Ring Stick Up Cam Pro – Neue Sicherheitskamera von Amazon ausprobiert

Das Amazon-eigene Unternehmen Ring hat wieder mal neue Technik vorgestellt. Die Stick Up Cam Pro soll in eurem Heim dafür sorgen, dass ihr zeitnah mitbekommt, wenn man an euer Hab und Gut möchte. Dass es nicht so schlecht ist, Sicherheitstechnik im Haus zu haben, musste Caschy kürzlich erst schmerzlich feststellen.

Für den Test hat man mir die Kamera selbst und ein Solarpanel zum autonomen Betreiben derselben bereitgestellt. Die Ring-Kamera kann in verschiedenen Szenarien zum Einsatz kommen. Sie kann sowohl drinnen als auch draußen installiert und auch per Netzkabel, Akku oder eben Solar betrieben werden.

Die Kamera selbst ist mit 15 Zentimeter Höhe und den knapp 7 Zentimeter Durchmesser nicht der kleinste Kandidat einer Kamera, aber auch nicht der Größte. Am Rücken finden sich der QR-Code zum Koppeln und ein USB-C-Anschluss zum Laden. In der Front sitzen die große Kamera und ein Lautsprecher, der relativ klar klingt und ordentlich laut werden kann. LEDs zur Beleuchtung gibt es hier nicht.

Ich habe mich dafür entschieden, mit der Kamera einer meiner Garagen-Einfahrten zu überwachen und das Gerät per Solar zu betreiben. Der Nachteil dabei: Die Kamera funktioniert dann natürlich nur, wenn genügend Sonne vorhanden ist. In meinem Fall habe ich mir also noch einen Schnellwechsel-Akku besorgt.

Die Installation ist schnell beschrieben. Ihr sucht euch einen geeigneten Platz aus, und befestigt dort die Halterung mit dem mitgelieferten Material. Beachtet dabei, dass die Pfeile auf der Halterung nach oben zeigen, sonst schraubt ihr das Ding noch mal ab. Dann wird die Halterung auf die Platte geklippt und die Kamera hängt erst einmal.

Nun noch das Solarpanel so anbringen, dass es im Idealfall nach Süden zeigt, den Winkel einstellen, fertig. Immer wenn Sonne ist, wird jetzt das Panel den Akku in der Kamera laden. Das funktioniert in meinem Fall bisher einwandfrei und hält den Akku am Leben, auch wenn nur sehr wenig Sonne scheint.

Zur Einrichtung der Kamera benötigt ihr einen Ring-Account. Ich dachte, man könnte direkt den Amazon-Account nutzen, doch das ist nicht der Fall. Ihr benötigt einen separaten Account, könnt dann aber euren Amazon-Account verknüpfen. Die Kamera ist direkt nach dem Einschalten im Pairing-Modus, wird von der App gut erkannt und kann mit dem WLAN verbunden werden. Eine SIM-Karte gibt es hier nicht.

Nun führt euch die App durch die wichtigsten Features, die ich hier kurz zusammenfasse:

  • Vogelperspektive: Ihr könnt die Kamera auf einer virtuellen Karte, gewissermaßen eine Luftaufnahme eures Grundstückes, mit der entsprechenden Ausrichtung sehen. Eine erkannte Bewegung wird dann an der entsprechenden Stelle kenntlich gemacht.
  • Geofencing: Hier könnt ihr Benachrichtigungen der App stummschalten lassen, wenn ihr zu Hause seid.
  • Benachrichtigungseinstellungen: Hier könnt ihr festlegen, ob ihr nur bei Personen oder bei allen Bewegungen benachrichtigt werden wollt. Zudem lässt sich die Empfindlichkeit regeln.
  • Geräte verbinden: Ihr könnt mehrere Ring-Geräte miteinander verbinden und somit dafür sorgen, dass sich bei einer erkannten Bewegung woanders Licht einschalten oder ein Video aufzeichnen lässt. Außerdem können Chimes im Haus einen Ton bei einer Bewegung ausgeben.

An der Kamera ist auch eine Sirene, die aktiviert werden kann, um Einbrecher zu verjagen. Diese schaltet sich aber nach 30 Sekunden automatisch aus. Im Live-Video habt ihr die Möglichkeit, auch durch die Kamera mit der Person auf dem Video zu sprechen.

Die Kamera zeichnet die Bewegungen sauber auf und legt diese in eine Timeline, die ihr in der App durchscrollen könnt. So könnt ihr Tage im Schnelldurchlauf durchgehen und die Ereignisse rekapitulieren. Echo-Show-Besitzer bekommen den Stream auf Wunsch auch direkt aufs Gerät transportiert.

Die Aufnahme-Qualität kann ich als durchweg gut bewerten. Auch der Nachtmodus ist qualitativ auf einem guten Niveau, auch wenn beim Zoom schnell ein pixeliges Bild entsteht. Es gibt auch einen farbigen Nachtmodus, aber der erzeugte in meinem Test kein realistisches Bild, also bin ich beim normalen Nachtmodus geblieben.

Ein Nachteil der Ring-Kamera ist die fehlende lokale Speicherung. Ich nutze hauptsächlich Unifi-Kameras, die den Stream direkt zu meiner UDM Pro schicken oder bei denen ich den RSTP-Stream mit der Surveillance-Station der Synology auch abgreifen könnten. Da die Kamera sowieso nur auf Bewegungen reagiert, wäre aber eine lokale Speicherung aufgrund der Akkulaufzeit auf eine SD-Karte sinnvoll gewesen. Aber dann könnte Ring kein Geld mit dem Cloud-Speicher-Abo verdienen. Mindestens 3 Euro im Monat müsste man in die Hand nehmen.

Fernab dessen bietet die Kamera ein gutes Paket an. Sie kann vielfältig eingesetzt und betrieben werden, die Videos sehen gut aus und man kann mit einer guten Bewegungserkennung überzeugen. Die Gegensprechanlage und die gute Verträglichkeit mit anderen Ring-Produkten runden den Gesamteindruck ab.

Einzig der Preis ist nicht ganz von schlechten Eltern. Bei knapp 200 Euro wäre zuindest für ein Jahr das Cloud-Abo im Paket schön gewesen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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4 Kommentare

  1. „. Dass es nicht so schlecht ist, Sicherheitstechnik im Haus zu haben, musste Caschy kürzlich erst schmerzlich feststellen.“

    ???
    Hab ich was verpasst? Was war los?

  2. Die ganzen Hersteller- Cloud-Lösungen gefallen mir nicht.
    Ich empfehle stets Cams mit FTP-Ausspielung.
    Kleiner Webspace irgendwo mieten oder selbst aufsetzen, schnell ein Script zusammenkleistern und fertig ist eine recht rudimentäre, stabile, einfache und kostengünstige Lösung mit Zugriff von überall.

    Leider hapert es ein wenig an guten Cams.
    Aktuell habe ich zwei Reolink 4MP WLAN im Einsatz. Leider braucht das Modell ne Stromstrippe. Die Reolink Cams mit Akku und PV haben keinen FTP Server an Bord. Ärgerlich für mein nächstes Projekt.
    Kennt jemand ne Alternative?

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