Prince of Persia: The Lost Crown im Test – Eines der besten Ubisoft-Spiele der letzten Jahre
Die Videospielreihe Prince of Persia begleitet mich nun schon seit meiner Jugend. Ich habe damals den ersten Teil noch unter MS-DOS gespielt und mich schon früh mit der Reihe angefreundet. Danach folgten mehrere Teile und ein meiner Meinung nach großartiges Sands of Time, mit dem man dann mehr in die 3D-Welt abtauchte. 20 Jahre nach dem Titel hat man bereits das Remake angekündigt und da freue ich mich schon drauf. Um die Wartezeit zu verkürzen, hat Ubisoft jetzt mit The Lost Crown einen weiteren Teil veröffentlicht, mit dem man zu den Wurzeln der Serie zurückkehrt und die Überschrift verrät es schon: Es ist großartig.
Bei diesem Spiel handelt es sich um einen Sidescroller aus der Ecke Metroidvania. Ihr spielt als einer von sieben Unsterblichen mit dem Namen Sargon, der Persien beschützen soll. Relativ schnell wird der Prinz Ghassan entführt und ihr sollt ihn befreien. Mehr erzähle ich euch an dieser Stelle nicht, denn dann würde ich sofort einige Wendungen verraten und euch vielleicht den Spielspaß nehmen. Die Geschichte ist erstaunlich gut erzählt, vertont und gut untermalt. Generell finde ich das Storytelling ziemlich gut für ein Spiel dieses Genres.
Simple, aber stimmige Grafik
Die Grafik kommt mit einem ganz eigenen Stil daher. Die Entwickler bei Ubisoft wollten hier keinen möglichst realistischen Stil anlegen, sondern etwas vereinfacht und auch überspitzt die Geschichte transportieren. Die Modelle sind dabei etwas Comic-haft gezeichnet und auch nicht besonders polygonreich. Die Texturen sind aber gut aufgelöst und besitzen viele Details. Die Nahansicht der Charaktere bekommt ihr ohnehin nur in den Zwischensequenzen zu sehen. Die Gegenden sind sehr detailliert aufgebaut und liebevoll animiert. Hier wirkt alles wie aus einem Guss.
Ihr startet auf einer relativ kleinen Karte, in der ihr nach links, rechts, oben und unten gehen könnt und euch somit nach und nach immer mehr Areale freispielt. Ihr kommt in absehbarer Zeit an Punkte, in denen ihr nicht weiter kommt, weil es vielleicht ein Loch gibt, über das ihr nicht einfach so springen könnt, ihr einen Schlüssel benötigt oder anderes. Da heißt es also, einen anderen Weg zu finden.
Schlussendlich werdet ihr im Laufe des Spiels Fähigkeiten freispielen, die euch an anderen Ecken der Karte weiter bringen. Neben der Hauptquest findet ihr in der Map immer wieder Charaktere, die euch auch Nebenquests geben und euch mit Amuletten oder ähnlichem belohnen. Amulette könnt ihr Sargon anlegen und somit eure Werte verbessern. Allmählich spielt man sich mehr Amulett-Plätze frei und ihr könnt damit mehr Boni erlangen.
Kampfsystem zwischen Button-Mashing und anspruchsvoll
Die Gegner könnt ihr mit euren Schwertern oder später auch einem Bogen erledigen. Das Kampfsystem ist dabei einfach, aber auch anspruchsvoll. Hier kommt es je nach Schwierigkeitsgrad auf Timing und Taktik an. Es ist also von Button-Gekloppe bis hin zum Überlegen alles dabei. Generell merkt man beim Game-Design, dass Ubisoft Montpellier durch Rayman Erfahrung mit diesem Spiele-Genre hat. Neben den normalen Gegnern trefft ihr auch auf große Bosse, die ihr besiegen müsst. Spezielle Animationen beim Blocken und Co. werten die Szenerie ebenfalls auf. Dazu kommt ein wirklich einwandfreier Soundtrack, um das Spielerlebnis abzurunden.
Ich spiele nun schon knapp 10 Stunden und bin bei 40 Prozent, konzentriere mich aber hauptsächlich auf die Hauptmission. Ubisoft selbst gibt die Spielzeit mit 25 Stunden an, was meiner Meinung nach hinkommen sollte. Wer im Erkundungsmodus unterwegs ist (keine Icons für die Quests auf der Karte), wird sicher noch mal mehr Zeit investieren dürfen.
Prince of Persia: The Lost Crown – Mein Fazit
Alles in allem muss ich sagen, dass Prince of Persia: The Lost Crown unfassbar viel Spaß macht und das Spiel hervorragend ausdefiniert ist. Mir sind keinerlei Bugs aufgefallen und ich habe bereits die Pre-Release-Version an der PlayStatio 5 testen dürfen. Selten hat man in den letzten Jahren ein so geschliffenes und ausgereiftes Spiel gesehen. Ich war am Anfang ja skeptisch, ob ich mich dafür begeistern kann. Geht sicher nicht nur mir so. Doch das Ausprobieren und die Erfahrung mit dem Gameplay hat gezeigt, dass Ubisoft hier meiner Meinung nach eines seiner besten Spiele der letzten Jahre ausgeliefert hat. Schielt man Richtung Skull and Bones und Co. sollte man das als Beispiel für zukünftige Projekte nehmen.
Ich hoffe, man legt die Qualitätsmesslatte bei dem Sands-of-Time-Remake ähnlich hoch an. Mit 45 Euro ist das Spiel für einen Metroidvania-Titel sicher etwas teurer als normal, aber allemal sein Geld wert.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Wie sieht es denn mit Rätseln im Spiel aus? Die Vorgänger hatten ja viele angenehme ruhige Passagen mit (teilweise) kniffeligen Rätseln.
Gibt’s die da auch?
Die Bilder und das Video sehen ja extrem ähnlich aus wie Metroid Dread auf der Switch, auch die Effekte und sogar die Kartenansicht. Ist das dieselbe technische Grundlage vom selben Team mit neuem Setting und neuer Story?
Nein
Was für ein Jammer, dass Ubisoft nicht will, dass man das Spiel besitzt. Kann ich mir einfach nicht abgewöhnen.
Seh ich genauso. Wenn das Spiel bei gog erscheint sehr gerne. Bis dahin: Danke UBI, aber danke nein!
Wo ist denn das Problem?
Sieht cool aus, solche Spiele finde ich auch toll – besonders Ori hat es mir damals angetan. Auch dieses Spiel sieht unterhaltsam aus, kommt auf meine Liste. Aber die könnten ruhig auch nochmal das Sands of Time Remake bringen, besonders Teil 1 fand ich phänomenal und möchte es gerne in modernen Gewändern spielen. Immerhin sollte das ja schon vor Jahren erscheinen und ich glaube die haben schon 2 Entwicklerstudios gefeuert… kein gutes Zeichen.