PeerTube veröffentlicht erste mobile App für Android und iOS

Nebenbei erwähnt hatte ich es in einem Beitrag schon einmal sicherlich, durch das Aufkommen neuer mobiler Apps widme ich PeerTube gerne einen eigenen Beitrag. Doch der Reihe nach.

PeerTube ist eine dezentrale Video-Hosting-Plattform, die auf der Idee des föderierten Netzwerks basiert, ähnlich wie Mastodon für soziale Netzwerke. Es wurde entwickelt, um eine Alternative zu zentralisierten Video-Plattformen wie YouTube zu bieten. PeerTube nutzt das Peer-to-Peer-Streaming-Protokoll WebTorrent, um die Bandbreitenlast auf mehrere Benutzer zu verteilen, die gleichzeitig ein Video ansehen. Dadurch wird das Hosting von Videos kostengünstiger und skalierbarer.

PeerTube ist ein freies und quelloffenes Projekt, das von der Community entwickelt wird. PeerTube selbst ist keine Plattform zum direkten Anschauen von YouTube-Videos. Es bietet einen unabhängigen Ort zum Hochladen, Teilen und Betrachten von Videos, die auf den verschiedenen PeerTube-Instanzen gehostet werden. Einige PeerTube-Instanzen bieten Tools oder Plugins an, mit denen Videos von YouTube auf PeerTube importiert werden können. Das bedeutet, dass bestimmte Videos auf PeerTube verfügbar sind, weil sie dorthin kopiert wurden.

Framasoft, eine französische Non-Profit-Organisation, die hinter dem Projekt steht, hat nun eben mobile Apps veröffentlicht, zu haben für Android und iOS.

Ein zentraler Aspekt der App ist die Vereinfachung der PeerTube-Erfahrung. Nutzer können ein lokales Konto direkt auf ihrem Gerät erstellen, um Wiedergabelisten und Favoriten zu verwalten. Die App bietet eine integrierte Suchfunktion und eine übersichtliche Darstellung der verschiedenen Plattformen im Netzwerk.

Besonders hervorzuheben sei der Verzicht auf manipulative Design-Muster. Es gibt kein endloses Scrollen, keine kuratierten Feeds und keine aufdringlichen Benachrichtigungen. Die App wurde bewusst so gestaltet, dass sie die Aufmerksamkeit der Nutzer respektiert und keine persönlichen Daten für Werbezwecke sammelt.

Die Veröffentlichung in den App Stores von Apple und Google stellte das Team vor Herausforderungen. Aufgrund strenger Richtlinien musste zunächst eine kuratierte Liste zugelassener PeerTube-Plattformen implementiert werden. Im App Store von Apple gelten besonders strenge Einschränkungen, während die Android-Version über Google Play und als direkter Download mehr Freiheiten bietet. Da müsst ihr also gegebenenfalls mal selbst Listen einpflegen.

Für die Zukunft plant Framasoft weitere Funktionen wie die Wiedergabe im Hintergrund, die Anmeldung mit einem Plattform-Konto und die Möglichkeit, Videos zu kommentieren. Auch eine Tablet- und TV-Unterstützung ist geplant, sofern die Finanzierung gesichert werden kann.

Die App ist aktuell in Englisch und Französisch verfügbar. Framasoft lädt die Community ein, bei der Übersetzung in weitere Sprachen zu helfen und Fehler zu melden. Die Weiterentwicklung und Wartung der App hängt von Spenden ab, die Framasoft über ihre Website sammelt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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3 Kommentare

  1. „WebTorrent“ , Torrent, wie in alten Zeiten . 🙂

  2. Warum genau sollte man das installieren und nutzen wollen, wenn man nicht gerade ein in einer Techblase lebender Opensource-Enthusiast ist?

    • Warum muss man in einer Techblase leben oder Opensource-Enthusiast sein, um freie, offene, datenschutzfreundliche Apps zu nutzen? Alternative Appstores wie F-Droid ermöglichen auch nicht-technik-Enthusiasten einen einfachen Zugang zu derlei Apps.

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