Proton Pass bekommt öffentliche Passwort-Links
Proton Pass wird um die neue Funktion „Secure Links“ erweitert. Diese Funktion soll es den Benutzern ermöglichen, Passwörter und andere sensible Informationen sicher und einfach mit jedermann zu teilen, auch mit Nicht-Benutzern von Proton Pass.
Secure Links erweitert damit die bisherigen Methoden der Passwortfreigabe von Proton Pass, wie z. B. Shared Safes. Mit Secure Links können Nutzer einen eindeutigen Link erstellen, der für einen bestimmten Zeitraum gültig ist und eine begrenzte Anzahl von Ansichten zulässt. Diese Links werden auf dem Gerät des Nutzers generiert, sodass Proton selbst niemals die vollständige URL sieht und den Inhalt nicht einsehen kann. Beim Öffnen des Links wird der Empfänger zu einer Webansicht des geteilten Elements weitergeleitet. Quasi wie bei 1Password.
Parallel zur Einführung gibt es ein Angebot: Neukunden erhalten den Proton-Pass Plus im ersten Jahr für 12 €. Übrigens testet der Dienst aktuell mit Visionary-Abonnenten ein extra Passwort für den Zugriff auf die Vaults. Das stellt aber keine extra Verschlüsselung dar. Insgesamt entwickelt sich Proton Pass derzeit sehr gut und wird immer mehr zu einem starken Konkurrenten für 1Passwort und Co.
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„…Passwörter und andere sensible Informationen sicher und einfach mit jedermann zu teilen, auch mit Nicht-Benutzern von Proton Pass.“
Auf welchem Weg erhält denn dann der „Nicht-Benutzer“ den Link?
Hab das Prinzip nicht ganz verstanden und bin auf deren Website auch nicht schlauer geworden…
Temporäre Webseite. Quasi wie bei Freigaben in Dropbox, Google Drive, Fotos etc, nur ablaufend.
Wie wird denn sichergestellt, dass die Adresse auf dem der Server von Proton einen Inhalt zur Verfügung stellt Proton nicht bekannt sein kann? Ist ja immerhin deren Server.
Ich weiss nicht, wie es hier konkret gelöst wurde, aber in der Regel wird für solche End-zu-End-Verschlüsselung-Gedöns zunächst clientseitig (also im Browser des Nutzers) ein symmetrischer Schlüssel generiert, mit dem die Daten verschlüsselt werden.
Der Server generiert dann eine URL, an deren Pfadende noch ein Fragment angehängt wird, nämlich eben dieser Schlüssel.
Tja, und dann muss man sich eben drauf verlassen, dass der Server in den Serverlogs eben nicht die komplette URL (inklusive Fragment) abspeichert.
Am Ende musst du also wieder dem Anbieter vertrauen bzw. irgendwelche Audit-Firmen, die dir ganz fest versprechen, dass der Server „nichts loggt“.
Das Fragment einer URL (der Teil hinter dem #) wird nicht an den Server gesendet und ist dementsprechend nicht in den Serverlogs zu finden. Dieser Teil ist ausschließlich für den Client [1]. Sofern die Seite also nicht explizit über JavaScript auch diesen Teil sendet (das könnte man überprüfen), muss man dem Anbieter hier nicht vertrauen.
[1] Siehe RFC 3986, Section 3.5
>wird nicht an den Server gesendet und ist dementsprechend nicht in den Serverlogs zu finden
Das ist natürlich richtig, da war ich ungenau, danke!
>nicht explizit über JavaScript auch diesen Teil sendet
Genau das hatte ich im Kopf, siehe z.B. hier:
https://romain-clement.net/articles/sentry-url-fragments/
Ich versteh das in dem Zusammenhang noch nicht. Wie weiß denn etwa der Server wie oft oder wie lange die Datei unter dem Link, den der Server nicht vollständig kennt bereitgestellt werden darf? Also irgendeinen Link ans Internet muss der Server ja bereitstellen – hoffentlich gehen eine Authentifizierung. Wie geht das Hashwerte?
Der Eintrag ist eindeutig über die URL identifiziert und damit durch den Server trackbar. Der Inhalt dieses Eintrags ist aber verschlüsselt und ohne den Schlüssel im Fragment nicht lesbar.
Security Voodoo. Ob das Secret selbst oder der mit viel Aufwand generierte Link geteilt wird: letztlich muss ich dafür sorgen, dass ein verschlüsselter Weg benutzt wird. Den Vorteil kann ich nicht erlennen.
Mir ist noch nicht so ganz klar, zu welchem Zweck ich mit jemandem Passwörter teilen sollte. Meinem Verständnis nach sind Passwörter eine sehr private Sache. Wenn ich sie mit jemandem teile sind sie in diesem Augenblick kompromittiert und ich habe ein Sicherheitsrisiko. Oder übersehe ich da etwas?
Netflix, Crunchyroll, wifi, Router, etc
Okay. Aber Netflix etc. Account Sharing geht ja wohl nicht mehr so einfach, also sehe ich da keinen echten Grund für Passwortlinkfreigabe. Für mein Gast-WLAN habe ich QR-Codes zum scannen und mein Routerpasswort bekommt niemand, wozu auch.
Alleine, dass es diese Möglichkeit gibt, schreckt mich ab. Wo ein Wille ist (das zu missbrauchen), ist auch ein Weg.
Bequemlichkeit oder Sicherheit – such dir eines aus.