechnen, welcher Titel für mich der Meilenstein ist und welcher eher der Nachschlag eines altbekannten Gerichts ist.
So ist „Starfield“ durch und durch ein Bethesda-Spiel – mit allen Stärken und Schwächen, die schon Spiele wie „The Elder Scrolls V: Skyrim“, „Fallout 4“ oder auch „Fallout 76“ geprägt haben. Auch ist zu beachten, dass „Starfield“ ausdrücklich keine Weltraum-Simulation wie „No Man’s Sky“ darstellt. In einigen Videos mag es anders herübergekommen sein, aber Bethesdas Titel ist ein Action-Rollenspiel, bei dem das Gros des Weltalls Staffage ist – mehr auch nicht.
Klar, ihr habt die Möglichkeit über 1.000 Planeten zu besuchen, das ist keine Werbelüge. Aber wollt ihr das? Ich behaupte: eher nicht. Das Gros der Himmelskörper besteht aus kargen Landschaften, bei denen ihr stumpf ein paar Rohstoffe einsammeln könnt oder ewig gleiche Forschungslabore erkundet bzw. Piraten-Ansammlungen umholzt. Zumal der Umgang mit Ressourcen mich nach kurzer Spielzeit eher genervt als motiviert hat.
Warum? Gefühlt sammelt man in „Starfield“ zwei Gegenstände auf und ist dann direkt überladen. Mir ist es schon im Prolog gelungen, direkt meine Tragekapazität weit zu sprengen, sodass ich die Hälfte der eingesammelten Gegenstände zurücklassen musste. Da auch Rohstoffe bzw. Ressourcen oft ein hohes Gewicht mitbringen, leerte ich schnell meine Taschen wieder. Später relativiert sich das ein wenig, da ihr Dinge auf immer größeren Schiffen lagern könnt, es nervt aber dennoch bei der Erkundung. Dazu muss ich aber sagen, dass ich schon in „Fallout 4“ den Umgang damit eher als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aufgefasst hatte und keinerlei Spaß für mich im Sammeln der Ressourcen oder dem Aufbau von Konstrukten in der Siedlung gefunden habe. Glücklicherweise lässt sich der Aufbau von Außenposten auch in „Starfield“ weitgehend ignorieren.
Doch bevor ich weiter ans Eingemachte gehe, noch ein paar generelle Ansagen für diejenigen, welche vielleicht tatsächlich das erste Mal von „Starfield“ hören: Der Titel von Bethesda ist ein Rollenspiel mit offener Spielwelt, die sich frei erkunden lässt und abseits der Hauptgeschichte schnell euer Questlog mit zahlreichen Aufgaben und Aktivitäten füllt. Wahlweise aus der First- oder Third-Person erkundet ihr eine Welt in einer fiktionalen Zukunft, bereist andere Planeten und erforscht im Rahmen der Story mysteriöse Artefakte gemeinsam mit euren Mitstreitern der Constellation-Gruppe.
Falls ihr im Übrigen schon „Fallout 4“ nicht mochtet, wird euch auch „Starfield“ mit Sicherheit wenig geben. So hat Bethesda den RPG-Anteil noch weiter zurückgefahren und die Shooter-Elemente ausgebaut. Die sind immer noch ein wenig hölzern, aber die Kämpfe machen Spaß und sind dynamischer als in bisherigen Titeln des Studios. Allerdings ist die Weiterentwicklung des Hauptcharakters, den ihr in einem sehr gelungenen Editor erstellt, recht simpel. Ihr steckt bei jedem Levelaufstieg einen Skillpunkt in unterschiedliche „Abzeichen“. Für die erste Stufe gibt es keine weiteren Voraussetzungen, anschließend reicht ein Skillpunkt alleine nicht aus. Um etwa besser mit Pistolen schießen zu können, müsst ihr auch eine bestimmte Anzahl an Gegnern mit diesem Waffentyp umgenietet haben.
Wer sich hier aber eine Komplexität wie bei einem „Baldur’s Gate 3“ und dessen unterschiedlichen Talenten, Attributen, Perks, und mehr erhofft, wird rasch unterwältigt sein. Selbiges gilt auch für die Technik. „Starfield“ sieht abschnittsweise grandios aus und bietet viele Details, eine enorme Weitsicht und hübsche Texturen. Dann sind da aber eben doch die für die Creation Engine grobschlächtigen Charaktere, die simple Wasserdarstellung und irgendwie steril wirkende Landschaften und Städte. Dazu kommt, dass „Starfield“ an PCs, ich habe das Spiel an meinem Gaming-PC getestet, die CPU sehr fordert. So langweilte sich meine Nvidia GeForce RTX 4080 quasi bei maximalen Einstellungen, während der AMD Ryzen 7 5800X ins Schlingern geriet.
Mein größer Kritikpunkt, welcher der Immersion erheblich schadet, ist die „zerbrochene“ Spielwelt. Da sehe ich sogar einen erheblichen Rückschritt gegenüber bisherigen Bethesda-Titeln. Dadurch, dass es keine zusammenhängende Welt mehr gibt, sondern einzelne Planeten, fühlt sich im Grunde nichts wie aus einem Guss an. Beispiel: Ich will zu einem anderen Planeten reisen – also gehe ich per Schnellreise zu meinem Raumschiff zurück – Ladebildschirm. Jetzt wähle ich auf der Sternenkarte den gewünschten Planeten – Ladebildschirm. Ich komme an und wähle meinen Landeort – Ladebildschirm. Ich bin gelandet und will das Raumschiff verlassen – Ladebildschirm. Nun möchte ich das erste Gebäude betreten – Ladebildschirm.
Ich glaube, es wird deutlich, worauf ich hinauswill: „Starfield“ fühlt sich für mich beim Spielen nicht wie eine Welt voller endloser Möglichkeiten an, sondern wie ein Stückwerk kleiner Zonen, durch die ich mich bewege. Ansonsten bekommt ihr hier alles, was man von Bethesda kennt: Dazu zählt auch eine eher belanglose Hauptgeschichte mit relativ farblosen Charakteren. Hier muss ich aber zugeben, dass ich noch extrem „Baldur’s Gate 3“ im Kopf habe und „Starfield“ da eben im Hinblick auf das Writing regelrecht abstinkt. Ist es unfair, die beiden Spiele so direkt zu vergleichen? Vielleicht, vermutlich wäre ich gnädiger, wäre „Starfield“ mit größerem Zeitabstand erschienen. Doch so fallen die Mängel eben einfach stark ins Auge, wenn das deutlich bessere Game quasi winkend um die Ecke lugt.
Wer nun denkt: „Okay, André mag ‚Starfield‘ nicht – ist so“, liegt allerdings falsch. Ich habe schon Titel wie „Fallout 3“ oder „The Elder Scrolls V: Skyrim“ über 100 Stunden gespielt und bin mir ziemlich sicher, dass ich auch in „Starfield“ noch viel Zeit buttern werde, um Nebenaufgaben nachzugehen. Doch wo mich eben „Baldur’s Gate 3“ mit seiner Komplexität, seiner Detailverliebtheit und seinen toll geschriebenen Geschichten und Quests total umgehauen hat, ist „Starfield“ für mich, das, was ich schon kenne: ein klassisches Bethesda-Game mit neuem Szenario, besserer Technik, aber reduzierter Komplexität.
Man kann in „Starfield“ viel Spaß haben und es gibt sie schon, diese coolen Momente, wenn man eine neue Stadt wie Neon das erste Mal erkundet oder sich in einer Flut neuer Aufgaben verliert. Auch das Environmental-Storytelling beherrscht Bethesda immer noch und es lässt tatsächlich manchmal schmunzeln, was man da etwa so an Nachrichten auf fremden Rechnern in verlassenen Forschungsstationen entdecken kann. In gewisser Weise kann „Starfield“ da auch wie eine altbekannte, warme Decke wirken, mit der man sich gerne zudeckt.
Was bleibt am Ende? „Starfield“ ist ein lohnenswertes und gutes Rollenspiel, das die bekannte Bethesda-Formel aber kaum anpasst. Für jeden Fortschritt gibt es auch einen Rückschritt. Was vorliegt ist ein lohnens- und kaufenswertes Action-Rollenspiel, das dem Genre aber keine neuen Impulse gibt. Doch das ist vielleicht in diesem Fall auch eine zu hohe Erwartung.
Wer schon mit einem „Fallout 4“ nicht warm geworden ist, wird aus meiner Sicht auch bei „Starfield“ abwinken. Wer wiederum die bisherigen Games des Studios liebt, ist hier genau an der richtigen Adresse.
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Nicht zu vergessen: Kein Bethesda-Spiel ohne Bugs. Das Prinzip des Bananenprodukts, das beim Kunden reift, verfolgt Bethesda seit „Oblivion“ konsequent, da ihre Fanbase Bugs als Feature „echter Bethesda-Spiele“ betrachtet und „die Modder es schon richten“ werden.
Ich finde den Vergleich mit „Baldur’s Gate 3“ mitnichten unfair, ganz im Gegenteil. Publisher wollen für ihr Spiel in der Basisversion im Schnitt 70 und für das komplette Spiel 100 Euro oder mehr haben, von der Zeit, die man investieren muss, ganz zu schweigen; und in den letzten Jahren sind einfach so viele richtig gute Spiele erschienen, dass sich bei vielen ein großes Backlog aufgebaut haben sollte, ganz zu schweigen davon, dass man auch gern mal alte Titel wieder hervorkramt.
Warum sollte man da gegenüber einem ganz bestimmten Spiel, in dem Fall „Starfield“, besonders wohlwollend sein; insbesondere, da jenes Spiel trotz Premiumpreis noch unfertig und mängelbehaftet ist und trotz „Verbesserungen“ auf hoffnungslos veralteter Technik basiert? Ich sehe dafür keinen Grund, erst recht nicht, wenn zeitgleich ein Spiel „gleichen“ Genres (?) erschienen ist, das inhaltlich so ziemlich alles besser macht, fehlerfrei läuft, nur 60 Euro kostet, keinen Season-Pass braucht und obendrein dank GOG-Release DRM-frei zu haben ist.
Ich hatte ja gehofft, dass „Fallout 76“ den Leuten endlich mal die Augen geöffnet hätte hinsichtlich der Art und Weise, wie Bethesda seit „Oblivion“ Spiele macht und veröffentlicht, als es im ersten Jahr wöchentlich Negativschlagzeilen über Spiel und Publisher hagelte. Aber schon nach dem „Wastelanders“-Update musste ich wieder erkennen, dass kognitive Dissonanz ein starker Gegner und die menschliche Fähigkeit, sich selbst zu verar***en, grenzenlos ist. Bethesda-Fans werden auch noch in 10 Jahren gutes Geld schlechtem hinterherwerfen – alles besser, als sich einen Irrtum einzugestehen.
Welche bug? Bei steam sind die Bewertungen ja „sehr gut“.
Kann nicht nachvollziehen was das Problem ist auch wenn viel Text geschrieben worden ist
Steam kennt den Daumen hoch und runter. Hoch ergo 6-10, runter 1-5. Ein Titel für unter 5 Punkte ist es ja nicht von daher ist das wenig Aussagekräftig.
In meinen ca. 40 Stunden viel gesehen und werde wenn überhaupt noch die Hauptstory zu Ende bringen. Es stört so vieles. Gunplay ist wenig interessant. Die Missionen sind teils zum fremdschämen. Gibt da noch so viel. Die Grafik ist teils extrem detailiert und die Stationen, Schiffe, manche Orte sind beeindruckend.
Faszinierend wie unterschiedlich Wahrnehmung und Meinung ist. Ich liebe alles daran und ich hatte in 60 bisher nur einen bug
Bugs:
1. Mir laufen in Dialogen ständig andere NPC zwischen mir und meinem Gesprächspartner rum.
2. Beim Zielen mit Waffen hab ich wiederholt einen Glitch, wo ich Ziele und dann wieder aus der Hüfte schieße. Das passiert dann ca 20 mal bis es sich beruhigt.
3. Ein anderer NPC im Raum quatscht auf einmal los obwohl ich mitten in einem Dialog bin. Ich verstehe nix mehr.
4. NPCs die im Kampf durch die Gegend glitchen.
Ist mir alles bereits in 1-2 Stunden Spielzeit passiert.
Weiteres was ich auszusetzen habe:
Kein Ultrawide Monitor Support. Kein DLSS. Inventar und Menü ist richtig schlecht.
Beschränkung des Gewichts fühlt sich extrem an. Nur bisschen im Prolog gelootet und man ist voll. Es lohnt also gar nicht nach Wertgegenständen etc zu suchen. Man kann eh nur ein paar Sachen tragen.
Dialoge fühlen fühlen sich platt an. Charaktere haben keine Tiefe.
Mein Ersteindruck war auch eher bescheiden. Ich war sogar etwas schockiert, was mir das präsentiert wurde. Nach einer weiteren Runde bin ich mit SF etwas mehr warm geworden, muss aber erstmal schauen ob es mich dann tatsächlich länger begeistern kann. Die Kritikpunkte sind überall die selben. Man hätte vielleicht besser nur 100 Planeten erkundbar gemacht, aber dafür mehr Abwechslung eingebaut. Zum Glück habe ich erstmal den Gamepass Release abgewartet und nicht gleich gekauft. Mal sehen ob es mich noch begeistern kann, derzeit hält es sich noch in Grenzen.
Das ist ein Rollenspiel daher dienen die Planeten nicht der Erkundung sondern der Atmosphäre.
Unsinn: „Exploration – Exploration – Exploration!“
Klar… Voll tolle Atmosphäre wenn man „leere“ Planeten bereisen kann.
Für mich eine Enttäuschung. Ja, es ist genau so gut wie Oblivion oder Skyrim oder Fallout 3, aber eben absolut nicht mehr als das, obwohl es k.A. 10+ Jahre später erscheint. Es funktioniert im „Weltraum“ für mich auch einfach deutlich schlechter als im Fantasy-Setting. Hier sind die Ladezeiten noch unangenehmer, noch merkwürdiger, es fühlt sich noch zerstückelter an, als schon in den anderen Spielen. Allein diese künstlichen NPCs, die schrecklichen Animationen, das weiterreden, obwohl Menschen schon weggegangen sind… das wirkt alles so unglaublich unecht. Dazu das Writing, was kindisch und teilweise albern ist. Ständig vertraut mir irgendwer sein Leben an, obwohl ich ein total Fremder bin. Außerdem hat sich Bethesda komplett auf die falschen Bereiche konzentriert. Statt fokussierter und besser, wird alles größer und noch losgelöster.
Das macht schon Spaß. Wie auch Skyrim heute noch Spaß macht. Es ist aber auch absolut nicht mehr zeitgemäß. Es ist vielmehr als würde ich eine Skyrim Total Conversion Mod spielen. Eine sehr gute, durchaus, aber keine, die daraus ein gänzlich neues Spiel macht. Mehr von dem was wir kennen, mit Technik, die sich seit Oblivion zwar weiterentwickelt, aber dennoch nicht den notwendigen Step gemacht hat. Habs gekauft, spiele es jetzt aber nicht weiter. Vielleicht mit Mods irgendwann mal, wen die all die Macken zumindest etwas verbessert haben.
Echt komisch. Kann mir Starfield mittlerweile als Marke auch nur noch so erklären, dass Bethesda Elder Scrolls als etablierte Marke zum MMORPG machen wollte (The Elder Scrolls Online), Fallout als ebenfalls etabliertes Produkt zum Service Game (Fallout 76) und dann ein neues klassisches RPG erschaffen wollte, bei dem eine neue Marke kein großes Risiko ist. Es dauerte halt nur zu lange. Keine Ahnung was das war, Starfield ist für mich jedenfalls weder ein Hit, noch ein bedeutsames RPG. Allein diese Dialoge… nach einem Baldurs Gate 3 fällt das natürlich umso mehr auf.
Da stimme ich dir in allen Punkten zu.
Enttäuschend ist das Spiel für mich nicht, da ich ohne jede Erwartung dran gegangen bin und auch vorher mich kau, darüber informiert habe.
Es ist tatsächlich ein Fallout im Weltraum Setting. Und das ist dann auch eher im schlechten gemeint. Weil sich das Spieldesign null weiter entwickelt hat. Es ist immer noch alles extrem umständlich, ja durch die zerstückelte(n) Welt(en) noch schlimmer geworden. Man hat irgendwie seit Skyrim und Fallout nichts dazu gelernt.
Und was mich noch mehr stört: In solchen Spielen bin ich gerne als „Stealth“ unterwegs, was gänzlich scheitert, Gegner sehen ein selbst im getarnten Zustand schon auf eine Entfernung wo ich den Gegner noch nichtmal sehe und auch noch nichtmal geschossen habe. Schleichangriffe die zum hochleveln gefordert sind, sind so gar nicht machbar. Aber ja, es gibt mittlerweile für alles bereits MODs. Selbst das Inventar macht die StarUI wie in anderen Bethesda-Spielen erträglicher. Bethesda legt halt alles in die Hände der Community und liefert wie immer nur eine sehr grüne unschöne Banane ab.
Fallout 4 spiele ich immer noch gelegentlich und mag den Basenbau sehr gern.
Und irgendwann habe ich auch den max. Level erreicht, aber Starfield wird für mich noch lange unerreichbar sein. Zumindest bis es eventuell mal auf der PS5 erscheint.
Für das Game werde ich nicht meinen alten PC aufrüsten.
Nur zur Info:
Lässt sich auch bei entsprechend guter Leitung in der xCloud spielen
Auf der Xbox: Die Ladezeiten sind für die vielgepriesene „Velocity“-Irgendwas doch arg lang (und auf der Series X zu häufig). Die Bewegungsunschärfe hat schon in den ersten Minuten zu Augenschmerzen geführt (ohne ist auch nicht das Wahre, aber etwas schonender). HDR ist in dieser Gen auch nicht mehr so ein Ding, oder? Sieht aus, als würde man Urlaubsfilme in Normal 8 aus den Siebzigern anschauen.
Neben all dem Negativen ist mir auch ein richtiger Pluspunkt aufgefallen: Endlich hat Bethesda ein neues spannenderes Minigame eingeführt.
Ach, ganz vergessen: Die Dialoge gefallen mir auch: Man hört kein böses Wort und Humor und Schlüpfrigkeit wurden endlich auch abgeschafft – zu riskant. Weshalb nochmal ein „M“-Rating?
Back to BG3…
Das Starfield zumindest „Ähnlichkeiten“ mit anderen (älteren) Bethesda-Titeln aufweisen würde habe ich erwartet.
Ich hatte allerdings auch erwartet das man im Spiel wenigstens die Dinge, die in Skyrim, Fallout, usw. bereits durch Mods verbessert wurden wenigstens in das fertige Spiel „eingebaut“ hätte.
Das ich nun in einem Spiel, dass im Jahr 2023 erscheint, genau die gleichen Schwachstellen (wie z.B. das katastrophale Inventory und dessen Management, dass die Händler ständig zu wenig Geld haben, usw.) durch Mods upgraden muss, die schon in den teilweise 10 Jahre alten „Vorgängern“ verbessert werden mussten, ist ein echtes Armutszeugnis.
Das größte Problem des Spiels ist, das es komplett auf den Fallout Spielen aufbaut, die nunmal jetzt 15 Jahre alt sind. Wirklich alles ist instanziert, selbst das eigene Schiff ist eine eigene Instanz. Das war vor 15 Jahren auf der Xbox 360 / PS3 nötig, da die Konsolen nur 512MB RAM hatten, in 2023 ist das grade bei Single Player Spielen einfach nicht mehr zeitgemäß. Wenn man vom Ende einer Quest zur Abgabe der Quest bis zum Beginn einer neuen Quest manuell möchte, muss man geschätzt 8 Ladescreens hinter sich bringen. Als Lösung dafür dient das Fast Travel System aber das raubt dem Spiel komplett die Immersion.
Das alles fällt aufgrund des Space Settings noch viel mehr ins Gewicht als z.B. bei Fallout 4, wo man im Grunde ja nur in einer Stadt unterwegs ist. Vom Space bekommt man bei Starfield reichlich wenig mit da man aufgrund o.g. Umstände eh nur Fast Travel nutzt, die Space Fights sind dazu auch noch extrem simpel und schnell vorbei, selbst Wing Commander von 30 Jahren war komplexer. Absoluter Alibi Content.
Hinzu kommen leider auch Mängel im Gameplay. Gunplay ist ebenso trvial und basic, Gegner KI ist extrem schlecht bzw. gar nicht vorhanden. Fallout war da auch nie ganz vorne dabei, aber es war um Welten besser als in Starfield. Balancing der Waffen ist auch noch in der Alpha Phase, die reichen von komplett nutzlos bis hoffnungslos überpowert.
Die ganzen Geschichten um die Tragekapazität und Außenposten-Spielerei sind für einen Fallout 4 Veteranen kein Problem, aber für Leute ohne Fallout Hintergrund wahrscheinlich der absolute Horror. Aber halt ein weiterer Punkt, wo man den Eindruck bekommt, dass Starfield halt kein eigenständiges und komplett neues Spiel ist sondern eher ein quantitativ gigantischer Fallout 4 Mod.
Ich habe jetzt 20 Stunden hintr mir, bin Level 25 und ich bin an dem Punkt, wo ich nur noch die Hauptquests machen werde, da das Spiel mich leider so gut wie garnicht mehr motiviert und es einfach auch keinerlei Flair hat. Es passt leider an zu vielen Stellen hinten und vorne nicht. Der Höhepunkt waren die Tempel, wo man die Spezialfertigkeiten bekommt. WTF ist das bitte? In jedem Tempel genau das gleiche, einfach in diese Glitzerwolken fliegen. Ich will mal ganz ehrlich hoffen, dass dies einfach nur ein Platzhalter ist und man den Content einfach nicht rechtzeitig fertig bekommen hat. Denn sowas banales habe ich wirklich schon lange nicht mehr gesehen.
Schade um das verschenkte Potential, aber m.M.n. wurde der größte Fehler schon vor 8 Jahren gemacht, als beschlossen wurde, Starfield über die bestehende Fallout 4 Engine zu bügeln statt das Spiel von Grund auf zu entwickeln. Das wird weder dem Space Setting noch der völlig übertrieben aufgebauten Erwartungshaltung gerecht. Da spiele ich lieber nochmal Fallout 4 sobald das next Gen Update fertig ist.
Baldurs Gate 3 und Starfield sind zwar in ihrer Art sehr unterschiedliche Rollenspiele aber jetzt kann man im direkten Vergleich sehen wie mittelmäßig, eindimensional und langweilig die Bethesda Formel umgesetzt ist.
Macht das Spiel 25% so groß und füllt es dann mit was spannendem, anstatt ne riesige Welt hinzustellen in der nichts relevantes passiert. Und bitte schmeißt die reudige Creation Engine endlich in den Müll.
Ich stimme dem zu was die 25% angeht. Viel weniger Planeten dafür mit mehr Liebe zum Detail. Aktuell beschränkt sich bei 99% der Planeten das Gameplay auf Landen, 300 Meter laufen, eine Höhle säubern und auf zur nächsten Quests wo sich das ganze widerholt auf einem anderen Planet. Die Kartographie Quests sind nur was für Masochisten und stehen in keinem Einsatz/Reward Verhältnis, mehr oder weniger reiner Selbstzweck. Man findet nichts wirklich irgendwas spannendes.
Das Spiel würde so dermaßen von mehr Qualität und weniger Quantität profitieren.
Starfield wurde völlig overhyped. Da hat Todd Howard wieder mal zu viel versprochen. Es ist ein typisches Bethesda Spiel. Bauen und sammeln klappt und die Storrys sind auch ganz nett. Es funktioniert sogar einigermassen gut, was ja für Bethesda eher erstaunlich ist. Nicht der Megatitel aber auch nicht schlecht. Kann man sich ruhig geben. Was nun Baldurs Gate 3 angeht, warum sollte dieses „Rentnergame“ Spiel des Jahres werden? Ich habe es gekauft kurz angezockt und zurückgegeben. Rundenbasiert? Wirklich? Wir schreiben das Jahr 2023. Das kann man vielleicht aus nostalgischen Gründen nett finden.
„Nur wer taktisch unterkomplex denkt, hält rundenbasierte Kämpfe für veraltet.“
– Martin Heidegger in: Sein und Zeit
Ich bin wirklich maximal positiv überrascht wie gut mir Starfield gefällt. Es hat von den bisherigen Bethesda-Releases definitiv die wenigsten Bugs, die Creation Engine ist spürbar verbessert worden und es ist zum Glück nicht ganz so casual wie ein Fallout 4 geworden. Bei mancher Kritik frag ich mich manchmal, welche Bethesda-Games manche vorher gezockt haben. Die waren schon ewig unpolished, hatten wirklich grausame Menüführung und auf PC war das Erlebnis ohne Mods grundsätzlich eine Vollkatastrophe. Starfield hat vorallem die Beschränkung der Creation Engine, welche auch einfach mal uralt ist. Ich glaub man hat 2 Möglichkeiten: Neue Engine mit gescheiter Openworld und keinen Ladezeiten, dafür das aufgeben was Bethesda-Games ausmachen oder altbackene Technik und Kuddelmuddel, dafür eine aktive Modcommunity und charmantes Physikgefriemel, das wahrscheinlich für immer bei 60Fps gecapt werden muss, sonst stürzt das Gerüst zusammen. Ich persönlich präferiere verblendet wie ich bin dabei letzteres.
Oblivion war doch damals genial. Creation Engine erstmalig, Speedtree-Bäume… das war wunderschön. Dann kam Fallout 3, Fallout NV, Skyrim und bei Fallout 4 haben dann alle auf die neue Generation Engine gehofft und eine Weiterentwicklung. Die bleibt aus, genau wie ein neues Elder Scrolls. Dann wurde einfach Starfield angekündigt. Wollte keiner, aber okay, was neues ist ja erstmal gut. Vielleicht als Probe, bevor die wichtigen Marken mit neuer Technik umgesetzt wurden. Aber nichtmal bei so einem Neustart hat sich da irgendwas verändert. Mir reicht das 2023 nicht mehr.
Und ich verstehe auch niemanden, der das noch verteidigt oder es als – ist halt Bethesda – abtut. Das geht einfach nicht mehr, nach all den Jahrzehnten mit dieser Technik.
Ich versteh die Kritik absolut, für mich persönlich ging es viel mehr um persönliche Erwartungshaltung. Spätestens nach Fallout 4/76 hab ich Bethesda in Sachen Innovation vollkommen abgeschrieben, auch abseits von der technischen Ebene. Sie sind maßlos arrogant, indem sie Games unfertig auf den Markt bringen und die Community unbezahlt alles fixen lassen. Sie betrügen (bspw. im Fall der Special-Edition von F76 sehr besonders), sie nehmen durch ihren Creator-Club ihre Modcommunity, die sie über Jahre hinweg am Leben hält aus und nach Oblivion kam wirklich nur noch Casualkram raus, der zunehmend seelenloser wurde. Meine persönliche Erwartungshaltung zu Starfield (und erst recht TES6) liegt dermaßen im Boden, sodass ich wirklich überrascht bin wie fertig und solide Starfield nun geworden ist. Die ganze Kritik bezüglich Technik kann ich kaum mehr verstehen, weil es für mich schon ewiger Kritikpunkt an Bethesda war. Ich betreibe dabei maximal Whataboutism, schon klar. Dennoch freu ich mich einfach, dass überhaupt noch Seele und Herzblut in einem aktuellen Game des Studios zu stecken scheint.
„Oblivion“ lief auf Gamebryo, wie auch „Fallout 3“ und „Fallout: New Vegas“ (wobei man nie vergessen sollte, dass das nicht von Bethesda, sondern Obsidian stammte, was man an den RPG-Elementen deutlich gemerkt hat).„ Skyrim“ war das erste Spiel mit der Creation Engine, die im Wesentlichen nur ein Upgrade ersterer darstellt, aber im Kern genauso veraltet ist. Gamebryo ist übrigens von 1997 und damit so alt wie das erste „Fallout“.
Nach einer Woche stürzt mein Spiel (Xbox Series X) reproduzierbar nach dem Laden des Savegames ab – im Hauptquest. So richtig toll ist das nicht.
Das einzig wirklich gute an Starfield ist die Tatsache, dass es ein Game Pass Game ist. Gab neulich bei Expert effektiv zwei Monate Game Pass Ultimate für insgesamt 8€. Mit bisher 20 Stunden und geschätzt noch zehn weiteren Stunden für den Rest der Kampagne ist das völlig ok für 8€. War im Vorfeld gelegentlich kurz davor, Starfield für 80€ zu kaufen… zum Glück nicht gemacht.
Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass mehr als 10% der Leute das Spiel länger als 4 Wochen zocken werden. Das Spiel hat einfach hinten und vorne nicht den erhofften Langzeit-Wow-Faktor. Von daher sind anderen 90% besser bedient, wenn sie sich für einen Monat den GP holen, falls sie ihn nicht eh schon haben.
Danke für Deinen gelungenen Test und Einblick.
Ich stelle beim lesen fest, dass das Spiel eher nichts für mich ist.
Erinnert mich an „No Man’s Sky“. Einfach nur mit besserer Grafik, kompliztierter Steuerung, viel zu viel nicht relevanten Schnickschnack und das dann zum Abzockerpreis.
Bin nach ein paar Stunden zurück zu No Man’s Sky, das Spiel läuft wenigstens fehlerfrei.