Sony beendet die Produktion von beschreibbaren Datenträgern
Ich bin ja noch die Generation „Kassette und Schallplatte“ und habe auch deren damaligen Untergang gegen die „Neuen“ miterlebt. Da gab es ja einiges an Formaten, die es versucht haben. Doch auch die optischen Speichermedien haben natürlich starke Konkurrenz bekommen. Sony Japan hat nun einen großen Schritt, bzw. Schnitt in der Geschichte der optischen Speichermedien angekündigt.
Das Unternehmen wird die Produktion von beschreibbaren Datenträgern im Februar 2025 einstellen. Diese Entscheidung betrifft beschreibbare Blu-ray-Discs, MiniDiscs und Mini-DV-Kassetten. Sony war maßgeblich an der Entwicklung optischer Speichermedien beteiligt und setzte sich mit dem Blu-ray-Format im Wettbewerb gegen HD-DVD durch. Das markiert wohl das Ende einer Ära, wobei natürlich andere Hersteller die Produktion fortsetzen werden.
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Wusste gar nicht, dass man noch MiniDiscs kaufen konnte. War damals ein riesen Sprung von der Kassette zum Klang und Komfort der MiniDisc.
Aber einer der unsäglichen Versuche von Sony eigene Speichermedien durchzusetzen. Die hatten ja auch einen eigenen Speicherstick (Name zu Recht vergessen). Hauptsache eigen und dann absahnen. Ich weiß schon warum ich normalerweise Sony meide.
Der hieß Memory Stick.
Der „memory stick“, ach ja. War ne gute Idee, aber zu teuer und prorietär…
Sie hatten schon tolle Ideen, z.B. einen FloppyDisk-Adapter, half aber alles nichts
Ach, Nostalgie… 2005 gekauft…
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Ich finde, das kann man nicht so sagen.
Minidisc war ein technisch hervorragendes Format – das sich leider in Europa nie so breit durchgesetzt hat. Als es so ein bisschen Fahrt aufgenommen hatte, kam MP3 und die entsprechenden Player um die Ecke sowie CD-Brenner für PCs und haben es obselet gemacht.
Nichtsdestotrotz – ich war spät zur Party, habe mir aber in 2000 einen Minidisk Recorder (stationär) von Yamaha geholt und einen portablen Player/Recorder von Aiwa. Beides schöne Geräte (und nicht von Sony!). Datenträger selbst hatte ich von TDK und Sony. Ich war sehr zufrieden.
Minidisc wurde von Einigen missverstanden, glaube ich. Es war KEIN Konkurrent für CDs und portable CD Player. Es war ein Nachfolger für die Kassette – aber eben in gut! Volldigitale und verlustfreie Überspielung von CDs (Minidisc zu Minidisc wurde allerdings mit Kopierschutz unterbunden), Musik auf dem Datenträger verschiebbar, easy editierbar durch das integrierte Dateisystem (Anfang oder Ende kürzen, Aufteilen auf mehrere Titel, zusammenführen etc. – alles kein Problem und in Sekunden erledigt, weil viele Änderungen rein „virtuell“ waren und im Verzeichnis hinterlegt wurden ohne das wirklich Daten bewegt wurden) und ein Klang, der von CD kaum bis gar nicht zu unterscheiden war. Technisch gelöst mit einem rotierenden Datenträger, aber kontaktlos ablesbar UND beschreibbar, außerdem noch durch die Ummantelung VIEL besser geschützt als eine CD-R(W)… es war das perfekte Format.
Technisch übrigens auch interessant: Minidisc hatte deutlich weniger Speicher als eine CD-R – aber einen verlustbehafteten Codec, der wirklich, wirklich gut war. Für die Meisten vermutlich transparent. Ich habe jedenfalls zwei „Audiophile“ damals im Bekanntenkreis gehabt, die schwer begeistert vom Klang waren (vielleicht auch, weil sich nicht wussten, das es komprimiert wurde… jedenfalls war es meilenweit besser als ein 128kbit/s MP3).
Ich vermisse das ein bisschen, habe vor vielen Jahren meine Geräte und Discs verkauft – aber eine Minidisc habe ich aus nostalgischen Gründen behalten 🙂
Ich stimme dir voll zu. Habe sogar noch einen aktiven stationären Player im sideboard und ein paar Disks sowie einen ungenutzten mobilen Player in top Zustand in einer Schublade.
Kleine Korrektur jedoch: AIWA war, wenn ich mich recht entsinne, die günstige(re) Marke von Sony.
Wieder was gelernt – wusste nicht, das AIWA mit Sony so verbandelt war.
Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Aiwa war es schon mehr als nur eine Marke von Sony, da die allerdings ab 1982 Mehrheitseigner waren, dürften die natürlich das Portfolio spätestens ab dann vorgegeben haben.
Das Minidisc Format war Attrac und hat sich zurecht nicht durchgesetzt. Heute obsolet durch bessere Codecs und keine mechanischen Bauteile mehr.
Laut Wikipedia ATRAC mit 292KBit/s.
Und was heißt „durchgesetzt“ und „bessere Codecs“???
ATRAC wurde doch ohnehin nur auf Minidisc verwendet und hat da einen super Job gemacht. Es war quasi transparent und sorgte dafür, das man eine CD mit 74 Minuten komplett auf die Minidisc bekam, obwohl diese nur ca. 1/4 des Speicherplatzes hatte.
Was soll der Codec denn noch leisten?
Das es später durch MP3 und zuerst festplattenbasierte (iPod) und später flashspeicherbasierte Player völlig ohne mechanische Elemente verdrängt wurde, habe ich ja selbst geschrieben. Und das ist natürlich der Lauf der Dinge – Convenience setzt sich durch.
Allerdings finde ich persönlich schade, das sich Minidisc in Europa nie als Nachfolger der Kassette durchgesetzt hat, Mitte der 90er (wurde ja schon 1992 vorgestellt).
Aber was soll es, so habe ich noch in den späten 90ern die berüchtigten Musikmix-Kassetten für Freunde aufgenommen, war ja auch eine Erfahrung.
Hallo Robert, oh ja Dein Beitrag wekct viele Erinnerungen, ein Sony MZR 30 liegt hier noch im Schrank, Akku kaputt, aber am Netzteil geht der immer noch. Habe damals u. a. eine Hörzeitschrift auf MD geschnitten, incl. Interviews und allem und dann erst für die endabnehmer auf MC, später CD, umgespielt. „(Minidisc zu Minidisc wurde allerdings mit Kopierschutz unterbunden), “ das war echt doof, man konnte aber Studio-Geräte kaufen, die diesen Kopierschutz nicht hatten – rinsfrech! – und dann der Kopierschutz-Lobby eine lange Nase drehen.
Erst gute Field-Recorder die verlustfrei auf SD-Karten aufzeichnen sind ein würdiger Ersatz für den MZR 30 und Co.
Hallo Andreas, auch interessant – ich habe auch gehört, das portable MD-Recorder oft für journalistische Zwecke verwendet wurden, was Du ja bestätigst.
Vor einigen Jahren (aber dürfte auch schon 10 her sein…) gab es daher auch noch einen kleinen Markt für meine zwei gebrauchten Geräte und meine Minidiscs (gebrauchte, aber auch noch OVP) – soweit ich weiß hat man auch damals schon in Deutschland keine Geräte und fast nirgendwo neue Minidisc Datenträger kaufen können.
Ich selbst habe die MD tatsächlich nur für Musik verwendet, aber habe z.B. einige wirklich gute Konzertmitschnitte aus dem Radio aufgenommen und später geschnitten (Moderator, Verkehrsnachrichten etc. raus, Titelmarkierungen gesetzt…). War ein schöner Anwendungsfall für die Möglichkeiten des Mediums
Ich muss immer an die eine Szene aus Kannagi denken, wenn es um Sony-Formate geht:
https://www.youtube.com/watch?v=Yzexb3b1Z2Q
😀
Wusste gar nicht, dass die überhaupt noch produziert werden. Dachte alles was dazu findet sind NOS Bestände.
Das muss ich auch sagen – ich war davon ausgegangen, das die schon länger nicht mehr produziert werden.
Zumindest konnte man in Deutschland schon seit vielen Jahren keine Minidisc mehr als Neuware bestellen – zumindest habe ich schon vor vielen Jahren keine mehr gefunden, als ich gesucht habe.
Meine OVP Minidisc gingen daher auf eBay ziemlich gut.
Vinyl lebt! 😉
Ja. Und Spulentonbandgeräte. Die Optik ist durch nichts zu ersetzen.
Wahrscheinlich wird Vinyl als letztes Medium überleben, wenn CDs und so längst verschwunden sind. Ich sehe immer mehr Vinyl in den Läden stehen und immer mehr (für Vinyl eigentlich zu junge Leute) finden Vinyl wieder cool.
Ist n bißchen wie beim Kaffee. Da gibt es welche, die einen 2000 € Vollautomaten toll finden, und andere lieben den alten Melitta Kaffeefilter wie ihn schon die Großmutter genutzt hat. Die Filter wurden auch mal „totgeredet“….
Es gibt für alles Anwendungsfälle.
Vinyl ist nicht so meiner, weder vom Handling noch vom Audio her – aber ich will das auch keinem Liebhaber schlecht reden. Erlaubt ist, was gefällt.
Bezüglich Filterkaffee vs. Vollautomat: Vollautomaten lohnen sich sicherlich, wo man viel Durchsatz hat, also Bars, Kantinen, Kaffeeküchen oder Haushalte, die einfach viel Kaffee trinken.
Ich lebe in einem Zweipersonenhaushalt und wir trinken Morgens und Mittags je einen Becher Kaffee, wenn wir im Homeoffice sind, wenn nicht nur Morgens. Da würde man effektiv mehr den Vollautomaten putzen und entkalken als nutzen, deshalb habe ich mich dagegen gesperrt und es gibt nach wie vor klassische Filter. Ist einfach praktischer – Kanne kurz ausspülen, Filter in den Biomüll, alle 1-2 Monate Teile in die Spülmaschine und Gerät entkalken, simpel. 🙂
MiniDisk, das waren noch Zeiten. 🙂
Ohje hoffentlich ist das kein Vorbote für Kollaps der Produktion der Datenträger.
Ohne MDisc haben wir keine wirtschaftlichen Datenträger zur Langzeitarchivierung mehr.
Ob die nominellen 1.000 Jahre bei guter Lagerung wirklich erreicht werden weiss man erst in 1.000 Jahren, aber Speicherchips sind schon nach ein paar Jahren Lagerung meistens von Datenverlust geprägt.