Prophete Gruppe: Insolventer Fahrradhersteller wird verkauft
Ich hatte schon darüber berichtet: Die Prophete Gruppe ist insolvent. Bekannt dürfte euch der deutsche Fahrradhersteller entweder durch seine klassischen Räder sein, die häufig bei Discountern und Supermärkten im Angebot gewesen sind, oder durch seine verhältnismäßig günstigen E-Bikes. Die für die Sanierung zuständige Kanzlei Brinkmann & Partner hat mittlerweile mit Zustimmung des vorläufigen Gläubigerausschusses einen strukturierten internationalen Investorenprozess eingeleitet. Im Klartext heißt das, dass die Prophete Gruppe jetzt zum Verkauf steht.
Laut der Kanzlei hätten auch schon mehrere Parteien Interesse bekundet. Der vorläufige Insolvenzverwalter Manuel Sack gibt daher an, dass er zuversichtlich sei, bald die Zukunft des Unternehmens mit einem neuen Investor absichern zu können. Gemeinsam mit den Beschäftigten wurde im Übrigen ein umfassender Maßnahmenkatalog definiert. Den Verkaufsprozess unterstützen die Experten für Distressed M&A der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Das Team wird in den nächsten Tagen erste Gespräche mit Investoren führen. Der Verkaufsprozess soll bis Ende Februar 2023 abgeschlossen sein.
Zum Verkauf stehen ganz konkret der operative Geschäftsbetrieb der insolventen operativen Gesellschaften Prophete (Rheda-Wiedenbrück) und Cycle Union (Oldenburg). Dazu gehören dann letzten Endes die Marken Prophete, e-bike manufaktur, vsf fahrradmanufaktur und Kreidler. Die nicht von der Insolvenz betroffene Beteiligung an der rumänischen Eurosport DHS in Höhe von 47,5 Prozent sowie die Betriebsimmobilien an den Standorten Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg können jedoch ebenfalls erworben werden.
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Moin,
interessant dürfte dabei eher sein das der Laden durch einen (vermutlich Ransomeware) Angriff den Todesstoß bekommen hat.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/hacker-loesen-rad-insolvenz-aus-18592247.html
Das ist wirklich eine interessante Info. Der gesamte Umstand, dass die Insolvenz während des Fahrradbooms geschehen ist, war ja seltsam
Es immer da selbe – IT-Sicherheit ist ein Fremdwort in vielen, gerade mittelständigen Unternehmen. Das hab ich bei meinem letzten Job hautnah erlebt.
Wieviele Firmen sind insolvent geworden, weil es bei denen gebrannt hat – etliche, ich kenne schon selber drei. Aber nicht weil es gebrannt hat, sondern weil der Brand alles an Unternehmensdaten vernichtet hat für die es keine externen Sicherungen gab.
Das es das noch gibt……
Schon während meiner Ausbildung Mitte der 90er (Systemhaus mit angeschlossenem Büro-Laden) hat unser Chef immer 2 tägliche Datensicherungsbänder + eine Wochensicherung gehabt.
Eines landete im Tresor, das andere hat er jeden Abend mit nach Haus genommen.
Das ist gut so …. aber wurde jemals versucht ein Backup zurückzuspielen?
Das Backup zu erstellen ist eine Sache, aber ein System anhand der Backups wieder herzustellen ist eine andere Sache.
Das Problem bei Ramsonware oder allgemein bei Cyber-Angriffen: man weiß nicht, ob es ein spontaner Angriff war oder dieser lamge vorbereitet wurde => das Hacking – Tool kann auch in den Backups vohanden sein.
Habe die Konsequenzen eines Ramsonware – Angriff mit gemacht incl. dem nötigen Neuaufbau der Systeme. Auf das Zurückspielen von vielen Backups haben wir bewußt verzichtet, da uns weder IS-Forensiker noch BKA sagen konnten, ob der Angriff spontan oder von langer Hand geplant war.
Also vorsichtig mit Spüchen wie „..Schon während meiner Ausbildung Mitte der 90er…“ gelernt.
Einen Restore soll man in solchen Fällen immer in einem autarken System ohne Verbindung nach aussen oder anderen Systeme machen und dann erst mal die Experten dran lassen, das System zu analysieren.
Aber Restore machen können und dann analysieren ist immer noch besser als kein Backup haben – was leider in vielen Firmen immer noch ziemlich fahrlässig gehandhabt wird.
Rücksicherung und DR müssen regelmäßig getestet werden!