Sonos: Produktchef verlässt das Unternehmen nach App-Debakel

Sonos mischt einmal ordentlich durch. Nach dem kürzlich angekündigten Wechsel des CEOs gibt es eine weitere große personelle Veränderung. Der bisherige Produktchef Maxime Bouvat-Merlin wird das Unternehmen verlassen. Dieser Schritt steht wohl auch in direktem Zusammenhang mit der problematischen Einführung der überarbeiteten Sonos-App im Mai des vergangenen Jahres.

Interne Quellen berichten laut dem US-Medium The Verge von erheblichen Spannungen im Vorfeld der App-Veröffentlichung. Entwickler und Testteams hatten wiederholt auf gravierende Mängel der Software hingewiesen. Die Unternehmensführung ignorierte diese Warnungen und bestand auf der termingerechten Veröffentlichung. Diese Entscheidung führte zu einer spürbaren Beschädigung der Markenreputation.

Der neue Interims-CEO Tom Conrad kommunizierte die Personalentscheidung in einer E-Mail an die Belegschaft. Er bezeichnete die Position des Chief Product Officers als redundant und kündigte deren Streichung an. Bouvat-Merlin wird während einer Übergangsphase noch als Berater für Conrad tätig sein.

Trotz der aktuellen Situation würdigt Conrad die Verdienste des scheidenden Produktchefs. Unter seiner Führung entstanden erfolgreiche Produkte wie Sonos One, Beam, Move, Ace, Arc und Arc Ultra. Diese Entwicklungen festigten die Position von Sonos als bedeutender Hersteller im Bereich der Heimkinoaudiosysteme.

Die Führungsumstrukturierung könnte den ernsthaften Willen des Unternehmens signalisieren, verlorenes Kundenvertrauen zurückzugewinnen. Die Fehler der bisherigen Führung sollen durch diese einschneidenden Maßnahmen korrigiert werden. Sollte man beim BVB vielleicht auch einmal so handhaben.

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11 Kommentare

  1. Dieser Artikel entstand kurz nach dem 2:4 in Kiel xD

  2. Ohne CPO übernimmt wahrscheinlich Sales und Marketing die Roadmap. Das hat noch nie funktioniert. Deshalb ist der Schaden, den der scheidende CPO durch Initiierung des Wegfalls dieser Position noch größer.
    Er als Person hat aber mit „App-Gate“ immensen Schaden angerichtet und so seltsame Dinge, wie „erst Move, dann Roam“ (und nicht sinnvoller Weise umgekehrt) zugelassen. Dazu ein Ace mit BT only, ein zunächst Geräte zerstörendes Upgrade Program, S2, … es lässt sich schon einiges Merkwürdiges zusammenstellen.

    • Er war doch erst seit 2023 CPO, daher hat er vermutlich mit den meisten von dir genannten Dingen so rein gar nichts zu tun gehabt. Vielleicht noch mit dem Ace, weil er vorher für die Hardwareentwicklung zuständig war.

  3. Sonos ist für mich für alle Zeiten durch. Zum Testen hatte ich eine Play1 gekauft. Ich war soweit zufrieden und wollte im Laufe dieses Jahres das ganze auf Sonos umstellen. Nach dem App Debakel (und den vermutlich in Zukunft erwarteten kostenpflichtigen Abofunktionen) lasse ich das jetzt.

    • Bei einem jetzigen Einstieg in Sonos so zu reagieren ist verständlich. Jetzt aber über die zukünftig zu erwartenden Features zu mutmaßen, ist der denkbar ungünstigste Zeitpunkt.
      Mittlerweile ist die App wieder einigermaßen nutzbar und der Sonos Sound der Hardware bleibt (für mich) einzigartig. Ich bleibe vorerst bei Sonos.

  4. Wenn wieder der ein oder andere Zahlenschubser im Vorstand die Dollar-Zeichen in den Augen hat aber technisch so wenig Ahnung, dass er nichtmal den Aufschrei aller technisch versierten im Unternehmen wahrnimmt…
    Ein Muster, was man auch viel in der Gaming-Industrie gerade sieht… Gut, dass man da Konsequenzen zieht. Muss man bloß noch daraus für die Zukunft lernen.

  5. Ist ja nichts Neues, dass Manager den technischen Input ignorieren. Aber dass sie für eine solche Entscheidung persönlich Konsequenzen tragen müssen, ist ungewöhnlich. Sollte häufiger passieren.

  6. Sonos steht bei mir schon länger auf der „nicht kaufen“ Liste.
    Habe meine Sonos One schon vor dem App Wechsel verkauft und besitze nur noch eine Sonos Beam.
    Die zickt aber auch rum, was mega nervig ist.
    Nutze in Verbindung mit dem Apple TV jetzt zwei HomePods und das funktioniert gut.

    Leider ist Apple in dem Bereich zu wenig aktiv und legt da keinen Fokus drauf.
    Mal sehen was da noch kommen wird. Airplay ist halt wichtig geworden.

    • Hallo nighty, Airplay hat den großen Nachteil daß es immer ein i-Device als „Relaisstelle“ benötigt. Sonos, aber auch Chromecast Audio erlaubte das direkt-Streaming auf das Wiedergabe-Endgerät. Das Smartphone war dann nur „Steuergerät“, der Stream wurde aber vom Wiedergabegerät direkt vom Streamanbieter herangeholt.
      Da funktioniert chromecast besser. Und ist genau so offen für Drittanbieter die Airplay.
      Die unerreichte Systemoffenheit ist immer noch das „Pfund“ von Sonos: Anbieterneutralität , auch wenn man jetzt selber ein kostenpflichtiges Radio-Angebot hat – die Zahl der direkt und nicht über einen Umweg wie Blluetooth oder Airplay unterstützten Inhaltsanbieter sucht bislang immer noch seinesgleichen.
      Warum wurde nur der chromecast-Audio eingestellt? Das auszubauen zu einem Öko-System von Streamern und dann offfen sein für alle Hersteller von endgeräten – wäre eine echte Alternative zu Sonos geworden.
      Gab ja noch eine Alternative von Teufel, die stellen wohl jetzt aber auf Airplay-2- und bluetooth-Unterstützung für ihre neueren Aktiv-Lautsprecherfamilien mit Sttreaming über WLAN um. Raumfeld ist wohl leider ein Auslaufmodell – war auch eine von der technik her ernstzunehmende Konkurrenz zu Sonos – hat aber weltweit wohl nie eine rolle gespielt.
      Und Teufel kann Lautsprecher bauen, die gut klingen.

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