Social-Media-Mindestalter von 16 Jahren erst einmal gekippt

Die Bundesregierung wird vorerst kein gesetzliches Mindestalter von 16 Jahren für Social-Media-Accounts einführen. Das wurde bei einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am heutigen Montag klar. Die Parlamentarische Staatssekretärin räumte zwar dringenden Handlungsbedarf ein, verwies aber auf eine eingesetzte Kommission zum Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt. Die Ergebnisse sollen erst im Herbst 2026 vorliegen. Man wolle wissenschaftsbasiert vorgehen, so die Staatssekretärin.

Die Aussagen stießen bei den Petenten wenig Verständnis. Die Mitgründerin des Vereins „Smarter Start“ hatte seinerzeit die Petition eingereicht und machte vor den Abgeordneten deutlich, dass Minderjährige im digitalen Raum massiven Gefahren ausgesetzt sind. Kinder verbringen immer mehr Zeit vor Bildschirmen, statt sich mit Familie, Freunden und der Offline-Welt zu beschäftigen. Suchtfördernde Designs halten sie gefangen, täglich laufen sie Gefahr, auf illegale, schädliche und extremistische Inhalte zu stoßen.

Die Lösung sieht man daher in einem gesetzlichen Mindestalter von 16 Jahren für Social Media kombiniert mit einer verpflichtenden Altersverifikation. Die vermeintliche Alternative, Kinder durch Medienkompetenz zum Selbstschutz zu befähigen, klinge zwar vernünftig, sei es aber nicht. Es liege nicht an mangelnder Aufklärung, wenn Kinder zu lange scrollen, Enthauptungen ansehen oder sich bei Gewalttaten oder lebensgefährlichen Challenges filmen. Das sei vielmehr die logische Folge von Algorithmen, die genau zu diesem Zweck programmiert werden. Von Kindern zu fordern, sich dagegen behaupten zu können, sei unfair. Wenn Dienste strukturell jugendgefährdend sind, muss sich das Design ändern, nicht das Kind.

Mal schauen, wie es da noch weitergeht. In unserem weiteren Umfeld sehe ich es auch ab und an, dass Eltern entweder überfordert sind oder ihre Kids einfach so gewähren lassen, vermutlich einfach nur, damit sie Ruhe haben. Andererseits sind die Kids heute schon sehr fordernd, wenn es darum geht, auf Plattform XYZ mit ihren Freunden verbunden zu sein, der übliche Gruppendruck gepaart mit fear of missing out.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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31 Kommentare

  1. Eine Schande! Die ganze Social Media Beschallung schadet aktiv unseren Kindern. Ich erlebe das selber täglich und ich versuche schon (als ITler), dem Ganzen so weit wie möglich Einhalt zu gebieten. Aber selbst wenn ich es meinen Kindern blocke oder verbiete, haben ALLE Klassenkammeraden Zugang zu dem „Dreck“.

    • Anonymer Internetnutzer says:

      Es ist ein Dilemma. Inhaltlich bin ich da 100% bei dir. Das Problem so einer gesetzlichen Regelung wäre die Durchsetzung. Das ginge nämlich nur, indem Anonymität im digitalen Raum komplett aufgehoben wird. Es gibt neben dem verbreiten von Hassrede auch unzählige legitime Gründe, sich anonym im Internet zu bewegen.

      • Hallo anonymer Internetnutzer ,

        ganz einfach: ab 16 für die Kids einen personalausweis beantragen.

        wie z. B. bei den ÖR-mediatheken kann über die Prüfziffer des perso eindeutig auf das Alter – ist älter als 16 ja/nein – zurückgeschlossen werden, ohne daß name oder Adresse übertragen und gespeichert werden.

        Schon ist die Anonymität gewahrt und es werden zu junge menschen vor den sog. „Sozialen medien“ geschützt.

    • Absolut richtig.
      Auch ITler und lebe seit etwa 5 Jahren absolut Social Media frei, der „Dreck“, um Deine -passende- Formulierung zu übernehmen, wurde unerträglich.

  2. Susa Richter says:

    Unmöglich! Besser noch: Unverantwortlich! Man könnte ja einfach mal machen und „wissenschaftsbasiert“ nachbessern. Aber einmal mehr passiert nichts und Herbst 2026 werden sicher wieder kein abschließenden Erkenntnisse vorliegen, sodass tausende von Kindern und Jugendliche dem ganzen Rotz weiter ausgesetzt sind.

  3. Gut. Das Leben im Digitalen ist unsere Zukunft — die alten Regeln gelten nicht mehr. Kinder brauchen nicht weniger, sondern mehr digitale Zugänge.Die Maßnahmen dazu, z.B. HandyPFLICHT statt Bücher in den Schulen sind mehr als überfällig. Wir Erwachsenen nutzen sowas doch auch längst nicht mehr. Schreiben mit der Hand? Rechnen im Kopf? Wer kann’s denn noch, und wozu? Als meine Tochter das in der Schule hatte, stellten wir als Eltern fest, dass wir das selber längst verlernt hatten — bei anderen Eltern das Gleiche. 15,5 : 17 1/4 , schriftlich, irgendwer? Ich nicht, und ich habe mein Abi in Mathe gemacht.

    Das Leben ist längst digital und online. Entsprechend kommen die Rückmeldungen aus der Wirtschaft: Singlewohnungen boomen. Restaurants bekommen immens viele Reservierungen für 1 Person. Kneipen schließen, Vereine lösen sich auf, … die Kinder machen hier nix anderes, als die Erwachsenen längst tun: Als Einzelperson Online leben. Ich will das alte System auch nicht zurück. Andere anscheinend auch nicht, sonst würden sie ja mal wieder mit ihren Freunden kegeln gehen. Tun sie aber nicht.

    • Da fehlt das /s … oder etwa nicht? …

      • Nee, nee, der meint das tatsächlich ernst. Er verschenkt an kleine Kinder zum Geburtstag auch lieber 20 Euro via Paypal an Kinder als sich um ein Geschenk zu kümmern.

        Ooooder: er trollt uns alle und lacht sich heimlich schlapp über uns Deppen. Kann natürlich auch sein.

        • Leider darf meine Tochter noch kein PayPal, wegen deren AGB. Sonst würde ich ziemlich genau das machen: Meiner Tochter digitales Geld beibringen.

          • Oooder aber: Man sieht Geschenke als das an, was sie sein sollen, nämlich etwas persönliches, worüber man sich Gedanken macht, was dem anderen eine Freude bereitet und investiert etwas mehr Zeit und Arbeit als ein paar lieblose Klicks. Oder halt so wie du: man rotzt halt eben 20 Piepen über Paypal raus. Muss dann halt jeder für sich entscheiden, ne?

    • Puhh.. ich weiß ja nicht wo du herkommst aber in meinem Umfeld läuft das anders. Alle können noch schreiben, im Kopf rechnen und stellen sich der Herausforderung noch ein paar Normalos in die Gesellschaft zu entlassen. Wenn man sich einige anhört, bin ich für gated communities in Zukunft.

    • Hallo Jörg,

      spricht nicht für Dich , wenn Du als studierter Mensch das händische Schreiben oder schriftliche Rechnen nicht mehr beherrscht.

      Mein alter mathelehrer sagte damals „Der Taschenrechner (war zu meiner Schulzeit das Pendant zum Smartphone) kann kaputtgehen , dein Kopfrechner nicht“.

      Taschenrechner oder Rechenstäbe haben wir erst eingesetzt wenn wir die Grundrechenarten schriftlich sicher beherrschten. Ich habe auch früh (mechanische) Schreibmaschine gelernt auf einer Realschule. An die „elektrische“, natürlich ohne Textspeicher, gab es noch nicht, durfte erst wer die klassische mechanische Schreibmaschine gut beherrschte.

      Hat weder mir noch meinen Schulkameraden irgendwie geschadet, im Gegenteil: die überwiegende Mehrheit hat sich eine gute und kontinuierliche Arbeitsbiografie aufbauen können. Und das alles mit Stift und Papier.

      Grundlegende Arbeitstechniken wie die Arbeit in einer echten bibliothek mit Stift und Papier für Notizen sind noch lange nicht veraltet. Im Gegenteil: papierbücher und zettel und Stift sind deep fake sicher und können auch nicht von hackern kompromittiert werden.

      Stichwort hybride Kriegsführung: wer Kids auf „soziale“ medien losläßt handelt gerade in diesen Zeiten als würde er sie während eines „Fliegerarlarms“aus dem Bunker unter freien Himmel schicken.

      • Das ist eigentlich ein gutes Gegenbeispiel: „Mit der Hand schreiben“ macht man zwar schon lange nicht mehr (…einmal im Jahr eine Urlaubspostkarte für die Großeltern…), aber es war eine Basiskompetenz dafür, dass man später im Büro ja tippt, und Rechtschreibfehler korrigiert, und Sachen ausdruckt…

        …und das ist vorbei.

        „Mit der Hand schreiben“ ist keine Grundlage mehr für irgendwas, wenn man Texte in die Spracherkennung diktiert, die Korrektur der KI überlässt und generell die Einstellung der Gesellschaft ist, das einfach so abzuschicken ohne es nochmal Korrektur zu lesen. Selbst am Arbeitsplatz ist „kannst Du mit KI umgehen“ wichtig, aber „kannst Du gut schreiben“ nicht mehr. Warum auch — in international zusammengewürfelten Teams können die anderen ja auch weder Deutsch noch richtig Englisch, sprich:

        – Die Kompetenz ist nicht mehr nötig
        – Die Kompetenz ist auch nicht mehr die Voraussetzung für irgendwas anderes

        Da Kompetenzerwerb ein langwieriger Prozess ist, ist es vollkommen normal, veraltete Kompetenzen „sterben“ zu lassen und stattdessen modernere einzuführen.:
        Du kannst vermutlich kein Huhn mehr versorgen, keinen Bauernschrank selber mit Handwerkzeug bauen, keine Socken stopfen.

        Was im Zusammenhang mit Digitalisierung und Social Media beklagt wird, ist keine Fehl-, sondern Weiterentwicklung. Die Zeit von Gummitwist auf dem Schulhof, selber singen und Papier sind vorbei — so, wie seit Jahrtausenden immer wieder Zivilisationsbausteine durch neue ersetzt werden.

    • Ja, Digitalisierung des Alltags ist die Zukunft. Beispielsweise lernen, mit AI zu arbeiten und zu lernen oder Probleme des Alltags online zu lösen.

      Wenn du es jedoch aufgrund deiner krankhaften Sucht nicht schaffst ohne den ständigen Konsum von schnellen und anspruchslosen Medien leben zu können, weil dein Hirn nicht mehr in der Lage ist durch andere alltägliche Reize Dopamin zu erzeugen und deine Aufmerksamkeitsspanne nicht länger als zehn Sekunden standhält, du durch eigene postings nach Selbstbestätigung und nach deinem Wert im realen Leben suchst und in News am doomscrolling bist, dann solltest du dir ganz ehrlich die Frage stellen, ob eine Digitalisierung des Alltags auch ganz gut ohne Social Media funktionieren kann.

      Denn nur um Social Media geht’s hier – und wenn Social Media für Dich „das digitale Leben“ ist, reicht dein Horizont nicht allzu weit.

      • Die Suchgt kommt doch nur von der ganzen Verbieterei.
        Meine Tochter hatte von Geburt an freien Zugriff auf’s Netz, ich habe eigenhändig das Google-Konto erstellt, in dem sie 20 Jahre älter ist, damit da keine Blockierungen auftreten. Ihre Geräte behandle ich wie Tagebücher: Privat, kein Zugriff durch Eltern. Nur ein Adblocker ist drauf.
        Solche Dinge wie „Handy am Mittagstisch benutzten“ ist bei uns OK: Wenn man fertig ist und sich langweilt darf man mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der man sich früher eine Zeitung gegriffen hat, jetzt das Handyx greifen.

        Resultat:
        – Meine Tochter macht kein Social Media. Langweilig.
        – Sie nutzt 2 oder drei WhatsApp-Channels mit ihren engen Freundinnen, das wars.
        – Gerätenutzung wahrscheinlich geringste in der ganzen Klasse: Spotify, YouTube, Netflix — das war’s im Prinzip.

        …und die ganzen Kids, denen ständig irgendwas reglemtiert, verboten, limitiert wird, hecheln jeder Online-Minute hinterher, die sie irgendwie irgendwie “erbeuten“ können.

        Neulich war meine Tochter auf einem Geburtstag und war völlig frustriert. DIe Abwesenheit der Eltern war dazu genutzt worden, dass jeder stundenlang in der Ecke saß und auf’m Handy gedaddelt hat – wer weiss, wann wieder so’ne Gelegenheit kommt!

        Von mir: Klare Absage an Restriktionen. Das generiert das Bedürfnis erst.

        Was macht ihr eigentlich mit dem Bier im Kühlschrank, den Zigaretten auf dem Tisch, dem Geld in der Handtasche, dem Autoschlüssel und dem Süßkram? Habt ihr das auch alles weggeschlossen und verboten? Oder kann das im Prinzip offen rumliegen und ihr habt Absprachen?

        • Gut das ihr Kind der Maßstab ist.
          Deswegen hat auch kein anderes Kind Probleme mit Drogen, Alkohol, Zigaretten, sozialen Medien, Aufmerksamkeitstötungen, soziale Störungen usw.
          Sie glauben auch, dass man das Verhalten von Kinder einfach per Copy/Paste auf andere übertragen kann.

          Wenn sie jetzt auf die Verantwortung der Eltern verweisen:
          Es sind alle so perfekt wie sie. Die bekommen das mit Sicherheit hin.
          Sie warten nur darauf, dass Sie sich als Vorbild hier präsentieren.
          Jetzt werden sie einfach ihr Verhalten mit Copy/Paste auf sich übertragen.

          PS: Trotzdem. Freut mich für ihr Kind. Wirklich!

          • Das Kind, so wie es ist, ist nicht vom Himmel gefallen und war dann so. Es haben einfach Methoden gut funktioniert.

            Wenn ich jetzt sehe, dass Leute, bei denen es nicht funktioniert, wollen, dass ihre nicht funktionierenden Methoden in doppelt verschärft auf alle angewandt werden, dann läuft ja wohl was falsch. Normalerweise nehmen wir uns diejenigen zum Vorbild, die Erfolg haben.

            Abgesehen davon stehe ich als Vater auch schlicht dafür ein, dass meinem Kind keine Rechte weggenommen werden, obwohl es das super hinbekommt. Das ist so ziemlich genau das, was uns Erwachsene grad alle nervt: Wegen ein paar Armleuchtern dürfen wir in der U-Bahn kein Feierabendbier mehr trinken, kein praktisches Taschenmesser mehr dabei haben, und Böller werden vermutlich auch bald verboten.

    • Digitales Leben ≠ Social Media!

  4. Einfach das Internet gesamt abschalten.
    Das ist leider nicht möglich nicht mehr möglich. Das Internet ist so in unser tägliches Leben integriert, dass es ohne dem nicht geht.
    Den Kindern muss ein sorgfältiger und ausgesuchter nutzen des Internets beigebracht werden und nicht einfach aus Langeweile rum scrollen.
    Die Hoffnung auf eine baldige Lösung ist nicht vorhanden. Solange Eltern Erwachsene nicht als dem Beispiel vorangehen und TikTok und Instagram die Welt beherrschen, ist es aussichtslos.

  5. Für mich sind die Eltern das Problem. Bei Alkohol funktioniert die altersmäßige Trennung ja auch so halbwegs. Aber mit Handys ist es anders rum. Da haben die Kids das Sagen und die Eltern wollen sich nicht blamieren. Wenn sie sich denn überhaupt noch mit ihren Kids befassen. Also lässt man sie „kann man ja nix machen“.
    In Deutschland ist man satt, fordernd, nörgeld und verantwortungslos.
    Eine Woche in der Gastro und das ganze arrogante Elend ist vor einem ausgebreitet.

    • Hallo Gidiano,

      „In Deutschland ist man satt, fordernd, nörgeld und verantwortungslos.
      Eine Woche in der Gastro und das ganze arrogante Elend ist vor einem ausgebreitet.“

      Was hat diese „Einschätzung“ mit dem Thema zu tun?

      Erinnert mich ein bißchen an „Bei den südeuropäern sitzt das messer locker“, ist als Aussage doch völlig wertlos.

  6. Schade wieder kein Ausschluss der Kinder von TikTok. Einer Plattform wo die Jugend nur verblöden oder irgendwelchen Challanges ausgesetzt werden

  7. Diese Initiative ist im Endeefekt genauso festgefahren und stur wie die Regierung. Smart Start ab 14 oder 16 oder wie auch immer ist doch nicht die Lösung, um Kinder von den sozialen Medien fernzuhalten.
    Ja das kan anstrengend sein aber so ist das als Eltern von Kindern oder als Lehrer: es ist eine Aufgabe sich auch darum zu kümmern. und wie bei allen Fächern in der Schule entscheidet auch die Bildung und die Kenntnisse der Eltern darüber, wie gut die Kinder in dem Thema werden.

    Pauschale verbote nützen da nichts, keine rechtlich grundlage gegen absurde apps aber eben auch nicht. Die Regierung hat immerhin einen Plan für 2026. Die Initiative aber hält alles außer der eigenen unabänderlichen Idee für unpassend.

    • Das stimmt daher weg mit Autofahren mit 18, oder Alkohol und Tabak oder arbeiten ab 14. hier sollten die Eltern einfach den Umgang und Nutzung bei bringen

  8. Da lobe ich mir die Politiker von „Down under“:

    https://www.tagesschau.de/ausland/ozeanien/australien-social-media-102.html

    da das dort ja schon eine Weile läuft, könnnte man sich hierzullande Kommissionen sparen und mit den Gremien oder Unis , die dieses Verbot mit entsprechenden Studien begleiten, zusammentun und von ihren Erfahrungen lernen.

    Und Australien sthet sicher nicht im Ruf „rückständig“ zu sein.

  9. Dieser Wahnsinnshaufen in Berlin kann einfach gar nichts mehr entscheiden. Mindestalter Social Media: och nöö, erstmal Kommission einsetzen. Gesetzliche Krankenversicherung steht vor dem Ruin: och nöö, erstmal Kommission einsetzen. Ad infinitum. Wir brauchen HEUTE Entscheidungen! Macht doch bitte einmal euren Job.

  10. Hmmm… es ist schon wichtig, dass die Kinder lernen mit den digitalen Medien umzugehen.
    ABER: das Internet ist seit dem Aufstieg der ganzen Social Media Kanäle etc. ein anderes als Anfang der 2000er Jahre, wo allen unschuldig und noch ein wenig anarchisch war.

    Wenn die Kids schon früh an die Smartphones etc. gewöhnt werden, ist es meiner Meinung nach eh schon fast zu spät…

  11. Wenn wir das irreführende Wort „Social“ Media mal weglassen und es stattdessen Corporate Media oder Algo Media nennen würden, … dann klingen die geforderten Maßnahmen gar nicht mal so weit hergeholt.
    Die meisten Erwachsenen sind mit diesem Dreck schon völlig überfordert. Schützt wenigstens die Kinder vor dieser Pendemie der digitalen Demenz.

  12. Nun, die Entscheidung der Politik überrascht nicht. Die Lobbyarbeit im Bundestag, u. a. von der Werbeindustrie, ist stark und ein Ausschluss von Kindern und Jugendlichen aus den sozialen Medien würde für viele Marken einen potentiellen Umsatzrückgang bedeuten. Die Aussage, man wolle hier wissenschaftlich vorgehen, ist vorgeschoben. Ich denke das ist offensichtlich, denn die schädlichen Auswirkungen der sozialen Medien sind klar erkennbar und der Regierung fehlt offen gesagt ohnehin die Expertise, um Algorithmen zu begreifen. Man muss sich erst einmmal klar werden, dass viele der Politiker noch nicht einmal die Grundlagen von Word beherrschen, geschweige denn einen Browser korrekt einstellen können.

    Zurück zum Thema: soziale Medien sind ein gefährlicher Ort geworden. Das Problem sehe ich aber nicht beim Alter. Kinder und Jugendliche sind auch in der realen Welt Gefahren ausgesetzt, und zwar auch beim Umgang mit gleichaltigen. Allerdings existiert hier noch ein anderes Täterbild: wer in der Schule massiv mobbt, kann im Idealfall von der Schule gemaßregelt werden (ja, ich weiß, dass das verdammt häufig nicht der Fall ist, wir brauchen uns daran nicht aufhängen). In den sozialen Medien ist das anders: keines der Unternehmen interessiert es, wenn so etwas passiert. Tatsächlich haben sie auch gar nicht das Personal, um das zu kontrollieren. Und das ist die Stelle, wo man umdenken muss.

    Das Problem sind nämlich nicht die sozialen Medien an sich. Das Problem sind die Unternehmen, die diese betreiben. Zum einen manipulieren sie die Nutzerschaft, und zwar nicht nur die Kinder, sondern alle. Zum anderen tolerieren sie nahezu jedes Fehlverhalten. Als ich noch Instagram hatte, hatte der Algorithmus mir einmal einige Unfallvideos in die Timeline gespült, die nicht nur real aussahen (damals war die KI noch nicht so weit wie heute), sondern teilweise selbst auf mich verstörend wirkten und ich hoffte, diese Bilder würden sich nicht in meinem Kopf festsetzen. Aber keines der gemeldeten Videos wurde seitens Instagram offline genommen. Wenn ich mir vorstelle, eines meiner Kinder hätte solche Videos gesehen, wird einem Angst und Bange.

    Also: die Unternehmen müssen hier zur Verantwortung gezogen werden. Manipulative Algorithmen müssen verboten und die Unternehmen dazu gezwungen werden, genügend Menschen einzustellen, um all die Probleme auf ihren Plattformen zu behandeln.

    Aber wird das jemals passieren? Nein. Es fehlt wie eingangs gesagt bereits heute an Expertise in der Regierung. Und dank unserer Bildungspolitik wird der Umstand nicht besser werden.

    Oder um mal ganz düster zu werden: die Chance, dass wir auf den großen Kollaps zufahren, wird nicht geringer, sondern steigt. Nicht dieses Jahr, vielleicht auch nicht in 5. Aber in 10, 15 Jahren. Dann wird der große Knall dazu beitragen, dass die Leute umdenken. Sofern es dann noch welche gibt.

  13. Der Picknicker says:

    (A)Soziale Medien insgesamt: Afuera!
    Kommissionen: Afuera!
    Herbst der Reformen: Afuera!

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