Pocket: Chrome-Erweiterung derzeit nicht verfügbar
von caschy | Ein Kommentar
Der Später-Lesen-Dienst Pocket gehört zu Mozilla. Da scheint man derzeit wohl etwas umzubauen, denn seit rund 14 Tagen fehlt die Chrome-Erweiterung für den Dienst. Interessant ist sicher, dass Mozilla sich bisher nicht zum Fehlen dieser auf Nachfrage geäußert hat. Wer die Erweiterung installiert hat, der kann sie auch weiterhin nutzen – lediglich neue Nutzer stehen nun im Regen. Bei Dr. Windows berichtet man, dass auch die Opera-Erweiterung fehlt, während die Edge-Erweiterung noch zu haben ist.
Wie gesagt: Bekannt ist nicht, warum die Erweiterungen verschwunden sind. Ich vermute, dass man vielleicht alles aktualisiert, denn Pocket bietet auch ein Premium-Modell an – und Mozilla möchte und muss profitabel werden. Da wird man nicht Chrome und Co. rauswerfen.
In einem Beitrag, der zuletzt im Oktober aktualisiert wurde, verweist Mozilla auf die Downloadseite – und die sieht wirklich sehr, sehr alt aus. Der langen Rede kurzer Sinn: Erweiterung für Chrome weg, keiner sagt, warum das der Fall ist.
Alternativen? Raindrop zum Beispiel. Alternativ einfach im Browser – egal welchem – ein Bookmarklet einrichten. Sprich: Ein neues Lesezeichen einrichten, welches aber keine klassische URL als Ziel hat, sondern ein Javascript. Und eben jenes Script bookmarkt beim Aufruf die aktuelle Seite bei Pocket.
javascript:(function(){
var url = encodeURIComponent(window.location.href);
var pocketUrl = "https://getpocket.com/save?url=" + url;
window.open(pocketUrl, '_blank');
})();
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Ich hab den Beitrag bei uns ja geschrieben und der geht auf eine konkrete Nachfrage von einem Nutzer aus unserem Forum zurück. Dass Mozilla profitabel werden muss, ist natürlich klar, aber deine Einschätzung, dass sie deswegen nicht Chrome & Co. rauswerfen, teile ich offen gesagt nicht, Caschy. Ich hatte ja neben der eigenen Recherche auch mit Sören geschrieben und der hat mich u.a. nochmal auf frühere Restrukturierungen verwiesen, wo Pocket mit anderen Teams direkt unter das Dach der Firefox-Organisation geholt wurde, und alle relevanten Neuerungen spielten sich zuletzt ja vor allem innerhalb von Firefox (v.a. Firefox Home) ab. Die Parität an Funktionen zwischen Webclient und mobilen Apps (s. z.B. die Collections, wo man die eigenen Collections aus dem Webclient so nicht in den Apps verwalten kann, nur vorgegebene) hat man schleifen lassen.
Im Übrigen hatte Mark Surman bei der kürzlichen Einführung des neuen Leadership Council nochmal betont, dass ein zentrales Ziel bliebt, neben der Diversifizierung der Einnahmequellen und neuer Modelle im Bereich KI und Werbetechnik Firefox zu stärken – und nur (!) Firefox. Wenn sie deswegen jetzt Pocket auf Firefox beschränken, bestätigen sie damit Aussagen aus dem AMA vom letzten Jahr (https://www.soeren-hentzschel.at/firefox/highlights-des-mozilla-ama-november-2024/), wonach auch Mozilla VPN und Firefox Relay zentral in den Browser integriert werden. Drei Abodienste, gleiche Strategie.
Ist das eine Schnapsidee? Vielleicht, sogar ziemlich wahrscheinlich. Aber wenn sie es 2025 so machen, sollte es niemanden überraschen.