Pixel 10: Längere Akku-Lebensdauer auf Kosten der Leistung?

Die Langlebigkeit von Smartphone-Akkus ist ein Dauerthema. Während die Leistung der Geräte stetig wächst, bleibt der Energiespeicher oft die fiese Achillesferse. Google will diesem Problem laut Android Authority beim kommenden Pixel 10 mit einer Software-Lösung begegnen, die bereits im Pixel 9a zum Einsatz kam. Doch der Ansatz hat einen Haken, der für viele Nutzer schwer wiegen dürfte: Er ist nicht optional.

Im Kern geht es hier erneut um die Funktion „Battery Health Assistance“. Diese greift aktiv in den Ladevorgang ein, um den chemischen Verschleiß der Akkuzellen zu minimieren. Konkret bedeutet das, dass die Software die maximale Ladespannung und die Ladegeschwindigkeit über die Nutzungsdauer hinweg schrittweise reduziert. Dieser Prozess startet nach etwa 200 Ladezyklen und soll die Lebensdauer des Akkus auf bis zu 1.000 Zyklen strecken, bevor die Kapazität unter die 80-Prozent-Marke fällt.

Für uns als Nutzer bedeutet dieser Eingriff, dass die maximal verfügbare Akkuladung und die Geschwindigkeit beim Aufladen über die Zeit spürbar abnehmen können – und zwar über den natürlichen Alterungsprozess hinaus. Was diesen Umstand dann aber etwas brisant macht, ist die Bestätigung von Google, dass diese Funktion beim Pixel 10 permanent aktiv sein wird. Eine Deaktivierung durch den Nutzer ist nicht vorgesehen.

Notwendige Maßnahme oder fehlendes Vertrauen in die Hardware?

Ein Blick auf den Wettbewerb zeigt, dass andere Hersteller auf robustere Akkutechnologien setzen. Samsung und chinesische Hersteller wie OnePlus oder OPPO werben mit Batterien, die deutlich mehr Ladezyklen (zwischen 1.600 und 2.000) überstehen, bevor ihre Kapazität signifikant nachlässt.

Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Akku-Probleme vergangener Pixel-Generationen – von Software-Drosselungen beim Pixel 4a und 6a bis hin zu Hardware-Defekten beim Pixel 7a – drängt sich ein Gedanke auf: Ist die verpflichtende „Battery Health Assistance“ nun wirklich eine innovative Schutzfunktion oder eher eine notwendige Absicherung, um potenziellen Hardware-Schwächen vorzubeugen?

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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13 Kommentare

  1. Macht auf mich eher den Eindruck, als ob das eine Krücke ist. Ich musste mein Pixel sechs nach dreieinhalb Jahren wegen eines deutlich nachlassenden Akkus austauschen. Vor allem in Fern Zügen war der akkudrain vollkommen indiskutabel. Und das vor dem Hintergrund, dass ich das Handy noch nicht mal aktiv genutzt habe, sondern mit dem Kindle gelesen habe.

  2. Ich hatte da von Anfang an die Meinung, dass Google bei den Akkus Mist macht. Kein anderer Hersteller fummelt sich da so was zusammen wie Google. Die Pixel Qualität hat schon ziemlich nachgelassen. Ich habe bei meinem Pixel 9a einige (kein Scherz) Pixelfehler im Display. Wenn’s mehr werden, wird ein Ticket auf gemacht.

    • Hatte an meinen 8er einen einzigen toten Pixel direkt neben der Frontkamera. Nicht tragisch, nachdem ich es bemerkt habe musste ich aber dennoch ständig drauf schauen – nervig. Ticket aufgemacht, Handy eingeschickt, am Tag an dem es ankam repariert und direkt zurück geschickt. Alles in allem eine reibungslose und zügige Geschichte, die ganze Reparatur.

      • Hatte beim 6 Pro eine Luftblase unterm Display. Support per Chat geschrieben und 2 Tage später hatte ich ein neues 6 Pro und den Karton zur Rücksendung des defekten Geräts. Super easy.

  3. Ich glaube, Google will möglichen Akkuproblemen einfach vorgreifen. Aber das klingt schon nach kneifen und hübsch verpacken.
    Durch die ganzen Geschichten in jüngster Vergangenheit (betroffenes 4a in der Familie, sowie zwei betroffene 7a) habe ich ehrlich gesagt kein großes Vertrauen mehr in Googles Akkus und deren Politik drumherum.

    • Meine Mutter ist mit dem 7a auch betroffen, aber für 139€ -114€ – 50€ Storeguthaben für ein Pixel 9a kann ich mit leben.

      Aber schon verwunderlich, dass es Google offenbar nicht schafft in 5 Jahren bessere Akkus herstelllen zu lassen.

    • Naja jede Generation einen Fehler beheben ist auch ganz schön einfallslos. Erst Speicher Müll dann CPU und jetzt noch der Akku. Dann wird die 10 Reihe wohl doch übersprungen. Kauf die Pixels auch nur aus einem Grund: GrapheneOS. Sobald die einen anderen Partner haben , wo ja dran gearbeitet wird, sind Pixels für mich Geschichte.

  4. Bin ich eigentlich der einzige, der sich ein dickeres Handy mit größerem aber vielleicht weniger anfälligem Akku und dafür ohne Kamerabuckel wünscht? Ich versteh diesen Schlankheitswahn bei mobilen Geräten überhaupt nicht.

    • Zumindest bist du damit in der Minderheit. Wer will denn bitte ein doppelt so dickes Handy, was evtl. dann auch doppelt so schwer ist?

      • Wenn du die dicke verdoppelst und den Platz nur mit Akku füllst, endest du wahrscheinlich bei eher mehr als dem doppelten Gewicht. Der Akku alleine ist in der Regel für 30-35 % des Gesamtgewichts zuständig (außer bei Apple, da sind es eher um die 20 %). Bei einem deutlich größeren Akku landest du vermutlich eher bei 50-60 %.

    • Abgesehen vom S25 Edge und dem iPhone 17 Air, das es gerüchteweise geben soll, ist da aktuell nichts mit schlankheitswahn, den haben sonst alle Hersteller hinter sich gelassen.

      Du musst auch bedenken, dass das Gerät dann sehr viel schwerer wird, wenn du die zusätzliche Dicke nur mit Akku füllst. Das Pixel 6 war mir schon viel zu schwer, daher wäre einzig sinnvoll bessere Akkus zu verbauen, wie es die Konkurrenz tut, um mit ähnlichem Gewicht mehr Leistung und Lebenserwartung zu erzielen.

    • Wie wäre es mit dem Pixel 9a?

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