Saug- und Wischroboter zählen oft als „Familienmitglieder“
Saug- und Wischroboter sind mittlerweile wohl in fast jedem Haushalt am Werkeln. Was früher noch Kuriositäten gewesen sind, hat heute die breite Masse erobert. Doch manchmal geht das Ganze über reine Hilfe beim Wischen und Saugen hinaus. Laut einer Meinungsumfrage der Strategieberatung Oliver Wyman und der Branchenorganisation GFU sehen einige Haushalte die Roboter fast schon als Familienmitglieder an.
So sprechen diese Menschen mit den Robotern, geben ihnen Namen und betrachten sie fast schon wie Haustiere. Das liegt wohl auch daran, dass die Geräte immer smarter werden und sich eng mit Sprachassistenten und Co. im Smart Home verzahnen lassen. Allerdings kann man die Umfrage „Binary Hearts – International consumer study on robotics and companionship“ durchaus kritisch sehen, da das eben mehr für eine lose Meinungsumfrage, motiviert durch privatwirtschaftliche Interessen, und nicht für eine objektive wissenschaftliche Studie steht.
Jedenfalls hat man rund 4.200 Nutzer von Robotern aus vier Ländern befragt. Dabei ging es nicht nur um Saug- und Wischroboter, sondern auch um andere Gerätschaften. Demnach sprechen z. B. 47 % der in Deutschland Befragten den Robotern eine „eigene Persönlichkeit“ zu. Das ist natürlich sowieso ein sehr schwammiger Begriff, überrascht mich aber dennoch. 40 % der deutschen Befragten geben an, dass sie Küchenmaschinen, Saughilfen oder Poolreiniger sogar für „einen Teil der Familie“ halten. Auch das ist aber eben wieder eine recht diffuse Aussage.
Kurios: 39 % der befragten Nutzer aus Deutschland verbringen nach eigenen Angaben gerne Zeit mit ihren Robotern. 38 % geben an, sie würden vom Roboter Verständnis ernten. International zeigen sich dabei erhebliche Unterschiede. In den USA ist die Vermenschlichung der Roboter zum Beispiel noch deutlich ausgeprägter, während sie in China und insbesondere Japan deutlich geringer ausfällt.
Deutsche Befragte geben ihren Robotern oft eigene Namen
Dabei hat jeder zweite befragte Nutzer aus Deutschland seinem Roboter auch einen eigenen Kosenamen gegeben. In China handhaben das z. B. nur 36 % der User so. In Deutschland kommen als Namen „Robbi“, „Robert“ und „Putzi“ oft bei den Befragten zum Einsatz. Am häufigsten vergibt die Altersgruppe der 26- bis 45-jährigen Namen. Dabei sehen Frauen um 8 Prozentpunkte häufiger die Robos als Familienmitglieder an als Männer.
Hersteller dürften das aus meiner Sicht etwas skurrile Treiben wohl begrüßen. Denn eine emotionale Bindung zu Produkten ist gut fürs Geschäft und intensiviert die Kundenbindung. Das erhöht zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit von Folgekäufen. Möglich, dass die Hersteller in Zukunft deswegen neue Funktionen einsetzen, um die Vermenschlichung der Roboter weiter zu fördern. Allerdings gibt es da kulturell dann erhebliche Unterschiede.
Zum Beispiel schätzen chinesische Nutzer eine möglichst natürliche Stimme und sind auch haptischem Feedback, wie einem an Haustiere erinnerndem „Schwanzwedeln“ zugetan. Deutsche finden so etwas aber eher abschreckend.
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„Saug- und Wischroboter sind mittlerweile wohl in fast jedem Haushalt am Werkeln.“
Echt? tatsächlich kenne ich niemanden in meinem doch recht techinkaffinen Umfeld, der so ein Gerät zuhause hat.
Tja, da scheint dein Umfeld doch weniger technikaffin zu sein, wie du denkst. 😉
Vielleicht setzt das Umfeld ja auch andere Schwerpunkte? Saug- und Wischroboter gehören da eben nicht dazu.
Ich auch nicht. Großstadt. Schlicht kein Platz für die Station.
Aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass die durchschnittliche Wohnungsgröße in DE bei 94 Quadratmetern liegt. Tendenziell ist die Wohnungsgröße in Großstädten geringer.
In einer Messi-Wohnung kann der Platz für den Saug- und Wischroboter fehlen. Generell wird sich so ein Gerät schwertun in so einem Umfeld seine Arbeit zu verrichten. Am besten kommt der Robbi mit relativ großen Freiflächen und unterfahrbaren Möbeln zurecht.
Es gibt also tatsächlich Haushalte, für die ist ein solcher Haushaltshelfer vollkommen ungeeignet. Diese kann man dann aber auch nicht zum Durchschnitt zählen. Hinzu kommt noch die Zahl von Menschen, die sich gerne selbst mit den niederen Tätigkeiten der Hausarbeit beschäftigen und erzählen, sie wären damit schneller.
Problematisch könnte der Einsatz von Saug- und Wischrobotern in Haushalten mit Kindern sein. Wie sollen denn die lieben Kleinen später mal ohne solche Helferlein auskommen? Vielleicht sollte man über eine Regulierung oder gar ein Verbot nachdenken?
Unsere zwei Saugroboter haben auch Namen:
– Staubi2, weil der 2. in dieser Etage
und
– RON = Roboter Ohne Namen