Otto testet KI-Assistenten in seinem Online-Shop

Der Online-Shop und Marktplatz Otto testet nach eigenen Angaben einen neuen KI-Assistenten auf seiner Plattform. Die künstliche Intelligenz berät Kunden sowohl in der offiziellen App als auch im Web. So soll der Assistent Fragen zu Produkten innerhalb weniger Sekunden beantworten – basierend auf vorhandenen Produktbewertungen und -beschreibungen.

Ob das die beste Basis ist, müsst ihr selbst entscheiden. Ich finde nämlich die Kundenrezensionen bei Otto, ähnlich wie bei Amazon, in aller Regel hochgradig unvollständig oder gar irreführend. Der neue KI-Assistent funktioniert jedenfalls so: Ihr gebt auf Otto.de eine Frage in der Chatleiste direkt über den Produktbewertungen ein. Anschließend erhaltet ihr innerhalb von Sekunden eine Antwort, die auf den vorhandenen Bewertungen, der Produktbeschreibung und dem Produkttitel basiert.

Um sicherzustellen, dass die Antworten trotz der subjektiven Produktbewertungen möglichst ausgewogen sind, setzt Otto den KI-Assistenten über alle Sortimente hinweg nur bei Artikeln mit mindestens 50 Produktbewertungen ein. Zu Beginn des Testlaufs finden Kunden diese Option bei etwa 180.000 Artikeln, von Schuhen, über Teppichen, bis hin zu Kaffeemaschinen oder Sofas. Langfristige Ziele sind eine bessere Orientierung, eine höhere Kundenzufriedenheit sowie geringere Retourenquoten.

Als technische Basis dienen PaLM 2, ein Large Language Model (LLM) von Google, sowie Google Cloud Vertex AI. Die Daten verbleiben aber nach Angaben von Otto immer nur bei Otto selbst. In der Testphase erhalten aber nicht alle Kunden Zugriff auf den KI-Assistenten: Eine Hälfte der Kunden sieht den KI-Assistenten, die andere Hälfte erhält vorerst keinen Zugriff. So will man am Ende die beiden Gruppen intern vergleichen, um zu sehen, wie hilfreich der KI-Assistent wirklich ist.

Ich habe einmal Ausschau gehalten und gehöre offenbar zum „Team Sieht-Nichts“, denn ich habe keinen Zugriff auf den KI-Assistenten. Solltet ihr Zugriff haben, dann probiert gerne mal aus, was für Antworten ihr da so erhaltet. Ich bin gespannt, ob sich mit der Datenbasis aus den Rezensionen etwas Sinnvolles erreichen lässt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Bye bye Kundenberatung von OTTO.
    Dachte zuerst, dass die Inder diese Aufgabe übernehmen. Aber die KI ist wohl noch günstiger und besser zu verstehen.

  2. Das LLM wird mit den Daten aus den Produktbeschreibungen und Bewertungen gefüttert.
    Ernstgemeinte Frage: Was kann das Ding dann beantworten, was man nicht bereits selbst auf der Website nachlesen kann?
    Oder soll das quasi als Suchmaschine dienen, wenn man zu faul…ähm keine Zeit hat sich selbst alles durchzulesen?

    • Das kann schon sinnvoll sein je nachdem wie gut es funktioniert. Beispiele:
      – Zeige mir alle schwarzen 4k Fernseher, die in meinen Schrank LxBxH passen und 2 HDMI Anschlüsse haben
      – Stelle mir alle Komponenten für ein Sound System zusammen, sodass ich es mit dem gewählten Fernseher kombinieren kann

      Klar geht sowas auch manuell mit filtern und co. aber den richtigen Filter zu finden ist je nach Shop schon ne Herausforderung. Ich weiß Grade nicht, wie das bei Otto aussieht, da ich nie dort einkaufe.

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