Recht auf schnelles Internet: 15 MBit/s down, 5 MBit/s up

Wir berichteten erst kürzlich darüber: Das „Recht auf schnelles Internet“ soll erweitert werden. Aktuell sollte es in Deutschland für jeden Haushalt möglich sein, eine Download-Geschwindigkeit von mindestens 10 Megabit pro Sekunde und eine Upload-Geschwindigkeit von 1,7 Megabit zu erreichen. Während viele Haushalte Zugang zu erheblich schnelleren Verbindungen haben, gibt es in abgelegenen Gebieten noch immer schlechtere Anbindungen.

In solchen Fällen könnte ein gesetzlich verankerter Anspruch den Bewohnern helfen, eine Verbesserung der Internetverbindung durchzusetzen. Genutzt wird dieser Anspruch wohl eher nicht so häufig, oder es gibt das Problem des sehr langsamen Internets nicht – ich meine, irgendwo mal von 4.000 bis 5.000 gemeldeten Fällen gelesen zu haben. Vielleicht ist das Nachweisen und Messen auch zu mühselig.

Der Digitalausschuss im Bundestag hat sich heute mit dem Thema beschäftigt. Ergebnis, man nahm den Vorschlag an, die Grenze auf 15 MBit/s im Download und 5 MBit/s im Upload zu erhöhen. Mit dieser Anpassung der Mindeststandards würde laut Angaben der Bundesnetzagentur die Zahl der Haushalte, die nicht die erforderlichen Internetgeschwindigkeiten erreichen, von 1,8 Millionen auf 2,2 Millionen steigen. Einige dieser Haushalte liegen jedoch im Einzugsbereich von Mobilfunkantennen, die die neuen Mindestanforderungen erfüllen, die genaue Anzahl ist jedoch nicht bekannt. Die umgestaltete Regelung dürfte dann voraussichtlich ab dem Spätsommer oder Herbst in Kraft treten. Mittlerweile gibt es auch schon erste Stimmen, unter anderem aus der Verbraucherzentrale:

Es war höchste Zeit, dass sich beim Recht auf Versorgung mit Internet endlich etwas bewegt. Eine Erhöhung der Mindestbandbreite ist längst überfällig.

Und es gibt weitere Baustellen: Der Prüfprozess der vorhandenen Bandbreite muss entschlackt werden. Bei Ansprüchen müssen Verbraucher einfacher und schneller zu ihrem Recht kommen. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen die Bundesnetzagentur eine Unterversorgung festgestellt hat und es passiert trotzdem nichts.

Es ist auch lebensfern, dass die Mindestbandbreite bisher nur draußen an der Hauswand vorhanden sein muss und nicht in den Innenräumen, wo das Internet genutzt wird. Hier muss die Bundesregierung dringend nachbessern. Ohne schnelles Internet haben Verbraucher große Nachteile.

Etwas klarer wird man beim Bundesverband Breitbandkommunikation, da würde man lieber flächendeckenden Glasfaserausbau sehen.

Die vorgeschlagene Erhöhung der Mindestbandbreiten auf 15 Mbit/s im Download und 5 Mbit/s im Upload halten wir für fragwürdig. Mit ihrem Vorschlag erteilt die Bundesnetzagentur Forderungen nach deutlich höheren Bandbreiten eine klare Absage. Durch eine Anhebung der Mindestbandbreiten stiege voraussichtlich die Zahl der als unterversorgt geltenden Haushalte. Umso wichtiger würde es, in erster Linie mobilfunk- und satellitengestützte Lösungen zu nutzen, um diese schnell und effizient anzubinden. Damit möglichst viele Haushalte schnell einen zukunftssicheren Glasfaseranschluss erhalten, sollten vor allem die Rahmenbedingungen für den eigenwirtschaftlichen Netzausbau verbessert werden und die Gigabitförderung des Bundes noch gezielter in wirklich bedürftige Gebiete fließen.

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48 Kommentare

  1. Wieviel Lobbyarbeit steckt in der lebensunwirklichen Entscheidung? Bei der CDU würde man sagen: „Korruption muss bezahlbar bleiben.“

  2. Heisenberg says:

    Also werden alle Leute einfach alle auf starlink abgeschoben, so kann man den Ausbau gut hinauszögern und Kosten sparen, das freut die Aktionäre sowohl von den Deutschen Telekom Unternehmen als auch von starlink, man kann hier nur von einer Win-Win-Situation sprechen! 😀

  3. Bevor gleich wieder alle schreiben „was will man denn mit 15Mbit/s“ und „Was hat das denn mit schnellem Internet zu tun“

    Es geht um eine Mindestversorgung. Mindestversorgung heißt man muss am Internetgeschehen teilhaben können und kann alle Internetdienste nutzen. Mit 15 Mbit/s ist dies möglich, man kann auch Videos streamen nur eben nicht in 4k.

    Klar ist das nicht das was sich einige hier wünschen, aber da wären wohl auch symmetrisch 1Gbit/s für den ein oder anderen noch zu wenig 😉

    • Ein Bekannter von mir aus der Schweiz hat tatsächlich jahrelang rumgeplärrt, dass er „nur“ 1Gbit up and down hat, während alle Ortschaften um ihn herum 10Gbit haben… tjoa. Ich hock hier immer noch mit 50.000 in einer mittelgroßen deutschen Stadt rum.

    • Es geht hier aber um das „Recht auf schnelles Internet“ und 15 Mbit/s im Downstream ist weder schnell noch zeitgemäß

      • Und dennoch ist es für die Masse der Haushalte für nahezu 100% der Anwendungsfälle mehr als ausreichend.

        • Nein, Also ganz erlich. Man wird immer mehr auf dne Internet anschluß geschoben. Sei es nun Telefon, Filme, IP TV. Bei einer Familie mit 2 Kindern wie soll man da den noch mit 15Mbit klar kommen. Ich habe an meinem Standort 2x 20Mbit gebucht damit die Fehrnseher und Sohneman mich nicht nervt, wenn ich was Streamen oder runterladen will. Dann haben wir im Dorf 1,3Km entfernt einen neuen Handy Turm von der Telekom bekommen. Das ding ist nur mit 150Mbit ans Internet angeschlossen obwohl da Glasfaser im Dorf liegt von DG. Sowas kann ich einfach nicht verstehen. Der Kann auch nur LTE, 5G strahlt der gar nicht aus. Die Dame von der Telekom meinte am Telefon ja das kommt da der Turm an der Kapazitätgrenze läuft. Ich kann nicht verstehen das man 2024 einen Turm aufstellt der dann gleich überlastet ist. Wer plant den sowas und von welchen Daten gehen diese Leute aus. Ende des Jahres läuft einer der DSL aus dann werde ich zu starlink wechseln. Der 20Mbit bekommt sohnemann zum Zocken wegen der Latenz auf Satellite und LTE ist dann komplett Fallback.

          • Mit 15Mbit wären gute 4 parallele 720p Streams drin oder knapp drei mit 1080p. Parallel kannst nur eben keine Games laden.
            Nochmal es geht um eine Mindestversorgung nicht um eine Idealversorgung. Die Idee ist ja, dass somit nach und nach Aufrüstungen durch die Betreiber erfolgen um eben jene Mindestanforderung zu erreichen. Und bei einer Aufrüstung wird der Anbieter nicht nur 20Mbit/s ausbauen weil das bei der nächsten Erhöhung der Mindestversorgung bereits zu wenig wär.

          • Ganz witzig, welche Vorstellung manche Leute haben wie Telekom-Systemplanungen abzulaufen haben! Denn was hat die Telekom beim Mobilfunk von einer Glasfaser von DG? Richtig – nichts. Und meist wird ein neuer Turm nur dann aufgestellt, weil andere Basisstationen bereits überlastet oder weil es „weiße Flecken“ gibt. Und dir ist schon klar, dass jede Basisstation ein eigenes Netz zum Rechenzentrum der Telekom inkl. der gesamten Highspeed-Technik benötigt? Und dass das gewaltige Baukosten und noch größere Kosten für die IT bedeutet – wobei da meist die existierende Technik das Limit für die zusätzlichen Systeme vorgeben ()?
            Und das 5G eigentlich nichts anderes als LTE-Aufgebohrt bedeutet? (und das man 5G nicht wirklich braucht)

    • Rainbird-1 says:

      Das ist so korrekt, es ist die Mindestversorgung. Die Mindestversorgung sollte sich jedoch an die auf dem Markt verfügbaren Geschwindigkeiten und die Zukunftsfähigkeit (Anforderungen steigen nun mal und sind meist nur eine Momentaufnahme) richten. Und wenn Kabelanbieter bzw. Glasfaseranbieter bis zu 1-2Gbit/s anbieten, dann erscheinen wohl 10Mbit/s als Hohn und hängen die eh schon „abgehängten“ eben noch weiter ab! Ich sehe hier selbst als absolutes Minimum keine Relation zu dem möglichen.

      Diese Zahlen dienen rein dem Gegenseitigen Interesse der Anbieter und der BNetzA!!!
      Die BNetzA muss etwas tun zur Regelung und die Anbieter wollen nicht „bloß gestellt“ werden, da wenn man diese untere Grenze auch nur um einen „Hauch“ anhebt, die weißen Flecken eben wieder massivst zum Vorschein kommen.

      Wir brauchen zum Thema Korruption und „falschen Machenschaften“ überhaupt nicht ins Ausland schauen und den Finger heben (meine Meinung)!!!

      • Dass diese Nutzer abgehängt sind, ist eher etwas, was sich in den Köpfen abspielt. Natürlich fühlt man sich „schlecht“, wenn man selbst nur 10 MBit/s hat, auch weil die Werbung ständig suggeriert, dass die höchste verfügbare Bandbreite gerade gut genug ist. Aber abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen sind Bandbreiten im GBit/s-Bereich ohne tatsächlichen Mehrwert für den Verbraucher. In der Praxis nämlich laufen auch da mehrheitlich nicht mehr als 10 MBit/s durch die Leitung.

        • Rainbird-1 says:

          Das erkläre mal den vielen Firmen, welche dann den gleichen Anspruch der „Mindestversorgung“ haben und ggf. eine entsprechende Anzahl vor Ort von Mitarbeitern damit versorgen müssen! Daran gedacht? Dies ist für viele Firmen ein Ausschlusskriterium für gewisse Standorte mit „Mindestversorgung“!

          Und auch im privaten Bereich, kann ich aus Erfahrung sagen, dass eben genau mehr als 10MBit/s durch die Leitung fließen! Es kommt auf die Anwendungsfälle an. Und diese Mindestversorgung sollte doch bitte an technisch mögliche und verfügbare Technologien gekoppelt und berechnet werden.

          1GBit/s sind bei vielen Anbietern (Kabel, Glasfaser) möglich, da ist die Mindestversorgung von 1% und verglichen mit der Telekom (Super Vectoring) 4% dessen was möglich wäre für eine Mindestversorgung also okay? -da wundert mich es nicht, dass wir mit solchen Meinungen und Annahmen immer weiter nach hinten fallen im weltweiten Vergleich!

          • Klar als Standortfaktor ist das relevant für Firmen, aber es geht hier um die Mindestversorgung von Haushalten. Auch bei mir fließen immer wieder mehr als 50Mbit/s durch. Ändert nichts daran, dass obige 15 für eine Mindestversorgung ausreichend sind.

            • Rainbird-1 says:

              Entschuldige, aber dass die Betreiber sich darauf berufen, dass dies 5MBit/s mehr zu vorher viele weiße Flecken auf der Karte mit sich bringen würden, ist doch stellvertretend um was es hier geht!!! Keine Bereitschaft der eigentlichen Problematik des Ausbaus entgegen zu treten, da dies meist nicht lukrativ ist.

              Und genau dies ist die Denke der letzten Jahrzehnte, welche uns auch weiterhin begleitet und eine zukunftsorientierte Investition ausbremst. Und auch Firmen wie von mir geschildert sind betroffen. Wenn an gewissen Orten für die Privatleute nicht ausgebaut wird, ist logischerweise auch die Bandbreite für Firmen nicht da!

              Und wenn ausgebaut wird, meist nur sehr sporadisch. In meinem Geburtsort fand der Ausbau der Telekom auf Super Vectoring nach 35 Jahren (1,5MBit/s) statt. Doch im Gewerbegebiet Richtung Ortsausgang auch nur wieder von 250MBit/s, 175MBit/s verfügbar!

              Es ist schön dass man nach 35 Jahren ausbaut, dass es aber nur so halbgar umgesetzt wird ist absolut nicht verständlich! Und warum nicht gleich mit Glasfaser?

              Dies wird nun ein Zweckverband nachholen! Also erst 35 Jahre nichts, dann halbgar und dann doppelt! Jetzt kann man 175MBit/s bei der Telekom buchen, beim Kabelbetreiber 1GBit/s und demnächst über Glasfaser XX GBit/s!

              Und dann setzen wir 10MBit/s als Minimum. Ich wäre dafür, dass man nur eine/zwei Technologien ausbaut und sich das Geld für Flecken spart, die noch „weiß“ sind! Wir haben an manchen Ecken ein Überangebot und an anderen Ecken wandern die Leute ab, weil diese ala I… Manier mit Rauchzeichen Ihre Nachrichten übertragen!

              Dies ist die eigentliche Aufgabe der BNetzA, anstatt hier solche „minderwertigen“ Kompromisse zu veranstalten!

    • Hallo Florian, das mit dem Mindestanspruch übertragen wir mal auf die Wasser- und Abwasserversorgung.legt man Deine Maßstäbe an, reicht eine kaltwasser-zapfstelle in der Wohnung, wie in den 1910er -Jahren – waschen kann man sich in einer Zinkwanne. Das Wasser auf dem Küchenherd heiß machen.
      Vielleicht sogar eine Pumpe im Hof – und ein Häuschen mit einem Herzchen in der tür. Man kann sich waschen, die Wohnung reinigen und auf dem Hof seine Notdurft verrichten. Mindestversorgung.
      Zugang zum Internet ist heute wie Wasser-, Abwasser- und Strom- und Wärmeversorgung. Kein Luxus sondern Standard in einem Land welches sich sowohl als ziivilisiert und dazu noch sozial begreift.
      Sozial heißt daß fließend warmes und kaltes Wasser, WC und Bad mit Dusche oder Wanne und Strom und Zugang zu Informationen und eine Heizung zum Standard gehören. Und zwar für _alle_, nicht nur für wohlhabende oder Städter.
      Jemanden auf teure Zugänge wie Starlink zu verweisen um eine _angemessene_ Intternetversorgung zu erreichen oder teuere Mobilfunktarife ist ungerecht und unsozial.
      Internet mit sinnvoll – auch für Familien – nutzbaren Datenraten ist kein Luxus, es ist Bürgerrecht.

      • Wasser kommt so oder so aus dem Hahn. Im hier diskutierten Kontext wäre es m.E. passender, nicht den Wasseranschluss selbst, sondern den Druck zu berücksichtigen, mit dem das Wasser aus dem Hahn kommt bzw. kommen muss. Auch da gibt es ein Minimum, um es vernünftig nutzen zu können. Aber den Wasserdruck auf das maximal Mögliche zu erhöhen, bringt keinen Mehrwert, weil man es in aller Regel sowieso nicht nutzt.

    • Mit „Feldweg reicht doch“ wäre Deutschland nie Industrienation geworden. Wir brauchen eine „Autobahn-Denke“ für unsere digitale Infrastruktur.

      Wegen „was das wieder ales kostet“ gehört Amis und Chinesen inzwischen das Netz. Die geben Geld aus, und wenn ihnen der Markt dann gehört, verdienen sie auch.

      Amis: Amazon.
      Deutschland: Supermärkte liefern jetzt auch, ungern, gegen Aufpreis, 3 Tage nach Bestellung, Getränkekisten ausgeschlossen,… huch, wo kommt denn plötzlich die Konkurrenz her?

      • Das ist Stammtisch-Gejammer und keine Fakten.

        Gorillas wurde von Getir aufgekauft und die haben den deutschen Markt komplett verlassen.
        Sonst kenne ich noch Flink und UberEats, bei beiden läuft es aber in Deutschland nicht allzu gut laut Wikipedia.
        So viel zum Thema Konkurrenz 🙂

        Und jetzt wieder zum Thema Internetanschluss:-)

      • Es denkt ja auch keiner Feldweg reicht doch, sondern Feldweg ist das absolute Minimum und ein quer über die Wiese laufen über Stock und Stein ist inakzeptabel

  4. Black Mac says:

    Das ist doch keine Teilnahme am Internet, sondern technischer Sadismus. Ein AAA-Game mit 100 GB wird man nie spielen können, weil nach dem ersten Download bereits so viele Patches warten, dass die Installation nie enden wird. Software? Systemupdates? Cloud-Backups?

    Alles unter 200 Mbit führt in eine Zweiklassengesellschaft.

    • Sebastian says:

      Also wir kommen mit meinen 100mbits sehr gut zurecht. Bin von 1Gbit mit Absicht wieder weg – völlig unnötig für den Otto Normalverbraucher… vll wenn die Kinder mal größer werden, aber pauschal zu sagen „alles unter 200mbit“ find ich per se jetzt übertrieben …

      • Hallo Sebastian, ja mir reichen meine 100 mBit/s auch – könnte mehr haben benötige es aber nicht.
        Aber es wäre vorhanden. Es geht ja nicht darum daß alle es nutzen müssen, es geht um die Bereitstellung.
        Leben ist vielföltig. Damit auch die Art wie menschen essen, trinken, wie warm sie es haben wollen, wie lange sie duschen oder eben wie umfangreich sie Datendienste nutzen.
        Wir hatten in Deutschland noch vor nicht so langer Zeit einen Staat der meinte den Menschen eine Art „Gemeinschaftsstandard“ verordnen zu können. Einheitsauto , wieviel Waren es wo gab wurde geplant, wer mehr wollte mußte Westgeld haben – genau. Diesem Staat und seiner Bevormundung und seinen „Mindeststandards“ kehrten so viele Leute den Rücken, daß er sie alle 17 Millionen einsperren mußte.
        Gebt Menschen die Ressourcen und Freiheit ihr Leben individuell zu gestalten – dazu gehört heute eben auch die Möglichkeit schnelles Internet zu erträglichen Kosten zu haben. Die Technik dafür gibt es , es ist also nichts was unmöglich wäre.
        Wenn etwas machbar ist, sollte es auch getan werden.

    • Heisenberg says:

      grundversorgung muss ja auch nur reichen damit der staat dich überwachen kann, von zocken war niemals die Rede.

    • Völlige Schwachsinn, ich spiele viel und kaufe die Games nur Online und hab auch nur einen 20er Tarif was völlig ausreichend ist. Dann läuft die Xbox eben über Nacht um das Game herunterzuladen

    • Ach was, 1000 mindestens. Und Freibier, welches ich persönlich noch wichtiger finde.

    • Naja übertreib mal nicht. 100GB Spiele lädt man sich weder jeden Tag runter noch kommen alle 14h (so lange dauert der initiale Download) patches in gleicher Größe raus. Ja optimal ist das nicht und eine 6 Köpfige Familie hat sicher daran zu knabbern, aber am Ende läuft es eh darauf hinaus dass ab gewissen Geschwindigkeiten neue Kabel gelegt werden müssen und dann wird nicht mehr 50MBit gelegt sondern in der Regel Glasfaser.

      Es gab Zeiten da habe ich mir mit der Familie 384kbit/s geteilt. Machte ca 2kb/s pro Gerät, damit habe ich das gedrosselte Handy Internet benutzt was immerhin auf 16kb/s kam. Alleine in dem Netz war genug um pro 24h eine DVD zu laden und YouTube lief in 144 bzw. mit Glück mit 240p. Da hätte ich für 15Mbit/s so einiges gegeben.

      Mit 15MBits schaffst du knapp 5TB im Monat, ich würde behaupten das knacken nur 2-3% der Haudhalte.

    • 200MBit/s….
      Für was?

    • Bei allem Respekt, aber Spiele als Argument anzuführen, halte ich für wirklich schwach. Das liegt aber sicher auch daran, dass mir der Sinn für sowas fehlt, insofern ist das natürlich nur meine persönliche Meinung. Wer regelmäßig zockt, sieht das sicher anders.

    • Klar, wer keine 200 MBit/s hat, der schläft unter der Brücke, ist sozial abgehängt und wird von allen Menschen gemobbt.

  5. Thomas D. says:

    In der Schweiz liegt die minimale Datenrate in der Grundversorgung bei 80/8 Mbit. Damit kann man leben.

    • Heisenberg says:

      Habe hier auch eine 80/30 Leitung, Netzwerk richtig konfiguriert und das ganze geht tatsächlich gut klar, nur die heutigen Spiele Updates brauchen halt ein paar Minuten länger, da wäre mehr natürlich schön.
      Aber als brauchbar selbst bei mehreren Personen kann man das schon ansehen, da hat die Schweiz dann wohl alles richtig gemacht im Gegensatz zu hier wo das gesetzliche Mindestmaß einfach nur lächerlich ist. xD

  6. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/internet-rechtsanspruch-verbraucher-100.html
    Toller Artikel dazu bei Tagesschau. Dort ist von ganzen 4 Mal die Rede, dass Anbieter verpflichtet wurden auszubauen.

  7. Ich arbeite seit über einem Jahr mit 1,5-8 DL / 0,2-1,2 UP Mbps im Home-Office. Am Anfang habe ich noch in der Cloud gearbeitet, sprich: irgendwo beim Arbeitgeber lief eine virtuelle Windows-Maschine, ich habe mich über einen Streaming-Client eingeloggt und darin gearbeitet. Nur bei der Videotelefonie gibt es Probleme, sonst kann man arbeiten.

    Stabile 15/5 Mbps wäre ich froh zu haben.

  8. Cornelius Fiedler says:

    Ein Aspekt wird völlig vernachlässigt: Die in-house Verkabelung von Glasfasertechnik. Bei uns liegt das Kabel vor dem Haus. Mehrfamilienhaus, etwas älter ca. 40 Jahre. Elektriker geht von höherem 5-stelligem Betrag für die Verteilung im Gebäude aus. Grund: Brandschutzvorschriften machen Verlegung in aufwändig neu zu erstellenden Kabelkanälen, bzw. -Schächten erforderlich. Fazit: Lohnt sich nicht.

    • Cat 7 Netzwerkkabel können 10 Gibt/s, wer braucht da Glasfaser im Haus?

      • Hallo Max, egal ob nun Flasfaser bis in die Wohnung soll oder CAT 7, das was Cornelius schreibt gälte ja gleichermaßen – denn da wo bislang nur das übliche Telefon-Kupferkabel liegt müsste ja auf jeden Fall eine neue hausinterne Verrkabelung hin.
        Frage mich aber ob der Elektriker da nicht ein bisschen aus Eigennutz auf eine völlig neue Kabelschacht-anlage hingewiesen hat – solange man die leitungen in vorhandene Bestandskanäle mit einfädeln kann sollte es keine Probleme geben , denn diese Kanäle dürfen ja weiter genutzt werden.

    • Weil das Privatvergnügen ist und nicht der Allgemeinheit obliegt, dein/das deines Vermieters Haus neu zu verkabeln…

  9. Willkommen in Deutschland. Alte weiße Männer reden von „schnellem“ Internet mit 15 M/bit (!) und hier wird fleißig Korinthen gek****, dass es ja um eine Mindestanforderung geht. Derweil ziehen andere Länder mit Internet, Digitalisierung und funktionierenden Bahnverbindungen an uns vorbei. Schlusslicht Deutschland. Peinlich und armselig.

    • Das einzige Problem ist die Bezeichnung, denn schnell ist es nicht. Aber als Mindestanforderung ist es eigentlich ausreichend.

      • Nö, als Mindestanforderung würde ich 2024 solche Datenraten nicht einmal mehr im Mobilfunknetz akzeptieren. Für eine Festnetzanbindung ist eine Erhöhung von 10 auf 15 MBit/s ein schlechter Witz, so werden die Anbieter nur wieder dazu animiert etwas am alten Kupfernetz herumzubasteln. Würde man gleich 500 MBit/s vorschreiben wäre es sofort klar, dass die Anbieter die alte Technik rausschmeißen und durch Glasfaser ersetzen müssen. Das Kupfernetz in den letzten 100 Jahren genug eingebracht, jetzt braucht es eine Technik für die nächsten 50-100 Jahre und nicht nur mal schnelle Gewinne einfahren.

        Nachdem ich schon Länder erlebt habe wo ich selbst im Mobilfunk problemlos 1 – 1,5 GBit/s mit unlimitierten Datentarif hatte ist das für mich der Maßstab für Fortschritt und davon ist Deutschland meilenweit entfernt.

        • Ein bisschen rumbasteln am Kupfernetz hilft nur oft nichtmal um die 10 oder 15Mbit/s zu erreichen. Daher erfolgt genau aufgrund der Regulation an diesen Stellen der Ausbau…

          • Kann man so nicht veralgemeinern, ich hatte in meiner früheren Wohnung irgendwann nach jahrelanger Wartezeit DSL mit ca. 12 MBit/s. Ein paar Jahre später wurde auf VDSL erweitert und ich bekam plötzlich ca. 40 MBit/s. Ist auch nicht viel aber zumindest stieg auch der Upload von 1,2 auf 10 MBit/s was mir sehr geholfen hat. Heute nutze ich zuhause nur 5G, bei einem Upload von 100 MBit/s lassen sich Cloud Dienste endlich sinnvoll nutzen.

    • 16-jährige Tochter von Bekannten geht nicht mehr zu einem Treff, da dort nur alte Männer abhängen.
      Diese sind 18-20 Jahre alt. So sehen alte, weisse Männer aus.

    • >>Derweil ziehen andere Länder mit Internet, Digitalisierung und funktionierenden Bahnverbindungen an uns vorbei.

      Denjenigen, die so argumentieren, kann man nur raten, möglichst schnell über eine Auswanderung in die ach so tollen Länder, die am „Schlusslicht Deutschland“ vorbeiziehen, nachzudenken. Sie sollten aber auch auf alle Sozialleistungen, die ihnen der deutsche Staat im Ausland gewährt, verzichten.
      Peinlich und armselig ist es, wie hier zum Thema Mindestversorgung diskutiert wird. Einschließlich der unsäglichen DDR-Vergleiche.

      Die Bereitstellung höherer Bandbreiten muss auch bezahlt werden. Egal ob sie genutzt wird oder nicht. Wie groß wäre das Gejammer, wenn deshalb die Anschlusskosten für alle Anschlüsse teurer würden?
      Politische Entscheidungen sollten mit Blick aufs Ganze getroffen werden. Genau das scheint mir hier der Fall zu sein.

  10. Also hier wird viel debattiert was man mit 15Mbit/s alles machen kann oder auch nicht und jeder hier schreibt bei mir ist das und so.

    Fakt ist alle Anbieter haben, als kleinsten Anschluß DSL16 im Angebot. Ich denke das sollte das Mindestmaß sein. Ich denke darüber muss ich mit keinem diskutieren, da bei DSL 16 sowieso ehr zwischen 12000 und 14000 ankommen.

    Wohin das geführt hat , hat man während Corona gesehen. Pappa oder Mamma Viedeotelefonie, Kind 1 school @ home mit Videounterricht Kind 2 same.

    Da reicht dann nicht mal eine DSL 16. Es wurden so viele Kinder während der Pandemie abgehängt, weil sie kein vernünftiges Internet zu Hause hatten.

    Deswegen würde ich sogar sagen 50/10 als Mindestanforderung, denn der nächste Virus / Pandemie kommt bestimmt. Der Staat hat seinen Bildungsauftrag zu erfüllen und wenn es in gewissen Zeiten online sein muss, dann muss sichergestellt sein, dass dies auch funktioniert!

    • >>Der Staat hat seinen Bildungsauftrag zu erfüllen …

      Was soll der staatliche Bildungsauftrag mit der politischen Festlegung einer Mindestbandbreite zu tun haben?

      Wenn ich mir hier die einzelnen Forderungen anschaue, dann will jeder eine Mindestbandbreite von 1 Gbit und Glasfaseranschluss. Am liebsten vom Staat vollumfänglich bezahlt, weil sonst die Kids dumm bleiben, Mama und Papa ihrem Job im Homeoffice nicht nachkommen können und nicht zuletzt auch die zur Entspannung notwendige Unterhaltung mit mehreren Videostreams und AAA-Games gewährleistet sein muss. Zu doof, dass der Staat bei der Versorgung seiner Bürger mit „schnellem Internet“ auf die Netzbetreiber angewiesen ist. In Zeiten in denen der Staat das Post- und Telekommunikationsmonopol gehalten hat, war es auch nicht recht. Alle haben nach Privatisierung gerufen und nach dem Markt, der es richten soll. Jetzt, wo wir sehen, was uns diese Privatisierung an Nachteilen bringt, sollen die Uhren wieder zurück gestellt werden, weil der Staat ja einen Auftrag hat. Vermutlich müssten wir alle viel mehr Steuern zahlen, wenn der Staat die vielen Wünsche seiner Bürger auch nur ansatzweise erfüllen wollte. Das wär dann auch wieder nicht recht.

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