Polestar 5: Prototyp lässt sich in 10 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen

Der schwedische Autobauer Polestar hat sich mit StoreDot zusammengetan. Hierbei handelt es sich um einen Hersteller für Schnellladebatterien. StoreDot setzt da auf die Extreme-Fast-Charging-Technologie XFC, die man in einem Prototyp des Polestar 5 nun erfolgreich getestet hat.

Die XFC-Batterietechnologie wurde von Polestar und StoreDot gemeinsam entwickelt. Künftig soll die in künftigen Polestar-Fahrzeugen landen. Hierbei setzt man auf siliziumdominierte Zellen, die in ihrer Energiedichte mit NMC-Zellen vergleichbar sind. Ein spezielles Kühlsystem wird nicht benötigt. Gleichzeitig bleibt das Gewicht gleich bzw. wird sogar verringert und auch hinsichtlich der Recycling-Fähigkeit und Wartungsfreundlichkeit soll das Akku-Pack punkten.

Im Polestar-5-Prototyp, der bereits fahrtüchtig ist, zeigt man einen Akku, der sich in nur 10 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen lässt. Diverse moderne Autos brauchen hierfür derzeit eine knappe halbe Stunde. Hierbei beschreibt man die Ladeleistung mit konstanten 310 kW, die dann am Ende gar auf einen Spitzenwert von über 370 kW ansteigt. Wundert mich etwas, denn normalerweise kenne ich das so, dass die Ladeleistung hoch anfängt und mit zunehmendem Akkustand dann eher absinkt. Polestar beschreibt allerdings die 310 kW bei 10 Prozent SoC, die bei 80 Prozent dann letztlich auf 370 kW anwachsen. Notwendig sind hierfür freilich auch potente Ladesäulen, die Anzahl an Säulen mit 350 kW oder mehr nimmt allerdings stetig zu. Von 50 auf 80 Prozent seien es übrigens 5 Minuten. Ein Video des Ladetests könnt ihr euch hier anschauen.

Mit der Schnellladetechnologie will man Ladestopps künftig stark verkürzen. Bisher in Auftrag gegeben ist der Akku mit 77 kWh, potenziell kann hier die Kapazität aber auch auf mindestens 100 kWh erhöht werden. Binnen 10 Minuten könnten so bei mittelgroßen Elektroautos bis zu 320 Kilometer Reichweite „nachgetankt“ werden.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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38 Kommentare

  1. Ist ja nett (und Superspeed schadet dem Akku wirklich nicht?), aber das Konzept von Nio mit „Batterietausch in 3 Minuten“ (bei 1000 km Reicheweite!) gefällt mir da wesentlich besser.
    Auch, weil es kompatibler mit der (insb. unserer) Energieinfrastruktur ist (gleichmässigere Lastverteilung, da langsamer und zumindest teilweise in Randzeiten geladen werden kann).

    https://carnewschina.com/2024/04/17/new-nio-et7-with-semi-solid-battery-reached-1070-km-in-real-world-testing/

    • Batterietausch wird sich nicht durchsetzen. Zu teuer zu kompliziert und wir haben kein Platz.
      Wird nicht kommen. Nicht mal in China setzt sich das nicht durch.

      • Alex the 2nd says:

        So ist es.

        Batteriewechsel macht m.E. nur bei E-Rollern Sinn. Wie das gehen kann verrät ein Blick gen Taiwan:

        https://youtu.be/azxG9pRN5ow?feature=shared

      • Ich weiss!
        So, wie sich auch Personal Computer nicht durchsetzten, das Internet nicht durchsetzte etc. pp.

        Wärest Du im Urlaub mal in CH gewesen kenntest Du vllt den Akkuwechselservice von Flyer. 5 CHF und man konnte den ganzen Tag an vielen Lokalen, Geschäften etc. den Akku tauschen. Ein Segen (und wäre ich dort wohnhaft ein echter Grund, einen Flyer statt eines anderen Markenrades oder gar eines Discountrades zu kaufen)!

        • Die Frage ist, wie viele Akkus man lagern müsste 100 pro Standort? Wie viele Standorte gibt es dann?
          Der Bedarf an Wechselakkus besteht ja nur bei Langstrecken und ist eine absolute Nische. Deswegen kommt das ja nicht.

          • Wenn die Akkus vor Ort dann kontrolliert schnell geladen werden können, braucht man nicht so viele zu lagern (eventuell könnte man sich ja auch noch nicht voll geladene Akkus auswählen, die dann im Tausch billier wären?). Und ein Wechsel wäre nicht nur bei Langstrecken notwendig – wenn es schnell möglich wäre brauch tso ein Fahrzeug dann gar keine Lademöglichkeit mehr und damit wären dann einige der problematischten Teile der eFahrzeug entfernt. Letztlich würde dann so ein Auto ohne Akku (eventuell Abo-Model?) sehr billig zu verkaufen, denn das Teuerste ist ja der Akku! (und auch die notwendige Ladetechnik!)

        • Nein. Eher so wie sich 3D Fernseher oder Google Glass sich durchgesetzt haben.

          Der Vergleich Fahrradakku zu Autoakku hinkt aber auch gewaltig. Dann könnte man auch den Vergleich bringen, dass man sich in Deutschland AAA Batterien und Akkus sogar einfach in fast jedem Supermarkt kaufen kann.

          Die Lagerung und der Tausch der Akkus ist deutlich komplexer als bei Fahrrädern oder Escootern. Man hievt nicht mal eben einen 200 bis 500kg Akku in sein Auto rein. Dafür bräuchte tausende riesige Lagerstätten für die Akkus und eine automatisierte, herstellerübergreifende Lösung für den Austausch. Das ist schlicht und ergreifend unrealistische, weil die Kosten für Lagerung und Aufbau der Logistik DEUTLICH über den Kosten zur Errichtung von Ladesäulen liegen. Alleine deshalb kann man schon relativ sicher sein, dass sich das nicht durchsetzen wird. Aber vielleicht kannst du ja in zehn Jahren allen sagen „Ich habs euch ja gesagt“.

    • wird sich aber nicht durchsetzen, weil es technisch schon jetzt von den Laderaten überholt wird. Der ganze Spuk lebt nur davon dass 2 Autos am Tag vorbeifahren. Steht dort eine Schlange die wechseln will, dann wird auch hier die Wartezeit massiv zunehmen, auch dann müssten die Packs im Hintergrund schnell geladen werden, dann muss ein Mitarbeiter immer auch schnell einsatzfähig vorgehalten werden wenn mit der Mechanik mal was nicht klappt wie es soll. Demgegenüber kann man Lastspitzen von Schnell-Ladeparks auch mit Akku-Packs abfangen, da die Peakleistung ja nur abgefordert sind wenn die Fahrzeuge mit sehr leerem Akku ankommen. Wäre das so ein Megahit würde sich Nio vor Aufträgen kaum retten.

  2. Hans Günther says:

    Sehr gut!
    Wobei dieses Modell wahrscheinlich mehr als 100k kosten wird.

    Mich stört es eigentlich nicht, dass ich meinen Enyaq auf Langstrecke 30 Minuten laden muss. Wenn man auf Toilette geht und noch in Ruhe einen Kaffee trinkt, ist die Zeit schon fast um.
    Bislang musste ich in 2 Jahren auch erst auf 2(!) Fahrten unterwegs laden.

    Trotzdem ist es gut, wenn sich die Ladezeiten verkürzen, denn dann kann man Elektroautos auch auf regelmäßiger Langstrecke nutzen.

    • Wenn ich an längere Urlaubsfahrten, bspw. Toskana oder so denke, dann graut es mir mit einem E-Auto davor. Wie oft man da laden muss und jedes Mal 30 Minuten oder länger warten. Auch muss man erstmal gleich eine (freie) Ladestation finden. In der Ferienzeit ist das nämlich aktuell noch ein Problem. Es wird zwar besser, aber wenn viele Leute gleichzeitig los fahren…

      • Hans Günther says:

        Bin ganz entspannt 950 km an die Cote a Sur gefahren – mit 3 Ladestopps.
        Ich kam viel entspannter an als früher, wo man nur minimal Pause gemacht hat.

        • Letztes Jahr in die Bretagne gefahren, Kommentar meiner erwachsenen Tochter „Die entspannteste Urlaubsfahrt die wir je gemacht haben“. Ich fahre auch alleine lange Strecken und auch da stören mich die 20-30 Minuten nicht. Dafür ist der „Alltag“ einfach genial, ok mit PV Anlage und Wallbox, mir ist klar ich bin privilegiert. Dazu kommt das das Model Y einfach ein Lastenesel ist, so viel Platz gab es noch in keinem Auto auch nicht in meinen diversen Kombis BTW.

    • Das ist genau der Punkt, den die meisten noch nicht verstanden haben.

      Ich bin auch schon öfters lange Strecken ( rund 800km ) mit einem E-Auto gefahren, die Strecke fährst du eben nicht nonstop, sondern machst mind. 2 Pausen, gehst auf Toilette, trinkst nen Kaffee, vertrittst die mal die Beine und das ist genau die Zeit, die zum Laden ausreicht.

      Mit einem Verbrennen macht man es nicht anders, fährt an die Tanke, volltanken, dann noch 100m weiter vor den Rasthof, trinkt dann nen Kaffee usw.

  3. Das hört sich richtig gut an.
    Dann werden die Dinger endlich Außendienst-tauglich. Mein i4 eDrive40 ist zuweilen schon echt ein Klotz am Bein, wenn man so 800km/Tag Touren hat.
    (Die es bei mir recht regelmäßig gibt)

    • Hans Günther says:

      800 km Touren wollte ich jetzt aber auch nicht regelmäßig mit dem Elektroauto machen.
      Ein paar Mal im Jahr ist ja kein Problem, aber öfter fände ich das wahrscheinlich schon irgendwann nervig…

    • 800km / Tag sind wirklich heftig… da ist man ja selbst mit dem Diesel im best Case 8h unterwegs…
      Aus Interesse: Reißt Du dann nen 16h Arbeitstag runter, oder sind das An/Abreisetage?

      • Hans Günther says:

        Mit dem Elektroauto brauchst du dann 1 – 1,5 Stunden länger – kommst aber auch deutlich entspannter an, da du bspw. auch mal einen Powernap einbauen kannst.

        • Das kann ich nicht bestätigen.
          Man muss ja die durch die langsamere Geschwindigkeit verlorene Zeit wieder reinholen – da ist nichts mit Powernap, die Ladezeit wird zum Arbeiten genutzt…

        • Ich lese da „Das eMobil ist hilfreich für unvernünftige und willensschwache* Menschen.“ (Menschen, die ihre Reise nicht bereits ‚aus Vernunft‘ mit hinreichend Pausen planen/gestalten oder die die geplanten Pausen idR nicht einhalten).

          * kein Angriff, so geht’s mir mit Bitterschokolade, ich muss mich regelrecht zwingen, nach 1 o. 2 Stück aufzuhören (und das gelingt nicht immer sofort)

          • Niemand hat gesagt, dass ich das jeweils ohne Pause fahre.
            In der Vergangenheit war das eher Toilette + einmal um den Rastplatz joggen + Dehnübungen.
            Wen ich darüber nachdenke ist es jetzt sogar ungesünder geworden, weil ich die verlorene Zeit am Rechner wieder reinholen will…denn die Pausen waren ja nicht soo lang… 😉

      • Nein, ich hasse außerhalb übernachten.
        Mit dem Diesel sind das dank fehlendem Tempolimit in D auch eher 7 h.
        Das e-Auto tut da doppelt weh – zum einen braucht man um einiges länger, zum anderen kommt noch die Ladezeit oben drauf.
        Sind dann halt 10-11 Stunden Tage

    • Wenn ich 800km/Tag fahren müsste, würde ich nicht über ein anderes Auto nachdenken, sondern über einen anderen Job.
      Arbeitest du auch noch an dem Tag oder fährst nur rum ?

      Ich hab einen Bekannten der auch im Außendienst in ganz NRW unterwegs ist, der kommt wenns schlimm wird auf 400km/Tag ( und das ohne Probleme mit einem E-Auto ), und selbst das nervt ihn schon öfters.

      • Nee, mich nervt das nicht.
        Früher hab ich mich immer gewundert wie schnell die Zeit rum ist (bei schneller Fahrt muss man sehr viel für die anderen Verkehrsteilnehmer mitdenken, damit es keine brenzligen Situationen gibt).
        Jetzt kommt schon mal Langeweile auf, aber die muss man eben mit Telefonieren und Hörbüchern überbrücken…

      • Grüße vom LKW Fahrer im Fernverkehr. 500-700 km täglich und 10 bis 15 Stunden jeden Tag. Und wir sind mehrere Millionen alleine in Deutschland. Vielleicht denkt der ein oder andere mal daran, wenn wir mal wieder nervig im weg sind

  4. Solche Prototypen sieht man seit 3-4 Jahren regelmäßig. Es muss auch langsam auf der Straße ankommen.

    Diese Ladezeiten sollte auch die letzten Skeptiker überzeugen. Wozu 1000km Reichweite wenn das Laden nur 5-10min dauert.
    Tanken inkl. bezahlen kostet auch min. 5min.

    • Hans Günther says:

      Zudem ist es – besonders auf Urlaubsfahrten – wirklich eine viel entspanntere Fahrerei, wenn man ab und an mal eine Pause von 30 Minuten macht.
      Ich bin letztens 950 km am Stück gefahren und kam viel entspannter am Ziel an!

    • Es löst vor allem das Problem für die, die nicht zuhause laden können.

      • Ohne eigene Lademöglichkeit würde ich aktuell auch kein E-Auto kaufen.

        Wenn ich 2-3 mal pro Woche die 2-3 Ladepunkte im Umkreis der Wohnung abfahren muss, den Wagen zum laden (50kw Säulen) für 2-3h abstelle, währenddessen 10-15min nach Hause laufen um später wieder das Auto zu holen. Katastrophe.

        • Kannst du deinen Verbrenner zu Hause tanken?

          • Ne, ist aber in 5min erledigt. Und nicht das Problem der Suche und langes warten (siehe oben.)

            Wie gesagt, wenn das Laden wirklich in 5-10min klappt, kann ich mir ein E-Auto vorstellen (siehe 1. Post von mir)

            Ansonsten nur mit eigener Lademöglichkeit (auch hier wieder siehe oben)

  5. Das hört sich interessant an. Vor allem ist der Wagen kein Super Unnützes Vehikel (SUV abgekürzt), was mir bei allen anderen neuen Autos gehörig auf den Keks geht. Nur noch diese riesen Schlachtschiffe, die inzwischen immer auf zwei Parkplätzen gleichzeitig stehen, weil die Leute zu blöd zum parken sind.

    • Immer diese super unnützen Kommentare von Leuten, die nicht begreifen wollen, dass ihre eigener Bedarf nicht dem Bedarf sämtlicher anderer Bewohner dieses Planeten entspricht.

    • “…weil die Leute zu blöd zum parken sind.“

      Dafür können die Feenhaften SUVs (Super Unicorn Vehicle) nichts. 😉

  6. Und wie viele Ladezyklen machen die Akkus dieses Schnelladen mit?

    • Niemand kauft heutzutage Autos um die 20 Jahre lang zu fahren. Daher ist das fast egal

      • Es wirkt sich aber stark auf den Wiederverkaufswert und in Zweifel auch auf die Leasingraten aus.

        Daher kann es einem nicht egal sein, sondern muss genauso in die Kostenkalkulation einbezogen werden.

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