Philips und der 3D-Druck: Viel Marketing-Lärm um (fast) nichts?

Ihr erinnert euch vielleicht: Im Mai haben wir darüber berichtet, dass Philips zusammen mit Prusa Research die Initiative „Philips Fixables“ gestartet hat. Die Idee klang super: Anstatt den ganzen Rasierer wegzuschmeißen, wenn der kleine Plastikkamm kaputt ist, lädt man sich einfach die passende STL-Datei bei Printables herunter und lässt den 3D-Drucker zu Hause glühen. Nachhaltigkeit, Right to Repair und so weiter.

Zum Start gab es genau *ein* Modell – den Kammaufsatz für den OneBlade. Philips versprach damals, dass das Portfolio stetig wachsen würde. Jetzt, einige Monate später, haben wir mal wieder einen Blick auf das offizielle Profil geworfen. Die Bilanz ist, nun ja, überschaubar.

Wer gehofft hatte, dass Philips jetzt wöchentlich neue Modelle für Kaffeemaschinen-Zubehör, Zahnbürsten-Halter oder Staubsauger-Düsen raushaut, wird enttäuscht. Stand heute sind gerade einmal vier weitere Modelle hinzugekommen.

Insgesamt finden sich dort aktuell also fünf offizielle Vorlagen. Darunter befinden sich verschiedene Kamm-Aufsätze für die OneBlade-Serie. Das ist zwar besser als gar nichts, wirkt aber angesichts der riesigen Produktpalette von Philips und dem medialen Wirbel zum Start eher wie ein Alibi-Projekt der Marketing-Abteilung.

Das Problem bleibt das alte: Die Community ist meist schneller. Wer bei Thingiverse oder MakerWorld nach Philips-Ersatzteilen sucht, findet hunderte Modelle, die von Nutzern selbst konstruiert wurden. Dass der Hersteller selbst so extrem langsam nachliefert, ist schade, denn gerade die offiziellen Maße würden die Passgenauigkeit garantieren. Ich behalte das Ganze mal weiter im Auge, aber für eine echte „Revolution“ der Ersatzteilversorgung muss Philips definitiv mehr Gas geben als ein Modell alle paar Monate.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. TierParkToni says:

    Hat mich insbersonders bei Philips nicht verwundert – die haben sich brav mit eingereiht in die Reighe von Herstellern, die absichtlich Funktionen oder ganze Geräte haben sterben lassen.

    Die „3D-Druck-Marketing-Aktion“ dient maximal (!) als Alibi-Aussage für Ehemänner an deren Frauen, um sich so ein feines Gerät (hab hier inzwischen eine „Patchwork-Großfamilie“) zu holen….

    PS: ich benötigte so ein Alibi nicht, ich hab den ersten 3D-Drucker einfach so gekauft, der Rest hat sich irgendwie „von Geisterhand“ vermehrt – sind inzwischen 11 Stück 😉 ….

  2. Gibt es ein Statment seitens Philips dazu? Habt ihr angefragt wieso das so lange dauert?

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