Spielebranche: Darsteller streiken, „Grand Theft Auto VI“ und mehr nicht betroffen

Ihr habt es vielleicht mitbekommen: Nachdem die Schauspieler- und Autorenstreiks in Hollywood beendet sind, kommt jetzt die Spielebranche an die Reihe: Die Gewerkschaft für Schauspieler und Sprecher, SAG-AFTRA, bestreikt die großen Publisher. Allerdings ist jetzt bekannt geworden, dass es damit so eine Sache ist. Wegen einer älteren Vereinbarung kommen Titel wie „Grand Theft Auto VI“ nämlich schadlos davon.

In älteren Vereinbarungen, bevor SAG-AFTRA als solches das Zepter übernommen hat, ist nämlich noch vereinbar worden, dass Spiele, deren Entwicklung vor dem September 2023 begonnen hat, vom Streik ausgenommen werden müssen. Selbiges gilt auch für Live-Service-Games. Die Gewerkschaft ist damit nicht allzu glücklich, muss sich aber daran halten.

Bei einigen Titeln, sei es aber Auslegungssache, sodass man prüfen will, inwiefern man Gewerkschaftsmitglieder zu Streiks aufrufen kann. Gleichzeitig ruft SAG-AFTRA dazu auf, indirekt ausgenommene Projekte zu bestreiken: Denn wenn Mitglieder z. B. vor einem Büro streiken, können die Mitarbeiter sich weigern, den Streikposten zu durchqueren und dürfen dafür keine Nachteile durch ihren Arbeitgeber erleiden.

Worum geht es bei dem aktuellen Streik? Letzten Endes will man die Sprecher und Motion-Capture-Darsteller vor KI-Missbrauch schützen und ihnen bessere Rahmenbedingungen für die Arbeit verschaffen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Tja so ist das mit dem Fortschritt… man braucht euch nicht mehr, stellt euch bei den Pferdekutschern, Nachtwächtern, Pferdeschmieden usw. in eine Reihe.

  2. Was mich wundert das dies noch immer in den USA gemacht wird und nicht in einem Niedrig Lohn Land wie Indien oder ähnlich Land mit einem ausgeprägten Entertainment Buisness. die Brauchen ja nicht die Gesichter sondern „nur“ die Bewegungsabläufe die dann damit im Spiel so natürlich wie möglich nachgebildet werden.

    • André Westphal says:

      Man braucht da ja auch ein relativ kostspieliges Motion-Capture Studio und am Ende braucht man auch einen Regisseur, der in engem Kontakt mit dem restlichen Team stehen muss, um die Animationen mit dem Gameplay abzustimmen plus etwaige Änderungen müssen schnell und korrekt umsetzbar sein.

      Und am Ende macht man auch oft Motion-Capturing der Gesichtszüge, um das Ganze lippensynchron und passend in Mimik und Gestik zu haben. Ich denke da lohnt es dann finanziell im Gesamtbild nicht unbedingt sowas auszulagern, wenn Kommunikationsprozesse sich verlangsamen und das Risiko besteht, dass Material komplett neu angefertigt werden muss, weil irgendwas nicht passt.

      • Der Argumentationskette Kann ich nicht folgern, die Entwickler Teams in der Gamesbranche sind ja eh nicht mehr zentriert am arbeiten sondern lagern ja jetzt schon Teilbereich an andere Studios in anderen Kontinenten aus. Ein indisches oder Chinesisches Studio könnte die Dinge ja genauso Bereitstellen, wenn man das mit dem Studio investiert würde oder die Technik verlagern würde.

        • André Westphal says:

          Du kannst aber schlecht Nolan North, um ein Beispiel zu nehmen, dann monatelang hin und her nach Indien schiffen, wo er sein Motion-Caputring machen soll, um ein flaches Beispiel zu nehmen. Dann müsste man eben auch Sprecher aus Indien und China engagieren und die Ergebnisse kann sich jeder ausmalen.

          Denn die US-Sprecher werden eben sagen, wenn du ankommst „Na, sprech mal die Rolle – Motion-Capturing wollen wir aber nicht, da biste uns zu teuer, das macht XY aus Indien schon für dich“ als Antwort: „Nee, dann lass mal“. Oder du kannst dann eben nur 0815-Sprecher anheuern, die das mit sich machen lassen und am Ende weckt dein Game Erinnerungen an das erste „Resident Evil“.

          Dazu kommt, dass es etwas anderes ist, wenn ein externes Team z. B. einen speziellen Bereich verantwortet, den man quasi relativ für sich bearbeiten kann oder ob es ein Bereich ist, der quasi für jede Szene wichtig ist – wie Charakteranimationen.

    • Jens mander says:

      Ich glaube nicht, dass die Motion-Capture-Darsteller (böse gesagt: Die Schauspieler, von denen man weder die Gesichter sehen noch die Stimmen hören will) in den USA so viel verdienen, dass man mehr einsparen kann als man durch die Distanz an Mehrkosten hat.
      Dann glaube ich, dass Köpersprache schon kulturell geprägt ist und in verschiedenen Regionen unterschiedlich ausfällt.
      Und z.B. Inder sind durchschnittlich mehr als 10cm kleiner als Amerikaner.

  3. Anstatt sich zu freuen, dass nun eine KI ihre Arbeit erledigt. Genüsslich die Füße hochlegen und das schöne Wetter am Strand geniessen. 😉

  4. Verständlich, das die Darsteller Faire Regeln durchsetzen wollen/müssen. Kann ich voll und ganz verstehen!

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