Postbank: Fast die Hälfte der Filialen werden geschlossen
Die Deutsche Bank plant, fast die Hälfte ihrer Postbank-Filialen zu schließen. Das ist Teil einer Umstrukturierung ihres Einzelhandelsgeschäfts, so das Unternehmen gegenüber der Financial Times. Claudio de Sanctis, der Leiter des Private Banking der Deutschen Bank, gab bekannt, dass das Unternehmen beabsichtigt, innerhalb der nächsten zwei Jahre bis zu 250 der 550 verbleibenden Filialen der Postbank zu schließen.
Seit der Übernahme der Postbank im Jahr 2010 hat die Deutsche Bank laut Bericht mit Problemen im deutschen Masseneinzelhandelsmarkt zu kämpfen. Aufgrund einer fehlgeschlagenen IT-Migration und der Unzufriedenheit der Kunden plant die Bank nun tiefgreifende Einschnitte im Filialnetz. Gleichzeitig beabsichtigt die Deutsche Bank, das digitale Angebot der Postbank zu verbessern. Mit 19 Millionen Kunden ist die Deutsche Bank eine der größten Privatkundenbanken in Deutschland, doch das Geschäft der Postbank war bisher eine Belastung für die Gesamtleistung der Gruppe.
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Mir scheint als ob das mittlerweile ein generelles systematisches Problem ist in unserer Wirtschaft.
Der Privatkunde ist eine Belastung, man verdient zu wenig Rendite an ihm.
Es geht nicht mehr darum einen guten Service anzubieten und über das Massengeschäft eine gleichmäßige Rendite zu erwirtschaften.
Die Boni müssen jetzt klingeln.
Frank Rieger hat dazu einen schönen Kommentar verfasst. https://steadyhq.com/en/realitatsabzweig/posts/fe16d5ae-80e2-43f0-b29b-257cb76b5e47
Es liegt wohl eher daran, dass Privatkunden kaum noch eine Bankfiliale aufsuchen!
Und warum? Sicherlich nicht nur wegen Online-Banking, Die Filialen wurden bewusst kaptt geqspart. Ich kann mich mich noch an Zeiten erinnern, da hat man in einer Filiale noch Mitarbeiter mit KnowHow vorgefunden, Heute gibt es meist nur noch ein paar Alibi-Mitarbeiter. Service gegenüber dem Endkunden wurde seitens der Babken schon vor Jahren eingestellt. Der Kunden soll es sich zu höheren Gebühren gefälligst selbst machen.
Auch dies halte ich für Folge und nicht für Ursache. Es ist einfach so, dass die Online-Möglichkeiten das bekannte Leben zuruckdrängt. Mit allen Folgen. Muss man nicht gut finden und musste der kleine Mann nicht vorhersehen. Aber es gab genug Stimmen, die vor dieser Entwicklung gewarnt haben. Die Alten, die gerne noch wegen jeder Überweisung an den Schalter tippeln, können diese Entwicklung auch nicht mehr aufhalten. Die müssen ggf flexibel sein und zu dem Geldinstitut wechseln, welches noch vor Ort ist.
„Welches noch vor Ort ist“ bei uns und in den Nachbardörfern sind alle Filialen jeder Bank (Sparkasse, VB etc) gestrichen worden, es gibt gar keine mehr. Die nächste Stadt ist ca 20km entfernt. Mir bereitet das weniger Probleme, aber Menschen, die auf Filialen angewiesen sind, werden so komplett angehängt. Zumal gerade die Postbank ja ursprünglich die öffentliche Filialbank war. Schon übel für die Kunden. Privatisierung helau!
Aber du leidest dennoch, als wärst du selbst davon betroffen, quasi so eine Art altruistisches Leiden oder wie darf ich den Kommentar verstehen? 😉
Nein, das nennt man Sichtbarmachen. Klar, ist in dem heutigen Kommerzlifestyle völlig unbekannt.
Privatkunden gehen doch schon lange in der Breite nicht mehr in eine Filiale. Aus dem gleichen Grund schließen auch Sparkassen, Volksbanken usw. schon länger beständig immer mehr Filialen.
Gibt auch schlicht keinen Grund warum ich eine Filiale betreten sollte.
Interessant ist dabei, dass die meisten Verbraucher die Postbankfilialen für ‚richtige Postfilialen‘ halten, oftmals wurde von der Post die frühere Hauptpost am Ort übernommen etc. und die Bürger sammeln dann auch gerne Unterschriften gegen die Schließung ihrer Post, dabei ist das eine Entscheidung der Deutschen Bank.
Deren Privatkundenmarke „Postbank“, mehr ist es nicht mehr, betreibt Postleistungen lediglich als Nebengeschäft. So wie ein Edeka oder ein Lottoladen auch, alles nur Partnerfilialen ohne Postangestellte.
Die Auswirkung dieser Entscheidung der Deutschen Bank dürfte heute in der Öffentlichkeit noch gar nicht antizipiert werden. Vielleicht gibt das dem Filialnetz der Post, mit ihren ausgelagerten Agenturen, den letzten Rest.
Die Post hat meines Wissens nach keine Filialen mehr. Bei meiner nächstgrößeren Stadt ist es die Postbank, die das klassische Postgeschäft noch mitmacht.
Den letzten Satz kann ich mitunterschreiben.
Dass diese Bank überhaupt noch Kunden hat, löst bei mir regelmäßig Verwunderung aus.
Weil bei Weitem nicht jeder Kunde von den Problemen von denen man so hört betroffen ist. Ich bin auch Kunde bei der Postbank und merke von all den negativen Berichten nicht das kleinste Bisschen.
Hinzu kommt, dass die Menschen nun mal zu faul/bequem sind zu wechseln, aber das zieht sich ja durch alle Bereiche.
Ich wüsste jetzt auch nicht warum ich die Bank wechseln sollte. Was bringt mir das? Ich krieg mein Gehalt drauf, zahl meine paar Rechnungen, hebe drei vier Mal im Jahr etwas Bargeld ab und das wars. Probleme hab ich keine. Die Apps haben mich früher arg angestunken, aber auch das läuft inzwischen.
Ich bin noch bei Revolut und würde auch komplett dahin wechseln, wenn denn mal gescheiter deutscher Support vorhanden wäre und es deutsche IBANs gäbe. Da hab ich einfach noch nicht genug Vertrauen drin, wenn denn mal irgendwas schief läuft, oder die Kohlen plötzlich weg sind.
Du könntest zur DKB wechseln, wenn du die Probleme, von denen hier im Blog gerne berichtet wird, auch einmal live miterleben möchtest. Wenn du erst einmal Gefallen an den Problemen gefunden hast, kannst du danach im Vielfliegertreff darüber jubeln, wie toll die Bank doch ist.
Ich bin jetzt seit einem Jahr bei Revolut, als Hauptkonto, ein weiteres habe ich nicht. Absolut zufrieden, das beste Konto, das ich je hatte. Ab und an gibt es mal einen Fall von IBAN-Diskriminierung, aber da reicht meist ein Hinweis auf die europäische Gesetzgebung und dann hat sich sich das erledigt. Für die, die es brauchen, fehlt natürlich die Möglichkeit der Bargeldeinzahlung. Die 200€, die man kostenfrei im Monat abheben kann, reize ich beiweitem nicht aus.
Ich kann nur für mich sprechen, ich bin schlicht zu faul mir den ganzen Trouble anzutun. ich musste gefühlt 100 Leuten / Firmen etc meine neuen Daten mitteilen, dazu hab ich weder Zeit noch Lust.
Nach meiner Erfahrung mit dem Kontowechselservice der ING muss ich sagen, dass die Sorgen (zumidnest in meinem Fall) unbegründet waren. Von den fast 20 regelmäßig/ überweisenden Personen/ Firmen, hat es nur eine nicht geschafft, die Bankverbindung entsprechend anzupassen.
Selbst ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, die mir bisher durch Probleme bei Anpassungen (Kontoverbindung, zahlende Person, etc.) aufgefallen sind, haben die Kontoverbindung nahtlos angepasst.
Ds sehe ich ganz genauso….
Ich empfehle allen Interessierten einmal die Bewertungen der Post“bank“ bei Trust-Pilot anzuschauen. So viele können sich gar nicht irren. 94 % der Bewertenden geben 1 Stern von 5. Immerhin 3% der Bewertenden geben 5 Sterne von 5. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Trustpilot und andere sind überhaupt nicht aussagekräftig, weil überwiegend nur Leute mit Problemen schreiben. Wer keine Probleme hat kommt – außer die entsprechende Firma bemüht sich aktiv darum Kunden zu Trustpilot zu lotsen – nicht auf die Idee dort irgendwas zu bewerten.
Ich habe seit vielen Jahren ein Zweitkonto bei der Postbank (Hauptkonto ist noch bei der DKB), einfach weil’s dauerhaft Kostenlos ist und ich so eine Bank hab, bei der ich auch in einer Filiale z. B. Bargeld aufs Konto einzahlen kann, und hatte in all den Jahren kein einziges Problem, auch nicht als die Ihre IT Migriert haben.
Ach ja? Wieso hat die Bank C24 derart viele posivitve Bewertungen wenn nur die „Nörgler“ bewerten? Alles Fake oder wie?
Deutschland ist krank!
Die Postbank ist nur eines der Beispiele dafür!
Willkommen in der Digitalisierung. Wenn 90% der Dienstleistungen Online/per App erledigt werden können, dann gibt es eben 90% weniger Laufkundschaft und bei 90% weniger Laufkundschaft, lohnt sich die Filiale irgendwann nicht mehr.
Dazu der Wunsch der Kunden das Konto möglichst kostenlos zu haben und der Trend auch mal mehrere Konten zu haben, das Tagesgeld bei einer anderen Bank zu haben, die grad bessere Zinsen hat und das Depot bei einem Neobroker zu haben, weil die Gebühren günstiger sind. Da bricht halt irgendwann das halbe Geschäftsmodell zusammen, weil man mit teuren Filialen nicht mit reinen Digitalen anbietern konkurrieren kann.
Das hat rein gar nichts mit „Deutschland ist krank“ zutun, sondern ist ein globaler Trend. Lediglich unsere Behörden kriegen es nicht hin, weshalb man immer noch für jeden Furz zum Amt muss und dafür dann Wochen oder Monate auf einen Termin wartet.
Der Kauf der Postbank durch die Deutsche Bank war damals ein Frustkauf der Deutschen Bank. Kurz vor dem Kauf hatte die Commerzbank die Dresdner Bank gekauft und beide zusammen wären, wenn ich mich richtig entsinne, größer als die Deutsche Bank gewesen. Das wollten die „Blauen“ nicht auf sich sitzen lassen. Die Postbank und die Deutsche Bank haben es seit 2009 nicht geschafft, irgendwie zusammenzugehören. Die Postbank ist garantiert immer noch ein Fremdkörper im Deutschen Bank Konzern. Und wie ernst das ganze genommen wird sieht man ja an der katastrophalen aktuellem IT-Migration, wo Kunden teilweise wochenlang nicht an ihr Geld kommen und denen kaum geholfen wird (s. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/deutsche-bank-postbank-it-umstellung-100.html). Und ich kann mir schlecht vorstellen, daß es die Marke Postbank in fünf Jahren noch geben wird bzw. in nennenswerter Größenordnung. Da wird es auch noch mehr Filialschließungen geben. Garantiert!
die Postbank mag gerade schneller abbauen als der Rest, aber insgesamt ist das Konzept einer Postfiliale bald passe. so wie Pferdewechselstationen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72095/umfrage/anzahl-der-bankstellen-in-deutschland/
irgendwann sind es noch 1000, dann 100
Über kurz oder lang wird die Postbank zur DB migriert, nachdem die IT vereinheitlicht wurde. War auch mit den zugekauften DSL Anbietern bei uns damals so – hat nur eine Weile gedauert.