Snapchat teilt Familie und Freunden mit, dass ihr sicher nach Hause gekommen seid
Das soziale Netzwerk Snapchat führt eine neue Funktion ein: Home Safe. Dahinter verbirgt sich eine simple Funktion, die automatisch Familie und Freunden mitteilen kann, wenn ihr sicher zu Hause angekommen seid. Ihr selbst müsst dabei dann eben nicht manuell tätig werden, könnt also nicht schlaftrunken nach eurem Weg aus der Disco ins Bett verpennen, eurem besten Kumpel noch mitzuteilen, dass ihr nicht die Böschung herunter gepurzelt seid.
Damit ihr via Home Safe eine automatische Benachrichtigung an einen Kontakt senden könnt, müsst ihr mit diesem bereits euren Standort teilen. Sobald ihr dann daheim angekommen seid, geht die Benachrichtigung an den jeweiligen Kontakt raus, danach wird der Standort nicht mehr geteilt, damit kein unnötiges Tracking möglich wird. Als Standard ist die Standortfreigabe in Snapchat zudem weiterhin abgeschaltet. Ihr müsst sie immer manuell und damit bewusst aktivieren.
Damit das Spielchen funktioniert, tippt ihr auf der Snap Map euren Bitmoji-Avatar an und wählt erst einmal „Mein Zuhause“. So legt ihr euren Heimathafen fest. Das können dann auch nur Freunde sehen, mit denen ihr bewusst euren Standort teilt. Latscht ihr umher und wollt einem Freund mitteilen, wann ihr zu Hause angekommen seid, dann öffnet ihr den entsprechenden Chat, tippt auf das Karten-Icon und dann den Button für Home Safe. Jetzt wird die einmalige, automatische Benachrichtigung für den gewählten Kontakt aktiviert, so Snapchat.
Zu den Regionen, in denen Home Safe aktiviert wird, schweigt Snapchat sich aus. Man kann also per se von einer weltweiten Verteilung ausgehen. Seht euch da einfach mal in der App um.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Ich nutze zwar kein Snapchat aber finde die Funktion hervorragend. Wie André schon angemerkt hat, ist für das manuelle „ich lebe noch“ melden der körperliche/geistige Zustand nicht mehr geeignet.
Auch die Integration mit minimalem Aufwand & Stalkingmöglichkeiten ist IMHO gut gelungen. Sollte WhatsApp auch mal einführen. Für Signal/Threema is das natürlich nichts
Ganz im Gegenteil: gerade Signal und Threema wären geeignet, weil beide Messenger dieses Feature unter Beachtung des Datenschutzes anbieten würden (und das ist technisch gar kein Problem). Bei Snapchat oder Meta (WhatsApp) liegt allerdings der Verdacht nahe, dass diese so eine Funktion nutzen, um noch mehr (Standort-)Daten der Nutzerschaft zu erhalten.
>> Bei Snapchat oder Meta (WhatsApp) liegt allerdings der Verdacht nahe, dass diese so eine Funktion nutzen, um noch mehr (Standort-)Daten der Nutzerschaft zu erhalten.
@Daniel
Kannst du mir bitte diese negative Einlassung erklären? Wo liegt das Interesse an Standortdaten bei Snapchat oder Meta, bezogen auf den einzelnen Nutzer?
Ohne jetzt Daniel zu sein, sind Bewegungsdaten (egal ob Internet oder der Realität) interessant für Werbetreibende. Vom ganzen 1984-Kram mal abgesehen, würde ich nicht so gerne Werbung für Mittel gegen Intimpilz bekommen, nachdem ich mich in der Nähe eines Freudenhauses aufgehalten habe. Aber das mag vielleicht auch nur für mich gelten.
Leider ist es nicht nur meine negative Einlassung, sondern knallharte Realität der Werbeindustrie.
Standortdaten sind buchstäblich Gold wert, weil sie dazu benutzt werden, gezielt (regional) relevante Werbung zu zeigen, Bewegungsprofile zu erstellen und persönliche Interessen noch genauer analysieren zu konnen. Diese Standortdaten werden ganz einfach mit allen anderen Daten verknüpft, die bereits vorliegen.
Beide Dienste, allen voran aber Meta, monetarisieren die Daten ihrer Nutzer. Das ist quasi ihre Lebensgrundlage, ihr tägliches und eigentliches Geshäft. Generell gilt, dass alle Daten von Nutzern immer Geld bedeuten, weil sie eine noch genauere Profilbildung ermöglichen.
Danke für die Antworten. Es geht also hauptsächlich um Werbung und die Angst vor ihr? Sorry, wer sich von Reklame so beeinflussen lässt, hat die Kontrolle über sein Leben doch schon irgendwie verloren.
Ja, ich weiß, dass die Werbeindustrie recht perfide Methoden anwendet, damit die Werbung in den Hirnwindungen der Menschheit ankommt. Aber auch dagegen kann man sich wehren. Vorausgesetzt, man weiß, wogegen man sich zur Wehr setzen sollte. Das Argument, dass es Menschen gibt, die sich nicht selbst wehren können, lasse ich nicht gelten.
Wer hat den gesagt, dass er sich von der Werbung beeinflussen lässt? In meiner Welt geht es um das Prinzip, dass ich nicht einfach Gläsern sein möchte und jeder Werbetreibende ein 1a-Profil von mir hat und die Bausparkasse oder ein potentieller Arbeitgeber übermorgen sagt, dass er mich nicht will, weil ich bei den Grünen anstatt der FDP bin oder manchmal unter der Woche erst um 24:00 nach Hause komme. Nenn es Schwarzmalerei, aber die Spirale dreht sich immer weiter. Soweit weg ist das chinesische Sozialkreditsystem irgendwann nicht mehr…
Ich finde es schade, dass du dieses Thema so von oben herab betrachtest — zumindest kommt deine Antwort so bei mir an.
Es geht nämlich nicht um die „Angst vor Werbung“. Die Situation so darzustellen und davon zu reden, dass man die Kontrolle über sein Leben verloren hat, wenn man sich von Reklame beeinflussen lässt, wirkt auf mich ehrlich gesagt ziemlich arrogant und zeigt meines Erachtens ein gewisses Maß an Selbstüberschätzung.
Wir sprechen hier nicht von einer Werbeanzeige auf einer Internetseite, die man mal eben gedanklich oder technisch ausblenden kann. Die Manipulation geht viel, viel tiefer und sich dagegen zu wehren ist quasi unmöglich. Vor allem, wenn man gar nicht genau weiß, wogegen man sich zur Wehr setzen soll.
Hinzu kommt, dass solche Daten früher oder später auch für andere Zwecke missbraucht werden können.
Höhere Hotelkosten, weil du offenbar in der falschen Gegend wohnst? Oder umgekehrt höhere Zinsen, weil du im falschen Stadtteil lebst? Höhere Kfz-Versicherung, weil du offenbar überdurchschnittlich viel mit dem Auto unterwegs bist? Höhere Preise im Online-Shop, weil du mit einem iPhone surfst? Höhere Versicherung, weil du offenbar gefährliche Hobbys hast?
Bitte, ich will nicht wie ein Verschwörungstheoretiker klingen. Tatsache ist nämlich, dass es die o. g. Beispiele bereits alle gab und teilweise noch gibt.
Das ganze Problem mit der Datensammelei ist um ein Vielfaches größer als pure Reklame.
Die genannten Beispiele, die es schon gab bzw. gibt, basierten meist auf Angaben, die bei Vertragsabschluss abgefragt wurden. Bestes Beispiel, was immer noch gilt. Die Höhe des Beitrags der Kfz-Versicherung ist abhängig vom Zulassungsbezirk, dem dort ermittelten Schadensverlauf und der Fahrzeugklasse.
Selbstüberschätzung sehe ich eher bei denen, die sich extrem kritisch äußern. Solche Leute denken, ihre Daten seien wichtig, obwohl es nur ein Fliegenschiss ist.
Datenmissbrauch ist eine ganz andere Baustelle. Klar gilt, „Wo die Tröge sind, sammeln sich die Schweine“. Deshalb sollte man eher gegen den Datenmissbrauch vorgehen, anstatt gegen das Sammeln von Daten. Es gibt nämlich durchaus sinnvolle Anwendungsfälle für Datensammlungen.
Manchmal könnte es helfen, wenn man sich weniger Gedanken darum macht, was alles passieren könnte. Wenn man einen E-Scooter fährt, kann man damit in einen Unfall verwickelt werden. Wenn man morgens aufsteht, kann man stürzen. Wenn man etwas isst oder trinkt, kann man sich verschlucken und könnte ersticken. Das sind nun mal die Risiken, die das alltägliche Leben mit sich bringt. Das Risiko des Datenmissbrauchs kann man selbst beeinflussen. Macht nur kaum jemand, weil es mit Smartphone und Internet viel einfacher ist, die Aufgaben, die man bewältigen muss, zu erledigen.
Sorry, ab diesem Punkt wird es mir zu anstrengend, weil es sich nicht mehr um die reinen Fakten dreht. Vor allem dieses „es kann immer passieren“ist so eine sinnfreie Verallgemeinerung, die einfach nichts, aber auch rein gar nichts mit dem Thema zu tun hat. Gleiches Spiel mit den selbst getätigten Angaben, ging es doch eben genau darum, dass andere Faktoren herangezogen werden.
Also nein, ich stimme dir nicht zu, aber mir ist meine Lebenszeit zu schade um sie dafür aufzubringen, andere von Fakten zu überzeugen, die diese Fakten nicht akzeptieren.
Insofern bin ich raus aus der Diskussion und werde auch nicht weiter mitlesen. Hab trotzdem noch einen schönen Tag. Wobei du den sicher haben wirst. Denn wer keinen hat, ist ja deiner Meinung nach sowieso selbst dran Schuld.
wenn du dir die frage stellst womit meta sein geld verdient dann klingelt es bei dir bestimmt auch noch
Wenn das Geschäftsmodell „Daten sammeln und zur weiteren Verarbeitung anbieten“, trägt, warum sollten Meta und Co. es nicht nutzen? Sollte dieses Geschäftsmodell eine Gefahr darstellen, was es erst tut, wenn die gesammelten Daten missbraucht werden, dann muss der Datenmissbrauch verhindert werden. Dafür bedarf es eindeutiger Definitionen, was Datenmissbrauch ist.
Standortdaten ermöglichen, Personen eindeutig zu identifizieren. Den Missbrauch, also beispielsweise die Verknüpfung dieser Daten mit anderen Daten, oder eben zum Zweck der De-Anonymisierung, kannst du in diesem Fall effektiv nur verhindern, indem du die Daten nicht freigibst. Falls also die gesammelten Daten weitergegeben werden (dürfen), hat praktisch (!) niemand mehr die Kontrolle darüber, da selbst getrennte Datensätze durch die standortdaten später wieder eindeutig zugeordnet werden können.