Peridot: Niantics neues AR-Game lässt euch zum TamaDOTchi-Züchter werden

Niantics neues Mobile-Game „Peridot“ ist bereits gestern offiziell veröffentlicht worden und kann sowohl auf iOS als auch Android gespielt werden. Ich hatte am 26. April schon ein wenig vom Spiel sehen und hören dürfen, als Niantic zur Videokonferenz eingeladen hatte. Als eines der ersten Buzzwords ist „Tamagotchi“ gefallen und Niantic möchte ganz klar, dass die Liebe für die kleinen Taschenpiepser von Ende der 90er auch von Spielern des neuen AR-Titels gespürt und vermittelt wird. Die kleinen Dots genannten Tierchen werden vom Spiel prozedural generiert, es stehen zahlreiche Archetypen und weitere Eigenschaften zur Auswahl, damit jedes Dot im Grunde einzigartig ist. Auf Anfrage, ob es damit unendlich Dot-Varianten geben würde, hieß es im Stream knapp „beinahe“.

Doch es soll dann nicht bei einem einzelnen Dot bleiben, ihr dürft viele weitere züchten und mit euch auf Abenteuer nehmen. Wer möchte, wechselt später einfach wieder auf ein früher großgezogenes Dot und lässt das aktuelle ein wenig ausspannen. Ihr projiziert aber im Spiel nicht einfach nur die kleinen Biester in die reale Welt, stattdessen lässt sich mit ihnen auch interagieren. So soll euch euer Dot beispielsweise an interessanten Punkten auf der Karte auffordern, einen Spaziergang mit ihm zu machen oder Nahrung zu finden. Dabei werde dann sogar zwischen diversen Bodentypen unterschieden, das Dot reagiert auf jeden Untergrund anders und kann sogar Gegenstände finden. Dabei sollen die Dots allesamt einzigartig ausfallen, eine Art eigene Persönlichkeit bieten, sogar Vorlieben und Abneigungen entwickeln. Auch die Entwicklung der Dots soll ein zentrales Element darstellen und vom Spieler gewisse Aufgaben abverlangen.

Niantics AR-Plattform Lightship verlangt vom Smartphone einiges ab, weshalb mit Sicherheit auch nicht alle Geräte von Anfang an unterstützt werden dürften. Euer Dot kann sich hinter real existierenden Objekten verstecken, erkennt Laufwege, kann auf Tische und Co. springen und beispielsweise auch Fernsehgeräte als solche erkennen und und und. Da steckt also schon eine ganze Menge AR-Technik drin, die sich so mancher mit Sicherheit auch schon für das Buddy-Feature von Pokémon GO gewünscht hat.

Ihr könnt mit den Kleinen spielen, sie fotografieren, einkleiden (wo dann auch geklärt wäre, wo unter anderem In-App-Käufe integriert sind) und vieles mehr. Im Shop wird es nach und nach immer mehr Gegenstände geben, die ihr für euer TamaDOTchi – entschuldigt bitte die Anspielung – kaufen könnt und ich bin mir sicher, dass Niantic noch einige weitere Kauf-Features geplant hat. Ich denke dennoch, dass das umgebungssensitive Gameplay einige Fans finden wird. Plant aber auf jeden Fall schon einmal den Kauf eines Powerpacks ein, denn AR-Funktionen zuppeln schon immer wie irre am Smartphone-Akku.

Seit ein paar Tagen konnte ich dann auch schon ein wenig mit meinen eigenen Dots herumspielen, war mit ihnen spazieren, hab viel Ballfangen mit ihnen gespielt, sie gefüttert und mit der Welt interagieren lassen. Das klappte alles in allem auch schon ganz gut, man merkt aber auch, dass die Lightship Engine noch nicht perfekt arbeitet. So werden bei weitem noch nicht alle Umgebungen korrekt erkannt, Bälle rollen sehr oft noch durch Wände hindurch, anstatt von ihnen abzuprallen, etc. Das nimmt aber meiner Meinung nach dem Spiel bislang nicht so viel von seinem ersten Charme.

Vor allem aber mein Sohn hat seine wahre Freude mit „Yellow“, so der Name seines Dots mit Bananen-Horn auf der Stirn. Man merkt also schon, welche Zielgruppe da am ehesten für Peridot geeignet sein könnte. Wobei mit Sicherheit auch viele Erwachsene Spaß mit dem Spiel haben werden, und wenn es nur mal zum Abspannen zwischendurch ist. Bislang motiviert es auch immer noch wieder, das Handy nur mal zum Spielen mit dem Dot herauszuholen. Das liegt daran, dass man jederzeit Futter und Spielsachen fürs Dot finden kann, indem man den Kleinen danach suchen lässt. Außerdem lassen sich ausgewachsene Dots dann auch mit anderen paaren, woraus dann wieder neue, einzigartige Wesen entstehen. Hierfür müssen zwei Spieler ihre Dots dann quasi miteinander vertraut machen, einfach Dot auf Dot werfen und gucken, was dabei rauskommt, bringt (Gott sei Dank) dann nichts. Ich werde das Spiel auf jeden Fall so schnell nicht vom Handy werfen und könnte mir schon vorstellen, dass die Fanbase um Peridot größer ausfallen wird als es bislang bei Pikmin Bloom der Fall ist.

Die Sache mit der Einzigartigkeit scheint momentan auch noch ein Thema für sich zu sein. Immerhin habe ich direkt zu Beginn einen Spieler getroffen, dessen Dot 1:1 dem unseren entsprach, eine Vermehrung hielten wir allein schon aus diesem Grunde für unsinnig:

Es wird wohl also noch das eine oder andere Update ins Haus stehen müssen, bis Peridot wirklich das ist, was Niantic uns da versprochen hat. Der In-Game-Shop bietet im Übrigen Käufe im Wert von bis zu 100 Euro an, da unterscheidet man sich also auch nicht mehr von der Konkurrenz. Bislang fehlte es mir im Spiel aber noch an nichts, als dass ich etwas hätte kaufen müssen. Mal sehen, wie es weitergeht.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

Ein Kommentar

  1. Das Spiel ist tatsächlich ganz „putzig“ und es ist erstaunlich, wie real die kleinen Viecher über Kissen oder Tische springen/ fliegen… Aber mein Pixel 7 Pro wird dabei so dermaßen heiß, das es sogar zu knacken anfängt, da passiert also richtig was im Hintergrund 🙂 und ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, das Spiel „richtig“ zu beenden, immer wenn man die zurück Geste vom Pixel (von links oder rechts in den Bildschirm wischen) wird eine Aktion im Spiel ausgelöst und nicht die App beendet.
    Aber alles in allem macht es Spaß, mal sehen wie lange 🙂

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.