ProSiebenSat.1-Vorstandschef Habets wünscht sich gemeinsame Streamingplattform mit öffentlich-rechtlichen Sendern
Beim Mediensymposium der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten, kurz DLMsymp2023, wurde es noch einmal interessant. Dort nämlich hat der Vorstandschef der ProSiebenSat.1 Media SE, Bert Habets, die Idee ins Rollen gebracht, öffentlich-rechtliche und private Sender für ein gemeinsames Streaming-Netzwerk zusammenarbeiten zu lassen.
Man bezieht sich dabei nicht nur auf die Konkurrenz aus Übersee und Co., sondern auch die Fragmentierung diverser Angebote im eigenen Land, welche man doch als Streaminganbieter „Made in Germany“ zusammenziehen könnte und bringt dabei auch Joyn ins Spiel. Joyn gehört mittlerweile vollkommen zu ProSiebenSat.1 und zeigt, dass es auch »ohne Bezahlschranke« ginge, ohne dabei auf Joyn+ zu verweisen.
Kai Gniffke, Vorsitzender der ARD, findet die Idee durchaus interessant, bringt aber natürlich auch eigene Ideen mit ein. Jener möchte nämlich vor allem erst einmal mit dem ZDF gemeinsame Sache machen, hier allerdings auch für ein gemeinsames Streamingangebot. Dabei sprach er dann auch von einem „Marktplatz für alle deutschen Medien“, was Habets‘ Idee gleichkommen würde. Auch Gniffke sieht es als Ziel, den großen Plattformen die Stirn bieten zu können. Wo sich die Ideen gedanklich aktuell noch trennen, ist die Kernfrage nach dem „Bei wem soll’s laufen?“.
Ich denke, dass hier die Diskussion auch noch lange nicht ausgestanden sein wird, immerhin bieten die Einen bereits eine bestehende Plattform, auf der andere Seite will die ARD laut eigenen Aussagen sehr viel Geld in die Hand nehmen, um das Ziel zu verwirklichen. Spannend bleibt es in jedem Fall.
Group CEO Bert Habets beim #DLMsymp2023: „Die Medienbranche ist im Wandel. So agil wie wir bei P7S1 arbeiten und uns transformieren, wünsche ich mir auch eine Regulierung. Denn wir brauchen in Deutschland ein starkes und vor allem zukunftssicheres duales System.“ pic.twitter.com/burjVPI9d2
— ProSiebenSat.1 (@P7S1Group) March 22, 2023
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Wenn wir die Plattform im Sinne der Infrastruktur verstehen, sehe ich persönlich das ganze als Staatsaufgabe. Sprich, ich sehe die ARD in der Verantwortung, eine gesamtdeutsche Streamingplattform zu betreiben. Darüber hinaus sollten Beteiligte Dritte diese mit finanzieren und somit eine Quersubventionierung vermeiden. Stichwort Beihilfe.
Wenn ich ProSieben wäre würde ich mir auch eine gemeinsame Mediathek mit ARD & Co. wünschen, die eigenen Premium-Inhalte bei Joyn+ und der Rest vermüllt die gemeinsame Mediathek mit dem ÖRR. Sieht man ja in dem ein oder anderen Appstore, wie vermüllt der ist.
Ich möchte den Schrott von p7sat1 gar nicht in der ÖR Mediathek sehen.
Ich auch nicht und womöglich auch noch 6.99 Streaminggebühr zahlen wie das RTL macht?
Und ich (und viele andere) möchten den „Schrott“ (wenn man es denn so nennen mag) der ÖR nicht sehen. Trotzdem aber wäre es doch für alle Beteiligten einfacher, nur eine Plattform zu haben, um alles zu erreichen. Was man dann tatsächlich schaut oder eben auch nicht, kann man doch immer noch entscheiden.
Was soll das geben? eine ÖRR Werbeplattform
Und ich wünsche mir gar kein GEZ zahlen zu Lössen für irgendwelche teuren öffentlichen Rechtlichen Streaming Plattformen.
Aber ich werde unter Androhung von Strafe gezwungen 🙁
Die Trennung zwischen ÖRR und Privaten Rundfunkanstalten hat ja Gründe. Nein, ich möchte in der Mediathek des ÖRR keine Berlusconi-verseuchten Inhalte und keine Werbung sehen. Vorrangig sollten ARD und ZDF die Idee einer gemeinsamen Mediathek des ÖRR vorantreiben und die Privaten ihr eigenes Ding machen lassen.
Hallo Mr. T., ja auch ich bin für eine rein ÖR-gestützte Mediathek sowohl im TV- wie auch Audio-markt. Allerdings sollten, um den „großen Spielern“ aus Übersee wirklich paroli bieten zu können, auch die ÖR-Angebote aus anderen deutschsprachigen ÖR-Sendern wie ORF oder aus der Schweiz dazugenommen werden. So entstünde ein echtes auf den deutschen Sprachraum abzielendes Schwergewicht aus nicht kommerziell, also mit Gewinnabsicht produzierten medienangeboten. Der deutsche Sprachraum ist ja größer als die BRD. Und österreichische oder schweizer Sichtweisen tun der „BRD–Blase“ manchmal ganz gut, gerade das nicht-NATO-Land Schweiz erlaubt sich hier erfrischend andere Bewertungen.
@Andreas
Da bin ich ganz deiner Meinung. Aufgrund von Geoblocking wird der Blick über den Tellerrand, zu den Medienangeboten der deutschsprachigen Nachbarländer, vernebelt. Eine diesbezügliche Öffnung wäre zu begrüßen. SRF ist mehr als die in 3sat präsentierte Nachrichtensendung.
Ein Mediathek des öffentlichen Rundfunks sehe ich richtigen Weg. Ein Zusammenschluss mit den privaten halte ich für einen falschen weg. Besonders wenn dann Inhalte vermischt werden sollten.
Zu aller erst sollte aber diese unsägliche zeitliche Begrenzung von Inhalten, die durch die Öffentlichkeit finanziert wurden, kassiert werden.
Das „Abo“ zahlt man ja per Gebühr. Bei Join RTLnow und was weiß ich was, kann ich ja solange ich zahle auch alles schauen egal wann das produziert wurde. Wobei, ich diese Dienste nicht nutze und hoffe das das stimmt. 😀
Bei RTL gibt’s bei weiten nicht alles, was die mal produziert haben. Ich hatte gedacht ich guck mir noch mal RTL Samstag Nacht an: Pustekuchen.
Das ist bei anderen Sendern leider nicht anders, und auch die ÖR sind da keine Ausnahme. Oft genug ist gerade das, was man (nach-) schauen möchte, nicht in den Mediatheken verfügbar.
Bei RTL+ gibts nur Inhalte welche es seit TVNOW oder RTLNOW eingestellt wurden. Uralt-Kram ist somit nicht zu finden.
Ja cool Inhalte der privaten werbefrei, bleibt nur das Problem dass ich den Schrott trotzdem nicht schauen möchte, und Werbung werden sie da auch reindrücken was inakzeptabel wäre für die App die mit meinen zwangsgebühren aufgebaut wird.
Man muss die Inhalte ja nicht mögen, aber alles „unter einem Dach“ ist doch erstmal keine schlechte Idee. Was man am Ende nutzt (bzw. schaut), obliegt ja dann dem Nutzer selbst.
An sich eine gute Idee; eine App für alles. Theoretisch ist mir egal wo das herkommt (wobei es unwahrscheinlich ist, dass ich was von denen zufällig schaue). Dann aber bitte auch ohne extra Gebühren. Nichts nervt mehr, als wenn ich in der Mediathek was anklicke und zuerst kommt der Hinweis, dass ich das extra bezahlen soll.
Und wo wir gerade dabei sind: ich möchte dann vielleicht Sender ausblenden. Nicht nur bei den privaten, auf einige öffentliche Sender (KiKa oder BR) kann ich auch verzichten.
>>An sich eine gute Idee; eine App für alles. Theoretisch ist mir egal wo das herkommt
@Einer der Dirks
Wäre es dir auch egal, wenn das mit deinem Rundfunkbeitrag finanziert und dieser deswegen erhöht würde? Zwischendurch würde dir dann auch mal bei den Beiträgen der ÖR die Werbung aufgedrückt, weil die App das eben so macht…
Klar wenn es bei Joyn eh schon sehr schlecht läuft, weill man die Klickzahlen durch die ARD Zuschauer erhöhen.
Die können ja gerne eine gemeinsame, kostenpflichtige Plattform mit ard plus, zdf select und pro7 und meinetwegen noch rtl aufbauen. Nur bitte nicht über meine Gebühren oder Steuern.