Shokz OpenSwim Pro ausprobiert: Knochenschall zu Wasser und an Land

Shokz hatte Anfang des Jahres eine neue Generation von Knochenschall-Sportkopfhörern eingeführt, die speziell für Schwimmer konzipiert sind. Meine Frau nutzt bereits das Vorgängermodell, das trotz einiger Schwächen ihre Erwartungen erfüllt. Der neue OpenSwim Pro bietet gegenüber seinem Vorgänger zusätzliche Funktionen, darunter die Möglichkeit zur Bluetooth-Verbindung.

Die neuartigen offenen Kopfhörer sind aus einer flexiblen Nickel-Titan-Legierung gefertigt und mit einem angenehmen Silikonmaterial sowie einem Biofit-Design ausgestattet. Mit einem einfachen Knopfdruck oder über die Shokz-App können Nutzer zwischen dem Bluetooth-Streaming und dem Hören von MP3-Dateien wechseln.

Hier sahen wir im Test ein grundlegendes Problem, für das allerdings der Hersteller nichts kann. Der Shokz OpenSwim Pro zielt zwar, trotz seines Namens, nicht ausschließlich auf Schwimmer ab, doch gerade diese Nutzergruppe wird von der Bluetooth-Funktion wahrscheinlich wenig profitieren. Unter Wasser bringt Bluetooth natürlich recht wenig. Sprich: Ihr könnt nicht einfach eure Apple Watch befüllen, in der Hoffnung, beim Schwimmen eure Musik auf die Hörer streamen zu können.

Wie schon beim Vorgängermodell muss man daher manuell MP3-Dateien auf das Gerät übertragen. Hier stehen nun 32 GB zur Verfügung. Unterstützt werden dabei MP3, WAV, WMA, AAC und FLAC. Sobald der Shokz OpenSwim einsatzbereit ist, kann das Vergnügen beginnen. Im Paket finden sich auch zwei Ohrenstöpsel, die nicht nur vor eindringendem Wasser schützen, sondern auch störende Umgebungsgeräusche minimieren und die Klangqualität des Shokz OpenSwim subjektiv verbessern.

Es stehen zwei Betriebsarten zur Verfügung, der Schwimmmodus und der Allgemeinmodus. Die Klangqualität erreicht bei weitem nicht das Niveau klassischer Kopfhörer, insbesondere im Schwimmmodus. Der Neue bietet aber mehr Bass, was im Allgemeinmodus zu Vibrationen sorgen kann. Der Allgemeinmodus wird zwar keinen Preis für die beste Klangqualität gewinnen, aber angesichts mangelnder Konkurrenz ist das akzeptabel. Telefoniert werden kann auch, zwei Mikrofone sind an Bord – auch da: gesundes Mittelmaß.

Der OpenSwim Pro ist nach IP68 zertifiziert und kann bis zu zwei Stunden lang in zwei Meter tiefem Wasser verwendet werden. Die Benutzer können außerdem bis zu neun Stunden Akkulaufzeit bei Nutzung von Bluetooth und bis zu 6 beim MP3-Modus erwarten, das kommt aus unserer Beobachtung so hin. Etwas schade: Der Vorgänger informierte noch über den Batteriezustand beim Ausschalten, das neue Modell konnten wir dazu noch nicht bewegen. Immerhin reicht ein kurzes Antippen eines Buttons, um den allgemeinen Batteriezustand zu erfragen.  Ebenso wurde von meiner Frau bemängelt, dass die Akkulaufzeit im MP3-Modus nun gesunken sei (von 8 auf 6 Stunden). Klar, keiner schwimmt so lange, man kann aufladen – aber es soll erwähnt sein.

Dank Multipoint-Pairing (das könnt ihr in der App aktivieren, die man ansonsten eigentlich nicht braucht) und Bluetooth v5.3, das eine schnelle und stabile Verbindung ermöglicht, können Besitzer nahtlos zwischen verschiedenen Produkten wechseln. Sprich: z. B. Apple Watch und Rechner oder Smartphone.

Grundsätzlich ist der Shokz OpenSwim Pro anders als sein Vorgänger. Für Schwimmer bringt er nur bedingt Mehrleistung. Bluetooth ist außerhalb des Wassers ganz nett, im Becken bringt es dann logischerweise nichts, es sei denn, man sitzt in Smartphone-Reichweite im Hauspool oder Planschbecken. Vielleicht also eher etwas für Menschen, die sowohl Schwimmen als auch Laufen und auf Knochenschall-Sportkopfhörer nicht verzichten wollen – schließlich will man die Investition von knapp 200 Euro auch sicherlich bestens ausnutzen. Das ist viel Geld, denn günstigere Alternativen (teils mit BT, teils ohne) sind schon zwischen 60 und 100 Euro zu haben.

Fazit meiner Frau, die die Hörer eig. ausschließlich zum (fast täglichen) Schwimmen nutzt: definitiv kein Grund für ein Upgrade vom Vorgänger.

Der OpenSwim Pro ist sowohl als MP3-Kopfhörer als auch als Bluetooth-Kopfhörer gedacht. Hier sind die größten Unterschiede zwischen dem OpenSwim Pro und dem OpenRun Pro:

1. OpenSwim Pro fügt dem Bluetooth-Modus den MP3-Modus hinzu, während OpenRun Pro nur über den Bluetooth-Modus verfügt.
2. OpenSwim Pro nutzt die ENC+DNS-Anrufgeräuschunterdrückung, während OpenRun Pro die Geräuschunterdrückung mit Dual Noise-Cancelling Mikrofon + CVC-Algorithmus verwendet.
3. Die Akkulaufzeit des OpenSwim Pro beträgt etwa 9 Stunden bei mittlerer Lautstärke im Bluetooth-Modus und 6 Stunden bei mittlerer Lautstärke im MP3-Modus, während die Akkulaufzeit beim OpenRun Pro bei mittlerer Lautstärke etwa 10 Stunden beträgt.
4. OpenSwim Pro ist IP68 wasserdicht, während OpenRun Pro IP55 schweißfest ist.
5. OpenSwim Pro benötigt 90 Minuten, um von 0 auf 100 % aufgeladen zu werden, während OpenRun Pro hingegen 60 Minuten benötigt, um von 0 auf 100 % aufgeladen zu werden.
6. OpenSwim Pro verfügt über eine interne Speicherkapazität von 32 GB, was beim OpenRun Pro nicht der Fall ist.
7. OpenSwim Pro verwendet eine 4-polige magnetische Aufladung, während das OpenRun Pro eine 2-polige magnetische Aufladung verwendet.

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11 Kommentare

  1. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Problem mit Bluetooth im Wasser richtig verstehe: einerseits schreibst du, dass man die Apple Watch im Wasser nicht als Zuspieler verwenden kann; andererseits, dass man aber in Smartphone-Reichweite durchaus etwas empfangen kann. Besteht das Problem nur bei Wasser-Wasser-Verbindung und nicht bei Luft-Wasser?

    • Kommt drauf an wie lange dein Arm ist. Meines Wissens geht Bluetooth etwa bis zu einem halben bis zu einem ganzen Meter unter Wasser. Wenn du beim Schwimmen mit dem Kopf über Wasser bleibst hast du vom Handy tatsächlich bessere Chancen als mit einer Uhr am Arm der unter Wasser Schwimmbewegungen macht. Es kann klappen ist aber wahrscheinlich nicht so zuverlässig, dass es sinnvoll vermarktbar wäre.

      Es wäre mal einen Versuch wert, eine AppleWatch an die Schwimmbrille zu binden. So mache ich es, wenn ich beim Freiwasserschwimmen per GPS tracken will bzw. meine Position teilen will.

      • Beatus Ille says:

        Das würde mich wahnsinnig interessieren, weil dann wäre das Produkt voll was für mich. Kann das jemand ausprobieren? Würde es sogar unterstützen, wenn das geht.

        • Ich habe den Vorgänger und verwende den in Kombination mit Bluetooth im Hauseigenen Pool. Das Handy lege ich am Beckenrand (sogar etwas erhöht, damit es den besten Empfang bietet). Funktioniert somit soweit so gut (8x4m Poolgröße)
          Habe es auch einmal probiert mit meiner Uhr (Garmin Forerunner 265) zu koppeln, aber wenn die 10cm unter Wasser ist, bricht die Verbindung ab.
          Also für kleinen Pool gut nutzbar (mit BT), sonst nicht, höchstens irgendwie dass man sich das Handy/Uhr irgendwie am Kopf befestigt oder so…

  2. Wie überträgt man eigentlich MP3 auf dem Kopfhörer?
    Kann man Audible-Hörbücher übertragen?

    • Mit einem USB-Kabel vom PC. Ist halt blöd, wenn man im Schwimmbad noch was rüberschicken will. Audibledateien müsste man vorher konvertieren. Habe ich nicht versucht. Bei meinem Vorgängermodell kann ich aber bei den abgespielten mp3 keine Reihenfolge erkennen. Das kann aber auch an mir liegen.

      @Max. Wasser und Bluetooth mögen sich nicht. Wasser blockt ziemlich viel. Das hat schon seinen Grund, warum die es so machen. Auch GPS-Uhren taugen am Arm beim Flußschwimmen zum tracken nicht viel.

      Allerdings habe ich mir bei der Anbindung an eine App auch mehr erhofft, wie eine Übertragung der mp3, Playlists usw. Audiblebücher oder generell Hörbücher oder Podcasts wären auch nett gewesen. Dazu muss ich zum Anhören nicht unbedingt online sein.

  3. Warum kann man denn den Kopfhörer im Wasser nicht mit der Apple Watch gekoppelt nutzen?

    • Vereinfach gesagt, werden die Funkwellen im Wasser stark gedämpft. Im Mikrowellengerät wird dies genutzt, um die Energie der Funkwellen in Wärme umzuwandeln. Die Frequenzen liegen bei Bluetooth zwischen 2,402 GHz und 2,480 GHz, bei Bluetooth sind es 2,45 GHz.

  4. Schade, ich hatte gehofft, dass ich wenigstens mp3 vom Handy rüberschicken kann.

    Da werden es wohl bei mir die alten auch noch eine Weile tun. Streamingdienste nutze ich, bis auf Audible oder Webradio, eigentlich kaum. Beim Radeln (7km tiefer einsamer Waldweg) zum Schwimmbad wäre das ganz nett gewesen.

  5. Sehe ich das richtig, dass da ein proprietärer Anschluss verwendet wird, für den ein Hersteller-Kabel benötigt wird, welches im Jahr 2024 nicht als USB-C ausgeliefert wird?

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