PayPal will Zahlungen für eine eigene Werbeplattform auswerten

PayPal - Logo des Unternehmens

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PayPal hat eine auf den ersten Blick eher unscheinbare Pressemitteilung veröffentlicht, die es beim näheren Hinsehen durchaus in sich hat. So will der Zahlungsdienstleister nämlich eine eigene Werbeplattform aufbauen. Als Datenbasis soll das Einkaufs- bzw. Zahlungsverhalten der eigenen User dienen.

Einbeziehen will man nicht nur Daten von PayPal, sondern auch von Venmo. Verantwortlich für den Aufbau der Plattform wird im Übrigen Mark Grether sein, der zuvor bei Uber ebenfalls für das Werbegeschäft zuständig gewesen ist. Viele Fragen sind allerdings noch offen. Denn da die Plattform ja erst aufgebaut werden soll, nennt PayPal im Grunde noch keine Details zur genauen Erhebung und Verwendung der Daten bzw. der Zusammenarbeit mit Werbetreibenden.

Klargestellt hat man schon, dass als Standard eingerichtet werden soll, dass die Nutzerdaten für Werbezwecke verwendet werden. Allerdings sollen die User eine Möglichkeit erhalten, um dem optional zu widersprechen. Diese Chance dürfte PayPal aber weniger aus Altruismus anbieten wollen, sondern vielmehr deswegen, weil Datenschützer sicherlich genau hinschauen werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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29 Kommentare

  1. Okay, damit ist PayPal als Zahlungsdienstleister für mich erledigt.

    • Ich habe mein Kinto grade gelöscht.
      Interessant was man so alles da hinterlegt hatte. Ich habe 19 Mails von denen bekommen, wem ich alles mal Einzugsermächtigungen für mein Paypal Konto erteilt hatte…. Netflix, Apple, AirBNB und andere….

  2. Danke für die Vorwarnung!

    Noch ein Grund mehr, Paypal nur zu benutzen, wenn die Alternativen nicht möglich sind.
    Es gab eine Zeit, in der ich online überwiegend mit PayPal bezahlt habe, aber das ist lange vorbei. Mittlerweile nutze ich primär meine Visa (Debit), wo es geht bzw. ich Stammkunde bin auch Lastschrifteinzug und Paypal eben in den Fällen, wo weder das eine oder das Andere geht.

    • Naja gab früher hier eben keinerlei Kreditkarten in der Masse, sondern nur PayPal. Jetzt ist das anders und man braucht PayPal nicht mehr. ABER… bei eBay Sachen schützt PayPal wieder, weil du dort melden kannst, wenn was nicht klappte und die Händler dann sehr schnell reagieren. Schneller als auf eine Mail ohne PayPal-Fall.

      • Ich nutze Paypal nur, weil ich eben nicht jedem „Hinz und Kunz“-Onlineshop meine Kartendaten geben will. Ansonsten wüsste ich nicht weshalb ich Paypal nutzen sollte.

  3. Also einen Haken in den Einstellungen setzen und das vermeindliche Problem hat sich erledigt? Sollte für jeden durchaus machbar sein…

  4. Warum darf das denn nun wieder Opt-Out sein nach DSGVO? Alles andere muss doch Opt-In sein. Aber wenn die plötzlich datenschutzrelevante Änderungen vornehmen, muss ich selbst aktiv werden und dem nicht zustimmen aktiv. Komische Grundlage.

  5. Ok, wenn das so kommt, dann bin ich raus bei Paypal. Ich nutze Paypal gern für Dinge wie Kleinanzeigen oder auch um im Kollegenkreis mal Geld zu versenden. Ich möchte aber nicht, das das werbemäßig getrackt wird.

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, das die Voreinstellung „Werbung“ in der EU genehmigungsfähig ist. Da werden die Datenschützer sturmlaufen,

    • NanoPolymer says:

      Für Geld senden in Kollegenkreis schaue dir mal Kwitt/Giropay an. Ist direkt von den Banken. Vielleicht ist das ja was für euch.

      Da kommt demnächst auch ein Europaweites System namens Wero.

      • Mittelfristig sind Sofortüberweisungen für alle Banken verpflichtend und diese dürfen nicht mehr kosten als eine klassische Überweisung. Bei den meisten Girokonten also gratis.
        Damit ist es am bequemsten einander die Iban zu geben und schnell per Sofortüberweisung zu verschicken.
        Meine Mutter nimmt dafür zwar PC und so ein Lesegerät und was weiss ich, aber die würde auch nie was per PayPal machen.
        Wer was per PayPal macht hat dann normalerweise auch die Bank App im Smartphone und macht das dann genauso schnell und einfach.

        Wero setzt darauf quasi auf und verwendet Telefonnummern statt Iban (oder wie bei PayPal E-Mail Adressen).
        Schön ist halt, dass das einfach das Girokonto verwendet und nur soviele Daten wie unbedingt nötig erhoben werden.

  6. „Klargestellt hat man schon, dass als Standard eingerichtet werden soll, dass die Nutzerdaten für Werbezwecke verwendet werden. Allerdings sollen die User eine Möglichkeit erhalten, um dem optional zu widersprechen.“
    Allein das dürfte doch der DSGVO schon klar widersprechen. Natürlich steht ihnen frei dem User PayPal als Zahlungsmittel zu verwehren wenn der nicht zustimmt.
    Alles in allem wieder ein Symptom des Spätkapitalismus.

  7. Ich bin dafür, das solche Dinge immer Opt In sein müssen und die Einstellung ohne Darkpattern zu treffen ist.

    Notfalls mit Sofortstrafen von 50% des Jahresumsatzes.

    Aber die EU wird das totschweigen

  8. „SEPA Instant Credit Transfer“ aka Echtzeitüberweisung wird es richten. Es gibt zwar keinen Käuferschutz, aber dann muss eben vor einer Zahlung Brain.exe aktiviert werden. Alternativ gibt es ja auch noch Mastercard, Visa und AmEx.

    • Denke auch, dass SICT ein großes Problem für PayPal in Europa werden wird.

    • Jain: Der Käuferschutz erlaubt es, Risiken anders zu kalkulieren, einen Kauf eben auch dann zu tätigen, wenn der Anbieter unbekannt (also auch nicht verrufen) ist und in einer anderen Jurisdiktion sitzt.
      Eine „100% unconditional money back guarantee“ ist z.B. nur dann eine sichere Bank, wenn man mit PP zahlte, denn Die akzeptieren das als Grund für Käuferschutz.

  9. Das Zahlungsdienstleister (Banken, Kreditkartenfirmen, Versicherungen) sowas machen?
    Ganze neue Erkenntnis . Finde diese Schnappatmung lustig, erstmal sofort kündigen.
    Die Schufa scored weiterhin . Paypal Standort Luxemburg , die Datenschutzbehörde wird übersichtlich besetzt sein.

    • Es geht einfach ums Prinzip. Ich muss nicht alles mitmachen, was andere machen. Ich habe z.B. noch nie Facebook, Instagram oder sowas genutzt, habe kein Amazon Konto (mehr), kein Ebay (mehr) und sowas.
      Entweder brauche ich das nicht oder es gibt bessere Alternativen.

      Mittlerweile sehe ich aber auch generell keinen Sinn mehr in Paypal, es gibt genug andere Zahlungsmöglichkeiten teilweise – dann eben ohne „man in the middle“ als Zwischenstation.

  10. So gerade Account gelöscht.

  11. NanoPolymer says:

    Ich bin ja schon dabei auf eine Alternative umzusteigen. Paypal hat es ja ziemlich eilig mich loszuwerden.

  12. Herr Hauser says:

    Viele sind wieder hysterische Vorbilder oder auch in einem Modus des vorauseilenden Gehorsam.

  13. Paypal ist doch genau wie Whatsapp, man wird es schwer los, weil die Nutzerbasis so breit ist und auch die Akzeptanz bei nicht so technik-affinen Leuten recht hoch ist.
    „Hey, wie soll ich dir das Geld schicken?
    „Paypal“
    „Geht auch App XYZ, ist viel sicherer mit Datenschutz?“
    „Nee, ich installiere mir nicht noch eine App, nimm Paypal!“
    Die Massenträgheit ist da einfach hoch.

    • Neulich beim Aldi:
      Vor mir an der Kasse 3 Teenager, geschätzt 15-16 Jahre alt. Einer von ihnen legt einen 5er-Pack Snickers aufs Band. Einer seiner Kumpels rechnet mit dem Handy aus (!), was zwei Stück davon kosten und sagt: „Ich habe kein Bargeld dabei. Kann ich Dir 1,08 € per IBAN schicken?“ und hat die Sparkassen-App schon geöffnet. Sein Kollege: „Ja klar. Die IBAN müsstest Du ja noch haben“. Wenn beide ihr Konto bei der HASPA haben, ist das ganze vermutlich als Echtzeitüberweisung über die Bühne gegangen, also genauso schnell wie mit Paypal. Für ein eigenes Paypal-Konto sind sie vermutlich aber noch zu jung gewesen.

  14. Wegen 5-10 Zahlungen im Jahr das Paypal Konto kündigen ?
    Diese Zahlungen werde ich auch noch weiter reduzieren. Manchmal war ich nur zu faul, die KK rauszukramen.

    Ich werde der Auswertung widersprechen und wenn Paypal trotzdem auswertet : egal.

    Die Gesellschaft predigt aufgeklärtes und ausgewogenes Verhalten. In Praxis sehe ich dagegen eher viel Scheuklappen Denken. Vor allem, wenn es nicht dem eigenen Weltbild entspricht.

    Wieviele Leute haben Apps der diversen Discounter. Auswertung egal.
    Wer hat in der Praxis ein entgoogletes Handy ? Oder zumindest ein stark eingeschränktes Android Handy (Firewall, Dienste gesperrt, usw.)
    Google Dienste, Instagramm, Facebook, YT, Tiktok, usw. sehen genauso aus.
    Wer meldet sich über verbundene Dienste irgendwo an ? Der Werbe (super) Gau.

    Wer also o.g. Verhalten an den Tag legt, der braucht sein Paypal Konto gar nicht zu löschen.
    Ich will mir etwas Komfort erhalten und reduziere daher für mich angemessen.
    So wenig Daten wie möglich rausgeben ohne Schwarz/Weiß Denken.

    • „Wegen 5-10 Zahlungen im Jahr das Paypal Konto kündigen ?“
      Werde ich auch nicht machen

      „Diese Zahlungen werde ich auch noch weiter reduzieren.“
      So auch mein Ziel, ja

      „Ich werde der Auswertung widersprechen“
      Auf jeden Fall, ja!

      „Wieviele Leute haben Apps der diversen Discounter. Auswertung egal.“
      Schon viele, ich persönlich: Nein. Werde ich auch nicht machen. Keinerlei „digitale“ Kundenkarten, generell mache ich bei fast keinem Kundenkarten oder Coupon-Gedöns mit.

      „Wer hat in der Praxis ein entgoogletes Handy ?“
      Tatsächlich nicht, nein. Muss ich gestehen ist mir zu viel Aufwand.
      Ich mache aber – außer halt Android zu benutzen – wiederum auch nix anderes mit meinem Google-Account (nein, nicht für Chrome und ich benutze auch keine anderen Google-Dienste mit Account) und habe zumindest alle Möglichkeiten genutzt, die man zum Widerspruch hat, also was Historien und so angeht. Ich weiß, die sammeln trotzdem Daten.

      „Google Dienste, Instagramm, Facebook, YT, Tiktok, usw. sehen genauso aus“
      Siehe oben, nichts davon nutze ich (mit Account) und uBlock Origin ist natürlich Pflicht um das Gröbste wegzublocken. Zuhause im Netzwerk ist auch ein pi-hole am Start.

      „Wer meldet sich über verbundene Dienste irgendwo an ?“
      Natürlich nicht, never. Keepass(XC) ist mein Freund und ich habe für jede Seite/Service ein generisches Passwort. Seit kürzlich auch mit Passkeys rumprobiert – natürlich NICHT über den Google Account, sondern mittels FIDO2 Stick (und KeepassXC)

      „So wenig Daten wie möglich rausgeben ohne Schwarz/Weiß Denken.“
      Da gehe ich mit. Amen, Bruder

  15. Die sollten das „Pal“ streichen – oder verkaufen Eure Kumpels Euch an Werbetreibende?

  16. Meine Freundin hat heute ihr PayPal Konto gelöscht, da sie es inzwischen nirgends mehr verwendet, ausser zuletzt bei Fraenk. Dass das bis heute nicht geht als Bestandskunde einfach auf Bankeinzug statt PayPal für die monatliche Zahlung zu switchen ist mir unbegreiflich. Sie hat ihren Vertrag also bei Fraenk gekündigt und direkt einen neuen abgeschlossen umBankeinzug verwenden zu können. Eine Rufnummerübernahme war aber leider innerhalb von Fraenk nicht möglich und somit hat sie jetzt eben eine neue. Ansonsten verwendet sie fast überall Apple Pay in den Onlineshops.

  17. Danke für den Bericht. Ich habe meine Einstellungen überprüft und angepasst. Sollte PayPal eine Änderung vornehmen werde ich dem Widersprechen, wäre ansonsten wohl Untergegangen.
    Mit PayPal bin ich eigentlich zufrieden, obwohl das Verhalten gegenüber EBAY schon ein Dämpfer für mich bedeutet (Käuferschutz).

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