Roborock Flexi Pro: Der neue Wischsauger im Test
Roborock hat bereits vor einiger Zeit eine neue Flexi-Serie vorgestellt, zu der auch das Top-Modell Flexi Pro gehört. Ich habe einige Zeit mit dem Wischsauger verbringen können. Im Lieferumfang des Gerätes befindet sich logischerweise der Wischsauger selbst, der jedoch noch aus dem Griff-Teil und dem Haupt-Teil zusammengesetzt werden muss. Weiterhin gibt es eine Dockingstation, einen Filter zum Auswechseln, eine Reinigungsbürste, ein Netzkabel und etwas Papierkram für den gewillten Käufer.
Habt ihr alles ausgepackt, muss der Zusammenbau, wie eben erwähnt, noch erledigt werden. Hierzu schiebt man den Griff einfach in das Haupt-Teil, bis es ein kleines Klickgeräusch macht. Damit ist das Gerät schon zusammengesetzt. Nun noch die Dockingstation mit dem Netzkabel verbinden. Hierbei handelt es sich um ein normales Kaltgeräte-Kabel, das einfach eingesteckt und mit dem Stromnetz verbunden wird. Jetzt stellt man den Wischsauger erst einmal in die Station, um sicherzustellen, dass der Akku ordentlich geladen ist. In der Zwischenzeit kann der an der Front verbaute Frischwassertank entfernt und mit Wasser und etwas Bodenreiniger befüllt werden. Damit ist die Ersteinrichtung auch schon erledigt.
Na ja fast. Denn es gibt auch noch eine App, die mit dem Gerät verbunden werden muss. Die Roborock-App kennen Besitzer der Saugroboter oder anderer Produkte bereits und auch hier kommt diese zum Einsatz. Direkt nach dem Anschalten über den Power-Button am Display wird das Pairing erledigt. Das erfolgt zügig und die Verbindung mit dem WLAN gehört auch dazu. Ansonsten ist die App wirklich mehr oder weniger Beiwerk. Hier lässt sich auch der Reinigungsmodus einstellen, ein Firmware-Update erledigen, die Rollen-Trocknung oder Selbstreinigung triggern oder einstellen und das war es im Grunde auch schon. Mehr erwartet man bei einem Wischsauger auch nicht wirklich. Man will schließlich nicht parallel mit Wischsauger und Handy durch die Bude rennen.
Bevor wir zur Reinigung kommen, noch ein paar Worte zum Design. Das Gerät ist nahezu komplett weiß und setzt nur ein paar schwarze Kontraste ein. Diese finden sich beispielsweise an der Rückseite des Haupt-Teils oder der Front der Reinigungsdüse. Am Griff selbst sitzt auch ein kleines Display, das den Reinigungsmodus anzeigt und die Restladung. Direkt darunter ist ein Power-Button und der Button zum Umstellen des Reinigungsmodus. Diesen habe ich im Grunde bisher fast nie betätigen müssen, da der Auto-Modus seinen Dienst tut. Am Stiel des Gerätes sitzt noch ein Knopf, um die Selbstreinigung zu starten, wenn der Wischsauger in der Dockingstation verweilt.
Gereinigt wird mit einer einzelnen rotierenden Mikrofaser-Rolle, die über mehrere Wasserdüsen gleichmäßig befeuchtet wird. Das soll dafür sorgen, dass man wirklich über die komplette Breite reinigen kann und nicht nur mittig besonders nass und an den Rändern eher trocken wischt. Links und rechts befindet sich lediglich eine schmale Kunststoffkante, man kommt also fast, aber nicht ganz an die Ränder des Bodens heran. Fast heißt in dem Fall, dass etwas mehr als 1 Millimeter trocken bleibt. Die Rolle selbst transportiert trockenen und nassen Dreck ins Innere des Wischsaugers, dort wird dann separiert. Das heißt, dass man in dem Schmutzwasserbehälter eine separate Kammer hat, die den groben Dreck beherbergt. Die Aufnahme funktioniert bisher ausgezeichnet und durch den herausnehmbaren Einsatz im Schmutzwasserbehälter ist die Reinigung auch kein Problem. Nach dem Reinigungsdurchgang sollte man auf jeden Fall den Wassertank und den Schmutzwassertank nachspülen, um üble Gerüche zu vermeiden.
Doch wie funktioniert denn nun die Reinigung? Ganz einfach. Ihr schaltet das Gerät an und wählt den Modus aus. Wie gesagt, reicht Auto da vollkommen aus, da das Gerät hier je nach Verschmutzungsgrad automatisch die Leistung regelt. Das funktionierte in meinem Test bisher hervorragend. Hinzu kommt, dass die Rollen motorbetrieben sind und das 5 Kilogramm schwere Gerät somit leicht über den Boden bewegt werden kann. Die Rollen unterstützen dabei eure Bewegung, egal ob ihr es schiebt oder zieht. Die Motoren erkennen, wohin ihr wollt und passen die Unterstützung automatisch mit nahezu keinem Versatz an. Wenn ihr in schlecht beleuchtete Ecken kommt, hilft die integrierte Beleuchtung vorn am Kopf. Die könnte für meinen Geschmack etwas heller sein. Aber da bin ich von der Laser-Beleuchtung des Dyson-Saugers vielleicht auch einfach verwöhnt. Sowohl Beleuchtung als auch die Motorunterstützung können über die App an- oder ausgeschaltet werden. Der Flexi Pro kann während der Reinigung auch komplett flach hingelegt werden. Damit kommt man also auch unter Möbelstücke, die Füße besitzen, die höher als 15 Zentimeter sind. Das ist die Grenze und bei mir gewissermaßen nicht hilfreich. Sowohl die Schränke als auch die Sofas / Betten bieten alle weniger Freiheit nach unten.
Generell ist das Reinigungsergebnis perfekt. Wichtig: Damit könnt ihr keinen Teppich reinigen, sondern nur Hartböden. Bei uns im Haus sind PVC, Fliesen, Laminat und Vinyl gelegt. Alle Oberflächen werden ohne Tadel gereinigt. Ich konnte bisher auch keine störenden Schlieren ausmachen, die man sonst gern hat, wenn die Reinigung schon weit fortgeschritten und die Rolle entsprechend dreckig ist. Mit einer Akkuladung komme ich auch gut durch alle Räume mit Hartböden, das sind ungefähr 130 Quadratmeter. Nach knapp 45 Minuten hat man im Schnitt im Automatik-Modus noch 20 Prozent Ladung übrig. Die versprochenen 50 Minuten Akkulaufzeit habe ich bisher immer ohne Probleme erreichen können.
Ist die Reinigung erledigt, muss der Schmutzwassertank wie eben erwähnt gereinigt werden. Dazu betätigt man einfach einen kleinen Knopf an der Rückseite, der den Tank auswirft. Nun entfernt man den Filter und zieht den Einsatz heraus. Nachdem der Dreck ausgekippt ist, kann mit klarem Wasser ausgespült werden. Jetzt wird der Sauger in die Dockingstation verbracht. Die Selbstreinigung aktiviert man entweder per Button oder man stellt in der App die smarte Variante ein. Die Reinigung wird dann immer automatisch aktiviert, sobald der Wischsauger zurück in die Station gestellt wird. Der Frischwassertank muss gefüllt sein, denn sowohl die Rolle als auch die Schläuche werden ordentlich durchgespült. Danach trocknet der Wischsauger die Rolle mit bis zu 60 Grad heißer Luft. Das soll üblen Gerüchen vorbeugen und sorgt dafür, dass ihr immer mit einer sauberen Rolle startet. Funktioniert bisher tadellos.
Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Performance des Gerätes. Müsste ich einen Kritikpunkt ausmachen, dann ist es die Tatsache, dass eine Vorrichtung für einen Reinigungsbehälter sicher nett wäre, die automatisch die perfekte Mischung herstellt und man nur Wasser nachfüllen muss. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Ein weiterer Nachteil ist, dass man damit nicht auch direkt die Teppiche sauber bekommt. Es bleibt also bei einem zweiten Arbeitsschritt. Reduziert man das Gerät aber auf das, was er machen soll, dann macht er seinen Job hervorragend. In Deutschland ist das Gerät bisher nicht verfügbar, der Preis auch bis jetzt nicht klar. Da der Sauger in den USA aber für knapp 500 US-Dollar zu haben ist, wird der Preis sich hierzulande sicher in ähnlichen Regionen wiederfinden.
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Tipp: von der Reihenfolge würde ich den Schmutzwassertank erst nach der Selbstreinigung leeren und säubern. Da kommt noch n bischen „Brühe“ aus der Bürste und dem System, die schnell unangenehm riecht. Sonst muss das zweimal machen.
Zumindest bei meinem Dyad ist das der effektivere Weg.
Genau so. Gilt eigentlich für fast alle Geräte in dieser Bauweise.
Naja wenn der Tank voll ist, muss ich ihn zwangsläufig auch vorher schon leeren. Sonst macht das Gerät gar nicht weiter.
Ja, da hast du natürlich recht. Dazu muss sich aber schon viel Flüssigkeit und Dreck auf dem Boden befinden, da die Tanks für Frischwasser meistens erheblich kleiner sind als die für Schmutzwasser.
Selbst wenn ich die ganze Wohnung gewischt habe ist mein Tank max. ein Drittel voll.
Hast du damit auch deinen Garten gereinigt. Alle bilder wurden im Garten aufgenommen 😉
Was ist der Unterschied zum Dyad?
Bin jetzt verunsichert und wollte den Dyad bald bestellen.
Den Dyad kann man nicht so weit runter biegen, der hier ist etwas flexibler. Außerdem bewegt sich die Rolle nur vorwärts, bei einer Rückwärtsbewegung zieht man gegen den Motor (was geht, aber halt nicht ganz so „leichtfüßig“ ist). Und ich glaube die Wischrolle liegt einen tick näher an der Kante.
Danke
Kann man auch nur Saugen, ohne dass der Boden/Teppich nass wird?
Würde mich auch i interessieren