realme TechLife Robot Vacuum ausprobiert: Solider Start in die Welt der Saugroboter
realme stellte Mitte Juni seinen neuen Saugroboter TechLife Robot Vacuum unter seiner Smart-Home-Marke TechLife vor. Man breitet sich da also mittlerweile über den Smartphone-Markt hinaus aus, für den man sicher immer noch in Europa am ehesten bekannt ist. Aber auch Smartwatches und Kopfhörer hat realme ja durchaus im Angebot. Ein Saugroboter ist jedoch neu für das Unternehmen. Mit 369 Euro (UVP) ist das frische Modell für einen Saugroboter mit LiDAR-Navigation bzw. Lasereinheit sogar preislich durchaus attraktiv platziert. Das war für mich Grund genug, mir den realme TechLife Robot Vacuum für einen Test einmal genauer anzuschauen.
Als Hintergrund: Ich selbst verwende den 360 S9 als den privaten Roboter-Staubsauger meiner Wahl. Mit dessen Leistung vergleiche ich den neuen realme TechLife Robot Vacuum also unter anderem direkt. Derzeit kann man den Saugroboter z. B. aus einem EU-Lager via AliExpress bestellen. Dabei gibt es eine Aktion, durch die ihr auf einen Early-Bird-Preis von 356,99 US-Dollar (umgerechnet etwa 302 Euro) kommen sollt. Beim Modell ohne Wisch-Kit klappt das mit dem Code „69ROBOT“. Über den Code „66ROBOT1“ könnt ihr wiederum das Set mit dem Mopping-Kit für 396,80 US-Dollar (umgerechnet etwa 336 Euro) erhalten. Der Versand erfolgt in beiden Fällen aus Frankreich. Diese Aktion läuft bis 20. Juli 2021. (Stand 7. Juli: Derzeit gibt’s den Roboter für 329,99 Dollar).
Technische Daten des realme TechLife Robot Vacuum
- Saugroboter mit LiDAR / Laser-Navigation
- Kapazität des Staubbehälters: 600 ml
- Kapazität des Wassertanks (optional erhältlich): 300 ml
- Leistung: 3.000 pa
- Lautstärke: 55 dB (nur bei niedrigster Saugstufe mit 500 pa)
- Akkulaufzeit: Bis zu 300 Min. (niedrigste Saugstufe)
- Akkukapazität: 5.200 mAh
- App-Funktionen: Virtuelle Mauern, Nicht-Wisch-Zonen, Speicherung von 5 Karten, Zonenreinigung, verstellbar Saugstärke, Unterstützung für Amazon Alexa / Google Assistant, Anlegen von Zeitplänen
- Maße / Gewicht: 350 x 100 mm / 3,3 kg
- Lieferumfang: Saugroboter, zwei Seitenbürsten, Ladestation, Ladekabel Anleitung
- Preis: 369 Euro
Was mir gut gefällt: Der realme TechLife Robot Vacuum nutzt zwei Seitenbürsten, was mehr und mehr zur Ausnahme bei Saugrobotern wird. Meiner Erfahrung nach hilft das aber durchaus, um ein paar Krümel mehr mitzunehmen. Der Akku hat hier mit 5.200 mAh die Standardgröße, die Saugkraft ist mit 3.000 pa stark. Etwas krude ist, dass realme für den Wassertank zum Moppen separat zur Kasse bittet.
Ausstattung und Verarbeitung
Man gewinnt direkt nach dem Auspacken des realme TechLife Robot Vacuums den Eindruck, dass realme sich hier ein wenig beweisen wollte. Denn auch wenn das Design des Saugroboters definitiv 0815 ist, wirkt die Verarbeitung für den Preis überdurchschnittlich. So sitzt an der Oberseite eine Glasplatte, was haptisch direkt etwas hochwertiger wirkt. Außerdem bindet man seine Markenfarbe Gelb für das Innere des Laserturms ein, was ein netter Akzent ist.
Der Staubbehälter wird nach vorne herausgezogen, was mir persönlich nicht so gut gefällt wie die nach oben zu öffnenden Behälter. Gerade wenn der Sauger aufgeladen wird, verschiebt man das Gerät bei realmes Bauweise der Wahl leichter. Wollt ihr Wischen, müsst ihr den Behälter komplett gegen das optionale Mopping-Kit austauschen. Jenes lag mir für den Test ebenfalls vor – hier ist dann wenigstens auch ein Ersatz-Mopp direkt dabei.
Der Lieferumfang des realme TechLife Robot Vacuums ist hingegen auf das Mindestmaß beschränkt. Ersatzbürsten fehlen und auch eine Fernbedienung glänzt durch Abwesenheit. Offenbar hat der Hersteller seine Ressourcen lieber in die Materialien des Roboters gesteckt, was man ihm wiederum auch nicht zum Vorwurf machen kann. Hinweis: Die beiliegende Anleitung war bei meinem Testgerät ausschließlich in englischer Sprache gehalten, die Verbindungsanleitung für die App, realme Link, hingegen auch auf Deutsch.
Praxistest
Der realme TechLife Robot Vacuum kann vier unterschiedliche Saugstufen anlegen: Quiet (500 pa), Normal (1.200 pa), Turbo (2.500 pa) und Max (3.00 pa). Die ausgewiesene Lautstärke von 55 dB erreicht ihr nur im Quiet-Modus, der in den meisten Szenarien wenig zielführend ist, weil er schlichtweg zu schwach saugt. Zwischen den Stufen Turbo und Maximum konnte ich wiederum in meinem Test bei den Saugergebnissen keinen Unterschied feststellen, sodass der zumindest minimal leisere Turbo-Modus für die meisten Nutzer ausreichen dürfte.
Auffällig ist, dass der TechLife Robot Vacuum mit der Ladestation etwas ruppiger umgeht als Konkurrenzmodelle: realme weist darauf hin, dass jene unbedingt an der Wand zu positionieren sei. Derlei Hinweise ignorierte ich bei anderen Herstellern bisher immer gerne und hatte nie Probleme. Doch der realme TechLife Robot Vacuum „besprang“ die Station stets so beherzt, dass er erst zufrieden war und verharrte, wenn er sie tatsächlich bis an die Wand herangeschoben hatte.
Kurz zur App realme Link: Hier ist definitiv noch etwas Überarbeitungsbedarf vorhanden, was aber ebenso für die Firmware des Roboters gilt. So wollte ich beispielsweise einmal den Ladevorgang des Vacuums unterbrechen und ihn auf Tour schicken – ausreichend Ladung war mit 76 % vorhanden. Doch mein Plan führte zu einem Loop: Der Sauger verließ die Ladestation und kündigte den Reinigungsvorgang an. Nur zwei Sekunden später propagierte er dann jedoch, sich aufladen zu wollen. Kaum an der Ladestation angekommen und den Ladevorgang bestätigt, begann der soeben beschriebene Zyklus erneut. Unterbrechen konnte ich das nur durch wahlloses Pausieren / Starten des Lade- und Saugvorgangs, bis es dann irgendwann korrekt klappte.
Auch kam es einmal vor, dass ich – nichts Böses ahnend – am Rechner saß und der Roboter plötzlich das Reinigen startete – ohne, dass ich in der App einen Zeitplan hinterlegt hätte oder ihm den Befehl erteilt hätte. Das sind schon wahrnehmbare Mängel, die für eine noch recht unausgereifte Firmware sprechen.
In der App könnt ihr dabei nicht nur virtuelle Wände einrichten, sondern auch kleinere, abgesteckte No-Go-Zonen oder eben Sperrgebiete fürs Wischen. Verbesserungswürdig bei den Saugergebnissen: Der realme TechLife Robot Vacuum könnte näher an Kanten heranfahren. So verstreute ich in der Küche etwas Rosmarin, um zu beobachten, wie sich der kleine Helfer so schlägt. Generell saugte er es gut auf, schob aber mit den Bürsten einen Rest an den Rand der Küchenzeile. Anschließend blieben die Kräuter dort dann auch liegen. Hier könnte realme die Navigation optimieren, denn der Sauger ist momentan zu übervorsichtig.
Angenehm ist die Lautstärke: Selbst auf der höchsten Stufe ist realmes Modell trotz höherer Leistung leiser als mein 360 S9. Mein Badezimmerteppich war übrigens auch für dieses Modell die Achillesferse und sorgte für mehrmaliges Steckenbleiben. Putzig ist dabei die englischsprachige Stimme, deren Grammatik manchmal zu wünschen übrig lässt. Nach der Befreiung aus dem Teppich erhielt ich etwa die Ansage „Cleaning continue“. Dass es dabei bisher keine deutsche Sprachausgabe gibt, ist zu verschmerzen. Schräg ist jedoch, dass man aus einer englischen Frauen- oder einer Kinderstimme wählen kann. Die vermeintliche Kinderstimme, welche sogar als Standard eingerichtet ist, klingt für meine Ohren allerdings auch nach einer jungen Frau.
Zur Integration von Alexa und dem Google Assistant ist zu sagen, dass ihr darüber den Saugvorgang starten oder beenden könnt, mehr ist dann aber nicht drin. Zum Wischen ist zu erwähnen, dass die Ergebnisse hier weder schlechter noch besser sind, als bei anderen Saugern mit Wischfunktion ohne vibrierende Pads. Im Wesentlichen zieht der Saugroboter also einen nassen Lappen mit. Dadurch lassen sich leichte Verschmutzungen beseitigen, für alles andere müsst ihr aber selbst ran. Ich persönlich würde daher wohl auf das Mopping-Kit verzichten.
Fazit
Mit dem realme TechLife Robot Vacuum liefert der Hersteller einen gelungenen Einstieg in den Markt für Saugroboter. Vor allem Preis und Verarbeitung überzeugen hier voll und ganz. So ist der Saugroboter mit seiner Glasoberseite hochwertiger als viele Konkurrenzmodelle und nutzt zwei Seitenbürsten. Auch die Betriebslautstärke ist sehr angenehm und frei von hochfrequentem Pfeifen. Da hat realme bei der Konstruktion alles richtig gemacht.
Ein paar Firmware-Updates könnten dem Roboter allerdings nicht schaden: So dürfte der Sauger gerne näher an Ränder heranfahren und hat noch mit einigen Software-Macken zu kämpfen. Zum ausgerufenen Preis ist der realme TechLife Robot Vacuum durchaus interessant, zumal er fünf unterschiedliche Maps speichern kann und recht vielfältige Möglichkeiten für No-Go-Areale bietet. Man merkt dem Produkt aber eben softwareseitig an kleinen Details an, dass noch viel Optimierungsbedarf herrscht.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie realme in Zukunft seine TechLife-Marke ausbauen wird. Die Konkurrenz auf dem Markt der Saugroboter ist enorm. Hält man sich nun ran und optimiert die Navigation und die Firmware weiter, dann ist der TechLife Robot Vacuum eine ernstzunehmende Konkurrenz für die etablierten Platzhirsche.
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Sieht in meinen Augen exakt so aus wie der Roidmi Eve. Auch die App ist sehr ähnlich, sogar vom Aufbau/Menüstruktur her.
Ich habe ein Kyvol S31 mit Absaugstation im Einsatz und bin sehr zufrieden. Ist zwar kein Ersatz für ein richtigen Staubsauger, aber erleichtert einem das Leben, da man nicht so häufig Staubsaugen muss.
Zum RealMe: Sieht super aus, aber finde ich etwas zu teuer. In der Preisklasse, bis 399€, bekommt man schon ein Dreame d9, Roborock S5max, Yeedi 2 Hybrid, usw., alles klasse Saugroboter mit der Wischfunktion (Tank) inklusive.