Pilot-Projekt zur digitalen Lichtbildaufnahme in Ausweisbehörden startet

Deutschland will digitaler werden. Aus diesem Grunde soll es ab Mai 2025 möglich sein, das Antragsverfahren für Personalausweise, Reisepässe und ausländerrechtliche Dokumente bundesweit vereinfacht durchzuführen. Lichtbilder können dann direkt in der Behörde bei der Beantragung eines Dokumentes erstellt werden. Ein zusätzlicher Gang ins Fotostudio ist nicht mehr erforderlich. Alternativ können Bürger auch weiterhin biometrische Lichtbilder wie bisher von Fotografen anfertigen lassen. Die Lichtbilder werden durch die Fotostudios künftig digital an die Behörde übertragen. Erste Testläufe starten nun, so die Behörden.

Für einen Zeitraum bis mindestens Oktober 2023 kann das neue Verfahren im Bürgeramt Berlin-Reinickendorf (Märkisches Viertel und Heiligensee), dem Bürgeramt Bielefeld-Heppen, der Ausländerbehörde Herne, dem Bürgerbüro Haldensleben, dem Stadtbüro und der Ausländerbehörde Hildesheim, dem Migrationsamt Rostock, der Ausländerbehörde München sowie dem Bürgerbüro Stuttgart (Eberhardtstraße) getestet werden.

Warum die Umstellung? In einigen Fällen besteht bisher eine Herausforderung bei der Beantragung von Ausweisdokumenten darin, dass die von Bürgern mitgebrachten Lichtbilder nicht den biometrischen Vorgaben entsprechen. Dies kann dazu führen, dass Lichtbilder nicht verwendet werden können und Bürger einen zweiten Termin zur Ausweisbeantragung vereinbaren müssen. Dem wirkt die digitale Lichtbildaufnahme vor Ort entgegen und trägt zugleich dazu bei, Verwaltung moderner, bürgernäher und digitaler zu gestalten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. Es wurde vor Jahren schon beschlossen, dass diese Fotos digital beim Amt zu machen sind. Gab auch schon Prototypen der Geräte (selfervice). Aber dann kam die Lobby der Fotografen und meinte, dass ganzen Geschäften die Geschäftsgrundlage entzogen wird. Also ging alles zurück und nun Jahre später kommt dieser „neue“ Vorschlag. Diesmal dürfen „auch“ die etablierten Fotografen mitmachen.

  2. Seltsam. Das gibts hier ein Frankfurt schon länger. Man geht zu einem Automaten im Bürgeramt und dann ohne Bilder direkt zum Counter.

    • Dachte ich mir auch. Hier in Berlin-Biesdorf habe ich es im letzten Frühjahr auch schon genutzt. Neben dem Empfang stand ein Fotoautomat mit Bildschirm. Darauf lief ein Fotoassistent. Man hat an diesem Automaten auch gleich Fingerabdrücke und seine Unterschrift geleistet. Zwar sollte der „Service“ 4,50€ extra kosten, wurde aber nicht berechnet.

  3. Ist das nicht schon länger so? Ich habe im Sommer 2021 einen neuen Perso beantragt. Mein mitgebrachtes Bild wurde abgelehnt, weil zu alt, also sollte ich einfach am Terminal im Bürgerbüro eines machen. Ging alles direkt vor Ort, ohne Fotograf.
    Nicht im Berlin, sondern in einer mittleren Stadt in Oberschwaben.

  4. Tolles „Pilotprojekt“. Digitalfotos für den Ausweis vom Automaten direkt zum Sachbearbeiter im Amt gibt es zB in Erfurt schon seit vielen Jahren.

  5. > In einigen Fällen besteht bisher eine Herausforderung bei der Beantragung von Ausweisdokumenten darin, dass die von Bürgern mitgebrachten Lichtbilder nicht den biometrischen Vorgaben entsprechen. … Dem wirkt die digitale Lichtbildaufnahme vor Ort entgegen und trägt zugleich dazu bei, Verwaltung moderner, bürgernäher und digitaler zu gestalten.

    Ja, entweder es geht um Bürgernähe oder es geht darum, den Bürgern nicht die Möglichkeit geben, die Photos zu manipulieren. Was haltet ihr für wahrscheinlicher? 😀

    • Beides ist gut und richtig. Man stellt sicher, dass das Foto der Person entspricht und man muss nicht zusätzlich noch Zeit für den Fotografen einplanen.
      Für alle Seiten eine Win-Win Situation. Außer für den Fotografen, der verliert eine gute Einnahmequelle.
      Und wenn der neue Ausweis dann künftig per Post nach Hause geschickt wird, wow.
      Auf drei Terminen ist einer geworden.

    • Mit Sicherheit geht es nicht um Bürgernähe. Es ist ein Baustein für die „Bürgerdigitalisierung“ Die dort gemachten Fotos können von allen Behörden (auch Polizei, sog. Verfassungsschutz usw.) abgerufen werden. Nur darum geht es. Seit wann interessiert den Staat, die Verwaltung oder die Behörden „Bürgernähe“? Wieviel „Bürger“ haben denn ihre Fotos manipuliert? Und sie sagen es ja selbst, … um die Verwaltung digitaler zu machen… Legt doch mal die Mosaiksteinchen zusammen: Digitalisierung, Führerschein künftig in der App, Bargeldabschaffung, digitales Schlupfzertifikat, C-Verfolgungs App, und und und. Es dient nicht dem Bürger, es dient der Kontrolle, leider.

      • trikolore says:

        Also wenn man schon….auch bei früheren Persos musste man ein Bild abgeben.
        Und das wurde dann auch eingescannt, weil die Persos nicht vor Ort sondern
        in der Bundesdruckerei gemacht werden.Somit war auch schon früher alles
        elektronisch erfasst. Es gab ja auch mal Aufregung, weil die Ausweise maschinenlesbar
        waren…auch damals witterten Leute den Weltuntergang in Deutschland.Was aber einfach
        nur eine technische Weiterentwicklung war…..aber wenn du schon VT’s vermutest, mache dich mal
        schlau was das „Bundeszentralregister“ ist. Da steht alles über dich drin(jede noch so kleine Verfehlung u.v.m.)
        Von der Wiege bis zur Bahre und darüber hinaus. Denn das Bundeszentralregister vergisst nichts…auch
        dann nicht wenn du schon längst 1,80m tiefer liegst.

      • falls ihr euch fragt, warum die Digitalisierung in Deutschland so schleppend voran geht: weil Leute in der Vergangenheit viel zu viel Einfluss hatten. Das hat uns Jahrzehnte zurück geworfen.
        Eine der größten Triebfedern wird in naher Zukunft der Wegfall der Boomer-Generation als Arbeitskräfte in den Ämtern sein. Das sind hunderttausende Arbeitskräfte. Das wird nur durch digitalisierte Prozesse halbwegs auffangbar sein.

  6. Peter Pantone says:

    An sich eine gute Idee, aber ich erahne die Fallstricke. Das Equipment zur Lichtbildaufnahme muß bundesweit flächendeckend angeschafft werden (Kosten?). Dann müssen Mitarbeiter entsprechend geschult werden, um mit dem Equipment vertraut gemacht zu werden (Dauer? Kosten?). Wird es zusätzliche Stellen in Behörden geben, die sich ausschließlich damit beschäftigen (Stellenplan?). Da sind noch viele Fragen offen.

  7. Neulich in Hamburg:

    > INFOS ZUR EINRICHTUNG
    Wenn Sie einen Personalausweis, Reisepass oder Kinderreisepasses beantragen möchten, können Sie zur Erfassung der notwendigen biometrischen Daten (Digitales Foto, Unterschrift, Fingerabdrücke) ein vorhandenes Selbsterfassungsterminal (Speed Capture Terminal) nutzen.
    Planen Sie dann bitte vor Ihrem Termin einige Minuten mehr Zeit für die Erfassung Ihrer Daten ein.
    Hinweis: Sie erhalten keinen Ausdruck des digitalen Fotos.
    Das Mitbringen eines Passbildes entfällt bei Nutzung des Selbsterfassungsterminals.
    Die Nutzung kostet 6 Euro.
    Bitte sprechen Sie im Anschluss bei der Sachbearbeitung vor.

    Das vorhandene Selbsterfassungsterminal (Speed Capture Terminal) ist nicht für Fischereischeine und Führerscheinanträge nutzbar. Bitte bringen Sie für diese Dienstleistungen ein Passbild (biometrisch) mit.

    Wobei sich das „neulich“ auf die letzten paar Jahre bezieht….

    • Und für 6,95 gibt es 4 beim örtlichen DrogerieMarkt – praktischerweise konnte ich das zweite direkt für neuen Führerschein nutzen.

  8. Ähm, reden die ganzen Ämter manchmal miteinander…?

    Ich habe vor 2 Jahren nen neuen Ausweis beantragt, da war das hier (Chemnitz) schon länger so wie oben beschrieben.

    Bürgeramt, am Tresen zum vereinbarten Termin melden, kurz in den Bildautomaten stellen, ausrichten, klick, fertig. Und nein, da kam kein Papierstreifen raus, das Bild landete digital beim Sachbearbeiter.

  9. T. Meinitz says:

    Direkt in der Behörde das Foto Digital machen, geht bei uns schon seit Jahren.

  10. Nach nochmaligem Nachlesen der Quelle glaube ich inzwischen, dass es darum geht, dass die Daten „medienbruchfrei“ an die Bundesdruckerei übertragen wird. In der Quelle steht auch, dass die Fotografen die Bilder digital an die Behörde übermitteln. Wahrscheinlich werden die Bilder in allen o.g. Städten dann doch analog an die Bundesdruckerei übermittelt. Das soll sich nun ändern. Also doch kleine Fortschritte. Im Hintergrund. Vielleicht….

    • Ich denke nicht, dass hier die Übertragung zur Bundesdruckerei gemeint ist. Die funktioniert schon seit zwei Jahrzehnten flächendeckend digital, jedenfalls in Rheinland-Pfalz, und während ich mir bei Einrichtungen der Stadt Berlin ja noch alles vorstellen kann, so kann ich mir beim besten Willen *nicht* vorstellen, dass Städte wie München oder Stuttgart noch analoge Bilder durch die Gegend schicken, geschweige denn, das die Bundesdruckerei die überhaupt annehmen würde.

      Was flächendecken bisher *nicht* geht, jedenfalls in Rheinland-Pfalz:
      – Bilder direkt beim Bürgeramt erstellen lassen
      – Bilder vom „Fotografen“ digital zum Bürgeramt senden lassen

      Viele Kommunen geben da ihren ortsansässigen „Fotografen“ nach, die rumjammern, dass sie ohne die Zwangskunden aus dem Bereich Passbilder ihre Butze dicht machen könnten, und Anbieter von Fotoautomaten stellen in Orten, wo es einen „Fotografen“ gibt, erst gar keine Automaten auf.

  11. Christoph says:

    Also hier in Aachen geht es auch schoin lange so. Eben erst heute einen Pass beantragt und Bild wurde vor Ort digital erstellt. Das Bild wurde mit meinen eh‘ abzugebenden Fingerabdruck signiert und bei der eigentlichen Beantragung musste ich das Bild mit meinem Fingerabdruck bestätigen.

    Bei dem Preis von €4,50 gehe ich nicht mehr zum Fotografen. Eventuell kann der schönere Bilder machen, aber wen interessiert das im Pass 😀

  12. IrGendWer says:

    Ich fertige in meinem Geschäft auch Passbilder an. Seit langer Zeit könnte ich diese Bilder gemäß Technischer Richtlinie 03146 Elektronische Bildübermittlung zur Beantragung hoheitlicher Dokumente (E-Bild hD) des BSI per DeMail an die Behörden schicken.
    Macht nur keine Behörde hier in der Gegend.
    So viel zum Thema Digitalisierung…

  13. GooglePayFan says:

    Der eigentliche Grund dürfte sein, dass es möglich ist die Bilder zweier unterschiedler Gesichter so zu morphen, dass weder ein unaufmerksamer Bürgeramtsmitarbeiter noch eine Gesichtserkennungssoftware erkennt, dass es sich dabei nicht nur um den Antragssteller handelt.

    Und so können plötzlich zwei Leute einen Ausweis und Namen nutzen.

    Wenn der Bürger nie die Chance bekommt ein bearbeitetes Bild abzugeben, verhindert man sowas natürlich effektiv.

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