SOLARIS: ESA entwickelt Pläne für weltraumgestützte Solarkraftwerke
Die ESA hat Verträge für zwei parallele Konzeptstudien für kommerzielle weltraumgestützte Solarkraftwerke unterzeichnet. Dies hat man im Rahmen der neuen SOLARIS-Initiative realisiert, mit der die Machbarkeit der Gewinnung von Solarenergie aus dem Weltraum für den Bedarf an sauberer Energie auf der Erde verbessert werden soll.
Die ESA (Europäische Weltraumorganisation) ist eine internationale Organisation, die die Zusammenarbeit der europäischen Länder im Bereich der Raumfahrt fördert. Sie wurde 1975 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris, Frankreich. Die ESA hat mehrere Hauptziele, darunter die Durchführung von wissenschaftlichen Untersuchungen im Weltraum, die Entwicklung von Raumfahrttechnologien und -infrastrukturen, die Förderung der europäischen Raumfahrtindustrie und die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Raumfahrtorganisationen.
Die Idee hinter der weltraumgestützten Solarenergie besteht darin, die Sonnenenergie dort zu sammeln, wo sie kontinuierlich und im Überfluss zur Verfügung steht, nämlich in der Erdumlaufbahn, unbeeinflusst vom lokalen Wetter oder der Dunkelheit, und sie dann drahtlos zur Erde zu senden, wo sie benötigt wird. Das Konzept ergänzt die erneuerbaren Energien auf der Erde eher, als dass es mit ihnen konkurriert, denn die weltraumgestützte Solarenergie kann rund um die Uhr zuverlässig Strom zur Verfügung stellen und dem Stromnetz die dringend benötigte Stabilität verleihen, da der Anteil der intermittierenden erneuerbaren Energien weiter zunimmt und die Abhängigkeit von groß angelegten Speicherlösungen verringert.
In Zusammenarbeit mit der europäischen Industrie sollen in den nächsten zweieinhalb Jahren Studien und Technologieentwicklungen durchgeführt werden, um den Nutzen, die Umsetzungsoptionen, die kommerziellen Möglichkeiten und die Risiken der weltraumgestützten Solarenergie als Beitrag zur Dekarbonisierung der terrestrischen Energieversorgung in Europa zu bewerten, so die ESA.
Die Ergebnisse von SOLARIS sollten Europa in die Lage versetzen, bis Ende 2025 eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob ein umfassendes Entwicklungsprogramm für weltraumgestützte Solarenergie in kommerziellem Maßstab durchgeführt werden soll, beginnend mit einem kleinen Demonstrator in der Erdumlaufbahn, der Strom aus dem Weltraum auf die Erde strahlt.
Das Ganze ist auch ein Rennen gegen die Zeit. In den USA wurde im Januar der Caltech-Satellit „Space Solar Power Demonstrator“ in die Umlaufbahn gebracht, um Schlüsseltechnologien wie die Mikrowellenübertragung von Solarenergie im Weltraum zu testen. Japan plant für 2025 eine Demonstrationsmission, während China seinen eigenen Demonstrator für 2028 plant und bereits eine bodengestützte Testanlage für die drahtlose Energieübertragung eingerichtet hat. In der Zwischenzeit hat die britische Regierung Gespräche mit Saudi-Arabien geführt, um ihre intelligente Stadtregion Neom mit kohlenstofffreier Elektrizität aus dem Weltraum zu versorgen.
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Schade, dass in dem Artikel nicht näher auf das Verfahren eingegangen wird, wie die gewonnene Energie drahtlos auf die Erde gebracht werden soll.
Funkt fällt meines Wissens nach aus! Laser?
Und es werden dann ja enorme Mengen an Energie sein, die da transportiert werden müssen.
Und ein weiterer Punk, auf den so gar nicht eingegangen wird, Mikrosatellitenschwemme und Weltraumschrott.
Wie wird dieses Problem angegangen?
Genau darum gibt es diese Studie, um genau diese Fragen zu beantworten und die Machbarkeit zu eruieren.
Egal zu welchem Thema, es finden sich immer (fachfremde) Expertinnen und Experten aus der Mitte der Bevölkerung. Immer wieder aufs neue erstaunlich.
Der Roman „Solarstation“ von Andreas Eschbach handelt von einem Überfall von Terroristen auf so ein Kraftwerk im Orbit. Wer auf Sci-Fi im Stil von Stirb Langsam steht, kann man kurzweilig weglesen. Bei Spotify gibt’s den glaube ich auch als Hörbuch.
Und neben jenem Roman (von Eschbach und damit ja eh prinzipiell empfehlenswert) kommt mir auch gleich noch „Das Arche-Noah-Prinzip“ in den Sinn (Roland Emmerichs erster Film). Science Fiction wird einmal mehr wahr.
Am einfachsten wäre es ja sicherlich ein langes Kabel zu nehmen. Ab einer bestimmten Länge bzw. Höhe sorgt die Beschleunigung ja schon dafür, dass auch ein langes Kabel oben im Weltraum bleibt.