SHEIN: Verbraucherverbände gehen gegen manipulative Verkaufspraktiken vor

Der Online-Modehändler SHEIN gerät erneut in den Fokus der Behörden. Die europäische Verbraucherorganisation BEUC hat gemeinsam mit 25 Mitgliedsorganisationen aus 21 Ländern eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Im Zentrum der Kritik stehen manipulative Designtechniken, die Kunden zu übermäßigem Konsum verleiten sollen.
Die Praktiken von SHEIN sind laut der Vorwürfe vielfältig und ausgeklügelt: Von künstlich erzeugtem Zeitdruck durch Countdown-Timer über vermeintlich niedrige Lagerbestände bis hin zum sogenannten „Confirm-Shaming“ – bei dem Kunden durch geschickte Formulierungen ein schlechtes Gewissen beim Verlassen der Seite gemacht wird. Diese Methoden werden sowohl auf der Website als auch in der App eingesetzt und durch wiederholte Push-Benachrichtigungen verstärkt, so der Bericht.
BEUC-Generaldirektor Agustín Reyna bezeichnet das Geschäftsmodell als suchtfördernd. Leistungsstarke Algorithmen würden gezielt eingesetzt, um die Kundenbindung zu maximieren und zu Mehrausgaben zu animieren. Die Beschwerde ergänzt eine bereits laufende Untersuchung der EU-Kommission, die im Februar 2025 eingeleitet wurde.
Die Problematik geht jedoch über den reinen Verbraucherschutz hinaus. Die europäische Umweltagentur stuft die Textilindustrie als einen der Hauptverursacher des Klimawandels ein – direkt nach den Bereichen Ernährung, Wohnen und Verkehr. Das Fast-Fashion-Modell von SHEIN verschärft durch Überproduktion und übermäßigen Konsum die Probleme der Textilabfallentsorgung. Hinzu kommen der intensive Einsatz von Chemikalien bei der Produktion und häufig fragwürdige Arbeitsbedingungen.
Die Verbraucherverbände fordern nun ein konsequentes Einschreiten der Behörden. SHEIN soll nachweisen, dass Kundenreferenzen und Lagerbestandsmeldungen authentisch sind. Sollte das Unternehmen keine Abhilfemaßnahmen ergreifen, werden strengere Maßnahmen gefordert. Da ähnliche Praktiken auch bei anderen Fast-Fashion-Anbietern beobachtet wurden, plädieren die Verbände für eine branchenweite Untersuchung.
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Dieser ganze Mist sollte verboten werden – komplett an der Nachhaltigkeit und Umweltschutz vorbei:
Shein, Temü, Aliexpress usw.
Nur Ramsch und potentiell sofortiger Müll – der zudem auch gefährliche Inhaltsstoffe enthält und/oder komplett am TÜV Vorbei eine Gefahr darstellt (Stichwort Elektroartikel).
Diese Kritik ist mir vollkommen unverständlich:
wir (Firma)/ich haben mehrfach elektronische Produkte oder z.B. Taschen für Kabel oder Reiseutensilien bei Temu und Aliepress gekauft (oft die gleichen Marken, die man über deutsche Onlinehändler oder Amazon bestellen) kann und wir/ich habe noch nie feststellen können, das diese Produkte Ramsch oder Müll waren.
Auch in meinem Umfeld habe ich von solche Erfahrungen bislang nichts gehört – jedenfalls nichts, was über ähnliche Erfrahrungen bei amazon oder Otto hinausgeht.
Es wäre Mal interessant, konkrette Beispiele genannt zu bekommen.
Und – z.B. bei Comica Mikrofonen – wenn ich die Produkte durch den Direktbezug ohne Zwischenhandel um 1/3 preiswerter kaufen kann, dann darf man sich nicht wundern, wenn halt direkt an der Quelle bestellt wird.
Das bringt nichts. Es gibt Menschen, die glauben einfach nicht, dass ihre 30€ Handyhülle von Amazon die gleiche ist, wie die für 3€ auf AliExpress. Wahrscheinlich haben die Meisten selbst nie was bei AliExpress bestellt und kennen es nur aus social media, wo jemand wieder festgestellt hat, dass das 50€ iPhone wohl tatsächlich Fake war…
Vielleicht mal unter Anderem folgende Dokumentation anschauen in der ARD Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/story/temu-ramsch-oder-revolution/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIxNjM2MDY
Ich bin es echt Leid den Temu und AliExpress-Fans zu erklären, dass viele Elektroartikel echt gefährlich sind und Müll verursachen.
Nur weil etwas gleich aussieht – muss die Kopie nicht die gleichen Sicherheitsstandards aufweisen.
Hallo Chris,
gebe Dir insoweit Recht daß die EU in den Fällen einschreiten muß,in denen durch Artikel, egal ob Kleidung, spielzeug, haushalts- oder Technik-Geräte Gefahren für Verbraucher in der EU entstehen könnten.
Dafür hat sie von den Wählern in der EU bzw. über die Regierungen der EU-Länder, die ja ebenfalls von EU-Bürgern gewählt wurden, ein mandat und einen auftrag.
All die anderen dinge hingegen die im Artikel genann werden wie Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern oder Einwirkungen der Produktion auf die umwelt am Produktionsort mag man beklagen, sie liegen aber nicht im Zuständigkeitsbereich der EU-Kommission oder überhaupt von Regierungen außerhalb der produktionsländer.
Ich würde mich auch dagegen verwahren , wollten z. B. rußland odr China oder die USA vorschreiben oder über Sanktionen darauf einfluß nehmen wollen, welche Sozial-, Arbeitsrechts- oder umweltstandards wir uns in Deutschland oder europa geschaffen haben und bei uns für richtig halten.
Das wäre m. E. ein unzulässiges Hineinregieren in andere Staaten und eine nicht legitimierbare Einmischung in deren innere angelegenheiten.
Verbraucherschutz ist wichtig, aber ein „globaler Rundumschlag“ gegen alles was uns hier nicht am wirtschaften und der inneren Verfaßtheit anderer Staaten paßt gehört hier nicht hin und nicht von der EU per Verordnung geregelt.
Die einzigen die hier ein Recht auf einwirkung haben, sind wir Konsumenten selber, indem wir uns für oder gegen bestimmte Produkte entscheiden.
Verbraucherschutz, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz müssen beachtet werden. Suspekt emfpinde ich, das diese Kritiken fast nur im Zusammenhang mit chinesischen Firmen aufkommt. Sicher, diese sind in letzter Zeit mehr und mehr im Vordergrund, da sie immer stärker zu Wettbewerbern werden – aber all diese Probleme sind doch nicht neu.
Seltsamerweise hört man gleiches von den anderen Produktländern hierzulande selten: Bangladesh, Vietnam, Indien und Türkei. Und das, obwohl eklatante Verletzungen z.B. von Arbeitsbedingungen oder Umweltschutz bekannt und international angeprangert wurde (inklusive drastischer Fälle, etwa beim Brand einer Textilfabrik in Bangladesh oder Kinderarbeit).
Und das Verkaufsstrategien, die Suchtfördernd sind, endlich angeprangert werden, ist gut, nur sollte man das allgemein unterbinden – denn darauf beruht ein Großteil der Verkaufsstrategien, bis hin zu Junk-Food-Anbietern.
Hallo mzcgn,
vor allem sollte endlich Werbung verboten werden, die sich geziehlt an Kinder richtet.
Vorbildlich sind hier die Kinderprogramme der Öffentlich-Rechtlichen die werbefrei sind.
Aber die komerziellen Sender bringen in programmstrecken die sich an kinder und Jugendliche richten, massiv zielgruppengerichtete Werbung.
Und dann mit Kindern als Werbeträger in den Filmchen, quiekende Mädchenstimmen die sich über Prinzesschen-Kleider oder anderes natürlich „mädchetypische“ Spielzeug fast überschlagen oder quasi-Kriegsspsielzeug für Jungen, das sich als super-Autos oder Space-Abenteuerspielzeug tarnt.
Das gäbe also im eigenen land und der EU erst mal genug zu tun, solche werbung sollte erst gar nicht produziert und nicht ausgespielt werden dürfen.
Dann wären wir schon ein Stück weiter und hätten erst mal die besonders beeinflußbaren Gruppen , nämlich kinder und heranwachsende, vor rein auf mehr und mehr Konsum ausgerichteter Beeinflußung geschützt.
Und einn großer Teil dieser Kiddy-Plastespielzeuge dürfte auch aus Ländern und aus Pruduktionsumfeldern kommen, die nicht besser sind als die von Billig-textil- oder -technologie-Herstellern.
Immer schön verbieten wollen, aber erstmal auch können: Primark, kik & co sind nicht besser, Euroshops auch nicht. Dafür theoretisch problemlos greifbar, da Filialisten. Mir ist nicht bekannt, dass da mal erfolgreich im großen Stil gegen vorgegangen wurde. Gegen Onlineshops vorzugehen, die auch noch im Ausland sitzen, ist noch schwieriger.