Simon the Sorcerer Origins im Test: Prequel des Klassikers will erneut verzaubern
Um den Charakter Simon the Sorcerer zu kennen, muss man wahrscheinlich ein Kind der 1980er- oder der 1990er-Jahre sein. Das erste Spiel der Reihe erschien nämlich vor über 30 Jahren – 1993. Es folgte 1995 eine noch recht gelungene Fortsetzung, bevor die Marke mehr oder minder in der Bedeutungslosigkeit versank. Es erschienen zwar noch einige mehr oder minder erfolgreiche Fortsetzungen, teilweise sogar in Deutschland entwickelt, an die Originale konnten sie qualitativ aber nicht anknüpfen. Das soll sich mit dem Prequel „Simon the Sorcerer Origins“ jetzt ändern.
Waren Spiele wie „Simon the Sorcerer: Wer will schon Kontakt?“ (2009) vom inzwischen lange eingestampften Studio Silver Style Entertainment noch in 3D-Grafik gehalten, so ist das neue Game von Smallthing Studios ein 2D-Adventure im Cartoon-Stil. Die Ästhetik erinnert mich persönlich eher an eine Mischung aus der Reihe „Deponia“ und „King’s Quest 7“. Die Geschichte dreht sich dabei um den titelgebenden Jungzauberer Simon, der sich in einer Fantasy-Welt verliert, mit der Magie vertraut macht und seiner Nemesis Sordid begegnet.
Wer „Simon the Sorcerer“ bisher im Originalton genossen hat, wird erfreut sein, dass der Originalsprecher des Charakters, Chris Barrie wieder mit von der Partie ist. Er spricht die Hauptfigur mir viel Sarkasmus und Charme – genauso wie auch in den alten Spielen. Denn trotz der Fantasy-Thematik und der etwas kindlich wirkenden Grafik wurde hier eine ganze Menge trockener Humor eingestreut. Teilweise spricht die Hauptfigur den Spieler sogar direkt an, hantiert ihr zu wild mit den Rätseln und Kombinationsmöglichkeiten.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 5080
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Externer Zusatzspeicher: SanDisk Extreme Portable SSD mit 8 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
Klassisches Point-and-Click-Gameplay
Generell bietet euch „Simon the Sorcerer Origins“ ganz traditionelles Point-and-Click-Gameplay. Man erfindet das Rad also keineswegs neu. Ihr bewegt euch durch unterschiedliche Umgebungen, sammelt Gegenstände in eurem Inventar und kombiniert sie untereinander – oder mit eurer Umwelt. Ebenfalls begegnet ihr illustren Charakteren und müsst ihnen in Gesprächen die passenden Informationen entlocken. Es ist dabei kein Geheimnis, dass „Simon the Sorcerer“ damals stark von Terry Pratchetts Scheibenwelt-Universum bzw. speziell dem Charakter Rincewind inspiriert worden ist – der später auch zwei eigene Spiele erhalten sollte.
Das erwähne ich, weil genau wie in „Discworld“ die Logik der Rätsel in „Simon the Sorcerer Origins“ manchmal sehr eigenwilligen Gedankengängen folgt. Des Öfteren müsst ihr also etwas um die Ecke denken, um die richtigen Kombinationen zu finden. Auch Backtracking spielt dabei, klassisch für das Genre, eine Rolle. Glücklicherweise müsst ihr aber nicht wie in den 1980er- und 1990er-Jahren jedes Pixel eines Screens anklicken, um etwaige Objekte aufzustöbern. Wie in modernen Adventures üblich, könnt ihr euch in einem Bereich alle Gegenstände und Personen markieren lassen, mit denen ihr interagieren könnt.
Ein Hinweis-System, das euch am Ende die Lösung vorkaut, gibt es allerdings in „Simon the Sorcerer Origins“ im Gegensatz zu vielen anderen Adventures neueren Datums nicht. Selbst nachdenken müsst ihr also schon noch. Dabei lockert die erwähnte Zeichentrick-Grafik die Stimmung auf. Allerdings sieht diese auf Standbildern bzw. Screenshots deutlich attraktiver aus als in Bewegung. Denn die Animationen sind doch reichlich hölzern. Passend finde ich aber die englischsprachige Synchronisation, wobei es tatsächlich als Alternative auch eine deutsche Sprachausgabe gibt! Auch hier ist der damalige Originalsprecher, Erik Borner, wieder mit dabei. Die Musik ist dann je nach Situation etwas dudelig, geht einem aber auch nicht auf die Nerven.
„Simon the Sorcerer Origins“ – kleiner Liebesbrief an die Fans
Dabei kann man „Simon the Sorcerer Origins“ durchaus als Liebesbrief an die Originale und damit deren Fans sehen. Das italienische Entwicklerstudio Smallthing Studios fängt sogar den britischen Humor der ersten beiden Spiele besser ein, als es alle anderen Versuche danach vermochten. Mit rund 10 Stunden Spielzeit ist das Adventure kein Zeitfresser, aber immer noch lang genug, um einige angenehme Abende zu unterhalten. Zumal die Systemanforderungen ziemlich niedrig sind, sodass auch PC-Gaming-Handhelds wie das Steam Deck nichts ins Schwitzen kommen. An einem 4K-Fernseher sieht man dann allerdings teilweise, dass die Artworks nicht unbedingt für so eine hohe Auflösung optimiert worden sind und teilweise recht soft wirken.
Dennoch lautet mein Fazit, dass „Simon the Sorcerer Origins“ eine sehr angenehme Überraschung für Fans der Originale ist. Hier hätte gut ein recht lustloses Spiel herauskommen können, dass die Marke verheizt. Stattdessen liegt ein klassisches Point-and-Click-Adventure mit Ecken und Kanten, aber auch jede Menge Charme vor, das mir wirklich Freude gemacht hat. Das Spiel ist dank seines Prequel-Charakters zudem auch Neueinsteigern zu empfehlen, auch wenn alte Hasen natürlich viele Figuren und Insider sofort wiedererkennen.
Erhältlich ist „Simon the Sorcerer Origins“ ab sofort für PC, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One, Nintendo Switch und Switch 2. Zum Launch kostet das Spiel zeitlich beschränkt 22,49 Euro bei Steam bzw. 27,99 Euro für Konsolen.
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Ist auch eine Version für Android geplant?
Hab das Spiel geliebt . Lange ist es her. Auch Kings Quest 7 ist mir in Erinnerung geblieben. Habe heute noch die Musik im Ohr… würde ich echt gerne mal wieder spielen.
Hab bei Gronkh reingeschaut. Ich finds optisch irgendwie nicht stimmig (für mich) und offensichtlich ist es an vielen Stellen absolut unlogisch von den Rätseln. Das turnt mich am meisten a bei Adventures. Wenn schon, dann bitte nachvollziehbar und logisch, nicht an den Haaren herbeigezogen.
Das mit der Moonshot-Logik bei einigen Rätseln kann ich bestätigen, deswegen hab ich ja auch im Artikel auf Discworld verwiesen:-D.
Da hat beim Test vermutlich das Windows-System mehr Ressourcen geschluckt als das Spiel.
Habe gerade viel spass beim Spiel, es ist Nostalgie pur, bin aber auch schon fast durch und kann bis jetzt sagen hatte meinen Spass. Die Rätsel sind an einigen Stellen sehr eigenwillig, Größteils werden die aber meist direkten in der Umgebung erklärt