Reolink Video Doorbell Battery im Test
Smarte Türklingeln sind mittlerweile fast schon Standard, wenn es um die Absicherung des eigenen Zuhauses geht. Reolink hat mit der Video Doorbell Battery ebenfalls einen Kandidaten am Start, den ich mir anschauen durfte. Die verspricht nicht nur eine besondere Kopf-bis-Fuß-Perspektive, sondern auch Unabhängigkeit von Cloud und Abo-Zwang.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Direkt beim Auspacken macht die Video Doorbell einen äußerst wertigen Eindruck. Das schwarze Gehäuse ist sauber verarbeitet und fühlt sich robust an. Mit Abmessungen von 16 x 4,8 x 2,95 cm ist sie zwar nicht gerade kompakt, das liegt aber am verbauten 7000 mAh Akku.
Die technischen Daten im Überblick:
- 2K Auflösung (2048 x 2048 Pixel)
- 150° x 150° Sichtfeld (180° diagonal)
- HDR-Unterstützung
- Infrarot-Nachtsicht
- Dual-Band WLAN (2,4/5 GHz)
- IP65 Schutzklasse
- Betriebstemperatur: -10° bis 55°C
- Lokaler Speicher via microSD (bis 256 GB)
Installation und erste Einrichtung
Die Installation gestaltet sich grundsätzlich einfach – allerdings mit ein paar Eigenheiten. Positiv: Die App führt mit Beschreibungen und Grafiken durch den Prozess. Eine Bohrschablone hilft bei der Montage. Der mitgelieferte Winkeladapter ermöglicht auch eine seitliche Montage. Obacht: Der Winkeladapter hat nur eine Kerbe für das Einrasten auf einer Seite. Je nach Winkelausrichtung muss man die Kamera also auf den Kopf gedreht montieren und dann in der App das Bild drehen. Das geht besser. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass man die Klingel relativ schnell und ohne große Probleme aus der Halterung reißen kann.
Was mich direkt genervt hat: Beim ersten Start begrüßt die Klingel einen mit mehrsprachigen Sprachansagen, die sich nur durch langes Drücken des Buttons stoppen lassen. Das hätte man eleganter lösen können. Auch die Suche nach dem QR-Code war zunächst verwirrend – dieser muss aus der App heraus gescannt werden, nicht andersherum.
Die Klingel lässt sich entweder mit Akku oder über die vorhandene Türklingel-Verkabelung betreiben. Letzteres ist etwas knifflig, da die Montageplatte keine seitliche Kabelführung erlaubt. Das kann je nach vorhandener Installation problematisch sein. Ging bei mir aber ohne Probleme. Das eigentliche Gimmick ist jedoch der Akku, der laut Reolink je nach Einstellungen, Nutzung und Temperatur bis zu 5 Monate halten kann. Ich würde da aber mit deutlich weniger rechnen. Beim Akkubetrieb müsst ihr außerdem aufpassen, da die Klingel zum Laden komplett abmontiert werden muss und dann einige Stunden nicht verfügbar ist.
Bildqualität im Alltag
Bei der Bildqualität kann die Klingel glänzen. Die 2K-Auflösung im quadratischen Format liefert scharfe Bilder mit natürlichen Farben. Besonders das HDR macht sich bei Gegenlicht positiv bemerkbar – wenn morgens die Sonne in Richtung Tür scheint, sind trotz leichter Linsenreflexionen noch alle Details erkennbar. Auch die intelligenten Erkennungen von Personen, Fahrzeugen oder Paketen funktionieren sauber.
Das 1:1 Format ist nützlich. Anders als bei klassischen 16:9 Kameras seht ihr wirklich alles: vom Paket direkt vor der Tür bis zum Kopf auch größerer Besucher. Das macht die Überwachung deutlich einfacher.
Die Nachtsicht via Infrarot arbeitet zuverlässig, fällt aber etwas dunkler aus als etwa bei der Unifi G4 Doorbell Pro. In der Dämmerung gibt’s einen kurzen „toten Punkt“, wo es für Farbe zu dunkel, aber für IR noch zu hell ist. Die Reichweite der Sicht ist aber mehr als ausreichend.
Software und Smart Features
Die Reolink App bietet einige Einstellungsmöglichkeiten:
- Anpassbare Erkennungszonen
- Separate Empfindlichkeit für Personen/Fahrzeuge/Pakete
- Objektgrößenerkennung
- Privatzonen-Maskierung
- Verschiedene Klingeltöne
- Voraufgezeichnete Sprachnachrichten
Einen Kritikpunkt gibt es: Die App braucht oft einige Sekunden zum Verbinden, manchmal klappt es gar nicht. Das kann nerven, wenn schnell reagiert werden muss. Hier und da gibt es auch ein paar Tücken bei der Übersetzung der Menüpunkte, die nicht immer ganz eindeutig sind.
Der Pluspunkt der Reolink Klingel: Anders als Ring, Arlo oder Google Nest verzichtet Reolink komplett auf den Abo-Zwang. Alle Features inklusive KI-Erkennung funktionieren auch ohne die beliebte Cloud. Die Aufnahmen landen dabei auf einer microSD-Karte mit bis zu 256 GB.
Optional bietet Reolink noch weiteres Zubehör an, wie etwa den Türgong für 30 Euro, wenn man den bestehenden nicht nutzen kann / will oder das Reolink Hub.
Fazit
Die Reolink Video Doorbell Battery ist für aktuell 124 Euro (UVP 165 Euro) eine interessante Alternative zu den bekannten Marken. Die Hardware überzeugt mit exzellenter Bildqualität und durchdachten Features. Der Verzicht auf Abo-Zwang ist besonders in Zeiten der Abo-Müdigkeit ein echtes Verkaufsargument. Es gibt jedoch auch einige kleinere Schwächen, mit denen man leben muss.
Wer eine robuste Video-Türklingel mit Top-Bildqualität sucht und die genannten Einschränkungen akzeptieren kann, bekommt hier ein überzeugendes Gesamtpaket zu einem fairen Preis.
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Wie schlägt sich die Klingel im Vergleich zu den Modellen von Eufy?
Ich verwende seit Jahren eine Eufy Video Doorbell mit Akku und Hiomebase 2.
Funktioniert bisher immer sehr gut.
Den QR-Code auf der App heraus scannen dient der Sicherheit, beim Teilen mit anderen Personen / Smartphones. So kann niemand einfach Zugriff bekommen.
Reolink macht das schon lange so.
Wie siehst du die Aqara im Vergleich? Auch kein Abo und günstiger.
Zudem HomeKit kompatibel.
Homekit? Bitte mehr Details .
Die Aqara hatte ich damals direkt nach Veröffentlichung gekauft und gleich zurückgeschickt. Schlechter Empfang, riesig groß, schlechte Bildqualität und das Material auf dem Niveau eines Joghurtbechers. Selbst 50 Euro wären dafür schon zu viel.