Postbank Jugend-Digitalstudie 2024: Influencer beeinflussen das Shopping-Verhalten zunehmend
Laut den Ergebnissen der Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 lassen sich Jugendliche bei ihren Online-Einkäufen immer stärker von Influencern leiten. Obendrein nehme der Trend hin zum Social Shopping zu. 54 % der befragten Jugendlichen hatten etwa im vorherigen halben Jahr mindestens ein Produkt gekauft, das ihnen von einem Influencer als Markenbotschafter präsentiert worden war.
2020 lag dieser Wert noch bei 41 %, 2023 z. B. bei 50 %. Zumindest bei den Befragten der Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 zeichnet sich also ein langfristiger Trend ab. Zu bedenken ist aber, dass es sich hier nicht unbedingt um eine streng wissenschaftliche Studie handelt, sodass man die Aussagekraft der Ergebnisse nicht überbewerten sollte.
Laut der Untersuchung steigen im Übrigen auch die monatlichen Ausgaben für Online-Käufe. Betrugen sie etwa 2019 noch 54 Euro, so liegen sie jetzt bei 167 Euro. Damit haben sie sich mehr als verdreifacht. Ob die Jugendlichen jetzt schlichtweg mehr Geld im Monat zur Verfügung haben, die Inflation zu den erhöhten Ausgaben beigetragen hat oder noch andere Faktoren eine Rolle spielen, ist unklar. Jungen investieren dabei mit durchschnittlich 217 Euro im Monat deutlich mehr als Mädchen mit im Schnitt 116 Euro.
Aber: Vor allem Mädchen lassen sich der Studie zufolge beim Einkaufen durch Produktvorschläge auf Blogs, Instagram und Co. beeinflussen. 62 Prozent von ihnen sind in den vergangenen sechs Monaten der Empfehlung von Influencern gefolgt. Hingegen sind es nur 47 % der befragten Jungen. Der Einfluss der Influencer ist dabei bei älteren Jugendlichen größer, als bei jüngeren. 59 Prozent der 18-Jährigen, aber „nur“ 49 Prozent der 16-Jährigen kauften Produkte, die sie bei Influencern gesehen hatten.
Social Shopping ist bei Jungen beliebter als bei Mädchen
Etwa jeder zweite Junge, aber nur rund jedes dritte Mädchen der Befragten, betreibt Social Shopping. Damit ist gemeint, dass Produkte direkt über ein soziales Netzwerk gekauft werden, weil etwa eine Werbeanzeige oder eben eine Influencer-Empfehlung bemerkt worden ist. Insgesamt haben das schon 44 Prozent aller befragten Jugendlichen mindestens einmal getan, weitere 30 Prozent können es sich in Zukunft vorstellen. Anreize sind da oft Rabattaktionen oder neuartige Produkte.
WhatsApp ist bei den befragten Jugendlichen noch der meistgenutzte Dienst, gefolgt von YouTube. Allerdings verzeichnen beide Plattformen ein Minus, wenn man mit den Vorjahren vergleicht. Hingegen konnten Instagram (69 Prozent), TikTok (66 Prozent), Snapchat (57 Prozent) und Pinterest (29 Prozent) alle im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen. Für Social Shopping wird dabei mit großem Abstand Instagram am häufigsten genutzt – gefolgt von TikTok. Bei WhatsApp ist das Ganze hingegen eher noch unüblich, was Ausbaupotenzial für Meta aufzeigt.
Die Daten der Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 wurden im September 2024 durch eine Befragung unter 1.000 Jugendlichen erhoben. Solche Befragungen sind allerdings recht störungsanfällig, da sie auf das subjektive Erinnerungsvermögen der Befragten setzen und es viele konfundierende Variablen, wie etwa den Faktor der Sozialen Erwünschtheit, gibt.
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Influencer verblöden die Menschheit würde ich eher sagen.
Ein paar Influencer zeigen ne Schokolade und die Menschheit dreht am Rad, stehen sogar stundenlang dafür an um eine Tafel für 15€ zu kaufen – das soll einer verstehen.
da gebe ich dir zu 100% recht!
ich halte es schon lange so:
Wenn ein Influenza (kein Tippfehler) etwas anpreist, dann lasse ich die Finger von, denn dann taugt das nichts.
Denke da heute noch an den Spruch meiner Oma:
„Wenn was stark angepriesen und viel Werbung für gemacht wird, dann taugt das Produkt nix!“
Du bist also 2020-2022 nicht auf den Größen aller Influenza reingefallen und standhaft geblieben? Respekt.
Kinder und Jugendliche sind nunmal leichter zu beeinflussen/begeistern.
Zu einem gut Teil hat da das Umfeld (Eltern/Schule/???) versagt, sie entsprechende zu coachen, bevor man ihnen solche Medien verfügbar macht.
>> Kinder und Jugendliche sind nunmal leichter zu beeinflussen/begeistern.
Das ist ein Spruch, der nur von alten, weisen Männern kommen kann.
Den Erfolg höchst intelligenten Influencerkampagnen auf „Erziehungsversagen“ zurückzuführen, mag ins Bild passen. Aber wer bitte soll den die Kinder und Jugendlichen coachen? Kaum jemand ist vor Beeinflussung gefeit. Dafür sind die Kampagnen viel zu intelligent aufgebaut. Aus der Masse angebotener Produkte, persönlich die richtige Auswahl zu treffen, ist nahezu unmöglich. Das Gegenteil kann nur jemand behaupten, dessen Selbstüberschätzung riesig ist.
Wir wollten uns gegenseitig ignorieren, weil Diskussionen mit Ihnen immer aus dem Ruder laufen.
Halten Sie sich bitte auch daran.
mit dem Satz „alte weiße Männer“ hast du dich gerade selbst diskreditiert.
Natürlich hat das was mir Erziehung/Aufklärung zu tun. Wenn ich damals als Kind/Jugendlicher nach einer Werbung unbedingt was haben wollte , haben mich meine Eltern auf die Seite genommen und mit mir darüber gesprochen bzw. mich aufgeklärt.
Somit konnte man den ein oder anderen unnötigen Kauf verhindern.
Das sowas heute wohl nicht mehr üblich ist, ist leider etwas schade.
@Hans W.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich schrieb „alte weise Männer“. Das ist höchstens altersdiskriminierend und nicht, wie die falsch zitierten Worte, nah an der Volksverhetzung.
Da Du scheinbar auch den Rest meines Kommentars nicht verstanden hast, erübrigt es sich weiter auf das einzugehen, was Du geschrieben hast.
@RA
Dann ignorieren Sie doch bitte meine Kommentare.
Hallo Mr. T., vielleicht liegt es auch daran daß sich erwachsene menschen Gruppenzwängen leichter entziehen können. Gerade die „alten weisen Männer und natürlich auch Frauen“ von denen Du hier so plakativ redest.
Die müssen eben nicht auf Social media präsent sein.
Ich persönlich habe nach Versuchen ob diese dinge für mich sinnvoll nutzbar sind z. B. auf Facebook und früher WKW wieder verzichtet und meine Accounts gelöscht.
Da ich überwiegend öffentlich-rechtliche Radio- und Fernnsehkanäle nutze werde ich auch nicht ganz so schlimm mit Werbung vermüllt wie auf anderen Kanälen.
auf youtube hol ich mir Sachen die ich gern in ruhe anhören will über einen Downloader der die Werbung draußen lässt und lasse die Sachen offline laufen.
Und dieser blog und einige Mailingllisten und ein Telefon-chatsystem sind dann die einzigen medien wo ich auch mal selber was poste .
Ja ich war neugierig – darum WKw und FB – aber die Ernüchterung kam schneller wie nach ein paar Litern Bier.
Merkwürdigerweise bin ich in der Schule in Sachen medienkompetenz in den Umgang mit klassischen medien, also Print , lineares Radio und TV , eingeführt worden. Internet war SF.
Und dennoch nicht auf die schönen neuen Reize hereingefallen.
Vielleicht stimmt was einige hier schreiben: bestimmte Zugänge und endgeräte gehören nicht in Kinderhand.
Und alle Medien die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten – also auch Influencer-Portale – gehören genau so reguliert wie Schriften, Bilder und Filme.
Da gehören Jugendprüfstellen drauf angesetzt die dann auch Beiträge sperren dürfen.
Ist wie Cannabis: was für erwachsene Menschen relativ risikoarm ist, kann bei Menschen deren Gehirn noch morphologisch im Wachstum ist, gravierende Beeinträchtigungen verursachen.
Daher die Freigabe ja nur für Erwachsene. sollte mit Social media vielleicht ähnlich gehandhabt werden.
@Andreas: Schöner, sinnvoller Kommentar. Leider in meinen Augen nicht ganz wasserdicht – denn z.B. auf Facebook treiben sich – zumindest in Deutschland – mittlerweile ja eher Erwachsene statt Kinder oder Jugendliche herum, die bei jedem zweiten mehr als offensichtlichen AI generierten Bild ohne jegliches Hinterfragen drauf reinfallen und auf stupideste Art und Weise Hetze betreiben. Also, wo sollte Regulierung und Zensur anfangen und wo hört sie auf? Fakt ist: Medienkompetenz ist wichtiger als je zuvor.
>> Fakt ist: Medienkompetenz ist wichtiger als je zuvor.
Medienkompetenz, was immer das auch ist, war schon immer wichtig. Auch in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte sind Menschen auf einen hereingefallen, den man heute durchaus als „Influencer“ bezeichnen könnte. Damals war es eine ca. 108 minütige Rede im Berliner Sportpalast, die über den Rundfunk und die Kino-Wochenschau verbreitet wurde. Heute sind es kurze Spots in digitalen Medien.
Wer definiert Medienkompetenz und wer soll sie vermitteln? Sollen Kommentatoren von Caschys Blog darüber bestimmen, was für welche Altersgruppe gut oder schlecht ist? Na dann, gute Nacht!
Mir ist schleierhaft, wie jemand, der gerne darüber schwadroniert sich die Freiheit nehmen zu wollen, auf einmal eher in Richtung Zensur und Verbot argumentiert.
Hallo Damian, Danke für Deine anmerkungen.
Und das kann sein, ich bin seit mehreren Jahren auf keinen Social-Media Plattformen mehr und hab daher die aktuellen Entwicklungen nicht im Blick.
Und zweistellige Ergebnisse für Parteien wie BSW oder AfD stützen leider Deine beobachtungen.
Aber genau aus den oben angeführten Gründen – ich habe keinen Kontakt zu diesen medien – wäre ich auch als erwachsene Bezugsperson dann wohl der falsche um Medienkompetenz zu lehren oder ein Beispiel zu geben.
Da braucht es Fachkräfte , vielleicht nicht nur in Schulen sondern auch anderen Bereichen der Jugendarbeit.
Auf einem FB-Profil z. B. jede Feier im sportverein in Wort und Bild und Ton in die ganze Welt hinauszuposaunen wäre sicher auch ein anknüpfungspunkt z. B. für Jugendleiter den Umgang mit den neuen Medien zu thematisieren.
Oder mal eine „ohne Smartphone“-Feier – die bleiben einfach drausßen wenn man zwanglos beisammen sein möchte.
Wer hätte das gedacht, dass Influencer tatsächlich beeinflussen? Es braucht dazu eigentlich keine Studie, denn Beeinflussung ist es, worin Influencer ihre Aufgabe sehen und damit nicht schlecht verdienen. Die Studie belegt wie gut die Influencer ihren Job machen. Chapeau!
Nur weil es „wirkt“, muss es doch noch lange nicht gut sein für den Teil der Menschheit, den du gerade ausklammerst. Und das sind sicher nicht nur alte, weiSe Männer 😉
>> Nur weil es „wirkt“, muss es doch noch lange nicht gut sein …
Lasst doch die Menschen, egal ob alt oder jung, selbst darüber entscheiden, was gut oder schlecht für sie ist.
Schon erstaunlich das hier auch WhatsApp genannt wird. Immer gibt es noch Leute, die meinen WhatsApp wäre ein (guter) Messenger…
Ob ein Messenger gut oder schlecht ist, wird hauptsächlich von dessen Nutzerzahlen belegt. Was nützt der sicherste Messenger, wenn man damit nicht kommunizieren kann?
Also eben die „Mitläufer“-Theorie. Die Musik von XY hören doch fast alle, also musst die gut sein. Das Auto fahren doch voll viele, also muss der Wagen gut sein. Den Messenger haben doch alle auf dem Handy, also muss der gut sein.
Echt krude Theorie… aber das beschreibt 1:1 unsere Gesellschaft.
Bingo! So ist die Gesellschaft und die nutzt weiterhin WhatsApp. Ich hab schon versucht alle von Signal zu überzeugen und selbst WhatsApp boykottiert. Das hat nicht funktioniert: Kein Schwein hat Signal für mehr genutzt als mit mir zu kommunizieren. Ansonsten haben alle weiter WhatsApp genutzt.
Das kann man toll oder schrecklich finden, aber wegen diesem unabänderlichen Verhalten der Gesellschaft sind Klagen über böse Messenger sinnlos.
Messenger gehören halt zu Sozialen Netzen.
Sehr traurig, naja, Menschen sind eben so einfach zu manipulieren…
Nur kleiner Hinweis an den Autor bzgl. „Jungen *investieren* dabei mit durchschnittlich …“: bitte nicht von „investieren“ sprechen wenn es um „konsumieren“ geht 🙂
Werbung nimmt dort Einfluss, wo sie die Menschen erreicht. Früher war es die Fernseh- und Kinowerbung, heute sind es die Influencer. Dass der Einfluss sich entsprechend der Mediennutzung ändert, ist kaum verwunderlich.
Eines hat sich seit „früher“ nicht verändert: Die fehlende Ausbildung der jungen Menschen in Medienkompetenz. Zu meiner Jugendzeit waren meine Lehrer und Eltern genauso kompetenzfrei im sich entwickelnden „Browser-Internet“, wie es heute für die im Artikel genannten Apps gilt. Ich sehe auch keinen Grund, warum sich das zukünftig ändern sollte: Die Jüngeren nutzen nunmal andere Medien als die Älteren. Und das ist vollkommen in Ordnung.
Danke, du sprichst mir aus der Seele
Hallo Stephan, „Früher war es die Fernseh- und Kinowerbung, heute sind es die Influencer. “
Die eigentliche Problematik in den „neuen Medien“, egal ob sie nun „Werbung“ oder „Nachrichten“ verbreiten, sehe ich darin daß hier jede Art von interrner Redaktion und Kontrolle fehlt.
Im schlimmsten Falle „one-Person-Shows“: kommt aber Dank der pseudo-Professionalität in Sachen Präsentation, video-Nachbearbeitung usw. so an als wäre es ein seriöses Medium.
Seriös – das gilt natürlich vor allem für Nachrichten, Dokumentationen, Meinungsäußerungen, aber eben auch Werbung ist m. E. nur einn Medium in dem es Redaktion, interne Kontrolle, mehraugenprinzip bei der Validierung der verbreiteten Inhalte gibt.
Da liegt der eigentliche und gefährliche Unterschied zu den Medienwechseln vergangener „Epochen“.
Es war egal ob Wochenschau im Kino oder auf einmal Tagesschau im heimischen Pantoffelkino: hinter beiden standen viele Personen, eine Redaktion und die sorgfältige Recherche – das fehlt bei Social Media .
Nicht umsonst ist Journalist ein Beruf mit anerkannten Ausbildungswegen.
Das kann man eben nicht so einfach aus der la meng machen. Auch nicht gute und verantwortungsvolle Werbung – Influencer stehen da mit den Produzenten tendenziöser Nachrichten und von Fake-News auf einer Stufe.
Lieber Andreas,
bei Deiner Gleichsetzung von redaktionellen Inhalten mit Seriosität gehe ich nicht mit: Die wahrscheinlich größte Redaktion Deutschlands der Springer-Presse ist der beste Gegenbeweis. Und bei Werbung gilt ohnehin: Es wird für deren Ausstrahlung bezahlt, da greift eine wenig seriöse Redaktion nur im absoluten Notfall ein. Es gab früher genug Aufreger über Werbung, und zwar absichtlich im Mehraugensystem vom Marketing produzierte Aufreger.
Die neuen Medien sollte man aus dem Blickwinkel der Jungen betrachten – die sind nicht mit der Tagesschau & Co. aufgewachsen, sondern mit genau diesen Medien. Bei den neuen Medien gibt es, wie auch bei den traditionellen, große Unterschiede in der Qualität. Und hinsichtlich Fake-News: Das kann die BILD mindestens genauso gut, wie manche neuen Medien.
Mit dem Unterschied, dass heutzutage einfach Jeder und Jede seinen geistigen Dünnschiss ins Internet verteilen kann – und er in jedem Falle auch noch seine teilweise gefährliche Bubble findet.
Finde daher die pauschale Argumentation, dass junge Menschen damals wie heute nun mal andere Medien verwenden und das ja auch völlig in Ordnung ist, daher nur sehr bedingt nachvollziehbar.
So unter dem Motto „früher war es eben die Jugendzeitschrift Bravo, heute sind es halt Menschen wie die folgende:
Mir ist eine aus meiner Geburtsstadt wortwörtliche Aluhut-Trägerin bekannt, die meint, dass sie von „denen da oben“ mit elektromagnetischen Wellen beschossen wird – und es gibt nicht wenige Menschen, die ihr auf Social Media folgen, die postet sogar noch aus der Psychiatrie – und neben viel Hohn und Spott sind es Menschen aus aller Welt, die ihr das wirklich abkaufen – sie hat also Einfluss, influenced ihre Geisteskrankheit in die Köpfe anderer Menschen, die wohlmöglich dringend Unterstützung benötigen.
Social Media kann gefährlich sein. Andreas hat schon durchaus Recht in meinen Augen.
>> Social Media kann gefährlich sein.
Es sind viele Dinge, die gefährlich sein können. Man könnte es Fortschritt nennen, was an gefährlichen Dingen auf uns einprasselt. Das Auto hat man vor ca. 100 Jahren auch für sehr gefährlich gehalten. Vermutlich hielten einige auch die Erfindung des Rads für „sehr gefährlich“. Flugmaschinen, Kraftwerke, Elektrizität, Atombomben, Kriegsgerät, Informationstechnologie, Datenverarbeitung, künstliche Intelligenz, alles „sehr gefährlich“. Die Liste könnte nahezu unendlich verlängert werden. Wollen wir, weil es einige als „sehr gefährlich“ einstufen auf alles verzichten, was Menschen erforscht und entwickelt haben, auch wenn es uns letztendlich dienen kann?
Andreas, der in meinen Augen ein perfekter Opportunist ist, würde Facebook oder WKW und andere Dinge vehement verteidigen, wenn er davon einen Nutzen hätte. Dinge, in denen er und Menschen wie er keinen Nutzen für sich selbst sehen, werden abgelehnt. Das kann man machen. Gutheißen kann ich so etwas nicht.
Man kann nicht auf der einen Seite die „Influencer“ verurteilen und verbieten wollen, während man selbst auf der anderen Seite versucht Menschen durch Kommentare zu beeinflussen.
Die genannten Dinge sind heute immer noch sehr gefährlich. Manche aus anderen Gründen als gedacht (z.B. Flugzeuge), manchen durch deren extensive Nutzung und Weiterentwicklung (z.B. Autos) und manche aus den gleichen Gründen wie früher (z.B. Kernkraftwerke). Aber eins ist allen gemein: je länger am Markt, desto stärker wurde reguliert, wer es wie nutzen darf.
@Robin
Findest du das in Ordnung, dass man quasi dein ganzes Leben reguliert? Klar, eine gewisse Ordnung wird gebraucht. Man muss aber hinterfragen wer, was, aus welchen Gründen reguliert oder sogar verbietet. Wobei m. E. Verbote die härteste Stufe der Regulierung sind.
Hallo Damian und Stefan,
erst mal zu Dir, Stefan: stimmt „bild“ oder „Bayernkurier“ haben auch eine Redaktion. Insofern muß ich meine Pauschalaussage korrigieren.
Aber wie Damian dann schreibt: neu ist daß mit kleinstem Aufwand heute jeder sein „eigener Radiosender“ oder seine eigene Zeitung sein kann.
diese Vereinfachung auf der Senderseite bei gleichzeitiger und augenblicklicher weltweiter ausdehnung hin zur Empfängerseite ist der wesentliche Unterschied zu Print oder klassischem Broadcast.
Und daher m. E. auch eine Begründung für eine stärkere Regulierung.
Und dann die ungefilterte Kommentarmöglichkeit: Leserbriefe im Print wurden z. B. immer vorher gelesen und ggf. auch durch die Redaktion gekürzt.
gibt es eigentlich ein Recht auf Gegendarstellung bei einer Veröffentlichung auf Facebookk oder TikTok? Wenn ja , wer ist ansprechpartner? Wer muß die Gegendarstellung einstellen, und mit selcher Reichweite an welcher Placierung?
Alles dinge die im pressegesetz geregelt sind. gibt es solche regelungen für SM?
Nur können das eben nicht alle – weil sie geistig dazu nicht in der Lage sind (siehe mein unterer Post). Und bei Kindern würde ich das sowieso so nicht unterschreiben wollen Mr.T., denn die sind nun mal ebenso im Netz unterwegs wenn Papa und Mama da eher einen saloppen Umgang präferieren.
Niemand will hier einem das Sommerhaus der Haus verbieten oder „Heile-Welt-Familien“ in Dubai bei Instagram zu folgen, die mit Unterstützung der Emirate da alles total geil finden (müssen). Aber zu wissen was dahinter steckt – also das Bewusstsein zu haben, was da eigentlich vor sich geht, das ist doch gar nicht so verkehrt, das jemandem zu vermitteln oder?
>> Aber zu wissen was dahinter steckt – also das Bewusstsein zu haben, was da eigentlich vor sich geht, das ist doch gar nicht so verkehrt, das jemandem zu vermitteln oder?
Wer soll es denn vermitteln? Die Lehrkräfte an unseren Schulen, die noch Overheadprojektoren benutzen oder die Klassenarbeiten aus Matrizen abziehen? Es gibt doch gar keine Fachkräfte, die kompetent genug wären, wie hier mehrfach gefordert, der Bevölkerung eine Medienkompetenz zu vermitteln und ein kritisches Bewusstsein zu wecken. Wenn ich daran denke, dass z. B. ein gewisser Björn Höcke, seines Zeichens rechtsradikaler Politiker der AfD, früher mal als Lehrer tätig war. Sind das die Leute, die gemeint sind, Medienkompetenz zu vermitteln?
Sorry, aber auch zur Vermittlung von Medienkompetenz gehören mind. Zwei. Diejenigen, die vermitteln und diejenigen, denen man sie vermittelt. Ich vermute, der Referent eines Workshops zur Vermittlung von Medienkompetenz ist umringt von älteren Menschen, die aus Langeweile dort hingehen. Die eigentliche, hier angedachte Zielgruppe gibt sich lieber den Sozialen Medien zugeneigt.
Abschließend nochmal die Frage: Was bitte ist Medienkompetenz und wer definiert richtig und falsch bei deren Vermittlung?
Hallo Mr. T., warum ich ein Opportunist sein sollte, erschließt sich mir nicht . Aber das ist keine diskussion für hier, die sollten wir wenn überhaupt privat abmachen.
Wenn Du fragst was medienkompetenz ist: sie muß auf beiden Seiten gelehrt weerden – bei den Anbietern und Konsumenten von medien.
Daher bin ich für berbindliche Regelungen und Regulierung der Anbieterportale sozialer Medien – z. B. Redaktionszwang, Beiträge ab einer bestimmmten Reichweite sollten anlaßlos auf jugendgefährdende Inhalte , Fake-News, Verbreitung von Verschwörungstheorien usw. abgecheckt und ggf. entfernt werden und nicht erst nach Hinweisen aus dem Publikum.
Die Idee wenn jeder sein eigener programmchef , investigativer Journalist , Moderator und Produzent in Personalunion ist, wäre das ein beitrag zur Demokratisierung der medien ist eben durch das ungefilterte Hinausposaunen selbst der krudesten ideen ist aus meiner Sicht als zumindest teilweise gescheitert zu betrachten.
Und was für den empfänger Medienkompetenz bedeutet, kann ich nur aus meiner „Lernzeit“ und Lebenserfahrung herleiten: sich möglichst vielseitig informieren, nicht nur eine Zeitung oder einen Sender komsumieren, wenn man Fremdsprachenkenntnisse hat auch mal Auslandsrundfunk hören – ich war seit Eintritt in die Pubertät aktiver Kurzwellenhörer , teils als Hobby aber eben auch aus Interesse was andere Länder so sendeten.
gabs damals ohne Zensur und Geoblocking.
Wenn möglich auch mal selber mit zeitzeugen reden – ich hatte noch Familie die den 2. Weltkrieg und die nazizeit selber erlebt hatten und ja wir haben in der Familie bzw. bei meinen großeltern über diese zeit , auch über dinge wie flucht und Vertreibung, gesprochen.
Der gute Geschichtsunterricht den ich geniessen durfte tat ein Übriges. Und die alte Tante, die als rentnerin aus der DDR ausreisen durfte auch- eben ganz individuelle Erlebnisse, die ich dann aber zu medialen Inhalten wie „Schwarzer Kanal“ oder Herrn Löwenthal ins Verhältnis setzen konnte.
Auch alles sehr indivuduelle Erfahrungen – aber mehr hab ich nicht, das reicht mir persönlich aber auch. Ich bin mein leben lang damit gut gefahren.
Und ich bin der meinung, diese Leitlinien gelten immer noch. Denn sie sind unabhängig vom Medium, ob nun Print oder Online.
Hallo Andreas!
Herzlichen Dank für die Erläuterung „deiner“ Medienkompetenz und wie du sie dir angeeignet hast. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass alle Menschen ihre Medienkompetenz, wie Du und ich, selbst entwickeln dürfen? Manchmal ist es sinnvoll, aus Fehlern zu lernen. Also, lassen wir auch junge Leute ihre Fehler machen und schauen zu wie sie „reifen“. Wir sollten aufhören, nachfolgende Generationen von unserem teils überkommenden Denken und Handeln überzeugen zu wollen. Die Gegenwart wird gelebt. Die Zukunft will gestaltet werden. Ob „Influencer“ einen Anteil an der Gestaltung der Zukunft haben, und wie groß der sein soll, sollte man den Menschen überlassen, deren heutige Zukunft einmal zu ihrer Gegenwart wird. So wie wir werden heute junge Menschen auch die Vergangenheit bewältigen müssen. Geben wir ihnen die Chance dazu.
Sommerhaus der Stars natürlich 😉 (der Möchtegern-Stars)