Shokz OpenDots One im Test: Offenes Ohr mit Stil

Shokz hat in dieser Woche seine neuen Open-Ear-Kopfhörer OpenDots One für Europa vorgestellt. In China konnte man dieses Modell schon eine Weile erstehen. Im Gegensatz zu den OpenFit-Varianten handelt es sich hier um ein Clip-On-Modell. Ich habe mir die offenen Earbuds einmal für euch angehört – auch im Hinblick auf klangliche Unterschiede zur OpenFit-Reihe.

So ist Shokz einer der ersten Hersteller gewesen, der 2023 mit der ersten OpenFit-Generation den Open-Ear-Trend eingeläutet hat. Das neueste Modell sind die OpenFit 2+, die gegenüber dem Standardmodell Wireless Charging und Dolby Audio ergänzen. Beides bieten auch die neuen OpenDots One. Auch letztere nutzen im Übrigen einen Dual-Treiber-Aufbau für den Klang, allerdings ist dieser nicht identisch zu den OpenFit 2+. Die beiden Earbuds wiegen dabei je 6,5 g und sollen sich aufgrund ihrer Clip-On-Befestigungsweise auch mit Ohrringen, Brillen und Mützen tragen lassen. Als Brillenträger kann ich das schon einmal bestätigen.

Technische Eckdaten Shokz OpenDots One

Merkmal	Details
Typ	Open-Ear True Wireless Ohrhörer
Gewicht	6,5 g pro Ohrhörer
Treibertechnologie	Dual-Treiber+ Dolby Audio
Akkulaufzeit	Bis zu 10 Stunden (Ohrhörer), 40 Stunden gesamt
Ladecase	Kabelloses Laden, USB-C
Wasserschutz	IP54 (Schweiß- und Spritzwasserschutz)
Verbindung	Bluetooth 5.3, Multipoint-Pairing
Steuerung	Touch-Bedienung + App-Unterstützung
App-Funktionen	EQ-Modi, Firmware-Updates, Geräteeinstellungen
Mikrofone	Dual-Mikrofon mit Geräuschunterdrückung
Farbe	Schwarz, Beige

Die Shokz OpenDots One kosten in Deutschland 199 Euro und nutzen für mehr Tragekomfort eine Silikonbeschichtung, welche jener der OpenFit-Varianten ähnelt. Auch hier wirbt man mit Techniken wie Bassphere und OpenBass 2.0 sowie DirectPitch für hochwertigen Klang. Ihr habt dabei im Übrigen die Wahl aus einer beigen und einer schwarzen Farbvariante.

Ausstattung und Verarbeitung

Die Shokz OpenDots One überraschen beim Auspacken erst einmal, denn ich wusste zunächst nicht, welcher Earbud nach rechts und welcher nach links gehört. Kein Wunder, denn Shokz wirbt da mit der Dynamic Ear Detection. Die erkennt automatisch, ob ihr den jeweiligen Earbud links oder rechts tragt. Denn beide Ohrstöpsel sind grundsätzlich gleich, können also sowohl links als auch rechts getragen werden.

Auch wenn die Kopfhörer kabellos aufladbar sind, bin ich da im Übrigen traditionell, weil die Aufladung via USB-C schlichtweg deutlich schneller abläuft. Schon in 10 Minuten kann man etwa wieder ausreichend Saft für zwei Stunden Musikhören tanken.

Dass Shokz bei den OpenDots One viel Wert auf das Design gelegt hat, um die Earbuds auch als modisches Accessoire zu verkaufen, sieht man auch direkt am Case. Das nutzt für die Oberseite nämlich Edelstahl. Und auch die Open-Ear-Earbuds selbst wirken optisch wie haptisch durchaus ansprechend. Schade finde ich persönlich aber, dass man sich in Sachen Bluetooth-Codecs weiterhin auf SBC und AAC beschränkt. Mir persönlich wäre ein höherwertiger Codec wie LDAC oder aptX zum Beispiel lieber als Support für Dolby Audio. Letzteres sehe ich mehr als Gimmick an.

Für meinen Test hat mir Shokz im Übrigen die beige Version der OpenDots One zur Verfügung gestellt. Beworben wird diese als „grau“, was wohl im Auge des Betrachters liegt. Mir gefällt die Farbe jedenfalls gut, denn sie wirkt am Ohr weniger auffällig als die schwarze Version.

Praxistest der Shokz OpenDots One

Auch wenn der Treiberaufbau der OpenDots One sich von den OpenFit 2+ unterscheidet, so empfinde ich den Sound als sehr ähnlich. Dabei erklärt Shokz, dass der Dual-Treiber-Aufbau im Grunde dem Sound eines großen 16-mm-Treibers entspreche. Die OpenFit 2+ klingen vielleicht minimal voller, sodass ich ihnen immer noch leicht den Vorzug geben würde.

Dies lässt sich im Übrigen auch auf den Tragekomfort übertragen. Die OpenFit 2+ sitzen mit ihren weichen Earwings angenehm auf den Ohren und nach dem Telefonieren kann ich schon einmal vergessen, dass ich sie überhaupt noch aufhabe. Das würde mir mit den OpenDots One definitiv nicht passieren, denn das Clip-On-Design erzeugt eben doch einen merklichen Druck auf die Haut. Nein, das ist jetzt nicht kneifend oder unangenehm, aber eben doch wahrnehmbar.

Okay, Klang bei den OpenFit 2+ besser, Tragekomfort auch: Was spricht dann im Vergleich für die OpenDots One? Das ist sicherlich am Ende das Design. Die Clip-On-Kopfhörer sehen natürlich deutlich eleganter und stylischer aus, das muss auch ich zugeben. Meine Frau hatte ebenfalls rasch ein Auge auf die Kopfhörer geworfen und fand den Look sehr ansprechend.

Soundtechnisch fehlt etwas Power im Bassbereich, dafür gibt es einen differenzierten Stereo-Sound mit guter Dynamik. Das offene Design setzt natürlich gewisse Grenzen, denn ihr könnt eben weiterhin eure Umgebung voll wahrnehmen. Die Earbuds sitzen ja locker auf den Ohren. Dolby Audio lockert den Klang zusätzlich auf, hat aber aus meiner Sicht mit Surround-Sound genauso wenig zu tun wie Apples Spatial Audio oder Dolby Atmos for Headphones.

Im langfristigen Test, das betrifft auch die OpenFit 2+, konnte ich auch einige Tücken feststellen. So hat Dolby Audio offenbar bei der Verarbeitung mancher YouTube-Videos Probleme. Ab und an kommt es schier zufällig vor, dass bei einem Video die Stimmen plötzlich sehr dumpf klingen oder leicht verzerrt werden – eine Art Unterwasser-Sound. Schalte ich Dolby Audio ab, verschwindet der sporadisch auftretende Fehler.

Für Telefonate sind die OpenDots One eine saubere Lösung, sodass ich sie auch beim Laufen für den ein oder anderen Anruf eingesetzt habe. Im Übrigen sind die Kopfhörer auch zum Sport sehr gut geeignet und sitzen dabei absolut fest. Die angegebene Akkulaufzeit von Shokz von rund 10 Stunden kommt sehr gut hin. Je nach gewählter Lautstärke und Aktivierung von Dolby Audio könnt ihr sie sowohl unter als auch leicht überschreiten.

Mein Fazit

Die Shokz OpenDots One sind schicke Clip-On-Kopfhörer im Open-Ear-Design. Dolby Audio ist, wie schon bei den OpenFit 2+, aus meiner Sicht zwar eher ein Gimmick, doch der Klang ist für das offene Design sehr gut. Ich bevorzuge daher inzwischen gegenüber Knochenschall-Kopfhörern wie den OpenRun Pro 2 klar Open-Ear-Modelle. Allerdings gefallen mir persönlich die OpenFit 2+ eine Ecke besser als die OpenDots One.

So liegen die OpenFit 2+ klanglich leicht vorne und tragen sich für mein persönliches Empfinden auch angenehmer. Durch das Clip-On-Design spüre zumindest ich doch stets einen leichten Druck beim Tragen der OpenDots One. Wer allerdings mehr Wert auf die Optik legt, wird vermutlich die schickeren OpenDots One der OpenFit-Serie vorziehen.

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