RTL+ sichert sich zahlreiche Serien der ZDF Studios
von André Westphal | 20 Kommentare
Bild: RTL Deutschland
RTL+ sichert sich ein neues Paket von Inhalten. Durch eine Vereinbarung mit den ZDF Studios kommt man an zahlreiche Serien. Von „Wilsberg“ über „Der Bergdoktor“ bis hin zu „Das Traumschiff“ werden also Inhalte der ZDF Studios auch via RTL+ zur Verfügung stehen. Möglich macht das ein neues Lizenzabkommen.
Das komplette Paket umfasst laut Pressemitteilung insgesamt ganze 1.000 Episoden und wird ab dem 15.9.2024 in mehreren Stufen auf RTL+ bereitgestellt. Ergänzend zu dem bereits vorhandenen Krimi-Paket auf RTL+, zu dem etwa die RTL-Serien aus der Reihe „Tödlicher Dienst-Tag“ gehören, werden dann auch ZDF-Krimi-Reihen wie „Wilsberg“, „Nord Nord Mord“, „Marie Brand“ und „Friesland“ zum Streamen bereitgestellt.
Im zweiten Schritt folgen ab dem 15.10.2024 ZDF-Drama-Serien wie „Der Bergdoktor“, „Die Bergretter“ und „Bettys Diagnose“. Vervollständigt wird das Paket dann am 15.11. durch Formate für die ganze Familie, darunter „Das Traumschiff“, „Ich heirate eine Familie“ und „Die Schwarzwald-Klinik“.
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Aber warum? Die Sachen kann man doch eh kostenlos über die ZDF Mediathek schauen, oder nicht?
Nicht immer,
Dank den privaten Sendern verschwinden ab und zu Sachen aus den ÖR Mediatheken, weil das ja dann unfair wäre, das „kostenlos“ (Über GEZ) verfügung zu stellen.
Kann mir gut vorstellen, dass die Titel dann demnächst aus der ZDF Mediathek verschwinden werden.
Das gilt nur für zugekaufte Titel, Eigenproduktionen wie „Das Traumschiff“ und ähnliches dürfen auf Dauer in der Mediathek bleiben.
Äh nein.
Genau das ist ja der Knackpunkt. Google das mal.
Bergdoktor, Traumschiff wirklich? Und ich dachte ich wäre ein alter Sack. Wo ZDF draufsteht ist doch nur Müll drin, oder?
Geschmack, kennste? Sind halt unterschiedlich. Von daher zu deiner Frage: Ja, für dich vielleicht, nein für alle mit einem anderen Geschmack. Eigentlich selbsterklärend, ne?
Nein, kann man nicht.
Ich frage mich eigentlich wie es dann mit den Einnahmen aussieht, führt das dann im Finanzierungsbedarf zu einem plus oder fließen die Gelder aus den Lizenzen einfach irgendwo wo niemand danach fragt ab?
Das wird wie Werbeeinnahmen behandelt und in der Jahresplanung berücksichtigt.
Frage mich was dann mit der Audiodeskription wird. die haben viele neuere produktionen der ÖRs, z. B. wilsberg in allen Folgen ab einem bestimmten Produktionszeitpunkt.
Weiß nicht ob RTL das dann unterstüttz. Habe deren Streaming nie genutzt.
Bei Live-ausstrahlung haben die kommerziellen überhaupt keine extra-tonspuren, weder für OmU noch für die AD.
Wenn sie AD anbieten dann über Spezial-Apps wie z. B. Pro7 üder die Pro7AD-App für Produktionen wie „The masked Singers“.
filme die in in ÖRs schon mit AD liefen werden auf Pro7 oder RTl ohne ausgestrahlt obwohl sie ja verfügbar säre.
Nix für mich .
Ich finde es unsäglich, dass ich über meine GEZ irgendwelche Produktionen bezahle, die dann später über Pay-TV-Chanels angeboten werden .. da fühlt man sich gleich doppelt über den Tisch gezogen 🙁
Zwingt dich ja keiner den Privatsender Müll zu unterstützen
@Arno : leider schon, denn ich MUSS GEZ zahlen – und über diese Finanzierung wird die Produktion schließlich ja grundfinanziert, somit finanziere ich über GEZ-Gebühren die Privat-TV-Einnahmen (die senden das schließlich auch noch „gewinnbringend“ und nicht aus Nostalgie) …
Ja, das ZDF lässt sich die Eigenproduktionen von den Rundfunkbeitragszahlern finanzieren, verkauft dann die Rechte an private Sendeanstalten und damit bezahlen diejenigen, die es ursprünglich finanziert haben, wenn sie diese Eigenproduktionen weiterhin anschauen wollen, doppelt und dreifach dafür. Die KEF ermittelt in bekannter Manier einen erhöhten Finanzbedarf des ÖRR und schlägt eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags vor.
Der MP von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, ist einer der Wenigen, der die Probleme des ÖRR auch öffentlich benennen.
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article407080445/nicht-verhaeltnismaessig-haseloff-kritisiert-programm-von-ard-und-zdf.html
Ich finde es gut, das Leute, die RTL+ abonnieren und damit so Schwachsinns-Content wie Klofrau sucht Klomann o.ä. finanzieren, gleichzeitig auch ÖR-Content finanzieren. Das gleicht sich dann inhaltlich wieder aus.
Das ZDF hat also eine Gesellschaft gegründet, die Verwertungsrechte nutzt. Wiki hat darüber einen kurzen Eintrag.
Ich habe mir im Bundesanzeiger eine etwas ältere Bilanz angesehen (link im WIKI) , leider habe ich dort nichts über eine Gewinnabführung an das ZDF finden können, falls jemand entsprechende Infos hat – her damit.
Mir kommt es wie eine Verschleierung vor um eine Bedürftigkeit = ZDF (ÖRR) vorzutäuschen und im Hintergrund eine GmbH zu haben die notleidende Vorstandsmitglieder versorgt.
Das ZDF ist ja mit provokanten Recherchen oft unterwegs, wäre schön wenn auch im eigenen Nest mal gestöbert und aufgeklärt würde.
Moment mal. Die Serien haben ich und meine Vorfahren bereits mit der GEZ-Gebühr bezahlt und sind damit m.E. öffentlich-rechtliches Gut. Eine erneute Monetarisierung durch Rechteweitergabe an einen privaten Anbieter dürfte illegal sein. Wäre gut, wenn sich hier entsprechend versierte Medienrechtler äußern könnten,
Ganz schön pervers, dass Inhalte, die wir alle mit unseren Rundfunkgebühren bezahlt haben, in den frei zugänglichen Mediatheken nur kurze Zeit angeboten werden dürfen, und ab dann kostenpflichtig bei der Kommerzkonkurrenz zu erhalten sind.
So langsam wird immer deutlicher, dass die Einführung des dualen Rundfunksystems durch Kohl in den 80er Jahren ein riesen Fehler war. Es ist weder zur versprochenen Meinungsvielfalt noch zur versprochenen Programmvielfalt gekommen!
Hallo Gast, da sprichst Du mir aus der Seele: „So langsam wird immer deutlicher, dass die Einführung des dualen Rundfunksystems durch Kohl in den 80er Jahren ein riesen Fehler war. Es ist weder zur versprochenen Meinungsvielfalt noch zur versprochenen Programmvielfalt gekommen!“ wobei ich das von Anfang an für einen Irrweg hielt.
Selbst als im Radio einige Sender – ich denke an die ersten Jahre bei RSH oder FFN – sich noch bemühten echtes alternatives Radio zu produzieren. Aber das ging schnell im Format-Radio-Einheitsbrei unter und echte ModeratorInnen-Persönlichkeiten wurden zu Stimmen ohne wirklichen Wiedererkennungswert „abgeschliffen“ wie kiesel am Strand.
Privatfernsehen war durch Aufkauf kompletter Rechtepakete (Kirch) von Anfang an zu einem großen Teil ein „Zweitverwerter“. Auch von Serien die man bis daheer aus den ÖR kannte (kompletter Rerun von „Der Chef“ (Ironside) ist mir gerade im Gedächtnis).
Einen Teil Mitschuld an der Verflachung sehe ich aber auch bei den ÖR die meinten sie müßten auf den Zug mit aufspringen und ihre Formate und Inhalte zumindest teilweise am Stil und „Niveau???“ der Privatsender neu ausrichten.
Hier hätte ich ganz anders gehandelt und mich bewußt als nicht werbefinanziertes Medienangeebot (hätte bedeutet: Werbeverzicht in allen ÖR-Programmen) und mit bleibender Ausrichtung z. B. der Dritten TV-Programme als Kultur- und Bildungskanäle, Schul- und Bildungsfernsehen statt rerun von Krimis aus dem Hauptprogramm zu konsolidieren.
Damit wären sie echtes Alternativprogramm gewesen und geblieben
Und ja auch mit guter Unterhaltung – auch das konnten die ÖR schon immer – die Samstagsabend-Show ist keine Erfindung der „Privaten“ Carell, Frankenfeld und Kulenkampff waren schon vorher da!
Aber alles, was die ARD oder das ZDF so produziert hat, war doch noch nie vollständig in den jeweiligen Mediatheken zu finden.
Weder gibt es alle Folgen vom Traumschiff, noch alle Folgen von Wilsberg (jetzt mal nur als zwei Beispiele) in der ZDF-Mediathek. Bei Magenta Tv findet man das aber. Darüber hinaus gibt es ja auch ARD Plus. Also den Streamingdienst von der ARD der ja auch 4,99 im Monat kostet, wo viele Sachen zu finden sind. Von daher ist es nichts Neues, dass die nun auch an RTL Plus verkaufen. Letztendlich konntest du es ja bereits kostenlos gucken. Aber ich gebe zu, es wäre auch schön, wenn durch solche Verkäufe(Lizenzierung) der GEZ Beitrag gesenkt werden würde. Aber da kommt wahrscheinlich das Argument: Würden wir es nicht tun, würde der Beitrag noch mehr steigen.
Schlimmer in meine Augen ist allerdings, dass eine gebührenfinanzierte Serie zuerst bei Sky läuft und erst viel später im Öffentlich rechtlichen. (Beispiel: Babylon Berlin).