Richter verpasst Apple einen schweren Schlag im App-Store-Streit
Die unendliche Geschichte geht weiter. In einer – für viele vielleicht überraschenden – Entscheidung hat eine US-Richterin Apple die Kontrolle über bestimmte App-Store-Zahlungen weitgehend entzogen. Die Richterin untersagte Apple mit sofortiger Wirkung, Gebühren für Käufe außerhalb des App Stores zu erheben.
Der Beschluss erfolgte im Rahmen des andauernden Rechtsstreits zwischen Epic Games und Apple. Die Richterin wirft Apple auch vor, ihre frühere Verfügung aus dem Jahr 2021 vorsätzlich missachtet zu haben. Diese Missachtung bezeichnete sie als grobe Fehleinschätzung seitens Apple und verwies den Fall zur Prüfung möglicher strafrechtlicher Konsequenzen an die US-Staatsanwaltschaft.
Die Entscheidung untersagt Apple konkret mehrere Praktiken: Der Konzern darf keine Provisionen mehr für außerhalb der Apps getätigte Käufe verlangen. Auch dürfen Entwickler nicht länger in der Gestaltung ihrer Links zu externen Kaufoptionen eingeschränkt werden. Nutzer, die eine App verlassen möchten, dürfen nur noch durch neutrale Hinweise auf Drittanbieter-Websites aufmerksam gemacht werden.
Epic-Games-CEO Tim Sweeney reagierte prompt und kündigte die Rückkehr von Fortnite in den US-App-Store für die kommende Woche an. Er unterbreitete Apple zudem einen Friedensvorschlag: Sollte Apple das neue, provisionsfreie System weltweit einführen, würde Epic Fortnite global wieder im App Store anbieten und sämtliche laufenden sowie zukünftigen Klagen in dieser Sache fallenlassen.
Apple selbst zeigt sich kämpferisch und kündigte bereits Berufung an. Unternehmenssprecherin Olivia Dalton betonte gegenüber US-Medien die klare Ablehnung des Urteils, versicherte aber die Einhaltung der gerichtlichen Anordnung während des Berufungsverfahrens.
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Wohl verdient.
Empfehle auch einmal die Entscheidung im vollem Text zu lesen.
Habe den Fall seit letzten Jahr verfolgt und es war schon absehbar, dass es dazu kommt.
Nun muss EU dem Beispiel folgen und mit DMA gleiche Regeln bei uns in der EU durchsetzen.
Apple wieder Kindergarten. Oder besser gesagt… sie klammern sich an jedem Strohhalb, um die eine der Haupteinnahmequellen nicht zu verlieren. Soweit also verständlich.
Wie das geschieht, ist aber Kindergarten. Hab mich damals schon gewundert, wie das sein kann, das Apple auch abseits Gebühren kassieren „darf“. Aber dürfen sie wohl eben NICHT.
Weiß nicht wie es euch geht und Unternehmen ist Unternehmen, aber für mich ist Apple unter anderem dadurch die letzten Jahre massiv unsympahatisch geworden. Auch wie sich in der EU gebahrt wird, ist eine Sache für sich. Selbst die Strafen sind ja ein Bruchteil von dem, was möglich wäre. Aber nein, wir heulen öffentlich rum und gehen jeden Weg, wie kleine Kinder. Dann noch Privatspende von Cook an Donal Trump, einfach nur aus Wirtschaftsinteressen das Rückrat verlieren… finds ganz schlimm aktuell.
Ist halt Apple Intelligence ^^
Immerhin hat diese Benennung viele stumpfe Witze ermöglicht. Wann immer etwas NICHt funktioniert, von Siri bis KI, ist es bei uns im Freundeskreis jetzt immer – Apple Intelligence
Apple ist seit Cook ein reines Aktien Orientiertes Unternehmen. Was da Steve noch eingebracht hatte war ja noch identifizierbar weil er selbst keine Gute Erfahrung hatte mit den Gierigen Leuten. Selbst Steve musste aber Ende auch Krankheitsbedingt einiges machen was nicht so seine Vision war. Aktuell macht die Konkurrenz es leider auch nicht besser. Es hat sich irgendwie eingependelt, dass jeder von dem anderen abschaut und gefühlt alles abspricht so dass man nicht mehr gegeneinander Arbeitet für dir Innovation sondern um einfach so viel wie möglich Einnahmen zu generieren ohne viel Veränderung oder Aufwand.
Aber durch die Gebühren ist der App Store doch viel sicherer als ohne Gebühren ;)
Das mag alles sein. Aber fur mich ist Apple trotzdem das einzige kapitalistische Unternehmen dass noch ordentliche endconsumer Produkte baut. Weil es sich für sie lohnt, durch die hohe Marge und kaum Wettbewerb auf der eigenen Plattform.
Es fuhrt sonst zu der Notwendigkeit Kostensenkungen zu betreiben wie 30% Code durch ki zu schreiben oder Test Security überhaupt nicht mehr zu machen, wie bei Microsoft Ne Wahl hat Microsoft aber auch nicht. Sonst zahlen sie drauf.
Ja es gibt Open Source foss und co. Aber halt nicht für alles. Und auch da muss es sich lohnen.
Hardware mag das stimmen. Software ist inzwischen sooo schlecht. Immer wenn es komplexer wird, stürzt es ab, synchronisiert nicht richtig und so weiter. Immer noch gut und vielleicht auch besser als andere, aber mich nervt es zunehmend. Gerade MacOS erinnert mich manchmal an das Windows früher, wo es einfach ständig Bluescreens gab, wenn du abgebogen bist.
Diese Privatspende dient nicht nur Wirtschaftsinteressen. Apple ist beispielsweise noch eines der Unternehmen, das sich noch erfolgreich gegen Trumps Anti-Diversitäts-Programm wehrt. Trump will Deals, d.h. er macht nur etwas, wenn er auch etwas bekommt. Diese Million Dollar Spende, so sehr sie mir auch gegen den Strich geht, bewahrt am Ende VIELLEICHT doch mehr Gutes als es schadet (bleibt natürlich abzuwarten).
Den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsinteressen und Spenden einerseits und Apple Intelligence andererseits sehe ich aber nicht. Ist vermutlich wieder simples Apple-bashing, Kindergarten eben.
Wenn ein homosexueller CEO 1 Million an Trump spendet, fehlt ihm das Rückrat oder Geld ist ihm wichtiger als sämtliche Werte. Egal was das vielleicht mal bringt.
Milliarden von Dollar sind kein Kindergarten und Konzerne sind niemandes Freund.
Man darf ein Fan eines Produktes sein, aber doch nicht eines Konzerns.
Der Rechtsweg ist auch nur ein strategisches Mittel im Portfolio.
Ob es nun Smartphones, Generika, Autos oder sonst was ist.
Die Zeche zahlt am Ende immer der Konsument.
Den der Kunde eines Konzerns ist der Aktionär und der erwartet Rendite und keine Ethik.
Naja, Tim Cook hat nicht bloß 1 Million bezahlt, das haben wohl viele andere CEOs ebenfalls.
Der Unterschied ist der, dass Tim Cook sowohl in Trumps erster Amtszeit als auch jetzt „Appledeals“ bei Trump rausgeholt hat und niemals etwas öffentlich kritisierte.
Man mag dazu stehen wie man möchte, aber mit dem damaligen Apple und deren 1984-Werbung hat Apple überhaupt nichts mehr zu tun.
Ich würde gern mal einige von Euch als Kaufleute erleben. Ihr mietet Euch einen Laden, dann stellt sich Herr Meier in Euren Laden und verkauft seine Produkte, nimmt seine Kasse und geht. Die Miete für den Laden, dürft ganz allein Ihr aufbringen. Ist das fair?
Das ist ein absolut unpassendr Vergleich. Denn in deinem physischen Laden ist die Fläche z. B. endlich, im digitalen Bereich unendlich. Außerdem unterschlägst du wichtige Faktoren. Beispielsweise ist Apple auf die Entwickler auch selbst angewiesen, da sie das Ökosystem unterfüttern – das ist also kein einseitiges Verhältnis. Apple profitiert grundsätzlich sowieso schon davon, dass die Developer dessen System für Kunden attraktiv machen.
Außerdem kann Apple hier ja weiterhin Provisionen nehmen – nur soll das Unternehmen eben nicht mehr abkassieren, wenn jemand außerhalb des Stores kauft.
Wenn wir da auf dein Beispiel kommen: Derjenige der den Laden vermietet, will also einerseits Geld für die Standfläche und Provisionen auf dort verkaufte Waren haben, andererseits aber sogar dann, wenn ein Standbesitzer einem Kunden einen Flyer gibt, der auf sein festes Geschäft in einer anderen Straße hinweist. Kauft der Kunde dann dort etwas, will der Ladenvermieter trotzdem mitkassieren. Das findest du wieder fair?
Wie gesagt passt dein Vergleich aber grundsätzlich schlecht, weil die Unterschiede zwischen physisch und digital da doch sehr entscheidend sind.
Das Beispiel passt nicht. Eher wenn Microsoft die Hand aufhält, wenn die auf deinem Windows-PC etwas auf Amazon kaufst. Oder Mozilla, weil du dafür Firefox benutzt.
Apple will bezahlt werden, wann immer über eine App etwas gekauft wird, auch wenn dafür keine Apple-Ressourcen (Handy ausgenommen) benutzt werden, z.B. wenn du in einer App über PayPal etwas bezahlst. Das hat mit Apple nichts zu tun.
Knapp vorbei, denn die „Miete“ für den Laden bringt der Käufer von iOS-Produkten auf und sollte demnach dank horrenden Margen im Hardwarebereich abgegolten sein. Mir ist nämlich nicht bewusst, dass Apple ein gemeinnütziger Verein ist und kundenfreundlich zum Produktionspreis verkauft.
Mag irgendwann mal gestimmt haben, als Serverkosten noch hoch und schwer skalierbar waren. Inzwischen ist das Quatsch. Selbst wenn nicht, würden wir von 5-10 Prozent sprechen, nicht von 30 Prozent.
Bei Apple besteht aber zusätzlich das Problem, dass nur Apple einen Laden mieten/anbieten darf. Sollte es ein anderer wagen braucht er dessen Erlaubnis und muss von seinem Gewinn etwas abführen. Für mich klingt das nach sizilianischer Cosa Nostra.
Wenn das so weitergeht, wird sich Apple überlegen, ob es sich den amerikanischen Markt noch antut…
Sorry, musste das kurz loswerden. Wäre oben überall statt US ein EU gestanden, wäre das doch das erste Kommentar geworden.
Zum Thema: Richtig so, Apple und andere stellen sich ja nicht nur in Europa über die Gesetze bzw. die Richtersprüche. Der Trick dahinter ist ja immer das gleiche: Man interpretiert ein Urteil einfach sehr frei, obwohl jeder weiß dass das so nicht klappt. Aber bis erneut ein Verfahren gestartet und ein Urteil da ist, kann man weiterhin fleissig abzocken und Marktmacht ausbauen.
Ich denke nach wie vor, dass das keine Sache ist, mit der sich Gerichte beschäftigen sollten. Der Anbieter des Stores bestimmt die Regeln, und wem die Regeln nicht passen, ist ja nicht gezwungen, dort etwas anzubieten. Ob sich das für die Unternehmen dann auch rechnet oder auch nicht, ist eine Entscheidung, die sie dann für sich treffen können. In einem Beitrag weiter oben wurde darauf hingewiesen, dass Apple letztlich auch darauf angewiesen ist, dass die Entwickler dort ihre Apps zur Verfügung stellen, um das System insgesamt für den Nutzer attraktiv zu machen. Das ist unbestritten richtig. Auf der anderen Seite sind aber auch die Entwickler darauf angewiesen, ihre Produkte auf einer Plattform, wie Aple sie bietet, anbieten zu können, zumindest aber nehmen Sie das gerne wahr. Und dann kann man auch ruhig mal die Frage diskutieren, wer hier von wem in höhere Maße profitiert. Dabei habe ich noch nicht mal eine bestimmte Antwort in die eine oder andere Richtung im Sinn. Mir fehlt in diesen Diskussionen einfach, dass es auch mal so gesehen wird. Stattdessen wird jedes „Haudrauf“ auf einen großen Anbieter wie Apple von vielen erstmal bejubelt – einfach nur aus Prinzip, weil es ja gegen Apple geht.
Gerade in den USA, aber auch hier in Europa, wird oft an das Unternehmertum appelliert, an die Bereitschaft, was zu riskieren, zu investieren, etwas aufzubauen. Leider wird nicht gesagt, dass man es dabei besser nicht übertreiben soll, wenn man es tatsächlich mal bis nach oben geschafft hat, kommt garantiert irgend jemand aus seinem Loch gekrochen und erklärt, dass das so ja nun auch nicht gemeint war.
Schade dass du das Problem nicht verstanden hast. Apple erpresst Entwickler. Wenn Entwickler außerhalb der Apple Infrastruktur etwas verkauft, will Apple trotzdem mitkassieren. Mit welcher Berechtigung denn?
Abseits davon gibt es wohl auch in den USA Verbraucherschutz. Und wenn ein Konzern aus reiner Gier dagegen verstößt, dann sind die Gericht zuständig.
Mit der Berechtigung, dass der Anbieter vorgibt, nach welchen Regeln auf seiner Plattform gespielt wird. Wer mit diesen Regeln nicht einverstanden ist, muss ja nicht mitspielen.
Ich weiß, dass viele das anders sehen, und das ist auch völlig in Ordnung. Anderen aber vorzuwerfen, man habe das Problem nicht verstanden, finde schon einigermaßen anmaßend.
Und ja, es gibt Vorschriften, Gesetze u.ä., die einzuhalten sind. Und das sollen die Unternehmen auch meiner Meinung nach tun – und gerne auch dazu „verdonnert“ werden. Aber man kann die Sinnhaftigkeit verschiedener Vorschriften m.E. auch durchaus mal infrage stellen.
Da gibt es nicht viel zu sehen, weil das ein vollkommen irrelevanter Punkt ist. Im B2B ist man doch recht frei, was die Regeln angeht. Der Punkt ist, dass Apple ein Monopol hat und das ist schlecht für den Verbraucher.
Wenn der Anbieter des Stores aber der einzige Anbieter ist und andere Anbieter um Erlaubnis „betteln“ müssen bzw. von ihren Einnahmen etwas an den anderen Anbieter abführen müssen passt deine Argumentation nicht mehr.
Die Kommentare lassen mich vermuten, dass viel zu kurzsichtig gedacht wird. Natürlich ist es eine Sauerei, dass Apple kassiert. Aber was hält Drittentwickler nun davon ab, jegliche Gebühr nicht außerhalb Apples Plattform abzuwickeln? Auf lange Frist müssen dann die Hardware-Käufe den App Store mitfinanzieren. Das mag bei der hohen Marge von Apple sogar in Ordnung sein.
Wenn man das einen Schritt weiter denkt, stellt sich schnell die Frage, warum die Konsolenhersteller noch mit ihrem Monopol bei den eigenen Plattformen davonkommen. Spinnt man den Faden weiter und sorgt dafür, dass diese Drittplatformen für den Spielekauf zulassen müssen, denn das müssten die Befürworter dieses Urteils auch konsequent fordern, weicht das die Hardware-Plattformen noch weiter auf. Letzten Endes gibt es dann wenig Gründe für die Existenz von Konsolen, wenn eh alles über den PC abgedeckt werden kann, weil das ist die letzte Konsequenz.
Am Schluss haben wir einen Einheitsbrei. Hardware lohnt sich finanziell jetzt schon weniger als Software. Mit solchen Urteilen untergräbt man unterschiedliche, getrennte Plattformen noch mehr, was zu einer Konsolidierung führt. Und das war noch nie gut für den Endkunden.
Wir sprechen hier natürlich über eine lange Entwicklung. Heiße ich trotzdem nicht gut.