Segway-Ninebot stellt E-Scooter vor, der sich selbst zur Ladestation fährt
E-Scooter sind gerade ziemlich hip und auch hierzulande mittlerweile für manche Leser eine gern gesehene Fortbewegungsalternative. Auch Segway-Ninebot mischt in diesem Segment mit und hat erst vor ein paar Tagen sein neues Modell Max G30D vorgestellt. Doch nicht nur den normalen E-Scooter hat man im Programm, auch Innovationen treibt man voran. So hat man auch einen Scooter vorgestellt, der sich selbst – vollkommen autonom – zu einer Ladestation fahren kann. Eine ziemlich nützliche Sache, denn das erspart dem Fahrer oder der Sharing-Organisation ein gutes Stück Wegstrecke und sorgt hoffentlich dafür, dass weniger E-Scooter irgendwo in eine Ecke geschmissen werden.
Ninebot konnte Uber und Lyft, die beide in das Scooter-Sharing einsteigen möchten, als erste Kunden gewinnen. Anfang nächstes Jahr sollen die ersten Exemplare auf den Straßen unterwegs sein. Was das gute Stück kosten soll und ob wir auch hierzulande solche Geräte zu Gesicht bekommen werden, ist leider nicht bekannt.
“The pain point for scooter operators is to better maintain the scooters at a lower cost,” … “Currently, operators of scooter sharing fleets have to collect the machines manually for re-charging.“ … “I believe scooters will replace bicycles as the prime solution for micro-mobility,” Gao said. “It’s human nature to save energy when commuting.” – Gao Lufeng, Ninebot Chairman und CEO
Sowohl Lyft als auch Uber haben bereits ein eigenes Scooter Sharing im Angebot. Den Lyft Scooter habe ich selbst in den USA bereits benutzt. Uber bietet unter seiner Marke JUMP ebenfalls bereits in einigen Städten Scooter an.
Für beide ist das daher sicherlich kein Einstieg in den scooter sharing Markt, sondern eher eine Verbesserung ihrer aktuell eingesetzten Scooter.
Bisher war es ja, so die Verleiher bezahlten andere Leute damit sie die eScooter einsammeln (maximal 5 Stück) und wieder aufladen, und dann wieder in den Leihbereich bringen. Dies passiert wohl sehr oft mit einem Verbrenner PKW. Wie umweltfreundlich ist dies?
Ich denke das ist Schwachsinn. Wie sol das praktisch funktionieren? Der Scooter fährt wenn die Batterie leer ist, alleine durch die ganze Stadt zur Ladestation zurück? 5km oder 8km? Mit leerer Batterie? Selbst 1km über die Strasse ohne Fahrer? Das ist Blabla.
In der Tat ist die CO2-Bilanz von Verleih-eScootern derzeit weniger vorteilhaft, als man sich wünschen würde. Die North Carolina State University ist in einer Studie zu u.a. folgenden Ergebnissen gekommen: Pro Passagier-Meile 50% des CO2 Ausstoßes im Vergleich zu Autos, durch Herstellung (50%) und, Achtung (!), Einsammeln mit Verbrenner-Fahrzeugen (42%).
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ab2da8
Ich finde es irgendwie auch doof, dass überhaupt etwas von co2 gefaselt werden muss. Allein für den Spaß-/Luxusfaktor haben die scooter schon eine Daseinsberechtigung.
Okay xD
Und warum gibt es noch keine E-Bikes sie selber zur Ladestation fahren?
Was für ein Stuss :’D
Ich halte diese Meldung für Blödsinn.
Bevor man solche Meldungen verbreitet, sollte man ein wenig nachdenken, oder als das kennzeichnen was es ist: WERBUNG!
Blödsinn warum?
1. (wie “sunworker“ schon schrieb) Mit leerem Akku fährt das Ding nirgendwo hin. Die (sowieso schon geringe) Akkuladung müsste also per Software begrenzt werden (für den Rückweg zur Ladestation).
2. funktioniert grundsätzlich nur mit mehrspurigen Fahrzeugen (wie z.b. den im Bild gezeigten. Jedes einspuriges Fahrzeug ohne Fahrer (oder aufwändige Elektronik usw.) fällt sofort um. Mehrspurige e-Scooter dürften im Verleihgeschäft aber wohl die ganz große Ausnahme sein (nicht zuletzt aus Kostengründen, da werden wohl nur die billigsten Modelle eingesetzt).
3.Wie orientieren sich die Fahrzeuge auf dem Nachhauseweg? Da wäre dann mindestens eine dauerhafte und stabile Internetverbindung nötig, um das Teil mit GoogleMaps zu navigieren. Oder eben ein eingebautes Navi-Gerät. Es müsste also entweder eine SIM-Karte oder ein Navie fest im e-Scooter verbaut sein.
Beide Möglichkeiten dürften wohl ebenfalls aus Kostengründen bei Verleihrollern wegfallen.
4. Wie weichen die e-Scooter Hindernissen aus (Fußgänger, parkenden Autos, Steine usw.)
auch hier müßte wieder hochwertige (teure) Elektronik, Software und Hardware (Sensoren, Kamera) im e-Scooter fest verbaut sein. Man vergleiche das nur mal mit PKW-Testfahrzeugen für vollautonomes Fahren. Da steckt die gesamte Ladefläche eines VW Passat voll mit Elektronik.
Auch hier wieder: aus Kostengründen usw. wohl eher nicht realistisch.
Grundsätzlich ist ein e-Scooter der sich selbst zur Ladestation zurückfährt zwar machbar. Aber in der Praxis ist es m.M.n. völlig unrealistisch (siehe oben). Die e-Scooter müssten Hard-und Software seitig so aufgerüstet werden, daß sie dem Wert eines fabrikneuen Dacia Sandero nahe kämen. Von zusätlichem Gewicht und nochmals veringerter Reichweite mal ganz abgesehen.
Wenn man bedenkt wie pfleglich die Leih-e-Scooter behandelt werden (von den Fahrern selbst oder genervten Anwohneren, die über wild abgestellte Scooter hinwegsteigen müssen), stellt sich die Frage, zu welchem Preis/Tarif man diese Fahrzeuge dann ausleihen kann/soll. Denn der Verlust bzw. Beschädigung/Reparatur der Fahrzeuge wird natürlich in den Preis eingerechnet.
Diese Meldung ist, wie alles was autonomes Fahren derzeit betrifft, nur heiße Luft. Grundsätzlich machbar, praxistauglich in 10 – 15 Jahren.
Ich stimme dir zu, ein bisschen Nachdenken über das Konzept, die Anforderungen und die heute technisch möglichen Lösungen, dann erkennt man ziemlich schnell, dass das ganze nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand realisiert werden kann.
Und auch wenn Segway so einen Roller baut, der das alles kann: wo stehen denn diese Ladestationen? Ich gebe zu, ich bin nicht oft in Zonen unterwegs, in denen E-Scooter angeboten werden, aber von irgendwo an der Straße stehenden Ladestationen habe ich noch nie gehört oder eine gesehen. Normalerweise werden die Scooter doch von Leuten zu Fuß oder per Kleintransporter eingesammelt und dann über Nacht geladen. Für Ladestationen in Einsatznähe müsste man erstmal Grundstücke erwerben oder mieten, was alles noch mehr verteuern würde.
Ich habe letztens in einer Doku gesehen, dass fürs Einsammeln, Aufladen und wieder an die Verleihstellen bringen der Roller von den Vermietern 5 Euro pro Roller bezahlt werden. Pro Monat sind das für den Verleiher also 150 Euro Fixkosten für Strom, Einsammel-, Verteil-, und Ladelogistik.
Einfach mal angenommen, eine Ladestation der Größe eines kleinen Bushaltestellenhäuschens könnte 2 Mal hintereinander 5 Roller pro Nacht beherbergen und automatisch laden, also 10 Stück. Wenn man die Grundstücksmiete im Innenstadtbereich, die Abschreibung für die aufwändigere Technik auf Rollerseite und den Bau der Ladestation, sowie die laufenden Betriebskosten der Ladestation aufsummiert, bin ich mir sicher, dass das teurer als 1500 Euro im Monat wird.
Würde mich aber überrascht freuen, wenn die das doch wirtschaftlich hinbekommen würden.
endlich mal ein Selbstfahrendes kaufbares Fahrzeug ohne Fahrer für den Notfall, das Ding hat auf jeden Fall potenzial
@ kOOk:
Sehr gute Ergänzung mit den Ladestationen. Auch diese müssen erstmal gebaut/eingerichtet werden. Ich bin mir aber sicher, das diese Ladestationen früher oder später gebaut werden, sofern sich das Verleihgeschäft mit den e-Scootern insgesamt positiv entwickelt.
Da aufgrund der wild abgestellten Scooter ja schon (gesetzlich) von Parkzonen die Rede ist, könnte man dort auch gleich eine Ladestation einrichten.
Die bisherigen Praxis, die Roller von Privatpersonen mit Kfz (womöglich noch ein Diesel [Ironie off]) einsammeln und im Privathaushalt an der Steckdose aufladen (womöglich importierter Atom-Strom [Ironie off]), dürfte m.M.n. nicht mehr lange Bestand haben.
1. weil, und das spricht sich langsam herum, das einsammeln mit PKW den e-Scootern eine verheerende Umweltbilanz beschert (Erzeugung+Verbrauch von Strom und zusätzlich Verbrauch von Kraftstoff+Schadstoffausstoß).
2. Ein Großteil dieser Einsammler/Auflader (Subunternehmer) dürfte wohl irgendwann merken, daß die 5€ ihre Kosten nicht decken (spätestens, wenn die CO2-Steuer Kraftstoff und Strom empfindlich verteuert). Wenn man also für verlorene Freizeit auch noch draufzahlt.