Ryanair streicht gedruckte Bordkarten komplett

Ryanair verzichtet ab sofort komplett auf ausgedruckte Bordkarten. Wer künftig mit der irischen Billigfluglinie fliegt, muss sich die Bordkarte zwingend digital in die Ryanair-App laden. Das Prozedere bleibt dabei weitgehend gleich: 48 und 24 Stunden vor Abflug flattern weiterhin die üblichen Erinnerungsmails zum Online-Check-in ins Postfach. Wer diese ignoriert und ohne digitale Bordkarte am Flughafen aufschlägt, zahlt die bekannte Check-in-Gebühr.
Die Airline begründet den Schritt mit den üblichen Argumenten. Digitale Bordkarten würden die Flughafenkosten senken und damit letztlich die Ticketpreise drücken. Außerdem soll der Service am Reisetag besser werden, weil Fluginformationen direkt aufs Smartphone kommen. Bei Flugunterbrechungen ließen sich Umbuchungen einfacher abwickeln. Und dann wäre da noch die Umwelt: Ryanair rechnet vor, dass jährlich 300 Tonnen Papier eingespart werden.
Der Ablauf ist simpel. Nach dem Online-Check-in landet die digitale Bordkarte automatisch in der App. Diese zeigt man dann bei der Sicherheitskontrolle und am Gate vor. Fertig. Was aber, wenn das Smartphone den Geist aufgibt oder verloren geht? Hier differenziert Ryanair nach Zeitpunkt. Wer bereits online eingecheckt hat und sein Gerät vor der Sicherheitskontrolle verliert oder dessen Akku leer ist, bekommt am Flughafen kostenlos eine Ersatzbordkarte. Passiert das Malheur nach der Sicherheitskontrolle, greifen die Mitarbeiter am Gate auf die bereits im System gespeicherten Daten zurück.
Passagiere ohne Smartphone oder Tablet können aufatmen. Wer vorher online eingecheckt hat, erhält am Flughafen eine kostenlose gedruckte Bordkarte. Die Check-in-Schalter bleiben also bestehen. Auch die früher fällige Gebühr für die Neuausstellung von Bordkarten entfällt, sofern der Online-Check-in vor der Ankunft am Flughafen erledigt wurde.
Ein häufiges Szenario am Flughafen: Das WLAN ist miserabel und mobile Daten gibt es auch nicht. Kein Problem, sagt Ryanair. Die digitale Bordkarte steht nach dem Check-in offline in der App zur Verfügung. Die digitalen Bordkarten erfüllen nach Angaben der Airline alle Barrierefreiheitsstandards, für Passagiere mit Sehbehinderung steht an den Flughäfen besondere Hilfe bereit.
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„Passagiere ohne Smartphone oder Tablet können aufatmen. Wer vorher online eingecheckt hat, erhält am Flughafen eine kostenlose gedruckte Bordkarte. Die Check-in-Schalter bleiben also bestehen. Auch die früher fällige Gebühr für die Neuausstellung von Bordkarten entfällt, sofern der Online-Check-in vor der Ankunft am Flughafen erledigt wurde.“
Passt! – Noch hab ich ein Smartphone, aber wer weiß wie lange noch wenn der Datenschutz immer „dünner“ wird, auch sonst lade ich mir nur ungern Dritt-Apps drauf. Der Computer zuhause wird auf jeden Fall bleiben, also vorerst alles gut.
Das in der Überschrift untergebracht „komplett“ ist überflüssig. Aussagen im Deutschen betrachten immer das Ganze. Einschränkungen werden betont mit „teilweise“ oder „zum Teil“. Dieses „komplett“ grassiert neuerdings überall, ist aber meist unnötig und daher ineffizient.
Stimmt, jetzt wo du es sagst fällt es total auf. Wenn man etwas streicht ist es weg. Komplett 😉
streicht komplett? wie machen die das dann in Marokko, da sind ja gedruckte Boardingpässe Pflicht? oder hat Ryanair dafür eine Sondergenehmigung bekommen?
die machen für Marokko ne Ausnahme, also alles wie vorher auch in dem Land.
Die Verantwortung liegt bei dir eine boardkarte auszudrucken und mitzuführen. Aber es gibt kein gesetzt in Marokko das Ryanair verpflichtet diese zu akzeptieren. Kostet bei Ryanair geld
Mal sehen, wann die erste Gruppe aus ihrem Loch gekrochen kommt, die nun meckert, das Nicht-Smartphoneuser ausgeschlossen sind.
Willkommen im 21.Jahrhundert.
Ein App Zwang sehe ich kritisch. Wer weiß, was die App im Hintergrund noch so alles macht/sammelt.
Eine Boardkarte per PDF download über die für Mobilnutzung optimierte Website wäre besser.
Hallo Tom,
„aus dem Loch gekrochen“ – sind Menschen die also kein Smartphone nutzen können oder wollen Ungeziefer das in Löchern lebt?
Digital-native Arroganz, Ausgrenzung und mir fielen da noch ein paar pointiertere Bezeichnungen ein.
In diesem land wurden solche Redeweisen die menschen mit ungeziefer gleichsetzten auch z. B. gegenüber jüdischen Mitbürgern benutzt. Willst du dich da einreihen? Wenn nicht pass doch mal auf Deine Ausdrucksweise auf!
Der Rest der Welt hat keine Lust mehr, auf die 0.05% Leute zu warten, die wegen irgendwas immer was zu motzen haben, oder nicht können, oder nicht wollen.
Wenn Du das Smartphone nicht verwenden kannst, lass dir halt helfen. Politik muss sich endlich wieder nach den 95% normalen Leuten richten.
Keine Sorge, die Politik konzentriert sich schon immer auf die Schafe die getreu folgen. 😉
Hallo Jörg,
na du scheinst ja auch mit einer Behinderung kämpfen zu müssen:
erst „Der Rest der Welt hat keine Lust mehr, auf die 0.05% Leute zu warten, die wegen irgendwas immer was zu motzen haben, “
und dann
„Politik muss sich endlich wieder nach den 95% normalen Leuten richten.“
was denn nun? 0,05 Prozent oder 5 prozent?
Ach ja, du schriebst ja in einer anderen Antwort, du könntest gar nicht mehr im Kopf oder händisch schriftlich rechnen.
funktionelle Dyskalkulie durch Abhängigkeit von maschinellen Rechenhilfen?
ich bedauere dich zutiefst !
Aber du wirst schon jemanden finden, der Dir hilft, wenn Deine technischen Rechenkrücken mal nicht zur Verfügung stehen!
Nur das die „normalen“ Leute schlicht naiv sind, wenn sie ihre gesammelten, zum Leben wichtigen Dokumente, alle auf ein einziges elektronisches Gerät packen, welches jederzeit ausfallen kann. Deshalb müssen halt manchmal auch die nicht normalen Leute für die „normalen“ Leute mitdenken.
Ich bin seit Jahren aktiver und intensiver smartphone-Nutzer, dennoch bin ich nicht so naiv mir nicht auch außerhalb des smartphones Backup-Wege für verschiedene Dinge offen zu lassen.
Gerade wenn es um solche Dinge wie Reisedokumente geht, sollte man dies tun, wenn man mit einer gewissen Sicherheit auch wieder zurückkommen will.
Was machst Du denn, wenn Dein smartphone im Ausland fern der Heimat ausfällt? Kein Ticket, keine Kreditkarte, keine Anrufmöglichkeit. Du kannst Dir dann nicht mal ein Ersatzhandy kaufen, geschweige denn ein Ticket.
Ich würde sie eher digital-naiv nennen.
Kein Gespür für Verhältnismässigkeit, unfähig Argumenten zu folgen und selbst komplett drauf verzichten; wozu auch, wenn man doch planlos aber überheblich beleidigen kann.
Es hat schon seine Gründe, weshalb gewisse Leute sich mit Versprechen von ´gratis´ und Bequemlichkeit die Taschen vollmachen und die Zeche dafür an anderer Stelle vielfach durchschlägt.
Wie einige andere bereits anmerken ist der App Zwang per se nicht sinnvoll. Den gleichen Effekt (Kosteneinsparung am Flughafen) hätte Ryanair auch mit einer vernünftigen Website und mobilen oder Pdf Tickets. Die App ist nicht erforderlich dafür, aber so kann man eben noch ein paar Daten mehr bekommen und Werbung platzieren.
Ich bin ein Smartphone Vielnutzer. Wahrscheinlich hatte ich schon „smarte“ Phones bevor du deine Windeln abgelegt hast. Und ja:
Trotzdem bin ich absolut gegen eine Smartphone Pflicht. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, warum jemand KEIN Smartphone hat, haben will oder haben kann.
Akkulaufzeit, Größe, Gewicht, Kosten, kein Bedarf an Internet unterwegs, Sehprobleme, motorische Einschränkungen etc. Kurz: Viele Menschen können mit einem Smartphone nix anfangen oder brauchen es einfach nicht.
Nein, man ist nicht einfach „Modern“ oder „Digital Native“, wenn man ein Smartphone besitzt. Es macht einen zu keinem besseren Menschen. Im Gegenteil: Viele Mitmenschen verblöden mit dem Smartphone.
Ganz abgesehen davon: Mir ist schon einmal ein Smartphone unterwegs komplett abgeschmiert. Die Adresse meiner AirBnB Unterkunft war darauf gespeichert. Ich habe zum Glück noch genügend Akku und Zeit gehabt, um das Geräte komplett neu aufzusetzen. Einmal hatte ich unterwegs einen Displayschaden. Ein anderes Mal habe ich unter wegs keine Steckdose gefunden und nur ein digitales Ticket. Seitdem möchte ich wirklich wichtige Dinge nicht mehr nur auf dem Handy haben.
Das wirst auch du noch auf schmerzhafte Art lernen…
Na dann wohl nie wieder Ryanair für dich. Danke für den freien Platz neben mir.
Wenn das Smartphone „einmal“ abschmiert, hilft mir meist das Smartphone meiner Begleiterin. So schmerzhaft ist das nicht. Mit Ryanair (Urlaub) fliege ich nicht allein.
Dann wollen wir hoffen, dass Du dich nie von Deiner Ryanair-Begleiterin trennst. Wie kann man nur immer von sich und seiner aktuellen Situation auf die gesamte Menschheit und jede Lebenssituation projezieren?
Es Ist echt schlimm, wie abhängig wir uns von diesen fragilen Wanzen machen. Hab schon die wildesten Stories mit Handyfahrkarten und Tickets erlebt und erzählt bekommen. Angefangen von Handys, die im Gedränge vorm Konzert-Einlass runtergefallen und kaputt gegangen sind und die anschließenden (erfolglosen) Diskussionen mit dem Einlasspersonal über Handys, die sich bei Kälte trotz 30% Akku plötzlich abgeschaltet haben oder Ausfälle des mobilen Internets. Bei all diesen Vorfällen konnte ich lässig mein Papier- oder Plastikkärtchen aus der Brieftasche ziehen und bin „rein“ gekommen. Und das herkömmliche Ticket trackt und nervt mich auch nicht. Ich bin mit 41 wahrscheinlich einfach schon zu alt für den Scheiß. Ich brauch Lösungen, die funktionieren.
Bevor jetzt direkt jemand meint, ich würde hinterm Mond leben. Natürlich hab ich idR ein Smartphone dabei, aber ich will nicht davon abhängig sein, dass das in 100% der Fälle funktioniert. Tut es nämlich nicht. Das sehe ich ja regelmäßig bei meinen lieben Mitmenschen.
41? Im Ziffernblock abgerutscht, oder? Du hörst dich nämlich eher an wie 71.
Altersdiskriminerung, schon mal davon gehört? Er bringt wenigstens Argumente und keine dumme Beleidigung.
Und selbst wenn er 91 wäre, er behält natürlich Recht. Und im Gegensatz zu dir, der nur nen blöden Spruch raushaut, hat er seine Meinung durchaus plausibel begründet.
Auch für dich funktioniert die neue Vorgehensweise, steht im Artikel. Leider umsonst aufgeregt.
Das ist ja zum Glück beim Fliegen besser gelöst: auch bisher konntest Du auf dem Weg zum Flughafen deinen Boarding Pass verlieren und dir dann am Flughafen einen neuen ausdrucken lassen. Oder auf dem Weg zum Gate auf dem Klo liegen lassen, auch dann bekommst Du direkt am Gate einen neuen. Sobald du eingecheckt bist, funktioniert das.
Natürlich kann dem Smartphone etwas passieren, aber ein Papierticket ist auch nicht unzerstörbar bzw. kann man verlieren.
Es gibt bei Smartphone und Papierticket sicher viele Geschichten, wo etwas schiefgegangen ist. Aber dem gegenüber stehen Millionen Anwendungsfälle wo alles problemlos geklappt hat.
Papierticket zum Ausdrucken ist aber schon so ziemlich das fehlertoleranteste wo gibt. Dreimal ausdrucken, eine Kopie in die Hosentasche, eine in die Jackentasche und eine auf den Nachtisch unter das Glas mit dem Gebiss. Da kommt das Händy nicht mit.
Na doch klar, man kann auch mit mehreren Handys fliegen 🙂
„Die digitalen Bordkarten erfüllen nach Angaben der Airline alle Barrierefreiheitsstandards, für Passagiere mit Sehbehinderung steht an den Flughäfen besondere Hilfe bereit.“
Da bin ich mal echt gespannt, meine bisherigen Flugziele habe ich aber mit anderen Gesellschaften erreichen können. Reiseunterlagen wurden mir im Reisebüro papieren ausgedruckt so daß ich sie am Flughafen hatte. Bekam dann papierne Bordkarten, ganz ohne App-Zwang.
Hoffe das funktioniert, sollte ich mal mit RYAN fliegen müssen.
Ich buche seit Jahren Hotels und Flüge nur per App auf dem Smartphone.
Papier ist einfach nicht Barrierefrei.
Gut werden hier in der Schweiz langsam auch die Ticketautomaten im öffentlichen Verkehr abgebaut.
Hallo Joel,
wieso ist Papier nicht barrierefrei, Apps oder Smartphone aber schon?
Das mußt du mir bitte mal erklären.
Es gibt genug Apps die z. B. mit Screenreader nicht nutzbar sind oder sich Menschen mit lerneinschränkungen nicht erschließen.
Ich arbeite am Flughafen. Mittlerweile hat wirklich so gut wie jede Altersklasse, die fliegt, ein Smartphone dabei. Manchmal muss man etwas mithelfen und oft haben Familienangehörige einen Screenshot der digitalen Bordkarte noch über WhatsApp & Co geschickt. Das passt schon.
Meistens kann man die Bordkarte auch in der Wallet hinterlegen, dann muss man nicht mal online sein am Flughafen. Lieber so, als schlechte Ausdrucke, die nicht eingelesen werden können (ist tatsächlich gar nicht mal so selten).
Ich bekomme die boardkarte also nur noch in der App?! Auf anderem Wege komme ich nicht an die digitale Bordkarte?
Aber es taucht eine App pro Buchung, oder muss jeder Fluggast die App haben?
Ryanair also mal von der Liste der möglichen Fluggesellschaften streichen. 🙂
Lt. Tagesschau-de
Ryanair ist hier rigoros: Der Online-Check-in ist Pflicht. Wer ihn verpasst oder keine App nutzt, kann zwar noch nachträglich am Flughafen einchecken. Doch das kostet Geld. Dabei hängt die Gebühr vom Abflugland ab: Laut Ryanair-Website sind das für Flüge ab Spanien 30 Euro und ab Österreich 40 Euro. Für Flüge, die in allen anderen EU-Ländern oder in Großbritannien starten, werden sogar 55 Euro fällig – pro Person.
Wie kann man Bordkarten teilen wenn z.B. einer für mehrere Personen eincheckt?
Ich mache dann immer einen Screenshot des QR Codes und schicke den an die anderen eingecheckten. Hat bisher immer gut funktioniert.
Es gibt noch gedruckte Tickets?
Ich fliege mindestens seit 10 Jahren ohne gedruckte Tickets.
Wer fordert jetzt online Händler auf, landesweit Läden zu eröffnen, damit smartphonefreie Einkaufende nicht benachteiligt werden?
Man muss ja nicht mit den Ir(r)en fliegen…
Ähm, schonmal von dem Internet gehört, bei dem man mit Web-Browsern von verschiedensten Endgerätetypen auf die Webseiten der Online-Händler zugreifen kann? Oder ist es mittlerweil gesetzlich vorgeschrieben auf eine Webseite nur noch von einem smartphone zugreifen zu dürfen? Habe ich etwas verpasst?