Personalausweis per Post: Städtetag NRW sieht Luft nach oben

Foto von Omar Markhieh:

Die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland schreitet voran – wenn auch in kleinen Schritten. Eine neue Regelung ermöglicht nun den Versand von Pass- und Ausweisdokumenten direkt an die Bürger. Der Städtetag NRW begrüßt diese Entwicklung grundsätzlich, sieht aber noch deutlichen Verbesserungsbedarf bei der praktischen Umsetzung.

Der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy, äußerte sich gegenüber der dpa positiv über die Möglichkeit, dass Bürger ihre Ausweisdokumente künftig per Post erhalten können. Dies spare nicht nur den zusätzlichen Gang zum Amt, sondern entlaste auch die Verwaltungen bei der Terminvergabe.

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Die Versandkosten von 15 Euro dürften viele Bürger abschrecken. Hinzu kommt die Auflage, dass die Dokumente persönlich an der Meldeadresse entgegengenommen werden müssen. Diese Kombination aus hohen Kosten und eingeschränkter Flexibilität bei der Zustellung könnte die Nutzung des Services deutlich bremsen.

Ein positives Beispiel zeigt sich beim Führerscheinversand. Hier funktioniert der Prozess bereits reibungsloser. Mit Versandkosten von etwa 5 Euro ist dieser Service deutlich günstiger, was sich in der Nutzung widerspiegelt: Bereits jeder dritte Führerschein wird per Post zugestellt. Die geringeren Sicherheitsanforderungen machen dies möglich.

Der Städtetag will sich weiterhin für bürgerfreundlichere Lösungen einsetzen. Das Ziel bleibt, Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und den Aufwand für die Bürger zu reduzieren. Die aktuelle Regelung zum Ausweisversand ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung – wenn auch mit Optimierungspotenzial.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Ich sehe bei einem Personalausweis aber durchaus auch das höhere Risiko von Identitätsdiebstahl als bei einem Führerschein.
    Allerdings finde ich auch, wenn es Aufwand spart, dass ich den Service auch gerne kostenfrei anbieten kann. Wenn der Bürger dafür nicht mehr ins Bürgeramt kommt und ich das Personal anders einplanen kann, spare ich als Verwaltung ja auch wieder Geld.
    (Gut, man kann bei den knappen Kassen vortrefflich diskutieren, ob man den gesparten Aufwand direkt an den Bürger weitergibt. Aber wenn, dann würde ich es eher allgemein in den Gebührensatz mit einkalkulieren)

    • Bei uns erfolgt die Abholung am Empfang, dauert für den Mitarbeiter ca. 2 Minuten. Da sind 15€ pro Ausweis deutlich teurer. Wer zu Hause Service möchte, möge dafür bezahlen. Und nicht die Allgemeinheit.

  2. Müssen Kinder ihren Reisepass auch persönlich entgegennehmen?

  3. Max.Good says:

    Wie kommen die denn auf 15€ für den Versand?
    Ein Einschreiben mit Rückschein kostet 5,80€. 0,20€ würde ich dem Bürgeramt noch für den Briefumschlag gönnen, wenn man es denn so nötig hat. 6€ und dann ist dat Ding aber auch jut bezahlt.

    • Vermutlich sind damit nicht nur die Portokosten abgedeckt, sondern der zusätzliche Verwaltungsaufwand, das Zeug an den Antragsteller statt dem Bürgeramt zu adressieren.
      Jeder Aufwand wird zu Geld gemacht. Vermutlich ein Entgegenkommen für die klammen Kassen der Kommunen…
      Die Online-Kfz-Zulassung war anfangs auch teurer als die Zulassung vor Ort… Da wird dann irgendwie nicht so richtig nachgedacht.
      Allgemein steigen die Gebühren in der Verwaltung viel zu langsam an, wenn man sich mal anschaut, wie mies es den öffentlichen Kassen der Kommunen geht.

    • Es geht nicht um Einschreiben mit Rückschein, sondern um PostIdent.

    • Identcheck ist das Zauberwort. Kostet zwar auch keine 15 €, der Preis kommt ja von der Bundesdruckerei. Vermutlich sind die Mitarbeitenden, die die Ausweise eintüten und zur Post tragen müssen, so teuer.

    • Vor Ort den Brief öffnen und sich mit dem darin enthaltenen Ausweis identifizieren kostet halt Zeit. LOL.

  4. Als viel grösseres Problem und wahrhaftig Abzocke halte ich die Gebühren fürs Passfoto.
    Bei mir im Rathaus werden diese Bilder jetzt direkt beim Sachbearbeiter gemacht. Sieht aus wie eine Webcam. Kennt jeder aus der Veranstaltungsbranche für Zutritt-Ausweise.
    Kostenpunkt 6 Euro.
    Faktisch eine Preiserhöhung für den eh schon teuren Personalausweis, den ich als Bundesbürger haben muss.
    Man kann drüber streiten, ob so ein Pflichtdokument überhaupt was kosten soll, aber wenn, dann doch bitte inkl. Webcam-Foto und dafür nicht erneut die Hand aufhalten.

    • GooglePayFan says:

      Du kannst dein Foto weiterhin bei zertifizierten Fotografen machen. Vielleicht zahlst du da ja weniger. So eine Kamera und Arbeitszeit kosten doch nicht viel.

      • Vorher konnte man das Passbild selbst anfertigen. Viele Apps gab es und ein Drucker. Fertig. Jetzt ist ein zertifizierter Fotograf notwendig oder gleich beim Staatsdiener kostenpflichtig. Das hat schon einen faden Beigeschmack. Man hätte auch via App digital übermitteln können.
        In vielen Ländern ist der Passport for free. Der Staat möchte dass sich seine Bewohner ausweisen, das könnte mit; für die Zustellung der Steuererklärung wird Porto fällig, vergleichen.
        Mist, da bringe ich wohl die Politik auf Ideen.

        • GooglePayFan says:

          Tja, seitdem es Aktivisten gelungen ist, ihre Passbilder mit den von Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft so zu mergen, dass die Biometrie gültig blieb, ist es wohl besser, wenn niemand mehr seine Bilder manipulieren kann.

          Frage mich nur, wieso man in anderen Ländern noch Fotos selbst machen kann oder wieso die Scanner an den Flughäfen etc nicht strenger eingestellt werden.

  5. Naturtalent says:

    Perso Gebühren zurzeit 37 Euro
    ggf. Foto im Bürgeramt 6 Euro
    Versand mit Post Ident 15 Euro
    = 58 Euro

    Stimmt. Da gibt es noch Luft nach oben!
    Bisher allerdings immer preislich. Ich fand den Sprung von 28 und ein paar zerhackte auf 37 Euro recht hastig. Ich fände 25 Euro dauerhaft angemessener!
    Wenn es so ist, wie ich es ergoogelt habe, dass ein Dokument/Brief/whatever innerhalb der Ident Zustellung nur dem Empfänger persönlich zugestellt werden darf, muss man als Empfänger also auch z. B. wissen , hab das ja schon mal an anderer Stelle geschrieben, wann das Dokument zugestellt wird. Klingt für mich absolut nicht praktikabel. Das hieße ggf. auch ständig abrufbar zu sein, dass eben jener Brief kommt und dass man sich, sofern man nicht im Home Office arbeitet, und das tut der größere Teil der Arbeitnehmer eben nicht, vielleicht sogar noch mal einen freien Tag nehmen müsste.
    Kann für mich darin überhaupt gar keinen Vorteil erkennen. Außer ich müsste vom südwestlichsten Zipfel Berlins zum nordöstlichsten fahren. Da kann man mit viel „Glück“ schon mal 90 Minuten pro Fahrtrichtung unterwegs sein. Wird wohl eine Auflage sein, im Ident Verfahren zustellen zu müssen. Und wie aus 5-6 Euro pro Zustellung dann 15 Euro werden konnte bisher auch noch niemand klären. Eine Begründung wird es geben. Ob die Begründung schlüssig ist, dann wieder eine andere Frage.

  6. Man sollte meinen der Postident könnte auch an einem anderen Ort durchgeführt werden, also ein Brief mit Ident an den Arbeitsplatz wäre bei mir durchaus machbar, da könnte ich kurz den Brief in Empfang nehmen, aber an der Meldeadresse wird es nicht passen, also weiterhin beim Amt abholen.
    Wenn Kreditkarten und Führerscheine per normaler Post verschickt werden dürfen ist es schon etwas merkwürdig, dass dies beim Ausweis nicht geht, aber gut so kommt man gar nicht erst in Versuchung 15€ für Bequemlichkeit auszugeben, weil ob ich den jetzt in einer Postfiliale abhole oder beim Bürgerbüro macht keinen wirklichen Unterschied für mich. Da fragt man sich halt wirklich ob da nicht mehr Flexibilität möglich ist, also wahlweise als normales Einwurfeinschreiben zustellen oder eine andere Adresse als Empfangsadresse (da kann ja dann der Ident gemacht werden)

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